Wasser, Salz und Schwefel im Körper

16. November 2015 - Gesundheit

Der menschliche Körper besteht zu etwa 70% aus Wasser. Die Trockenmasse läßt sich nach Entfernung von Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff auf seine Salze reduzieren.

vitruvian man

Somit sind Wasser und Salz die wichtigsten Komponenten des Körpers. Bedenkt man, dass alles Leben im Meerwasser entstanden ist, verwundert es kaum, dass der Organismus Strategien entwickelt hat, die seltenen Spurenelemente des Meerwassers zur Entgiftung zu nutzen. Die Komponente Schwefel wurde seit je her benuzt, um das antioxidative Schutzsystem der Zellen aufrecht zu halten. Diese Dreigliederung erinnert an die alchemistische Naturphilosophie mit ihren drei Elementen Salz, Sulfur und Merkur, die für das verfestigende, bewegende und verbindende Prinzip stehen.

Wasser

Wasser ist die Grundlage des gesamten Zellstoffwechsels. Alle chemischen und elektrischen Vorgänge sind nur im wässrigen Milieu möglich. So kann die Aufnahme und Abgabe von Nähr- bzw. Abfallstoffen erst durch das Transportmittel Wasser stattfinden. In welche Richtung dieses fließt, wird durch das Naturprinzip der Osmose bestimmt, bei der die Salzkonzentration in den Zellen eine wichtige Rolle spielt: Das Wasser bewegt sich immer vom Ort der geringeren Salzkonzentration zu demjenigen mit höherer Salzkonzentration. Die Zellmembranen sind im passiven Zustand für Wasser, aber nicht für Salze passierbar. Aktiv können Salze über spezielle Pumpen unter Energieaufwand von Zelle zu Zelle transportiert werden. Das Lösungsmittel Wasser ist somit ständig bestrebt, einen Konzentrationsausgleich herzustellen. Neben Salz ist auch Zucker osmotisch aktiv und zieht Wasser an sich.

Eine unter Wasserarmut leidende Zelle ist nicht mehr in der Lage, Nährstoffe aufzunehmen, da die Aufnahme ihren Zustand noch verschärfen würden. Daher muss der Körper immer ausreichend mit mineralarmen Wasser versorgt sein. Bereits der Verlust von 10% Körperwasser führt zu Verwirrtheitszuständen, es drohen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Mineralwässer mit hohen Mineralstoffgehalten entziehen dem Körper Wasser anstatt ihn zu tränken.

„Wasser arbeitet durch das, was es mitnimmt und nicht durch das, was es mitbringt!“

Das Bindegewebswasser fungiert als "Kläranlage" des Organismus, d.h. es nimmt alle Stoffwechselprodukte auf und leitet sie über Lymphe, Blut und schließlich über die Nieren aus dem Körper. Dieser Vorgang der Ausleitung ist untrennbar mit einer Entgiftung verbunden. Können Schadstoffe und Medikamentenrückstände den Körper nicht verlassen, ist der Körper gezwungen, diese Stoffe im Fett- oder Bindegewebe, in der Haut oder an Knochen und Gelenken einzulagern.

Der Mensch sollte täglich mindestens 2 Liter bzw. 30 Mililiter pro Kilogramm Körpergewicht gutes Wasser zu sich nehmen. Wird dabei das Prinzip der Osmose berücksichtigt, erzeugt der Körper automatisch mehr Durst – selbst bei älteren Menschen, die das Trinken oft verweigern.

Salz

Schon Dr. Wilhelm Schüssler, der Begründer der Schüssler-Salz Therapie, hat zeigen können, dass alles was bei der Verbrennung von toten Organismen zurück bleibt, nichts anderes sind als die Salze, aus denen der Körper besteht. Diese werden auch Elektrolyte genannt, da sie aus den elektrisch positiv geladenen Kationen (z.B. Natrium) und den elektrisch negativ geladenen Anionen (z.B. Chlorid) bestehen.

Natürliches Kristallsalz enthält alle Mineralien und Spurenelemente, die auch im Körper vorkommen. Da alles Leben im Meer entstanden ist, muss er also dafür sorgen, dass die Spurenelemente des Meerwassers auch im Körper vorhanden sind. Wasser und Salz sind daher elementare Bausteine des Lebens. Eine Sole aus natürlichem Salz in Quellwasser wird gern als Trinkkur angewendet, da sie zu den ältesten Heilanwendungen von Salz gehören. Sie verbessern das Wohlbefinden, beleben den Stoffwechsel, entschlacken und entsäuern den Körper, regulieren dank des hohen Kaliumgehalts den Säure-Basen-Haushalt und wirken ausgleichend auf Disharmonien des Organismus.

Natrium und Kalium spielen unter den Mineralien eine besondere Rolle, denn Zellen besitzen spezielle Kalium-Natrium-Pumpen, die für die Regulation des Wasserhaushalts und die Funktion der Nieren zuständig sind. Beide Mineralstoffe sind Gegenspieler: Während Natrium z.B. den Blutdruck erhöht, kann Kalium den Blutdruck senken. Unsere modernen Nahrungsmittel enthalten leider oftmals zu viel Natrium und zu wenig Kalium.

Natürliches Kristallsalz kann durch seine nützlichen Begleitmineralien unterschiedliche Geschmacksrichtungen hervorrufen, Industriesalz hingegen wirkt durch seine Beimengungen von Jodat, Fluorid und Aluminiumhydroxid aggressiv. Dies läßt sich in einem einfachen Versuch zeigen: Nehmen Sie zwei Gläser und füllen sie beide zu einem Drittel mit Essig. Geben Sie dann in ein Glas zwei Teelöffel natürliches Kristallsalz und in das andere zwei Teelöffel Industriesalz.

Schwefel

Die Römer nutzten Sulfur, so der lateinische Name, als Zusatz bei Mineralbädern für Rheuma-Geplagte. Die Ärzte des Mittelalters priesen Schwefel als Heilmittel gegen alle möglichen Leiden. Seine Verbindungen werden über die Nahrung hauftsächlich als Sulfid, Sulfat oder in Form von Eiweiß aufgenommen. Unter den sekundären Pflanzenstoffen im Gemüse sind schwefelhaltige Glucosinolate (Kohl, Senf, Rettich), Allylsulfide (Zwiebel, Knoblauch, Lauch), Sulforaphan (Brokkoli, Kohl) und viele andere stoffwechselaktive Komponenten enthalten.

Schwefel kommt in verschiedenen Enzymen und Hormonen wie Insulin vor und ist in den Aminosäuren Cystein und Methionin enthalten, aus denen körpereigene Eiweiße wie das Kollagen hergestellt werden. Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil von Bindegewebe, Gelenken, Sehnen und Knochen; besonders schwefelreich sind Haare und Nägel. Die bei Diabetes herabgesetzte Fähigkeit zur Wundheilung verbessert sich durch ausreichende Zufuhr von Schwefelverbindungen.

Das wichtigste Antioxidanz gegen freie Radikale im Körper ist das Glutathion, ein kurzes, schwefelhaltiges Eiweiß. Glutathion macht Schad- und Giftstoffe wasserlöslich, so dass sie über die Niere ausgeschieden werden können. Weiterhin ist es neben Vitamin D ein wichtiger Regulator des Immunsystems. Da sich Antioxidantien im Körper ständig verbrauchen, müssen sie durch solche aus Obst und Gemüse regeneriert werden.

Beim Übertritt des eingeatmeten Sauerstoffs von der Lunge ins Blut und von dort durch die Membranen der Zellen und schliesslich von dort in die Zellkraftwerke, wo Energie produziert wird, sind stets Schwefelverbindungen, sog. Eisen-Schwefel-Komplexe, beteiligt. Es steht fest, dass die ausreichende oxidative Sauerstoffversorgung bei Mensch und Tier an eine ausreichende Versorgung mit redoxaktiven Schwefelverbindungen gekoppelt ist.

„Schwefel zähmt den Sauerstoff und verwandelt ihn vom Feind zum Freund“

Haut, Haare, Nägel und Zähne sind als Spiegelbild des inneren Milieu zu sehen. Eine Unausgeglichenheit von Wasser, Salz und Schwefel im Körper, oxidativer Stress oder entzündliche Prozesse, spiegeln sich häufig in einem unreinen oder unebenen Hautbild wieder. Besonders der Schwefelmangel kann Gelenkbeschwerden, stumpfes Haar, fahle Haut, brüchige Fingernägel, schlaffes Bindegewebe hervorrufen.

Daher ist es wichtig, für eine optimale Gesundheit auf ausreichende Versorgung mit mineralarmen Wasser als Transportmittel, natürlichen Salzen zur Regulierung und ausreichend Schwefel zur Entgiftung zu achten.

Autor: Dipl.-Biol. Thorsten Walter
Thema: Wasser, Salz und Schwefel im Körper

Webseite: http://www.iaso-kiel.de

Autorenprofil Dip.-Biol. Thorsten Walter:

Dipl.-Biol. Thorsten Walter, gepr. Präventionspraktiker Iaso – integrative Gesundheitsberatung, Kiel

Die Iaso - integrative Gesundheitsberatung bietet Vorträge, Seminare und Beratungen zu diversen Themen aus den Bereichen Gesundheit und Prävention. Im Vordergrund steht die Aufklärung über Körperfunktionen und Wirkmechanismen sowie die biologischen Prinzipien der Regeneration.

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