Umgangsformen und richtiges Auftreten im Unternehmen

16. November 2015 - Beruf und Erfolg

Teamfähigkeit ist in Unternehmen die wichtigste der sogenannten soft skills. Teamfähigkeit beschreibt neben Verhandlungs-, Führungs-, Kommunikations-, und Motivationsgeschick vor allem die Umgangsformen eines Menschen. Umgangsformen sind maßgebend für die Karriere im Unternehmen. Das richtige Benehmen fängt bereits beim Bewerbungsgespräch an und entscheidet, neben entsprechenden Referenzen, hauptsächlich über eine Entscheidung zugunsten des Bewerbers.

umgangsformen karriere

Tadellose Bewerbungsunterlagen, umfangreiche Erfahrung sowie eine gute Ausbildung helfen in den meisten Fällen nicht über ein schlechtes Auftreten hinweg. Ein Mitarbeiter ist stets Repräsentant eines Unternehmens. Vor allem im Kontakt nach Außen, möchten und müssen sich Unternehmen von ihrer besten Seite zeigen.

Intern spielen Umgangsformen für den Erfolg eines Unternehmens eine nicht mindere Rolle. Mitarbeiterzufriedenheit, Motivation und Mobbingprävention sind hier nur einige Beispiele. Wer es in das Unternehmen seiner Wahl geschafft hat und eine Karriere in diesem plant, sollte neben entsprechenden Leistungen und Einsatz vor allem an sein Auftreten denken. Dieses wird Tag für Tag von Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten bewusst und unbewusst wahrgenommen. Ein guter Umgang verleiht natürliche Autorität und verbessert die Stimmung im Unternehmen. Selbstverständlich beschleunigt gutes Benehmen Beförderungen und Gehaltserhöhungen.

Aber was beschreiben gute Umgangsformen?

An erster Stelle steht in jedem Fall Wertschätzung, welche man Menschen, unabhängig von deren sozialem Status; Bildung und Herkunft, entgegenbringen sollte. Wertschätzung besteht im Wesentlichen aus Benimmregeln und Ethik. Die Kombination aus beidem spielt die entscheidende Rolle. Regeln funktionieren niemals ohne Moral. Moral funktioniert nicht ohne Regeln. Unwissenheit hinsichtlich Benimmregeln schadet sowohl im Privat- als auch im Berufsleben. Schnell wird man zum Außenseiter oder Verlierer, ohne sich über die Hintergründe bewusst zu sein.

Insbesondere Tischmanieren sind ein heikles Thema. Hier kann man besonders beim Geschäftsessen, von welchem man sich unter Umständen den positiven Abschluss eines Geschäftes erwartet, so richtig ins Fettnäpfchen tappen. Oftmals, ohne es selbst zu registrieren. Vor allem mit heiklen Speisen sollte man sich auskennen und wissen, was man lieber nicht bestellt.

Beispielsweise Spaghetti, Hummer oder Schnecken. Auch ein Blattsalat birgt Gefahren.Die sogenannte Hitliste der schlimmsten Fauxpas bei Tisch sollte bekannt sein. Dazu zählen das Ablecken des Messers ebenso wie das Benutzen von Zahnstochern bei Tisch, um die beiden schlimmsten „Vergehen“ zu nennen.

Das Geschäftsessen sollte angefangen bei der Auswahl des richtigen Restaurants bis zum Begleichen der Rechnung, welche im besten Fall diskret erfolgt, gut geplant werden. Der Umgang mit dem Servicepersonal lässt außerdem Rückschlüsse über den Charakter des Gastgebers oder der Gäste zu.

Die korrekte Umsetzung von Dresscodes, beruflich und privat, spielt besonders für den ersten Eindruck und der jeweiligen Karriereplanung eine entscheidende Rolle. Es gibt Unternehmen in denen die Kleiderordnung explizit festgelegt ist. In allen anderen Unternehmen sollte man sich an den Hierarchien orientieren, in welche man aufsteigen möchte. Im Zweifelsfall immer klassisch konservativ. Wenn auch nicht besonders aufregend, kann man zumindest nichts falsch machen und bleibt nicht aufgrund des eventuell falschen Outfits in Erinnerung.

Über Begrüßungs- und Vorstellungsrituale denken viele Menschen erst nach, wenn es bereits zu spät ist. Wie man sich und andere korrekt vorstellt, wen man zuerst und wen man in welcher Reihenfolge begrüßt, sollte man unbedingt wissen. Nicht nur des Erfolges wegen, sondern auch, um andere nicht unbewusst zu verletzen oder zu kompromittieren und dem eigenen Auftritt Souveränität zu verleihen.

Auch der richtige Umgang mit sozialen Medien gewinnt mehr und mehr an Bedeutung und gehört zweifelsohne in den Bereich Umgangsformen. Hier stellt man sich in den verschiedensten Plattformen schnell selbst ein Bein. Sei es durch polarisierende Postings, Likes, das Teilen fragwürdiger Inhalte oder schlicht nur die falschen Freunde. Google macht es möglich. Alles was man von Mitarbeitern, Kollegen, Vorgesetzten oder Bewerbern in Erfahrung bringen möchte, erhält man auf Knopfdruck. Die Informationen, welche das Internet über die eigene Person liefert, müssen vor allem bei der Karriereplanung stets berücksichtigt werden.

Genannte Themen bilden die Grundlage von Etikette bzw. Benimmregeln. Ergänzt werden diese von einer Vielzahl weiterer Themen wie den korrekten Umgang mit anderen Kulturen, das Meistern von kritischen Gesprächen oder Fragen, dem stilvollen Umgang mit Geschmacklosigkeiten, der perfekte Auftritt als Gast / Gastgeber etc.

Im Übrigen ist es niemals zu spät, ein Etikette Seminar zu besuchen. Wer entsprechende Regeln nicht im Elternhaus erlernt hat, kann sich aus einer Vielzahl angebotener Kurse bedienen. Große Konzerne und Unternehmen bieten Business Etikette Seminare für ihre Mitarbeiter an. Wer die Regeln der Etikette erlernt hat, tritt selbstsicher und souverän auf, auch in schwierigen Situationen. Denn mit dem richtigen Benehmen meistert man jede Hürde und weicht Stolpersteinen gekonnt aus.

Selbstverständlich wäre das Erlernen von Benimmregeln im Kindesalter am effektivsten. Kinder von Eltern, welchen ihren Kindern korrektes Verhalten vorleben, verfügen bereits in Kindergarten und Schule über eine hohe soziale Kompetenz und können sich frühzeitig selbstsicher auf jedem Parkett bewegen. Kinder mit guter Erziehung sind erfolgreicher in Schule, Ausbildung und Studium. Sie verfügen im Erwachsenenalter über einen großen Vorsprung bei der Karriereplanung.

Leider befinden sich immer weniger Kinder in der Situation, dass im Elternhaus entsprechende Fähigkeiten vermittelt werden. Hier wird früher oder später die Verantwortung bei den Schulen liegen, obwohl dies nicht in deren Aufgabenbereich fällt. Allerdings muss verhindert werden, dass Kinder auf der Strecke bleiben. Auch in Hinsicht auf deren späteren Eintritt in die Volkswirtschaft unseres Landes.

Bis zur Aufnahme des Benimmunterrichtes in den regulären Lehrplan, gibt es entsprechende Trainer, welche für Workshops und Kurse in Schulen organisiert werden können. In Österreich und Sachsen bietet der Knigge-Kurs entsprechende Seminare für Unternehmen und Schulen.

Autor: Dagmar M. Daxecker
Thema: Umgangsformen im Unternehmen

Webseite: http://www.knigge-kurs.at

Dagmar M. Daxecker ist zertifizierte Trainerin für Business Etikette sowie Obfrau der Österreichischen Knigge Gesellschaft. Des Weiteren ist sie Vorstandsmitglied der Deutschen Kniggegesellschaft.

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