Gedanken abschalten – was du unbedingt wissen solltest

14. Mai 2020 - Persönlichkeitsentwicklung

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Allgemeines über Gedanken – das solltest du unbedingt wissen!

Wer schon einmal versucht hat an NICHTS zu denken, der weiß wie schwierig das ist. 

Einfach mal so die Gedanken abschalten, funktioniert das überhaupt?

Gedanken, beschäftigen uns den lieben langen Tag. Tagein – Tagaus. Wissenschaftlichen Studien zufolge sollen es an die 60.000 – 70.000 Gedanken pro Tag sein, die wir denken. 99,9% davon sind uns noch nicht einmal bewusst. Hinzu kommt, dass wir diese Gedanken nahezu in Dauerschleife denken, denn etwa 80% unserer Gedanken sind genau die gleichen Gedanken, die wir schon am Vortag gedacht haben.  

Spätestens jetzt stellen sich vermutlich viele die Fragen: Wie können wir damit umgehen? Wie schaffen wir es, unseren Gedanken nicht hilflos ausgeliefert zu sein? Wie schaffen wir es, unserer Gedanken bewusst zu werden und sie gezielt zu lenken? Wie schaffen wir es, unser Gedankenkarussell abschalten zu können?

Gedanken abschalten – zuerst die schlechte Nachricht

Kommen wir zuerst zur schlechten Nachricht: Unsere Gedanken lassen sich nicht komplett abschalten! Vielleicht denkst du jetzt: Na prima – warum soll ich dann noch weiterlesen? – Weil, immer da, wo es eine schlechte Nachricht gibt, es meist auch eine gute Nachricht gibt. 

Doch zunächst nochmal zurück, warum sich Gedanken nicht wirklich abschalten lassen. Gedanken sind ein Produkt unseres Verstandes. Wie du oben bereits gelesen hast, hat die Wissenschaft zwischenzeitlich festgestellt, dass jeder Mensch mit seinem Verstand täglich etwa 60.000 – 70.000 Gedanken produziert. Es ist die Aufgabe deines Verstandes Gedanken zu produzieren. So wie es die Aufgabe deines Herzens ist, das Blut durch deinen Körper zu pumpen. Das funktioniert glücklicherweise völlig automatisch.

Bei unseren Gedanken ist das ähnlich, auch das funktioniert meist völlig automatisch. Sie kommen und gehen, kommen und gehen nahezu pausenlos. Viele Menschen sind darüber allerdings nicht wirklich glücklich. Sie fühlen sich ihren Gedanken ausgeliefert, kämpfen gegen ihre Gedanken, wollen sie nicht haben. Doch, gegen die eigenen Gedanken zu kämpfen ist ein bisschen so, wie ein Kampf gegen Windmühlen. Ein sinnloser Kampf gegen vermeintliche Riesen. 

Mit diesem Artikel möchte ich dir eine neue Idee geben, wie du mit deinen Gedanken umgehen kannst, damit du dich deinen Gedanken NICHT länger ausgeliefert fühlst   . Und damit kommen wir zur guten Nachricht…

Gedanken abschalten – die gute Nachricht

Wir haben nun erfahren, dass Gedanken ein Produkt unseres Verstandes sind und sich nicht einfach so abschalten lassen. Sie gehören einfach dazu. Ich vergleiche deshalb unsere Gedanken gerne mit einem Radio bei dem der „Aus-Schalter“ kaputt ist. Unsere Gedanken sind also wie ein Radio, das im Hintergrund ständig vor sich hin plappert. Manchmal hören wir diesem Radio im Kopf zu, manchmal nicht. Zuweilen finden wir es ganz toll, was in diesem „Kopf-Radio“ so läuft. Ein anderes Mal macht uns das, was wir hören traurig, verärgert uns oder es macht uns sogar wütend. 

Dieses „Kopf-Radio“ können wir nicht abschalten, wir können aber den Sender einstellen. Wir können entscheiden, welchen Sender wir hören wollen. Ist das nicht großartig? Dieser Regler ist nicht defekt, ebenso wenig der Regler für die Lautstärke. Wir können das „Kopf-Radio“ lauter oder leiser drehen. 

Wir können entscheiden, ob wir dem, was uns das „Kopf-Radio“ sagt Glauben schenken wollen, oder ob wir uns lieber davon distanzieren. Wir können unserem „Kopf-Radio“ bewusst zuhören oder uns im Hintergrund beschallen lassen. Sei dir dabei bewusst: „Du bist nicht deine Gedanken! – Du bist viel mehr als deine Gedanken!

„Du kannst nicht verhindern, dass Vögel um deinen Kopf kreisen. Du kannst aber verhindern, dass sie Nester in deinen Haaren bauen.“ – Martin Luther –

Denkst du oder denkt es dich?

Viele Menschen kommen zu uns, weil sie sich ihren Gedanken hilflos ausgeliefert fühlen. Sie denken, dass sie keine Möglichkeit haben, ihren Gedanken zu entkommen, sondern dass sie ihre Gedanken ertragen müssen. 

Das erste, das wir unseren Klienten in diesem Fall empfehlen ist: Schreibe deine Gedanken auf!

Schreibe alle Gedanken auf, so wie sie dir in den Sinn kommen. Unzensiert, ohne auf Rechtschreibung und Grammatik oder Moral zu achten. Dieses Aufschreiben der Gedanken hat mehrere Effekte:

Beobachte dich dabei. Wie geht es dir beim Schreiben? Sieh dir deine Gedanken-Notizen aus einer beobachtenden Haltung heraus an. 

Nachdem du sämtliche Gedanken erst einmal rausgeschrieben hast, kannst du deinen Aufschrieb wegwerfen oder vielleicht sogar verbrennen. Damit lässt du sie los   .

Die meisten verspüren danach eine sehr große Erleichterung.

Übungen, um das Gedankenkarussell zu unterbrechen

Wenn du bemerkst, dass dein Gedankenkarussell gerade so richtig Fahrt aufnimmt, du aber keine Lust auf diese „Gedankenkarussell-Fahrt“ hast, dann kannst du es mit diesen Übungen abbremsen und unterbrechen:

1. Sage STOPP! Und stelle dir dann selbst die Frage: „Jetzt bin ich gespannt, welcher

Gedanke kommt wohl als nächster?“

Durch das STOPP und die Frage nach dem nächsten Gedanken, irritierst du deinen Verstand und er unterbricht für einen kurzen oder längeren Moment die Produktion deiner Gedanken.

2. Beschäftige deinen Verstand und stelle ihm konstruktive Fragen

Gedanken sind ein Produkt unseres Verstandes. Du kannst deine „ungewollten Gedanken“ abschalten und damit den Sender deines „Kopf-Radios“ entsprechend einstellen, indem du deinem Verstand eine Aufgabe gibst. Stelle ihm Fragen, deren Antworten dir guttun und die dich unterstützen. Tabu sind dabei alle Fragen mit „warum“.

Hier ein paar Beispiele:

So nicht!

Dein Verstand wird dir darauf mit den Gedanken antworten, die du gerade abschalten willst und diese somit weiterhin in derselben Art und Weise produzieren!

So ist es besser:

3. Rückwärtszählen

Bei dieser Übung zählst du von 100 rückwärts bis 1! Ja, du hast richtig gelesen! Du zählst einfach nur rückwärts. Aber so einfach ist das meist gar nicht.

Diese Übung eignet sich besonders gut, wenn du abends im Bett liegst und nicht einschlafen kannst. Unsere Gedanken sind dann oft besonders hartnäckig und lassen uns einfach nicht einschlafen… 

Beginne bei 100 zu zählen. Zähle nun rückwärts 99, 98, 97, 96… plötzlich kommt ein Gedanke und du weißt nicht mehr bei welcher Zahl du warst. Tja, dann heißt es wieder bei 100 anzufangen, und zwar so lange, bis du bei 1 angekommen bist. Und weißt du was? Die 1 wirst du vermutlich gar nicht erreichen   . Nicht deshalb, weil du ständig wieder von vorne anfangen musst, nein, du wirst sie nicht erreichen, weil du in der Zwischenzeit eingeschlafen bist   .

Anders denken anstatt Gedanken abschalten

Gedanken gehören zu uns. Sie kommen und gehen wie der Atem. Wir können uns nun dagegen wehren, uns den Gedanken ausgeliefert fühlen und uns beklagen oder wir nehmen sie an und entscheiden uns bewusst dafür anders zu denken und die Gedanken zu lenken. 

Manchmal schafft man dies nicht allein. Viel zu automatisiert laufen die täglichen Gedanken in den immer gleichen Gedanken-Autobahnen ab. Um diesen Autopilot ausschalten und neue Wege gehen zu können, ist die Unterstützung eines Coachs oder Trainers sehr hilfreich. Denn wie bereits oben erwähnt sind 80% der täglichen Gedanken dieselben Gedanken vom Vortag. Hier können ein Blick von außen und gezielte Unterstützung eine große Erleichterung bringen.

Autor: Sylvia Schmidt-Haßler
Thema: Gedanken abschalten
Webseite: https://lebensfreude-academy.de

Autorenprofil Sylvia Schmidt-Haßler:

Heilpraktikerin für Psychotherapie, Achtsamkeits- und Life-Coach, NLP-Master, Kommunikations- und Entspannungs-Trainerin.

Im Rahmen der Lebensfreude-Academy unterstütze ich gemeinsam mit meinem Partner Michael, Menschen darin, sich selbst so anzunehmen wie sie sind, zu sich zu stehen und ihren eigenen Weg zu gehen. Mit unserer selbst entwickelten „leicht-er-leben-Coaching-Methode“ begleiten wir Menschen durch Krisen hindurch, bei lebensverändernden Prozessen, wie beispielsweise Beziehungsschwierigkeiten oder Liebeskummer, stressbedingten Schwierigkeiten und Burnout, Krankheit oder Tod eines nahen Angehörigen sowie Schwierigkeiten im beruflichen Umfeld.

#Gedanken, #Gefühle

Expertenprofil:

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