Selbstheilungskraft | Unser innerer Arzt

04. Juli 2019 - Gesundheit

Unser Körper ist in der Lage, Verletzungen und Krankheiten zu heilen. Doch wie macht er das? Mit der so genannten Selbstheilungskraft.

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Es ist ziemlich imposant, zu was wir da selbst in der Lage sind: Knochenbrüche heilen durch die Arbeit spezieller Reparaturzellen, unsere körpereigene Abwehr eliminiert Viren, Bakterien und Pilze und bestimmte Bakterien, die in unserem Körper angesiedelt sind, sind sogar in der Lage, ein bestimmtes körpereigenes Antibiotikum herzustellen und unser Hormonsystem hält alles im Gleichgewicht.

Ohne Selbstheilungskraft ist keine Heilung möglich. Egal ob vom Arzt verschriebene Medikamente und Behandlungen oder mit dem Heilpraktiker entwickelte Therapie: ohne die aktive Mithilfe des eigenen Körpers wäre die Heilung aussichtslos.

Ein kleines Beispiel aus meinem eigenen privaten Umfeld:

Bei meiner eigenen Mutter wurde im Juni 2011 ein Glioblastom diagnostiziert, ein extrem bösartiger Gehirntumor. Die Ärzte gaben ihr (mit Behandlung durch Chemotherapie und Bestrahlung) vier bis acht Monate.

Meine Mutter war Zeit ihres Lebens immer schon ein sehr positiv denkender Mensch und ließ sich damit nicht abspeisen. Noch im Diagnosegespräch erklärte sie dem Arzt ernsthaft, dass sie das so nicht gelten lasse und dann „halt nur 92 statt 98 Jahren alt werden würde“. Zu diesem Zeitpunkt war sie kurz vor ihrem 60. Geburtstag. Der Arzt war wenig begeistert und erklärte ihr dann zum wiederholten Male den Ernst der Lage. Doch meine Mutter ging ihren Weg unbeirrt weiter, sie ertrug die Chemotherapie und Hirnbestrahlung meisterhaft.

Natürlich gab es auch während der Therapien gute und schlechte Tage, gerade die Bestrahlung war für sie sehr anstrengend. Doch meine Mutter ließ sich von mir behandeln und machte jeden Morgen autogenes Training und war – bis auf sehr kurze Ausnahmen – immer positiv gestimmt, sie war überzeugt, sie könne diesen Krebs besiegen.

Ich hatte, natürlich in Absprache mit den behandelnden Ärzten, auch naturheilkundlich und energetisch Einiges bei ihr gemacht. Die Ärzte gingen sehr unterschiedlich damit um: manche fanden es wirklich gut, manche belächelten meine Mutter und mich eher und meinten „Schaden kann es ja nicht“.

Ende 2012 – was ja bereits deutlich länger war, als die Ärzte für möglich gehalten hatten – war der Tumor endgültig weg, ohne Operation oder andere schulmedizinische Therapien.

Wieder kam der Tenor aus dem ärztlichen Umfeld von wegen „Zufall“, “Glück gehabt“, ein Rezidiv kann sehr schnell wieder auftreten“. Doch weit gefehlt! Mittlerweile sind die Ärzte erstaunt. Schließlich und endlich wollten sie ihr ja auch nichts Böses, sie wollten – und mussten! – realistisch einschätzen, wie viel Zeit ihr noch bleibt.

Meine Mutter ist seit Dezember 2012 ohne jegliche schulmedizinische Therapie, geht nur zu ihren halbjährlichen Kontrollen und weilt weiterhin glücklicherweise unter uns.

Wie hat sie das nur gemacht?

Sie hat – bewusst und unbewusst – ihre Selbstheilungskraft genutzt. Dazu braucht es keine aufwändigen und teuren Behandlungen oder Medikamente. Jeder von uns kann dies tun und braucht höchstens ein klein wenig Hilfe oder einen Anstoß dabei.

Es ist inzwischen mannigfach bewiesen worden, dass Stress – vor allem, wenn er über einen längeren Zeitraum anhält – krankmachen kann. Stress ist also etwas, das die Selbstheilungskraft blockiert bzw. schwächt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass alles, was Stress vermindert, die Selbstheilungskraft stärkt.

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Doch wie kann man das am besten tun? Hier ein paar Ratschläge:

Und noch ein letzter Tipp aus meiner Praxis:

Oft neigen wir dazu, Problemen sehr viel Raum zu geben, wir denken ständig darüber nach. Das Ganze steigert sich dann oft sehr schnell zu einem Gedankenkarrussel und das raubt Kraft und Energie und führt zu massivem Stress.

Wenn auch Sie dazu neigen, hier ein Tipp, den viele meiner Patienten zwar anfangs merkwürdig fanden, aber wirklich davon profitieren: Führen Sie ein Sorgentagebuch mit einer festen Zeitdauer für die sorgenvollen Gedanken.

Was ich damit sagen will: Geben Sie Ihren Sorgen und Problemen eine feste Zeit, z. B. 30 Minuten am Tag, nach der Arbeit oder wann immer Sie Zeit und ein wenig Ruhe haben. Stelle Sie sich einen Wecker für die Zeit, die Sie damit aufwenden wollen. Und dann setzen Sie sich hin und denken wirklich nur über das jeweilige Problem nach. Sollten Ihre Gedanken abschweifen – und das werden sie auf jeden Fall zu Anfang dieser Übung – dann holen Sie sich geistig und seelisch zurück zu Ihrem Problem. Denken Sie gezielt darüber nach und schreiben sich alles dazu auf. Und nach der festgelegten Zeit schließen Sie bitte das Notizbuch und atmen ein paar Mal im Stehen ganz tief durch. Schließen Sie währenddessen bewusst mit ihrem „Sorgentagebuch“ ab.

Das mag am Anfang schwierig sein oder auch mal gar nicht klappen, aber hier mach Übung den Meister. Und es hilft tatsächlich.

Autor: Sabine Forster, Heilpraktikerin
Thema: Selbstheilungskraft
Webseite: http://www.praxis-für-naturheilkunde.net

#Naturheilkunde

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