So werden Sie produktiver und erfolgreicher im Job

16. November 2015 - Beruf und Erfolg

Erfolg im Beruf zu haben, produktiv zu sein, seine Ziele zu erreichen, mit Gelassenheit und mit weniger Stress durch den Alltag zu kommen – wer möchte das nicht? Tatsächlich scheint dieses Ziel jedoch für viele Berufstätige sehr schwer erreichbar zu sein…

Im Gegenteil: Stress und Hektik scheinen den Alltag zu dominieren. Und dass man am Ende des Arbeitstages das Gefühl hat, nicht das erreicht zu haben, was man wollte, gehört zu Normalität. Dennoch gibt es Möglichkeiten, Produktivität und persönliche Zufriedenheit zu verbessern, wenn man auf einige Aspekte achtgibt, die ich im folgenden Beitrag aufzeigen werde. Das Ergebnis: höhere Produktivität gepaart mit mehr Gelassenheit!

erfolgreich beruf

Die eigenen Ziele kennen und verfolgen

Jeder Mensch, der einer Arbeit nachgeht, verfolgt auch Ziele. Auch Ihr Handeln ist niemals zwecklos, sondern auf ein Ergebnis gerichtet. Ziele für eine Tätigkeit können Ihnen von außen vorgegeben werden oder aus Ihnen selbst kommen. Diese selbstgewählten Ziele sind viel stärker mit dem persönlichen Erleben von Sinn verbunden. Sie kennen bestimmt das gute Gefühl, wenn Sie Tätigkeiten nachgehen, die Sie sich selbst ausgesucht haben. Fragen Sie sich daher öfters: „Warum mache ich das eigentlich?“ und „Will ich dieses Ziel überhaupt verfolgen?“ Versuchen Sie, vermehrt eigene Ziele zu verfolgen, die Sie erfüllen. Das ist eine Grundvoraussetzung, um in den Zustand des „Flow“ zu kommen. Ein Zustand, in dem die Tätigkeit konzentriert durchgeführt wird und Sie ganz darin aufgehen (vgl. Csikszentmihályi, Mihály; Flow im Beruf. Das Geheimnis des Glücks am Arbeitsplatz.)

Die eigene Mission kennen

Den Begriff der Mission kennt man in erster Linie aus dem Unternehmenskontext. Aber: wussten Sie, dass Sie auch eine Mission haben? Bezogen auf Ihren Arbeitsplatz sind es die 4-5 Hauptaufgaben für die Sie eingestellt wurden. Oder anders ausgedrückt: Ihre Mission ist das, wofür Sie da sind. Sie sollten unbedingt Ihre Hauptaufgaben kennen und sich darauf konzentrieren. Das hilft Ihnen, fokussiert zu bleiben und nicht im täglichen „Klein-Klein“ unterzugehen.

Ansprüche hinterfragen

Unzufriedenheit mit seiner eigenen Leistungsfähigkeit entsteht oft dadurch, dass Sie versucht sein könnten, zu vielen Ansprüchen zu genügen. Das beginnt bei den Ansprüchen des Vorgesetzten, der Kollegen, der Kunden, der Kindern, der Eltern, des Lebenspartners, der Freunde etc. Aber auch die Ansprüche an sich selbst – z.B. die Fitness zu verbessern, effektiver zu arbeiten, sich zu entwickeln etc. – können einen stark unter Druck setzen.

Dahinter liegt eine fatale Entwicklung in unserer Gesellschaft, die uns suggeriert, dass man all diese Ansprüche durch besseres Zeitmanagement in den Griff bekommen kann. Jedoch ist es so, dass es tatsächlich keine Methode gibt, die das leisten kann. Denn kaum hat man einen Anspruch genügt, kommt schon der nächste um die Ecke.

Ein Tipp: nehmen Sie sich ein Wochenende Zeit und machen Sie eine Umfeldanalyse.

- Schreiben Sie sich auf, wer alles an Sie welche Ansprüche stellt.

- Gehen Sie dann diese Liste durch und entscheiden Sie, welchen Ansprüchen Sie nachkommen wollen und welchen nicht.

- Prüfen Sie auch, ob die mit den Ansprüchen verknüpften Erwartungen auch realistisch erreichbar sind und was es ihnen unter dem Strich nützt.

- Weiters werden Sie nicht umhinkommen, sich gegenüber anderen abzugrenzen. Lernen Sie „Nein“ zu sagen. Das mag vielleicht am Anfang schwierig sein – mit der Zeit wird es Ihnen aber immer leichter fallen zu entscheiden, was Ihnen guttut und was nicht und rechtzeitig „Stopp“ zu sagen. Dadurch gewinnen Sie übrigens bei den anderen an Profil!

Checkliste zum Download: www.heisetraining.at/wpblog/fr_03

Absichten organisieren

Sie kennen dieses Phänomen sicher: da haben Sie einen ganzen Berg von Arbeit vor sich, viele dringliche Sachen müssen erledigt werden – Sie hätten auch genug Zeit… aber trotzdem finden Sie den Einstieg in die Tätigkeit nicht und können sich nur mühsam aufraffen. Wie ist das zu erklären? Dazu geben uns die neueren psychologischen Forschungen eine interessante Antwort.

Eine der wesentlichen evolutionären Errungenschaften des Menschen ist die Entwicklung des Absichtsgedächtnisses. Dieses im präfrontalen Cortex lokalisierte Hirnareal ist dazu da, spontane Handlungsimpulse zu unterdrücken und zu speichern. Das ist eine sehr nützliche Fähigkeit! Stellen Sie sich vor, Sie säßen in einem Meetingraum. Ihr Vorgesetzter spricht gerade. Sie möchten eine Frage stellen. Natürlich würden Sie nicht einfach mit Ihrer Frage herausplatzen, sondern abwarten, bis die Gelegenheit günstig ist. Damit Sie dann bei passender Gelegenheit Ihre Frage auch stellen können, muss eine Absicht gebildet werden. Wenn dann der Vorgesetzte schweigt, dann holen Sie die Absicht aus dem Speicher wieder hervor und stellen Ihre Frage. Neuropsychologisch betrachtet wird die Absicht nicht nur einfach hervorgeholt, sondern ein System im Gehirn aufgerufen, das die geplanten Handlungen umsetzt. Nun ist es jedoch so, dass wir nicht nur eine Absicht im Absichtsgedächtnis haben, sondern es können sich im Laufe der Zeit eine ganze Menge an Absichten in diesem Speicher befinden.

Jede dieser Absichten trägt ein kleines bisschen dazu bei, dass die Handlungsenergie reduziert wird – bis ab einem gewissen Punkt dann gar nichts mehr geht! Man hat buchstäblich den Kopf voll von lauter Ideen und Plänen – setzt aber nichts mehr davon um, denn die Hemmung ist so groß, sodass einfach zu wenig Handlungsenergie übrigbleibt.

Was können Sie dagegen tun?

- Notieren Sie sich alle Absichten, alles was Sie momentan beschäftigt auf einem Blatt Papier. Durch dieses Aufschreiben entlasten Sie das Absichtsgedächtnis. Die Energie wird nun nicht mehr für das Merken von Absichten verbraucht, sondern frei für die Umsetzung. Vielleicht benötigen Sie mehrere Anläufe, um die Liste zu füllen. Gehen Sie dann die Liste durch und streichen Sie radikal. Fragen Sie sich bei jeder Notiz: Warum soll ich das machen? Will ich das überhaupt? Entspricht es mir und meinen Zielen?

- Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Ideen, Einfälle und Aufgaben zu notieren. Auch dadurch verhindern Sie eine Überlastung ihres Absichtsgedächtnisses.

Handlungsinitiativ werden

Für die Umsetzung von Absichten ist ein System in unserem Gehirn zuständig, das man „intuitive Verhaltenssteuerung“ nennt (vgl. Kuhl, Julius; Motivation und Persönlichkeit, 2001). Dieses System stellt Ihnen automatisch die Handlungsabläufe zur Verfügung, die Sie im Moment benötigen. Solche Handlungsabläufe haben Sie im Laufe Ihres Lebens erworben (z.B. Rad fahren, tanzen, lesen, nonverbale Kommunikation etc.). Dieses System funktioniert dann am besten, wenn Sie sich in einer positiven Stimmung befinden. Die Grundvoraussetzung für Produktivität ist eine auf Wertschätzung und Anerkennung beruhende Führungskultur! Man kann also gar nicht genug loben.

- Achten Sie auch darauf, was Sie in eine positive Stimmung versetzt: das kann ein Bild sein, ein bestimmtes Musikstück, die Erinnerung an ein schönes Ereignis etc. Suchen Sie sich bewusst solche „Muntermacher“.

- Nutzen Sie die positive Motivation: stellen Sie sich gerade bei schwierigen Aufgaben oder lästigen Pflichten vor, wie gut Sie sich fühlen werden, wenn Sie die Sache hinter sich haben.

- Einfach anfangen – es ist eine Erfahrung, dass man dann besonders gut in eine Tätigkeit hineinkommt, wenn man sie beginnt. Vielleicht machen Sie mit sich einen Vertrag: „Ich beginne jetzt, darf aber jederzeit aufhören!“

- Machen Sie körperliche Bewegung. Handlungslähmung überwindet man oft dadurch, dass man eine kurze Runde um den Block geht, statt sich selbst Vorwürfe zu machen.

Viele weitere Tipps und Strategien kannst du dir hier downloaden:

www.heisetraining.at/wpblog/fr_02

Selbstführung

Erfolg werden Sie dann haben, wenn Sie konsequent an Ihrer eigenen Verbesserung arbeiten. Dazu gehören:

Die Bereitschaft zur Selbstreflexion. Sie sollten Ihre eigenen Stärken und Schwächen gut kennen. An den Schwächen können Sie arbeiten – vielleicht mit der Unterstützung eines Coachs oder im Rahmen eines Trainings. Ihre eigenen Stärken können Sie gezielt einsetzen, um Ihre Ziele zu erreichen.

Erfolgreiche Menschen haben ein Gefühl von Selbstwirksamkeit. Betrachten Sie sich nicht als primär abhängig von äußeren Umständen, dem Schicksal oder anderen Menschen, sondern entdecken Sie, wo Sie selbst aktiv werden können. Übernehmen Sie jederzeit die Verantwortung für Ihr Handeln!

Machen Sie Erfahrungen – auch negative. Wer immer nur versucht, alles Unangenehme zu verdrängen, der verhindert Selbstwachstum. Suchen Sie sich einen Gesprächspartner, einen Mentor oder einen Coach, der mit Ihnen an Ihrem Selbstwachstum arbeitet. Ein reifes Selbst, das viele Erfahrungen verarbeitet hat, arbeitet wie ein weiser Ratgeber im Hintergrund. Es stellt Ihnen Handlungsoptionen und neue Sichtweisen zur Verfügung – gerade dann, wenn Sie es benötigen. Das ist besonders wichtig, um Stress zu vermeiden.

Gönnen Sie sich Momente der Stille. Ihr Selbst ist ein weiser Ratgeber – doch dieser spricht leise. Werden Sie still, bleiben Sie bei sich und hören Sie zu.

Bei dieser Entdeckungsreise wünsche ich Ihnen viele neue Erkenntnisse.

Autor: Mag. Gregor Heise
Thema: Produktiver und erfolgreicher im Job

Webseite: http://www.heisetraining.at

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