Homöopathie bei Tieren

05. Januar 2019 - Gesundheit

Ich betreibe seit 10 Jahren eine mobile Praxis für Tierhomöopathie und habe mich auf die Tierarten spezialisiert, die ich am besten kenne: Hund, Katze und Pferd.

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Immer wieder werde ich gefragt, geht Homöopathie denn auch bei Tieren?

Viele Menschen wissen mittlerweile, dass der Homöopath sehr ausführliche Anamnesen (Erhebung der gesamten Lebensumstände des Patienten) vornimmt. Wie soll das denn mit einem Tier funktionieren? Eine Kundin, die mir eine Referenz schrieb, brachte es auf den Punkt: „Homöopathie bei Tieren? So ein Quatsch“ spiegelte ihre Einstellung vor Beginn der Behandlung.

Ja, es stimmt schon, dass man ein Tier nicht verbal so befragen kann wie einen Menschen. Aber dafür hat das Tier ja seinen Dolmetscher mitgebracht: den Menschen, mit dem es zusammenlebt und der es in der Regel sehr gut kennt, im Idealfall von Kindheit an. Menschen, die eine ganzheitliche Behandlung für ihr Tier wünschen, sind sensibel für seine Besonderheiten und Bedürfnisse, machen sich im Allgemeinen viele Gedanken um sein Wohlergehen und verstehen ihr Tier intuitiv. Daher können sie ein gutes Bild zeichnen.

Außerdem lernen Homöopathen schon in der Ausbildung, sehr genau zu beobachten. Ich habe in meiner vierjährigen Ausbildung neben der Methodik der Homöopathie und der Materia Medica (Mittellehre) auch viel über das Normal- und pathologische Verhalten der Tiere gelernt. Daneben hilft natürlich die lebenslange persönliche Erfahrung mit eigenen Tieren.

Bei mir kommt noch die Tierkommunikation hinzu (telepathische Kommunikation, wie sie die Naturvölker heute noch praktizieren, eine Gabe, die wir alle von der Natur mitbekommen haben). Die Tiere wissen sofort, dass ich auf diese Weise kommunizieren kann und geben mir oft spontan Hinweise.

Auch das Zuhause der Tiere ist aufschlussreich für eine homöopathische Behandlung und die Tipps zur Haltung, die ich immer mit einschließe, wenn mir etwas Verbesserungswürdiges auffällt (z. B. das Management der Katzentoiletten, die Fütterung, die Erziehung, etc.). Nur mit ein paar Kügelchen ist es oft nicht getan, besonders bei Verhaltensauffälligkeiten. Hier sind meistens grundsätzliche Änderungen im täglichen Ablauf nötig, wobei das homöopathische Mittel bei der Umstellung hilft (z. B. Ängste abzubauen und dadurch erst wieder Lernen zu ermöglichen oder einen Schock zu bewältigen).

Bekommen Tiere dieselben Mittel verschrieben wie Menschen?

Ja, schon Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, der ursprünglich Arzt war, behandelte auch Tiere nach dem gleichen Schema wie Menschen.

flasche globuli blatt stein

Besonders bei Säugetieren gibt es da keine signifikanten Unterschiede, da der Aufbau des Organismus größtenteils ähnlich ist und damit auch die Reaktion auf die Mittel. Die meiste Literatur ist für Menschen geschrieben und wird vom Tierhomöopathen umgewidmet.

Unterscheidet sich die Dosierung je nach Tierart?

In der Schulmedizin werden Medikamente oft nach Gewicht errechnet, oder es wird zwischen Kindern und Erwachsenen unterschieden.

Die Homöopathie folgt anderen Gesetzen. Sie spiegelt dem Patienten die Krankheit und regt dadurch den Organismus zur Selbstheilung an (wo das noch möglich ist. Bei sehr alten Tieren kann sie oft nur noch palliativ wirken, aber auch hier verbessert das richtige Mittel noch einmal für einige Zeit das Allgemeinbefinden). Um die Information des Mittels weiterzuleiten, bedarf es keiner großen Menge. Ein Elefant würde nicht mehr Kügelchen bekommen als ein Dackel.

Hat ein Tier andere Nebenwirkungen als der Mensch?

Nein, Nebenwirkungen sollten bei richtiger Dosierung (die immer individuell erfolgt und sich nach dem momentanen Gesundheitszustand des Patienten, dem Alter, der Vorgeschichte und der allgemeinen Empfindlichkeit auf Medikamente, Narkosen, etc. richtet) kaum vorkommen. Wenn es eine sog. Erstverschlimmerung gibt, ist in der Regel zu hoch dosiert worden.

Dann würden sich, wie auch beim Menschen, die Krankheitssymptome verstärken statt zu bessern, was sich durch Absetzen des Mittels innerhalb von wenigen Stunden bis Tagen legen sollte. Sind die Symptome zu stark, kann man wie beim Menschen antidotieren, d.h. ein Gegenmittel geben, z. B. Kampfer oder Pfefferminztee.

Wie schätzt man den Fallverlauf bei Tieren ein?

Der Halter beobachtet den Verlauf und berichtet dem Homöopathen regelmäßig.

Am besten legt man dafür vorher einige Symptome fest, die ausschlaggebend sind und die man beobachten möchte und macht sich dazu Stichpunkte.

Ein gutes erstes Zeichen ist ein tiefer ruhiger Schlaf nach der Mittelgabe.

Eine leichte Verschlechterung der körperlichen Symptome bei guter Allgemeinverfassung des Tieres (z. B. spielt es trotz der leichten Verschlechterung) und diese gibt sich von alleine nach kurzer Zeit, wäre ein weiteres Indiz auf dem richtigen Weg zu sein. Es kann natürlich auch sofortige Besserung auftreten.

Auch alte Symptome können kurzzeitig aufflackern, um dann endgültig auszuheilen.

Nach einiger Zeit können zur Kontrolle des Fallverlaufes auch Parameter wie Blutbild, Ultraschall, etc. eingesetzt werden, um festzustellen, ob sich effektiv etwas verbessert hat, z. B. die Leberwerte, nachdem das Organ homöopathisch gestärkt wurde.

Generell lassen sich alle Krankheiten homöopathisch therapieren. Ich finde es sogar etwas einfacher Tiere zu behandeln, da sie sehr authentisch sind und ihre Gefühle und ihren Zustand offen zeigen, während Menschen manchmal nicht alles offen erzählen, weil es ihnen vielleicht peinlich ist oder sie denken, das hat ja nichts mit der Krankheit zu tun. Unbewusst wird auch das geantwortet, wovon man denkt, dass der Therapeut es hören will. Diese Umstände muss ich in der Behandlung des Tieres nicht berücksichtigen. In Fällen, wo sich meine Beobachtung stärker von den Einlassungen des Halters unterscheidet, folge ich in der Regel meinem Instinkt und nehme auch noch telepathischen Kontakt mit den Tier auf, um mein Bild zu vervollständigen. So bin ich bisher in fast allen Fällen zu einer guten Mittelwahl gekommen.

Homöopathie bei Tieren = Quatsch? Mitnichten!

Autor: Sabine Stark
Thema: Homöopathie bei Tieren
Webseite: http://www.gesunddurchglobuli.de

Autorenprofil Sabine Stark:

Sabine Stark
Homöopathie für Ihr Tier
24869 Dörpstedt (Schleswig-Holstein)
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#Homöopathie, #Tiere

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