Gewusst wie – Keine Angst mehr vor Knigge und Etikette

16. November 2015 - Lifestyle

Die Pizza essen wir mit der Hand aus dem Karton auf dem Sofa. Bevorzugt tragen wir dazu die Jogginghose und die Füße legen wir auf dem Tisch ab. Dass das nicht die besten Manieren sind, wissen wir alle, aber es ist so schön bequem. Doch was passiert, wenn es mal nicht bequem sein darf, sondern alles davon abhängt, dass wir mit unseren Umgangsformen einen guten Eindruck hinterlassen: beim künftigen Chef, bei den Schwiegereltern, beim Vermieter oder in der Schule?

finger essen

Sobald wir unsere häusliche Komfortzone verlassen, kann es ganz schön ungemütlich werden, wenn wir die Grundregeln guten Benehmens nicht beherrschen und dabei sind wir noch weit entfernt von dem, was man gemeinhin als Etikette versteht und fürchtet. „Sitz bei Tisch gerade, klopfe an, bevor Du einen Raum betrittst und warte bis der Ranghöhere oder die ältere Person Dir die Hand reicht“, hören wir unsere Großmutter mahnend aus Kindheitstagen sprechen.

Der Verweis auf Knigge, der sich das alles ausgedacht hat, folgte meist umgehend auf die Liste der Regeln, die es zu beachten gab. Was die Anweisungen angeht, hatte die Großmutter recht. Die gelten auch heute noch. Was Knigge angeht, lag sie falsch, denn Adolph Freiherr Knigge hat sich diese heute bekannten Regeln nicht ausgedacht. Ihm ging es vielmehr um ein wertschätzendes, harmonisches und vor allem tolerantes Miteinander über die gesellschaftlichen Schichten hinaus. Etikette, beherrschte er im Schlaf, die musste er nicht erst aufschreiben.

Mit dem Anspruch, wertschätzend und tolerant in der Gesellschaft mit anderen zu agieren, ist Knigge heute immer noch aktuell. Damit wir mit Leichtigkeit diese Toleranz und die Wertschätzung ausdrücken können kurz, den anderen kennen lernen und schätzen können, ist es einfacher sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, wenn im Umgang miteinander gewisse Regeln angewandt werden.

Selbstverständlichkeiten des Alltags, sind so auf bestimmte Weise geregelt, teils aus ästhetischen Gründen, Teil aus ökonomischer Sicht oder einfach nur, weil es bequem ist.

Dies trifft vor allem auf das richtige Benehmen bei Tisch zu. Mit der richtigen Nutzung der Serviette schützen Sie ihre Kleidung, mit der korrekten Haltung von Messer und Gabel erleichtern Sie sich die Aufnahme der Speisen vom Teller, wenn Sie weder schmatzen noch mit offenem Mund essen, dankt es Ihnen Ihr Gegenüber, wenn Sie mehr über den Einsatz von Gläsern für Wasser und Wein wissen, wird es ein gemütlicher Abend ohne schmerzhafte Nachwirkungen.

Wer der weiblichen Begleitung beim ersten Date aus dem Mantel hilft und den Stuhl richtig zurechtrückt, sammelt vielleicht Pluspunkte für ein langes gemeinsames Leben.

Sobald wir mit Menschen interagieren, steht der Respekt vor dem Alter, des Status oder des weiblichen Geschlechts an erster Stelle. Hierarchien die uns im familiären Umgang ebenso selbstverständlich wie vertraut sind, bilden die Grundlage für das Zusammentreffen auf gesellschaftlicher Ebene. Der jüngere Mensch grüßt den älteren zuerst, wartet dann aber ab, ob der älter ihm die Hand reicht. Gleiches gilt für den Umgang zwischen Mitarbeiter und Chef.

Das vertrauliche „Du“ bietet ebenfalls der Ranghöhere oder der Ältere an. Diese Geste ist eine Auszeichnung, die man als Kompliment und nicht als Selbstverständlichkeit werten darf. Wer so ein Kompliment erhalten möchte, sollte im Beisammensein mit „echten“ Menschen darauf verzichten, sein Handy als (un-)sichtbaren Dritten auf dem Tisch auszulegen.

Telefoniert und geraucht wird in Gesellschaft stets draußen!

Moderner Knigge heißt, auf das zu Vertrauen, was man intuitiv menschlich für richtig hält und auch selbst gerne erfährt, garniert mit einem kritischen Blick von außen auf das eigene Tun und dem Anspruch, es für alle Beteiligen so angenehm wie möglich zu machen. Sicherheit bei der Entscheidung über „richtig“ oder „falsch“ vermittelt die Lektüre von Fachbüchern oder ein Knigge-Seminar, bei dem Sie auch erfahren warum die Serviette auf den Schoß gehört und der schwarze Anzug beim Vorstellungsgespräch im Kleiderschrank bleiben sollte.

Herzlichst Ihr Team der KniggeAkademie

Autor: KniggeAkademie
Thema: Knigge und Etikette

Webseite: http://www.knigge-akademie.de

#Knigge

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