Atemübungen | Unser Atem - Ein Alleskönner?

10. Dezember 2018 - Gesundheit

Mit dem ersten Schrei und Atemzug gelangen wir in das Leben und mit dem letzten Hauch des Atems verabschieden wir uns aus diesem.

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Dazwischen – eine wunderbare Liebesgeschichte – die unseren Körper mit dem Geist und der Seele verbindet!

Der Atem kann Körper und Geist heilen, da er als Bindeglied zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein dient. Flexibel, lebendig und kompromisslos funktioniert er ohne bewusste Handlung. Dabei steht er im engen Kontakt zu unserem autonomen Nervensystem und passt sich den Emotionen und dem Energiebedarf an. Bei körperlicher Anstrengung aber auch bei Ängsten greift unser vegetatives Nervensystem ein - beschleunigt unseren Atem, macht uns für Reaktionen bereit:

für den Kampf - für die Flucht - oder lässt uns erstarren

Entspannen wir oder schlafen wir, ist unser Atem ruhig und ausgeglichen und unser Parasympathikus, auch Erholungsnerv genannt, arbeitet für unser Wohlbefinden. Bindeglieder des vegetativen Nervensystems, wie der Herzschlag, die Pupillenreaktion, die Schweißproduktion, die Miktion oder die Verdauung, können nicht in dem Maße auf den Parasympathikus einwirken, wie es der Atem vermag.

Bei Dauerstress entgleisen diese Mechanismen und der Sympathikus der Gegenspieler des Parasympathikus gewinnt die Oberhand. Die Folgen reichen von Unruhe, Angstzuständen, depressive Verstimmungen über Darmerkrankungen, Entzündungen wie Arthritis bis zu chronischen schwerwiegenden Erkrankungen und chronischen Schmerzen.

Wir atmen pro Tag etwa 20.000 mal ein und aus und können mit einem Atemzug bis zu 3,5 Liter Luft in die Lunge aufnehmen. Als Residualvolumen verbleiben in den Atemwegen und der Lunge ca. 1,5 Liter. Diese Reserven stehen zur Verfügung und werden normalerweise nicht genutzt, da wir durch den Atemreiz gezwungen sind Luft zu holen. Jedoch sind wir in der Lage durch Training, wie z.B. beim Apnoetauchen, diese Vitalkapazität auf bis 10 Liter zu erhöhen.

Trotz aller wissenschaftlichen Untersuchungen bewahrt der Atem doch etwas „Geheimnisvolles“. Wir können uns jedoch durch Atemübungen diesem Geheimnis nähern. Viele verschiedene heilsame Atem-Techniken, genannt Pranayama (aus dem Sanskrit und heißt übersetzt „Prana der Lebensatem“ und „Yama kontrollieren“) werden im Yoga praktiziert und mit den Körperübungen den „Asanas“ und der Meditation verknüpft. Auf diese Weise können wir in Kombination mit Konzentration unseren Körper mit dem Geist verbinden und schlussendlich auch mit unserer Umwelt in Einklang kommen.

Atemübungen aus der Yoga-Praxis

Bewusste Atemübungen machen uns ruhig, zugleich wach und klar. Der Stoffwechsel wird stimuliert, das Verdauungs-System angeregt und gut durchblutet, die Energieversorgung im Gehirn wird erhöht. Der Pulsschlag und der Blutdruck wird gesenkt, die Verdauung angeregt. Der Körper wird zum Teil mit großen Mengen an Sauerstoff geflutet, dieser senkt signifikant den Kohlendioxidgehalt im Blut.

Wir entgiften unseren Körper

Zu guter Letzt unterstützt das bewusste Atmen unser Nervenkostüm, macht es geschmeidig und flexibel für herausfordernde Lebensumstände und stärkt unsere Selbstheilungskräfte.

Indikationen für Atemübungen


Vorbereitung für die Atemübungen

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Bild: Helga Proszamer

1. Ganzkörper-Atmung

2. Blasebalg-Atmung (Bhastrika)

Es ist eine besonders aktive, intensive, kraftvolle Atmung und schenkt uns viel Energie. Wir beginnen mit kleinen Einheiten und steigern diese.

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Bild: Helga Proszamer

3. Wechsel-Atmung (Anuloma Viloma)

Diese Atem-Übungen harmonisiert deinen Körper und wirkt sehr ausgleichend, da beide Körperseiten und Gehirnhälften angesprochen werden.

4. Wärmende Atmung (Ujjayi)

Die Übung erweckt dein inneres Feuer „Agni“ genannt und wird auch gerne während der Körperübungen angewandt.

Wer nur halb atmet - lebt auch  nur halb!

Autor: Helga Proszamer
Thema: Atemübungen | Unser Atem Ein Alleskönner
Webseite: http://www.heilpraktiker-sindelfingen.de

#Entspannung, #Zufriedenheit

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