Epigenetik - Wie man mit erblichen Belastungen umgehen kann

29. Januar 2020 - Persönlichkeitsentwicklung

„Meine Oma wurde im letzten Weltkrieg in einem Luftschutzkeller verschüttet. Ich erfuhr davon, nachdem ich unerklärlichen Panikattacken auf den Grund ging, die mich überfielen, wenn ich plötzlichen lauten Geräuschen oder einem Feuerwerk ausgesetzt war.“

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„In unserer Familie gibt es Diabetes. Ich blieb verschont, weil ich rechtzeitig gegengesteuerte und den Hintergrund ausgeräumt habe. Zwei meiner Vorfahren erlitten eine schwere Hungersnot, die ihren gesamten Stoffwechsel durcheinanderbrachte und bis heute im Erbgut meiner Familie die Grundlage für Stoffwechselentgleisungen bildet.“

„Meine Urgroßmutter hat vor vielen, vielen Jahren einen Wohnungsbrand überlebt. Mit den Atemproblemen, die daraus resultierten, hatte meine Familie ewig zu tun. Viele litten darunter und nannten sie unser familiäres Asthma, ohne den Ursprung zu kennen.“

Viele Erkrankungen und körperliche, wie psychische Belastungen haben einen familiären Ursprung. Sie treten generationsübergreifend auf. Eltern, Großeltern und/oder Urgroßeltern sind betroffen und in den jetzt lebenden Familienmitgliedern lebt die Ungewissheit, ob es einen selbst vielleicht auch treffen wird.

Dass Diabetes dazu gehört, ist allseits bekannt und oft benannt. Aber auch Demenz gilt als Erkrankung, die familiär bedingt sein kann, Depressionen, Angststörungen und auch Lernprobleme werden von offizieller Seite zu den erblich bedingten Erkrankungen gezählt. Gemeinhin sagt man dazu: „Das ist das familiäres Erbe“, „da kann man nichts machen“. Denn bisher galten solche erblichen Phänomene als schicksalhaft, da man davon ausging, dass ein Gendefekt für das Zustandekommen verantwortlich ist.

Im Begriff der Epigenetik und in einer bald 30jährigen körpertherapeutischen Vorgehensweise steckt jedoch Wissen, welches Bewegung in die Situation bringen kann.

EPI-GENETIK ist zuerst einmal eine Wortschöpfung, eine Kombination aus Epi = griechisch „zwischen/jenseits“ und Genetik (auch griechisch = Abstammung). Die Wortschöpfung erweitert die bisherige auf Mendel zurückgehende Vorstellung, die Gene stellten das alleinige Erbgut dar.

Diese Vorstellung, die jahrhundertelang als Tatsache galt, hatte sich in einem groß angelegten Forschungsprojekts der 1990er Jahre, welches die Entschlüsselns des menschlichen Genoms zur Aufgabe hatte, als unhaltbar erwiesen. Damals ergab sich, dass die Gene nicht unser alleiniges Erbgut sein können, da es viel weniger Gene gibt, als bisher angenommen wurde. Aus den Forschungsergebnissen ergab sich die Vermutung, dass es neben den Genen noch weitere Erbfaktoren geben muss, die bisher nicht beachtet wurden.
Das war die Geburtsstunde der Epigenetik.

Heute ist EPIGENETIK einerseits ein recht neues Forschungsgebiet der Biologie, dass sich mit biochemischen Faktoren befasst, die zu einer Änderung / Modifikation der sogenannten Genfunktion, der Genexpression in unseren Zellen führen, die nicht durch Mutation das heißt Veränderung der Genstrukturen ausgelöst werden.

Und die Auseinandersetzung mit Epigenetik ist seit den 1980er Jahren ein Bereich in der Körpertherapie, der sich mit der Entstehung und dem Ursprung von erblich bedingten Phänomen beschäftigt. Die Erkenntnis ist, dass viele dieser familiären Themen, auf traumatischen Lebenssituationen und ganz konkreten Lebensereignissen eines Vorfahren beruhen, die aufgrund ihrer Intensität zu Mustern wurden, die epi / jenseits der Gene im Erbgut vorhanden sind und von Generation zu Generation weitergegeben werden. In einer sehr gründlichen körpertherapeutischen Arbeit, konnte das Geheimnis vieler erblicher Prädispositionen gelöst werden. Die grundlegenden Prinzipien, nach denen es zu den Phänomenen kommt, wurden herausgefunden und so aufgearbeitet, dass Betroffene einen Ansatz zur Lösung einer familiären Disposition an die Hand bekommen.

Der Ansatz besteht im Wesentlichen aus Rückführungstechniken, in denen die Ursprünge erkannt, erinnert und die Anbindungen an diese ursprünglichen Situationen gelöst werden.

Der Begriff EPIGENETIK steht heute im Zusammenhang mit der großen Hoffnung und bereits vielfach gemachten Erfahrungen, dass ein Mensch nicht das Opfer seiner Anlagen ist. Die Anlagen sind nur ein Faktor für seine körperliche und psychische Situation, wichtig ist, was er/sie aus diesen Anlagen macht, denn sie sind veränderbar.

Autor: Frauke Teschler
Thema: Was ist Epigenetik
Webseite: https://reinkarnationstherapie-online.de

Autorenprofil Frauke Teschler:

Heilpraktikerin / Körpertherapeutin / Autorin

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