Suizidalität in der Krisenintervention

17. April 2019 - Lifestyle

Unter Suizidalität verstehen wir das Potenzial aller seelischen Kräfte und Funktionen, das auf Selbstvernichtung tendiert. (Pöldinger und Haenel 1986)

frau-verzweifelt-suizidgedanken

Definition Suizid: Suizid ist ein vorsätzlicher, selbst herbeigeführter Tod aufgrund eines absichtlichen, direkten, und bewussten Versuchs, das eigene Leben zu beenden

( Shneidmann , 1999 )

Weltweit sterben jedes Jahr 1.000.000 Menschen durch Suizid ( WHO )

Davon in Deutschland ca. 10.000 , damit steht der Suizid an erster Stelle der Todesursachen

Risikofaktoren für Suizid

Soziale Faktoren:

Klinische Faktoren

( Pöldinger  1980)

Auslöser sind  Krisensituationen für die keine ausreichenden Ressourcen vorhanden sind.

Dabei muss die Krise nicht immer unlösbar sein, jeder Mensch ist ein eigenes Individium

und die Dinge werden unterschiedlich betrachtet.

Besonders gefährdet sind:

Das Suizidrisiko ist im ersten halben Jahr nach dem Suizidversuch am höchsten.

Suizidgedanken häufig bei Depressionen. Davon versterben 15% durch Suizid 20-60% weisen einen Suizidversuch auf 40-70% haben Suizidideen. Die meisten Patienten , die sich suizidieren suchen in den Wochen davor einen Arzt auf, um sich mitzuteilen versteckt oder offen. Wenn der Arzt die Warnsignale nicht deuten kann kommt es meist zum Eklat.

Suizidalität sollte immer offen angesprochen werden .

Die Einschätzung der Suizidalität

In der Krisenintervention wird folgendes erfragt:

Wichtig dazu ist die Familienanamnese um das Umfeld des oder der Betroffenen zu erfahren.

Motive für Suizidversuche: ( Hoffmann 2000)

Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung,  mit Todessehnsucht um der ausweglos scheinenden und nicht aushaltbaren Lebenssituation zu entfliehen, mit dem Ziel endlich Ruhe zu finden, und alle Probleme und das unerträgliche Leid und die damit schwersten Umstände zu beenden.

Das normale Denkverhalten schaltet ab und es entsteht ein Teufelskreis der nur noch mit Krisenintervention in den Griff zu bekommen ist, und selbst das ist keine Garantie um den Suizid in den Griff zu bekommen.

Suizidalität per se ist keine Krankheit . Viele Menschen haben sich schon einmal in schwierigen Lebenssituationen mit der Möglichkeit des eigenen Todes beschäftigt.

Passive Todeswünsche und Suizidgedanken spielen dabei eine Rolle. Das Risiko steigt wenn die Vorstellungen sehr konkret werden. Bei Verdacht muss Suizidalität immer genauestens exploriert werden. Das Erkennen stützt sich immer auf Kooperationsbereitschaft des Betroffenen. Die Thematisierung ist meist eine sehr große Entlastung für den Jenigen.

Die verschiedenen Stadien teilt man nach Pöldinger und Ringel ein wie folgt:

1 Einengung

 

2 Gehemmte oder gegebenenfalls  gegen die eigene Person gerichtete Aggression

3 Selbstmordphantasien

aktive und passive Suizidgedanken

Stadien der suizidalen Entwicklung nach Pöldinger:

1 Stadium : Erwägung

der Suizid wird als mögliche Lösung aller Probleme und Schwierigkeiten in Betracht gezogen.

2 Stadium: Ambivalenz

hin und hergerissen sein zwischen Wünschen zu leben und dem Gefühl, keine andere Möglichkeit zu haben, als sich das Leben zu nehmen.

Selbsterhaltende und selbst zerstörerische Kräfte stehen miteinander im Konflikt.

Häufig kommt es zu direkten Suizidankündigungen.

3 Stadium : Entschluß

Der Betroffene hat sich für eine Lösung die heißt : Weiterleben oder Suizid.

Es kehrt Ruhe ein vor dem Sturm , es folgen eher indiskrete Suizidankündigungen.

Das ist die gefährlichste Phase die wegen der Entspanntheit oft nicht erkannt wird.

Die Anzeichen einer Suizidvorbereitung

Die Methoden sind kulturell abhängig

Die Suizidformen:

Einen geschützten Rahmen bildet eine religiöse Bindung, ein intaktes Familienleben, viele soziale Kontakte, Freunde usw.

Krisenintervention zeichnet sich aus durch:

Professionelle Strategien in der akuten Intervention

Wenn es ganz brisant wird u.U. eine Zwangseinweisung als notwendige Schutzfunktion. Das ist die wirklich allerletzte Möglichkeit wenn gar nichts mehr geht, aber auch je nach Situation einer Krise oder deren Schwere der richtige Weg.

Autor: Petra Hainzinger
Thema: Suizidalität  in der Krisenintervention
Webseite: https://www.herz-zeit-ph.com

Autorenprofil Petra Hainzinger:

Heilpraktikerin für Psychotherapie - Spezialausbildung in der akuten Krisenintervention

#Depressionen, #Krisen, #Probleme, #Unzufriedenheit

Expertenprofil:

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