5 Strategien für eine sichere und kompetente Kommunikation im Beruf

19. Juni 2018 - Beruf und Erfolg

Der bekannte Kommunikationsforscher Paul Watzlawick lehrte uns bereits, dass alles Kommunikation ist, wir nicht NICHT kommunizieren können und in Kommunikation soviel mehr stattfindet als nur das gesprochene Wort.

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Daher macht es definitiv Sinn, so viel wie möglich über die tieferen Ebenen von Kommunikation zu lernen, so dass Sie selbst in schwierigen Situationen im Berufsleben konstruktiv handeln und den Kurs korrigieren können, und nicht davon abhängig sind, dass es von alleine läuft.

Haben Sie schon mal erlebt, dass Ihnen jemand gesagt hat, es sei alles in Ordnung, aber Sie haben ihm nicht geglaubt? Vielleicht hat der Tonfall oder die Mimik Ihnen etwas anderes verraten, vielleicht war es aber einfach Ihr Bauchgefühl.

Oder schien in einer Begegnung äußerlich zwar alles ok, aber dennoch fanden Sie die Person unsympathisch?

In diesen beiden Beispielen haben Sie sich von der Inhaltsebene, also von dem, was gesagt wurde und was äußerlich stattfand, bereits auf die tiefere Ebene der Kommunikation bewegt, nämlich die Beziehungs-Ebene. Auf dieser Ebene übermitteln und empfangen wir unbewusste Botschaften, z.B. ob wir uns mögen oder nicht, wie wir übereinander denken und wie wir uns miteinander fühlen.

Da die Beziehungs-Ebene im Endeffekt darüber bestimmt, wie erfolgreich die Kommunikation wird, zeige ich Ihnen hier 5 Strategien, mit denen Sie sowohl Ihre Beziehungs- als auch Ihre Kommunikations-Kompetenzen in beruflichem als auch im privatem Kontext verbessern können.

1. Blickkontakt und Herzkontakt

Schauen Sie Ihr Gegenüber im Gespräch nicht nur an, sondern schauen Sie ihm in die Augen und suchen und v.a. begegnen Sie seinem Blick. Diese Kleinigkeit macht einen riesigen Unterschied, denn in diesem Blickkontakt findet auch "Herzkontakt" statt, die Begegnung von Mensch zu Mensch. Egal wie geschäftlich und beruflich die Situation ist, die Beteiligten sind immer noch einfach nur Mensch. Mit Blick- und Herzkontakt werden Sie feststellen, dass das Gespräch nicht nur mehr Spaß macht, sondern Sie auch feinfühliger werden, und dadurch mehr erkennen können, was unter der Oberfläche stattfindet und was gefragt ist.

2. Achten Sie auf Ihren Atem

Wenn Ihr Puls steigt und Sie in Versuchung kommen, sich stressen oder ärgern zu lassen und dann womöglich schneller zu reden, als Sie denken, nehmen Sie sich 10 bis 15 Sekunden, um Ihren Atem zu bemerken ganz bewusst lange auszuatmen. Dadurch regulieren Sie Ihren Atmen und gleichzeitig Ihr Nervensystem und ermöglichen sich selbst, wieder klarer zu denken und dann auch intelligenter zu handeln.

3. Anerkennen und erweitern

Wenn sich Ihr Gegenüber beklagt und beschwert, waren Sie vielleicht bisher geneigt, ihn zu beschwichtigen oder ihm auszuweichen (und sich Ihrerseits zu beklagen). Beides funktioniert nicht so gut, um in konstruktive Bahnen zu kommen. Effektiver ist es, zunächst für einen Moment anzuerkennen, worüber er sich beklagt:

"Ja, das ist wirklich mühsam/ schwierig/ unangenehm..."

"Das kann ich gut nachvollziehen, dass Sie sich darüber aufregen, es ist ja auch wirklich ärgerlich"

Und im Anschluss daran seine Sichtweise zu erweitern oder umzulenken in Richtung von:

"... und Sie/ wir werden eine Lösung/ den richtigen Weg finden", ".... und ich bin sicher, es gibt noch Möglichkeiten. Person X kann Ihnen da womöglich weiterhelfen", " und Sie haben bestimmt schon andere Hürden in Ihrem Leben genommen, daher weiß ich, dass es Ihnen wieder gelingen kann. Wenn Sie möchten, kann ich Sie auf Weise X unterstützen."

4. Bieten Sie Alternativen

Wenn Ihnen etwas nicht passt, Sie den Vorschlag des anderen schlecht finden oder Sie zum angesetzten Termin nicht können, sagen Sie nicht einfach nur "Nein, passt nicht / ist schlecht / geht nicht". Sagen Sie lieber, was Sie sich statt dessen oder darüber hinaus vorstellen können oder wünschen, was für Sie besser passt, und welche alternativen Termine Sie anbieten können. Dadurch bleiben Sie konstruktiv, die Kommunikation bleibt aufrecht und kann sich weiter entwickeln, statt abzubrechen.

5. Bereiten Sie sich unbedingt vor!

Schwierige Gespräche meistert niemand einfach so und nebenbei! Schwierige Gespräche brauchen unbedingt Vorbereitung, und das wird meistens unterschätzt! Je differenzierter und gründlicher Sie sich vorbereiten, umso größer die Chance auf Erfolg.

Dabei braucht es zum einen die Vorbereitung auf der Sach-Ebene: Worum wird es inhaltlich gehen, welche möglichen Hindernisse könnten auftauchen, welche Einwände könnte Ihr Gegenüber liefern und wie könnten Sie darauf antworten?

Darüber hinaus braucht es aber auch Vorbereitung auf der Beziehungs-Ebene und Klarheit über Ihre tiefste Absicht! Denn, wir erinnern uns, die Beziehungsebene bestimmt über den Erfolg auf der Inhaltsebene!

Wenn es Ihre verborgene Absicht ist, dem anderen seine Unfähigkeit aufzuzeigen, können Sie die Sachebene so kompetent behandeln, wie Sie wollen, es wird nicht funktionieren. Wenn Sie aber die ehrliche Absicht haben, dass Sie beide z.B. mit Gefühlen von Stolz, Teamgeist, Errungenschaft, Inspiration, Erfolg und Begeisterung aus dem Gespräch rausgehen, wird diese Absicht Sie in Ihrer Sprache und Ihrem Verhalten leiten und Ihnen sogar Wege zeigen, die es vorher vielleicht noch gar nicht gab.

Um diese Strategie der Vorbereitung detailliert auszuüben, biete ich Ihnen an, sich auf meiner Website die gratis Kommunikations-Anleitung herunterzuladen. Sie heißt: "So gelingt dir JEDES Gespräch - 7 Schritte, wie du jeden Dialog zu einem erfolgreichen Ergebnis führst".

Glückwunsch! Kommunikation ist kein leichtes Gebiet, und es braucht Übung, Übung und nochmal Übung. Unser Bewegungsapparat ist genauso kompliziert und komplex, dennoch haben Sie (vermutlich) Laufen gelernt. Mit Wollen, Übung und Beharrlichkeit. Beste Voraussetzung also, auch kompetente Kommunikation zu lernen oder zu verbessern!

Gutes Gelingen und motiviertes Anwenden dieser 5 Strategien!

Anne-Kathrin Koch

Autor: Anne-Kathrin Koch
Thema: Kommunikation im Beruf
Webseite: https://anne-kathrin.de

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