Stress und seine Auswirkungen auf das Immunsystem

01. April 2020 - Gesundheit

In Krisen-Zeiten wie diesen, die wir gerade erleben, ist bei jedem Einzelnen und allgemein bei der Menschheit viel Stress-Poterntial vorhanden!

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In Krisen-Zeiten wie diesen, die wir gerade erleben, ist bei jedem Einzelnen und allgemein bei der Menschheit viel Stress-Potential vorhanden!

Tief sitzende Ängste werden angerührt, weil wir mit etwas Unbekanntem konfrontiert werden, was nicht kontrollierbar scheint.

Der Umgang mit dem Unbekannten ist etwas, worin wir Menschen nicht wirklich geübt sind, obwohl das ganze Leben immer wieder von der Begegnung mit dem Unbekannten geprägt ist, von ständigen Situationen oder Ereignissen, die nicht geplant waren und unsere Lebenspläne durchkreuzen. Angst bereitet immer Stress.

Bevor ich gleich etwas näher darauf eingehe, was mit unserem Immunsystem passiert, wenn wir negativen Stress haben, lade ich Sie ein, mal kurz inne zu halten und nach zu spüren:

Oft gehen wir durch unser Leben mit vielen Anzeichen von Stress, versuchen aber häufig, diese Anzeichen zunächst zu ignorieren.

Eine gewisse Zeit schafft das unser Körper und unser Immunsystem auch, auf Stress angemessen zu reagieren. Aber irgendwann geht es nicht mehr und wir werden krank, körperlich und/oder seelisch.

Die Frage ist jetzt natürlich: wie können wir aus einem negativen Stress (Di-Stress) herauskommen - wie geht das?

Die folgenden Informationen, wie unser Immunsystem eigentlich so funktioniert, zeigen zunächst auf, warum unser System so reagiert, wie es reagiert:

Unser Körper hat eine Vielzahl von Funktionen, die für ein intaktes Immunsystem sorgen:

Damit das Immunsystem nicht aus dem Gleichgewicht gerät, ist unsere Lebensweise, unsere Ernährung und unsere psychische Gesundheit von größter Wichtigkeit.

Haben wir eine akute Stress-Situation, z.B. eine nahende Prüfung, reagiert vor allem unser Nervensystem als erstes auf diesen Stress:

Der Sympathikus reagiert und bringt den Körper auf Touren, er bedient sich der Botenstoffe aus der Nebenniere: Adrenalin und Noradrenalin. Der Sympathikus ist willentlich steuerbar.

wenn wir also z.B. für eine Prüfung richtig aufgeregt sind und „Volldampf“ geben beim Üben und lernen, fährt unser Nervensystem kräftig hoch, damit wir das schaffen;  unser angeborenes Immunsystem wird dadurch jedoch eher geschwächt.

Unserem Köper wird durch die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin geholfen, sich auf eine „akute“ Stress-Situation einzustellen, wo er auf „Kampf- und Flucht“ schaltet, um (ursprünglich ist er damit gewappnet z.B. in Zeiten von akuter Not wie dies in Kriegs- und Krisengebieten der Fall ist) mit dieser Situation zurecht zu kommen.

Kurzfristig also schafft der Körper das ganz gut.

Positive Effekte des Adrenalins sind:

Aber der andere Teil unseres Nervensystems - der Vagus, oder auch das vegetative Nervensystem - , der nicht willentlich steuerbar ist, „schreit“ irgendwann nach Ausgleich, denn dieser Teil braucht Entspannung, damit unsere Organe bestmöglich arbeiten:

Herz, Drüsen, Bronchien, Gefäßmuskulatur, Darm, etc. Er reguliert unter anderem den Energiehaushalt, Wärmeregulation und den Schlaf.

Wenn der Stress länger anhält und chronisch wird, wird ein weiterer Botenstoff zusätzlich ausgeschüttet aus der Nebenniere, das Cortisol.

Erst entsteht ein dauerhafter Überschuss von Cortisol, der dem Körper ständig „Alarm“ und „Gefahr“ signalisiert (zusammen mit Adrenalin) Erhöhtes Cortisol bewirkt:

Irgendwann ist die Nebennierenrinde ziemlich kraftlos und erschöpft und alle ihre Funktionen lassen nach, so auch die Bildung von Cortisol. Hier kommt es zu teil- bis ganzer Einstellen der Produktion von Cortisol, weil der Körper nichts mehr  ausgleichen kann und ihm dafür Ruhe und Entspannung fehlen.

Die Folgen hier besonders auf das Immunsystem sind:

Positive regulierende Aspekte des Cortisols sind also:

Spätestens also, wenn der Stress-Pegel zu hoch wird und zu lange anhält und wir unserem Körper zu wenig Entspannung gönnen, beginnen typische Probleme von Schlaflosigkeit, Darmprobleme, Infekt-Anfälligkeit, Bluthochdruck, evtl. Herzrasen, Unruhe und Angst, weil der Sympathikus und der Parasympathikus (Vagus) nicht im Gleichgewicht sind.

Jetzt zur Frage zurück: Was gilt es hier also zu tun? Wie aus der Situation herauskommen, wenn der Stress schon zu lange andauert?

Vorbeugende und stärkende Maßnahmen für das Immunsystem können sein:

Fazit: eine gute Selbstfürsorge und Resilienz (Widerstandskraft) entwickeln

Was es jeweils für den Einzelnen ist, um sich gesund, vital und kraftvoll zu erleben, muss/sollte jeder Mensch selbst heraus finden und sich damit ernst nehmen.

Unser Körper, unser Immunsystem und unsere Gesundheit jedenfalls dankt es uns, wenn wir mit uns selbst liebevoll und respektvoll umgehen.

Das kann ich als Heilpraktikerin und Musiktherapeutin in jahrelanger Begleitung von Menschen bestätigen und das habe ich auch selbst nach durchlebten Krisen lernen müssen.

Erklärung: 1 = unspezifisches Immunsystem:

natürliche Haut- und Schleimhautbarrieren, darmassoziierte Abwehr; Fresszellen im Blut, Magensäure

Erklärung: 2 = spezifisches Immunsystem:

Spezielle Blutzellen, die für einen eindringenden Erreger Antikörper entwickeln bei einer Erst-Infektion (Krankheit wird durchlebt). Falls zu einem späteren Zeitpunkt Kontakt mit demselbe Erreger entsteht, hat das Immunsystem sofort die Immunantwort durch die Antikörper und es kommt inder Regel nicht zu einer erneuten Erkrankung (je nach Stärke des Immunsystems!).

Autor: Friedegard Diestelkamp, Heilpraktikerin
Thema: Stress und Immunsystem
Webseite: https://www.musik-therapie-diestelkamp.de

Autorenprofil Friedegard Diestelkamp:

Heilprakikerin, Musiktherapeutin, Dozentin in der Erwachsenenbildung

#Stress, #Gefühle, #Unzufriedenheit

Expertenprofil:

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