Homöopathische Behandlung nach Zeckenstich

30. Juni 2020 - Gesundheit

Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist ein weltweit verbreiteter Parasit, der sich vom Blut zahlreicher Wirbeltiere ernährt. 

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Die in Deutschland am häufigsten vorkommende Schildzecke lebt im Freien, an Waldrändern, Lichtungen oder Bächen. Aber auch Stadtparks und Gärten sind beliebte Lebensräume der Zecke. Die kleinen Spinnentiere bewegen sich am Boden, im hohen Gras oder in Büschen und im Unterholz. Dort warten sie auf den passenden Wirt, lassen sich auf ihn fallen und suchen sich dann eine passende Stichstelle.

Den Zeckenstich spürt man nicht, weil die Zecke bereits während des Stechens ein Betäubungsmittel absondert, das die Einstichstelle betäubt. Hat sich die Zecke voll gesaugt, fällt sie von selber ab und der Stich heilt unauffällig ab. Der Saugvorgang kann aber lange dauern, sodass wir die Zecke auch erst am nächsten Tag entdecken können. 

Hat man eine Zecke am Körper entdeckt, zuerst einmal: keine Panik!

Es ist wichtig Ruhe zu bewahren und die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, ohne das Tier dabei zu zerquetschen. Am besten mit Hilfe einer Pinzette die man so nah wie möglich an die Haut anbringt und damit die Zecke raus zieht. Es gilt: Je länger die Zecke saugt, umso höher ist das Risiko, sich mit weiteren Erregern zu infizieren.

Der Zeckenstich an sich ist keine besondere Gefahr und bleibt oft unbemerkt. Eine Rötung der Einstichstelle, die kurz nach dem Entfernen der Zecke auftritt und wieder verschwindet, ist harmlos. 

Die Zecke, wie alle blutsaugenden Insekten, ist jedoch oft Träger von Viren oder Bakterien, die beim  Stechen auf den Menschen übertragen werden können und bei diesem Krankheiten verursachen können. Allerdings sind nicht alle Zecken infiziert und nicht immer, wenn eine infizierte Zecke einen Menschen sticht, überträgt sie dabei Krankheitserreger. Und selbst nach einer Übertragung  des Erregers erkrankt nur ein Bruchteil der Infizierten tatsächlich. 

Die bekanntesten von Zecken übertragenen Krankheiten sind die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). In beiden Fällen können die ersten Symptome lange nach dem Zeckenstich auftreten, wenn dieser schon lang vergessen und schwer damit in Verbindung zu setzen ist. 

Hautreaktionen, die sich einige Tage oder Wochen später zeigen, sind  typisch für eine Borrelien-Infektion. Sehr oft ist das eine ringförmige Rötung, die sich immer weiter ausbreitet – die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans).

dr gonzalez borreliose hautbild

Erste homöopathische Behandlung nach Zeckenstich

Nach einem Zeckenstich und der Entfernung der Zecke wird homöopathisch empfohlen Ledum palustre zu verabreichen. Es verhindert die Ablagerung von Materie in den Geweben und ist somit die Profilaxe für jede weitere Erkrankung. Ledum palustre ist ein bekanntes Akutmittel nach Insektenstichen/-bissen und Stichwunden.

Jeder Zeckenstich sollte in den folgenden Tagen bis Wochen weiter beobachtet werden um Veränderungen, wie etwa eine Wanderröte (Erythema migrans) feststellen zu können, falls sich diese entwickeln sollte. Denn die Wanderröte ist Zeichen einer Borreliose.

Die weitere homöopathische Behandlung ist immer individuell und richtet sich nach den auftretenden Symptomen.    

Lyme-Borreliose - Homöopathische Hilfe

Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Europa. Sie wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi sensu lato (Bbsl) ausgelöst.

Als erstes Symptom der Borreliose gilt die flächige, oft rundliche Hautrötung ("Wanderröte" = Erythema migrans). Die Inkubationszeit des Erythema migrans beträgt 3 bis 30 Tage (Median 7 bis 10 Tage). Spätreaktionen können sich auch nach Monaten und Jahren entwickeln.

Falls sich eine Wanderröte entwickelt oder anderswie der Verdacht auf eine mögliche Borreliose besteht (z.B. rote Flecken die kommen und gehen), kann eine gezielte Untersuchung beim Arzt einen Nachweis erbringen. Die Schulmedizin behandelt sofort mit Antibiotika.

Da das Krankheitsbild der Lyme-Borreliose sich sehr unterschiedlich zeigen kann, verlangt die Erkrankung eine gezielte, spezifische Behandlung durch einen erfahrenen Homöopathen.  

Folgende homöopathische Medikamente haben sich als sehr wirksam gezeigt:

Bei einer Neuroborreliose treten Missempfindungen, Lähmungen oder Nervenschmerzen auf (mögliche Behandlung mit: Hypericum, Lathyrus sativus, Rhus toxicodendrum). Ferner kann es zu Gelenkentzündungen (mögliche Behandlung mit: Apis, Belladona, Bryonia, Ledum) oder Herzmuskelentzündungen (mögliche Behandlung mit: Aconit, Cactus grandiflorus, Lachesis) kommen.             

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – Homöopathische Hilfe

FSME ist eine Entzündung der Hirnhäute (Meningitis), eventuell auch des Gehirns (Enzephalitis) und des Rückenmarks (Myelitis), ausgelöst durch das FSME-Virus. 

In Deutschland wird das Virus fast immer durch einen Zeckenstich übertragen. Jedoch nicht jede Zecke trägt das Virus in sich, nicht jeder Zeckenstich führt zu einer Übertragung des Virus und nicht jede Infektion führt zu einer Erkrankung. 

Wurden bei einem Zeckenstich FSME-Viren übertragen dauert es einige Zeit bis die ersten Symptome auftreten. Der Erreger muss sich erst im Körper ausbreiten und das Nervensystem erreichen. Im Schnitt vergehen zwischen der Ansteckung (Zeckenstich) und dem Ausbruch der Erkrankung etwa ein bis zwei Wochen; in Einzelfällen bis zu 28 Tage bis die ersten Symptome auftreten (FSME-Inkubationszeit).

Bei den meisten Infizierten zeigen sich meist keine Symptome oder nur grippeähnliche Beschwerden, wie allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Bauchschmerzen. Nach etwa einer Woche klingen die Beschwerden ab und die Sache ist abgetan. Bei einer geringen Anzahl der Patienten kommt es nach einigen Tagen zu einem erneuten Fieberanstieg mit neuen Symptomen, z.B. Fieber, Kopfschmerz, Nackenstarre, Lichtscheu, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Schluck- und Sprechstörungen, Lähmungen, Krampfanfälle, etc. , je nach Ausbreitung der Entzündung im zentralen Nervensystem.

Eine Gehirnhaut- oder Gehirnentzündung ist eine äußerst gefährliche Krankheit die unterschiedliche Auslöser haben kann, z.B. das FSME-Virus, Bakterien (Meningokokken), eine Gehirnerschütterung, Sonnenstich, Erkältung und Nasswerden des ganzen Körpers oder eine vernachlässigte Mittelohrentzündung.

Die Behandlung der Gehirnentzündung gehört in die Hände von erfahrenem Fachpersonal. Als erstes sollte man für absolute Ruhe in der Umgebung des Kranken sorgen, das Zimmer verdunkeln und eine Fieberdiät einhalten. Kalte Aufschläge auf den Kopf oder unter den Hinterkopf können erste Linderung bewirken. Einige Gaben Aconitum sind gut für den Anfang. Sobald sich jedoch Anzeichen einer Gehirnreizung zeigen, ist die abwechselnde Einnahme von Belladona und Apis, stündlich 5 Tropfen in Wasser, zu empfehlen. Zuweilen ist es möglich, durch diese Behandlung die Krankheit zu stoppen, so dass das Lähmungsstadium nicht eintritt. 

Ist Letzteres dennoch der Fall, dann gibt man 2-stündlich  Zincum cyanat, womit so lang wie nötig fortgefahren werden muss. Durch lauwarme Einläufe (Klistiere) muss für regelmäßigen Stuhlgang gesorgt werden. 

Als Zwischenmittel kommen noch in Betracht: Bryonia bei Darmlähmung; Hyoscyamus oder Stramonium bei Delirien; Opium bei seufzender Atmung; Pulsatilla wenn die Krankheit mit Ohrenleiden in Verbindung steht. Bei der Genickstarre sind besonders Belladona, aber auch  Argentum nitricum oder Natrium nitrikum angezeigt.

Bei Rekonvaleszenten muss alles vermieden werden, was das Gehirn anstrengen könnte. Deshalb gilt, so wenig wie möglich mit dem Kranken reden und für Ruhe in der Umgebung sorgen.

Autor: Dr. Priscila González
Thema: Homöopathische Behandlung nach Zeckenstich
Webseite: http://heilpraxis-gonzalez.de

Quellen:

#Homöopathie, #Naturheilkunde

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