6 Tipps für ein erfolgreiches Selbstmarketing mit geringem Budget

16. November 2015 - Beruf und Erfolg

Ganz gleich ob Sie als Freiberufler, Unternehmer oder sonstiger Selbstständiger, als Existenzgründer oder seit vielen Jahre am Markt tätig sind, es stellen sich immer wieder die gleichen Fragen.

- Wie bekomme ich neue Kunden?

- Wie platziere ich meine Dienstleistung oder mein Produkt am Markt?

- Was sind die effektivsten Maßnahmen, um meine Umsätze zu verbessern?

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Wenn alles gut läuft und ein entsprechendes finanzielles Budget für Marketing-Maßnahmen vorhanden ist, sind gezielte Werbemaßnahmen gut finanzierbar. Mit einem umfangreichen, oft teuren Marketing kommen neue Kunden fast zwangsläufig zu mir.

Leider hat nicht jeder ein entsprechendes Budget zur Verfügung und dann stellt sich die Frage, wie ich mit wenig Geld die meisten potentiellen Kunden erreiche.

Eines möchte ich zu Beginn klarstellen: ohne Investition in das Marketing wird es für die meisten Selbständigen schwer, an neue Kunden heranzukommen, es sei denn, es besteht bereits ein gut laufendes Empfehlungsmarketing. Die Frage ist jedoch, was investiere ich. Muss es immer Geld sein?

Die gute Nachricht ist: Nein, es muss nicht immer Geld sein, die „Schlechte“: Irgendetwas muss für gutes Marketing investiert werden. Wenn es kein Geld ist, dann sollte entsprechend Zeit und Kreativität investiert werden. Ohne Zeit und Kreativität, als Alternative zum finanziellen Einsatz wird es schwierig, ein vernünftiges Marketing zu betreiben. Das einzig funktionierende Marketing, welches ohne großen Geld- und Zeitaufwand einen guten Output bringt, ist das Empfehlungsmarketing. Dieses bedingt jedoch, dass es bereits zufriedene Kunden gibt.

Die folgenden Praxistipps richten sich in erster Linie an alle Selbständigen, Freiberufler und Unternehmer, deren Marketingbudget klein ist, die aber Zeit und Lust haben, andere Wege zu beschreiten.

Tipp 1: Zielkundenbestimmung, Spezialisierung, Alleinstellung

Dieser Tipp ist nicht neu, wird aber häufig viel zu wenig beachtet. Viele Existenzgründer machen den Fehler, dass sie versuchen, möglichst viele potentielle Interessenten zu erreichen. Es wird quasi das „Gießkannenprinzip“ oder „Schrotflintenprinzip“ angewendet, frei nach dem Motto: ich muss mit meinen Dienstleistungen oder Produkten möglichst jedem erreichen (z.B. mit meiner Homepage, Flyern etc.). Je breiter Sie sich aufstellen, desto mehr potentielle Interessenten erreichen Sie vielleicht. Auf der anderen Seite fühlt sich vielleicht genau Ihr Zielkunde nicht angesprochen, weil er nur einer unter vielen möglichen Zielkunden ist und von seiner Seite her eher jemanden sucht, der sich auf sein Problem/ Thema spezialisiert hat.

Versetzen Sie sich einmal in die Situation einer Person, die ein Produkt oder eine Dienstleistung sucht. Nehmen wir folgendes Beispiel: Sie haben eine spezielle Erkrankung und suchen einen Arzt oder Heilpraktiker. Sie finden zwei interessante, ansprechende Homepages. Auf der einen Homepage erfahren Sie, dass der Behandler sehr viele unterschiedliche Krankheitsbereiche abdeckt, unter anderem auch Ihre Erkrankung. Auf der anderen Homepage können Sie lesen, dass der Behandler sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat. Er behandelt vielleicht auch andere Erkrankungen, aber das genau sei sein Spezialgebiet. Für wen werden Sie sich wohl entscheiden?

Vorteil einer Spezialisierung ist, dass Sie sich in einem Bereich als Experte präsentieren können. Expertentum in einem Bereich heißt nicht, dass Sie alle anderen Bereiche nicht mehr anbieten sollen. Es heißt lediglich, dass das Marketing entsprechend getätigt werden sollte. Heben Sie Ihre Alleinstellungsmerkmale auf der Homepage, Flyern etc. besonders hervor.

Aufgabe: Stellen Sie sich einen einzigen Zielkunden vor. Ist die Zielperson männlich oder weiblich? In welcher familiären Situation lebt diese Zielperson? Wie alt ist sie? Was verdient sie? Welche Bedürfnisse hat sie? Was ist Ihr Versprechen für diese Zielperson? Womit holen Sie sie ab? Wo finden Sie diese Person? Welche Medien und soziale Netzwerke nutzt die Zielperson? Je genauer Sie sich Ihre Zielperson vorstellen, desto gezielter können Marketing-Maßnahmen erfolgen und desto eher können Sie gezielt die Medien nutzen, mit denen Sie Ihre Zielperson erreichen werden.

Werden Sie DER Experte/ DIE Expertin für Ihre Zielperson.

Tipp 2: soziale Medien

Wenn Sie Ihre Zielperson bestimmt haben, sollten Sie die sozialen Medien, vor allem Facebook und Xing für sich nutzen. Nehmen Sie sich die Zeit und suchen Sie gezielt nach Ihren Zielpersonen. Stellen Sie entsprechende Freundschafts- / Kontaktanfragen. Zu jeder Freundschafts- oder Kontaktanfrage bei Ihnen bisher fremden Personen empfiehlt es sich, ein paar persönliche Worte zu schreiben, warum Sie mit dieser Person in Kontakt treten wollen. Begründen Sie Ihre Kontaktanfrage jedoch mit einem Thema, welches für die Zielperson auch interessant sein könnte bzw. einen Mehrwert für diese Person darstellt (zum Beispiel Netzwerk, berufliches Interesse etc.). Machen Sie keinesfalls Werbung für sich gleich im ersten Kontakt. Über Facebook und Xing können Veranstaltungen etc. eingestellt werden. Je mehr Kontakte Sie haben, umso mehr potentielle Interessenten erreichen Sie für Ihre Veranstaltungen (die wiederum zu Marketing-Zwecken genutzt werden können). Sie können sehr gut durch Kommentare und / oder eigene Postings kurze aber interessante Informationen geben. Bedenken Sie bitte immer wenn Sie Facebook oder Xing nutzen privat und beruflich nicht zu sehr zu vermischen. Nicht alles was Sie privat liken mag auch Ihr potentieller Kunde. Geschäftlich sollten Sie sich auf Ihr Expertenthema beim Liken konzentrieren und dies regelmäßig durch entsprechende Likes unterstützen.

Tipp 3: Netzwerkarbeit

Wie weiter oben schon erwähnt, ist Empfehlungsmarketing das beste und kostengünstigste Marketing, welches Sie betreiben können. In jeder größeren Stadt gibt es Netzwerktreffen, Business-Essen, Messen und andere Events, wo Sie neue Menschen und potentielle Interessenten finden können. Klassische Netzwerktreffen haben den Vorteil, dass jeder auch die Chance bekommt, sein Business/ seine Dienstleistung vorzustellen. Ein einmaliger Besuch ist jedoch in den meisten Fällen nicht zielführend.

Je mehr Menschen Sie kennenlernen, umso mehr potentielle Kunden und Empfehlungsgeber haben Sie. Aber wen empfiehlt man normalerweise? Meistens wird nicht die Person empfohlen, die man nur einmal gesehen hat, sondern die, welche man bereits etwas kennengelernt hat und zu der schon ein gewisses Grundvertrauen besteht. Deswegen ist bei dieser Art des Marketings das „Dranbleiben“ ganz besonders wichtig.

Sie werden feststellen, je häufiger Sie auf solche Netzwerkveranstaltungen gehen, desto häufiger werden Sie immer wieder die gleichen Personen treffen. Es ist zeitintensiv, aber ausgesprochen wirkungsvoll, um neue Kunden zu bekommen – entweder durch den direkten Kontakt oder durch Weiterempfehlung, weil Ihr neuer Kontakt jemanden kennt, der genau Ihr Produkt/ Ihre Dienstleistung benötigt.

Unterscheiden Sie zwischen Kontakten die einen gegenseitigen Vorteil haben und Kontakten wo Sie vielleicht nur ausgenutzt werden. Bei diesen Veranstaltungen sind nicht nur potentielle Kunden, sondern oft auch Mitbewerber die vielleicht von Ihnen profitieren möchten. Am Optimalsten ist natürlich eine WIN-WIN-Situation, in der beide Seiten voneinander profitieren. Dann funktioniert Netzwerkarbeit perfekt.

Tipp 4: eigene Informationsveranstaltung

Gibt es keine aktuellen, für Sie interessanten Netzwerkveranstaltungen, dann laden Sie doch selbst zu einer Veranstaltung ein. Solche Veranstaltungen müssen nicht teuer sein, gerade, wenn Sie sie in Restaurants, Hotels, Vereinsheimen etc. stattfinden lassen.

Wichtig ist es, dass es für die Teilnehmer einen erkennbaren Mehrwert gibt. Wenn Sie es „nur“ als Informationsveranstaltung für Ihr eigenes Business laufen lassen, dann ist die Chance auf eine gut besuchte Veranstaltung geringer, als wenn es mit einem Mehrwert, z.B. Netzwerken verbunden wird. Deklarieren Sie es beispielsweise als Netzwerkveranstaltung mit einem Informationsvortrag.

In der Einladung sollten Sie unbedingt hervor stellen, welchen Nutzen diese Veranstaltung für die Teilnehmer haben könnte. Diese Veranstaltung können Sie dann wiederum kostenfrei über Xing oder Facebook bewerben. Je mehr Kontakte Sie hier haben, umso mehr Chancen auf eine zahlreiche Teilnehmerzahl besteht.

Wenn Sie eine solche Veranstaltung planen, dann sollten folgende Überlegungen mit einfließen:

Wo soll die Veranstaltung stattfinden? Ist der Ort gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar? Dieses fördert häufig die Teilnehmerzahl. Muss etwas für den Raum bezahlt werden? In Restaurants oder Hotels bekommt man häufig kostenfrei einen Raum zur Verfügung gestellt, wenn etwas verzehrt wird. In einem solchen Fall sollten Sie in der Einladung vermerken, dass Verzehr erwünscht ist.

In vielen Städten gibt es Büro-Service-Unternehmen, die stundenweise Räume zu günstigen Preisen vermieten. Auch dieses wäre eine Alternative.

Soll Ihre Veranstaltung Eintritt kosten und wenn ja, wieviel? Vorteil von Eintritt ist, dass die Veranstaltung etwas „wert“ ist und die Anmeldungen verbindlicher sind. Bei kostenfreien Veranstaltungen erlebt man häufig den Effekt, dass viele Interessenten erst einmal zusagen, dann aber doch nicht kommen, weil etwas Anderes an diesem Tag plötzlich wichtiger ist (was nichts kostet ist auch nichts wert – so denken viele Menschen). Ein weiterer Vorteil von Eintritt ist natürlich, dass eventuelle Raumkosten gedeckt sind oder Sie kostenfreie Getränke anbieten können – was wiederum ein ausschlaggebender Punkt für mögliche Interessenten sein kann.

Der Eintritt sollte jedoch angemessen sein. Je höher der Eintritt, desto höher ist für viele die Hemmschwelle einer Veranstaltung fest zuzusagen und desto höher sind eventuell auch die Erwartungshaltungen der Teilnehmer an eine solche Veranstaltung.

Die Höhe des Eintritts hängt selbstverständlich auch von der Zielgruppe ab.

Eine gute Möglichkeit ist auch Teil einer Veranstaltung zu sein. Es gibt zahlreiche Verbände und Organisationen die regelmäßige Netzwerktreffen veranstalten. Sie sind in vielen Fällen sehr gern als Gastredner gesehen. Hier sind die Kosten meist gering, da in der Regel die Organisation und Einladung übernommen wird.

Tipp 5: YouTube

YouTube ist inzwischen ein gern genutztes Medium, um sich zu informieren. Menschen mögen bewegte Bilder. Jeder ist inzwischen – Dank Handykamera etc. – in der Lage auf die Schnelle kleine Filme zu drehen.

Natürlich sind Filme, die von Profiteams gedreht werden wesentlich effektiver und beeindruckender. Allerdings ist ein laienhafter Film, der halbwegs gut gemacht wurde besser, als gar kein Film.

Es kann aber noch einen weiteren Effekt haben: Ein Video mit der eigenen Handykamera wirkt häufig authentischer als jedes professionelle Video.

Ihre Interessenten möchten einen ersten Eindruck von Ihnen, Ihrer Dienstleistung oder von Ihrem Produktes erhalten. Hierfür bietet YouTube perfekte Marketing-Chancen.

Selbst, wenn Sie die Filme professionell schneiden lassen wollen, gibt es hier teilweise günstige Möglichkeiten. Viele Studenten (vor allem im Bereich des Fernsehens) freuen sich, wenn sie mit einer solchen Arbeit ein bisschen Geld dazu verdienen können und bieten günstige Gesamtpakete an.

Ein großer Vorteil ist, dass ihr potentieller Kunde bereits ein Bild von Ihnen bekommt. Somit ist bei der Planung und Durchführung natürlich Wert auf die eigene Ausstrahlung zu legen.

Tipp 6: Presse

Wie komme ich an Presseartikel über mich und meine Arbeit?

Das ist teilweise einfacher, als man denkt, wenn man es geschickt anstellt.

Ein weniger erfolgreicher Weg ist der Folgende: Sie rufen bei einer Zeitungsredaktion an und fragen, ob diese etwas über Sie veröffentlichen würden.

In vielen Fällen werden Sie ein „nein“ als Antwort erhalten oder das Angebot, gleichzeitig mit einem redaktionellen Artikel eine Anzeige mit einem entsprechenden finanziellen Aufwand zu schalten.

Manchmal sind Fachzeitschriften an Artikeln von Menschen aus der Branche interessiert. Auch ein Interview kann hier eine effektvolle Möglichkeit sein.

Ein anderer, erfolgsversprechender Weg einen guten Presseartikel über sich, seine Produkte und / oder seine Arbeit zu erhalten ist der Weg über soziales Engagement. Ihr soziales Engagement sollte jedoch echt sein und nicht nur wegen der Presse stattfinden. Des Weiteren sollte es über einen längeren Zeitraum regelmäßig gepflegt und mir Herzblut ausgeübt werden.

Ihr soziales Engagement sollte optimaler Weise einen Bezug zu Ihrem Geschäft haben. So könnte beispielsweise ein Yogatrainer / eine Yogatrainerin kostenfreie Kurse für Kinder im Kindergarten, ältere Menschen in Altenheimen oder für Flüchtlingskinder anbieten.

Ihr Invest ist Ihre Zeit, da Sie für ein paar Stunden kostenfreie Leistungen anbieten. Diese soziale Aktion teilen Sie dann der (örtlichen) Presse mit und bitten diese, darüber zu berichten.

Soziales Engagement kann nicht nur viel Spaß machen - ein schöner Nebeneffekt sind die regelmäßigen positiven Pressemitteilungen über Sie. 

Gerade die regionale Presse freut sich über solche Events in ihrer Region und berichtet sehr gerne darüber. Selbst, wenn Ihr Artikel dann „nur“ in der regionalen Presse erscheint, können Sie diese Artikel über Facebook etc. weiter verbreiten.

Es hat also zum einen den Effekt, dass die Presse indirekt für Sie Werbung macht, zum anderen bekommen Sie eventuell Sympathiepunkte bei möglichen Interessenten. Soziales Engagement kommt in den meisten Fällen gut an.

Resumee:

Gutes und effektives Marketing kann auch günstig sein – es bedarf jedoch Fleiß, Zeit, Kreativität und Durchhaltevermögen.

Warum schreibe ich über dieses Thema?

Ich selbst habe mein eigenes Business ohne jegliche finanzielle Mittel gestartet. Es war am Anfang wirklich schwierig, läuft aber inzwischen ausgesprochen erfolgreich. Mein Wissen und meine Erfahrungen im Bereich Marketing gebe ich gerne weiter, obwohl mein eigentliches Expertenthema tatsächlich ein anderes ist, nämlich Führungskräfte- und Vertriebstrainings.

Autor: Daniela Landgraf
Thema: Erfolgreiches Selbstmarketing
Webseite: http://www.danielalandgraf.com
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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