Das große Thema Angst

16. November 2015 - Persönlichkeitsentwicklung

Sie ist all gegenwärtig und setzt vielen Menschen Grenzen in ihrem Leben. Im zarten Kleinkindalter wird unser Tatendrang durch die Fürsorge und Angst unserer Mutter oftmals natürlich auch zurecht gebremst. Leider werden in dieser frühkindlichen Zeit aber auch die ersten Ängste gesät, die unter Umständen unser späteres Leben entscheidend beeinflussen. Sind unsere Eltern sehr ängstlich und behüten uns zu sehr, ist es sehr wahrscheinlich, das wir das für uns übernehmen und eher zaghaft und zurückhaltend agieren.

angst-hand-scheibe

Angst hat viele Gesichter. Die Angst vor dem Altwerden, Hilflos werden, Zukunftsangst, die Angst allein zu sein, vor Spinnen oder allerlei anderen Tieren, vor der Dunkelheit, vor Naturgewalten,vor Ablehnung, Unfällen und und....

Angst ist ein Gefühl, das immer in irgendeiner Form die Angst vor dem Kontrollverlust ausdrückt. Meist ist sie unbegründet, denn es ist unsinnig vor etwas Angst zu haben, was ich gar nicht erlebt habe, was nur in meinem Kopfkino stattfindet. Mit diesen unbegründeten Ängsten beschneiden sich viele Menschen ihr Leben, in dem sie anstatt mutig sich ihrem Ziel zu nähern, erstmal beginnen Zeit darin zu investieren, zu überlegen und analysieren was alles unterwegs schief gehen könnte. Mit diesen Überlegungen bremsen sie sich und unter Umständen ihre Mitmenschen dann meist schon vor dem Start aus und unterlassen es z.B. etwas Neues zu beginnen.

Wie viele Träume wurden schon so nicht zum Leben erweckt!

Ich möchte nicht wissen, wie viele wunderbare Ideen durch solche Schwarzmalereien in der Schublade liegen geblieben sind. So nach dem Motto, Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste!

Die Angst kann zur völligen Blockade führen! Es gibt Zeitgenossen, die sich leider so krankhaft in ihre Ängste gesteigert haben, dass sie nicht mehr vor die Türe gehen. Das ist eine sehr massive Form, die ärztlicher Hilfe bedarf.

Angst ist aber auch nicht nur negativ, wenn sie überwunden ist, gibt sie ein Gefühl von Freiheit und königlicher Zufriedenheit ja großem Stolz. Je öfter ich diesen Schritt über meine Ängste hinweg aus meiner Komfortzone heraus mache, umso freier werde ich und im Rückblick, sehe ich dann oft oder sogar meistens, das sie unbegründet war. Den einen Schritt über die eigene Grenze, die selbst gesetzt ist, denn unsere inneren Grenzen sind unsere Blockaden, negativen Glaubenssätze und Meinungen.

Viele Menschen haben auch Angst vor ihrer eigenen wahren Größe und erlauben sich nicht aus dem Schatten ins Rampenlicht zu treten. Es könnte ja ein Fehler unterlaufen oder jemand sie ablehnen, das alles kann passieren, muss aber nicht oder danach geht es immer wieder weiter. Es gibt da keinen perfekten Weg, nur die einen wagen es unter
Umständen zu scheitern und die anderen gehen erst gar nicht los.

Was bedauern die meisten Sterbenden? Sie bedauern ihre Träume nicht gelebt zu haben.

Es ist natürlich einfacher ein geregeltes Leben zu führen, in dem alles absehbar und gesichert ist. Die Versicherungen sichern die Notfälle und Eventualitäten bis ins kleinste Details ab, nichts wird dem Zufall( den es gar nicht gibt) überlassen. Die Frage ist natürlich, was steckt dahinter, nicht auch eine Form von Angst vor allem was nicht abgesichert ist. Angst vor dem Risiko, das irgendetwas schief gehen könnte und das Leben einen mit irgendetwas überraschen könnte. Was bleibt da am Ende der Zeit übrig, ein Rückblick auf all die verpassten Abenteuer, die das Leben zu bieten hat und vielleicht ein Bereuen darüber sich nicht doch mehr zugetraut zu haben.

Zu was wären wir alle in der Lage wenn die Grundsicherung unseres Lebens gesichert wäre, was für ein Potential an Kreativität und Schöpfungskraft wird da durch Existenzänste blockiert. Die Angst kein Geld zu haben, nicht mithalten zu können, zwingt viele in Jobs, die sie gar nicht erfüllen möchten. Der tägliche Stress lässt ihnen keine Zeit um ihrer Kreativität Raum zu geben etwas anderes zu kreieren. Da ist sie wieder die Furcht, die lähmt und die Fantasie erstickt.

Das alltägliche Hetzen zwischen Job, Familie, Freizeitstress und dem eigenen Ich verhindert oft das Bedenken der eigenen Situation und raubt Energie für das Wesentliche. Wie viele Menschen funktionieren nur noch und freuen sich Montag Morgen schon auf den nächsten Freitag, was ist das für ein Leben, in dem die Sorge um das Geldverdienen alles andere dominiert. Letzendlich führt dies leider all zu oft zu Krankheiten und Frust im Leben.

Wie könnte es aussehen ein Leben mit wenig oder ohne Angst, ein Leben, in dem jeder seinen Neigungen und seinem „ Warum “ folgen könnte. Die Frage sollte sich jeder beantworten können, um seinen eigenen Lebenszweck zu finden. Es hat immer mit einer „ Ich helfe Botschaft zu tun“.

Revolutinär gesagt, müsste unsere Auffassung von Erziehung, Bildung und auch unsere Volkswirtschaft sich da grundlegend umorganisieren. Den Kindern sollte nicht ein Bildungssystem die Motivation und Freude nehmen, sondern es müsste so sein, das schon die Kleinsten es gar nicht abwarten können wieder zum Kindergarten oder später zur Schule zu gehen. Nicht in eine Form pressen, sondern fördern und Freude erhalten.

Dinge, die für das Leben entscheidend sind lehren und nicht Dinge, die einmal auswendig gelernt sind, morgen wieder vergessen werden. Menschen sollten in ihren Stärken gefördert werden.

Unser Leben sollte nicht danach ausgerichtet sein, das der Konsum immer mehr wächst sondern die Freude und das Glück. Letztendlich erinnert sich jeder Mensch gern an erlebte glückliche Stunden in seinem Leben zurück und die haben nicht immer mit Geld zu tun. Die Angst vor der Armut lässt Menschen sehr oft, den wahren Sinn des Lebens aus den Augen verlieren. Der liegt nicht unbedingt für jeden darin Millionär zu werden, wenn man seinen Lebenszweck gefunden hat, kann es ein wunderbarer Nebeneffekt werden.

Denn dann ist Arbeit keine Arbeit mehr sondern Freude und von der kann niemand genug bekommen.

Die Angst nicht gut genug zu sein begleitet auch sehr viele Menschen. Dies ist ein negativer Glaubenssatz, den es gilt für sich selbst in einen positiven um zu ändern. Letztendlich stammt er aus unseren Kindertagen und heute sind wir erwachsen. Dieser kleine Satz ist leider in der Lage, alles zu sabotieren, da er in unserem Unterbewußtsein ein große Rolle spielt und unsere bewußten Handlungen stark beeinflußt.

Eine überwundene Angst, die wir durch unseren Mut und Einsicht hinter uns gelassen haben, macht uns stark und zufrieden. Manchmal bringt sie uns auch zum Lachen, da wir jetzt erkannt haben wie unsinnig sie doch war.

Wichtig ist immer zu reflektieren was und welche Gründe halten mich davon ab, mutig voran zu schreiten und meinen Weg zu gehen.

Herzlichst Ihre

Ute Lemke-Noll, psychologische Gesundheitsberaterin

Autor: Ute Lemke-Noll
Thema: Das große Thema Angst
Webseite: http://glueck-werk.com

#Angst

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