Wieso Persönlichkeitsanalyse unser Leben verbessern kann

05. September 2019 - Persönlichkeitsentwicklung

Die Wahrheit, an die wir glauben, ist oft nur unsere eigene Geschichte über die Wahrheit, die wir uns immer wieder erzählen.

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Unsere Interpretationen der Realität sind dabei fast immer ungenau. Wir verzerren, verfälschen, verallgemeinern, beurteilen, löschen die Realität, personalisieren und verwandeln diese durch den Filter unseres Egos in Geschichten, an die wir dann glauben. Und an die Richtigkeit unserer Geschichten glauben wir so fest, dass wir lieber erfolglos, arm, krank, erschöpft, allein und unglücklich sind, als die Richtigkeit unserer Geschichten zu hinterfragen und unsere "Wahrheit" aufzugeben. Diese Geschichten werden sogar um jeden Preis verteidigt und sind Grundlage unserer Weltanschauung.

Genau diesen Mechanismus erlebe ich ganz oft in meiner Arbeit als Coach. Wir haben ein in Stein gemeißeltes Bild von uns selbst. Nachstehende Aussagen höre ich so oder so ähnlich immer wieder:

"Sie müssen wissen, ich bin sehr introvertiert".

"Wissen Sie, ich bin einfach nicht der Vertriebstyp".

"Sie müssen verstehen, dass ich mich nicht für eine langfristige Beziehung eigne, da ich etwas an mir habe, wovon jeder früher oder später weg läuft".

Unsere Persönlichkeit ist eine Sammlung der Vergangenheit

Wir glauben, dass wir genau wissen, wer wir sind, was wir wollen und brauchen. Doch unser Selbstbild entspricht meist nicht unserem gegenwärtigen Potenzial, sondern resultiert aus der Vergangenheit: Erziehung, Glaubenssätzen, Traditionen und früher getroffenen Entscheidungen. Irgendwann glauben wir an dieses Selbstbild, ohne dieses und unsere Entwicklung und Potenziale zu hinterfragen und wirklich zu sehen. Und da eines der stärksten Kräfte der menschlichen Persönlichkeit das Bedürfnis ist, in Übereinstimmung zu bleiben, wie wir uns selbst definiert haben, fällt Veränderung oft so schwer.

Wir glauben, bereits alles schon zu wissen, neue Informationen vergleichen wir mit dem, was wir bereits gespeichert haben. Wir beurteilen das Neue mit "richtig" (kenne ich) oder "falsch" (kenne ich nicht bzw. ich habe anderes Wissen) auf Basis unserer bisher gewonnenen, vergangenen Daten. Wir interpretieren das Neue also immer aus dem Blickwinkel des Alten. Und je älter wir werden, desto mehr verharren wir in unseren Überzeugungen, Ansichten und Gewohnheiten.

Wir haben Angst, den Glauben an das zu verlieren, wer und was wir sind

Die meisten Menschen wissen gar nicht, wer sie wirklich sind, was sie antreibt und was sie für Glück, Gesundheit und Erfolg brauchen. Und ein Leben und Arbeiten gegen das eigene Naturell kosten viel Kraft und führen zu Ohnmacht, Orientierungslosigkeit, Spannungen, Unzufriedenheit, Stress, Kompensation und Süchten. Diese Menschen werden dann möglicherweise zum Spielball der Interessen, Erwartungen und Entscheidungen Dritter, oder sie begeben sich in äußere Abhängigkeiten wie Status, Macht, Anerkennung, Erfolg, Geld, schnelle Autos, Sex, Suchtmittel. Wer seine Gefühle ständig unterdrückt, weiß irgendwann nicht mehr, was er fühlt und was er wirklich braucht. Menschen hingegen, die sich selbst gut kennen, sind wesentlich besser in der Lage, glücklich zu sein als diejenigen, die sich Illusionen hingeben und glauben, jemand anderes zu sein oder sein zu müssen. „Alles Leiden entsteht nur aus der Unkenntnis meiner selbst. Selbsterkenntnis ist der Schlüssel zur Gesundheit“, wusste schon Jiro Murai.

„Unsere Aufgabe ist es, das zu werden, was wir sind“, schrieb Carl Gustav Jung. Wer nicht weiß, wer er wirklich ist, weiß auch nicht, worauf er vertrauen kann. Diese Unwissenheit führt zu permanentem Analysieren, Intellektualisieren, Vergleichen, Zweifeln, zur Kritik gegenüber sich selbst und anderen, zu konstantem Wettbewerb und Machtstreben. Diese Unwissenheit ist verbunden mit der Furcht vor der Beurteilung durch andere verbunden mit der Angst, „die Anderen“ könnten mit ihrer Meinung über uns recht haben und damit unseren irrigen Glauben an das, wer und was wir sind, zerstören. Dahinter steht auch das evolutionsbedingt tief verwurzelte Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Akzeptanz.

Unser Umfeld bestimmt unseren Standard

Unsere Grenzen werden auch von den Menschen um uns herum definiert, denn wir vergleichen uns mit dem Durchschnitt. Das Leben der meisten Menschen spiegelt die (vermeintlichen) Erwartungen ihrer direkten Umgebung wider. Typischerweise bestimmt unser Umfeld unseren Standard: Dass, was alle machen, wird zur Regel. Mit wem wir Zeit verbringen, zu dem werden wir. Schauen Sie also hin, ob Sie eine Umgebung haben, die Ihnen gut tut, Sie genau deswegen akzeptiert werden, weil Sie so sind, wie Sie sind; Sie fördert, fordert und das Beste aus Ihnen herausholt, ohne Angst zu haben, sich dadurch selbst kleiner zu fühlen. Suchen Sie sich eine Umgebung, in der Sie strahlen dürfen, ohne sich zu verstecken, zu entschuldigen oder zu verbiegen. Umgeben Sie sich mit Leuten, die Sie entweder unterstützen, oder bereits das erreicht haben, was Sie noch erreichen möchten. Dabei geht es nicht darum, Ihr vorhandenes Umfeld auszutauschen und langjährige Freunde zu verlassen. Vielmehr geht es darum, Ihren eigenen Maßstab und die Erwartungen Dritter an Sie zu definieren und zu überprüfen.

Erleben verbunden mit Emotion schafft also Veränderung

Das menschliche Gehirn wird geprägt von Art, Zweck und Intensität der individuellen Nutzung und zeichnet sich bis ins hohe Alter hinein durch enorme Komplexität und Neuroplastizität aus. Viele Jahre hat man geglaubt, unser genetisches Erbgut würde fast unabänderlich darüber bestimmen, wer wir sind, wie wir uns fühlen und verhalten und wie gesund wir sind. Doch immer mehr wissenschaftliche Studien belegen, dass auch die Umwelt darüber entscheidet, welche genetischen Anlagen sich entfalten. Die Genetik sagt, dass jede Erfahrung Einfluss auf Hunderte von Genen hat. Unsere Gene steuern uns, aber wir steuern auch unsere Gene, durch Erziehung, Lebensstil, geistige und körperliche Aktivität, unseren Umgang mit Menschen.

Indem wir zu Vorstellungen, Verhaltensweisen und Bewertungen gelangen, die wir tatsächlich wollen, können wir unsere innere Karte des Lebens verändern. In einer Harvard Publikation steht: „Gute Gene sind eine feine Sache, Lebensfreude ist aber besser“. Robert Waldinger, Psychiater und Professor an der Harvard Medical School, schrieb: „Uns hat überrascht, dass unsere Beziehungen und wie glücklich wir darin sind, einen starken Einfluss auf unsere Gesundheit haben... Einsamkeit ist tödlich, und zwar genauso wie Rauchen oder Alkoholismus…“. Andere Studien belegen ebenfalls, dass ein sich Aufgehobenfühlen in einer Gemeinschaft oder das Leben mit einem Ehepartner, der seine Liebe zeigt, das Risiko von Herzproblemen erheblich senkt.

Der renommierte Neurologe Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer fasst zusammen: „Eine Möglichkeit, glücklich zu sein, ist herauszufinden, wer Du bist, was Du willst und wohin Du willst. Werde, der der Du bist und unterstütze andere darin, zu werden, wer sie sind.“

Unser Verhalten ist eine Folge unserer Gedanken und Gefühle. Wenn wir unseren Blick für Neues öffnen, neue Ergebnisse schaffen, neue Informationen und Erfahrungen verinnerlichen wollen, dann gelingt uns dies nur durch ein neues Erleben, das eine reale Emotion in uns auslöst, die wir verinnerlichen und neuronal verankern. Das neue Empfinden schafft Veränderung durch neues Denken, neues Handeln, neue Überzeugungen. Veränderung entsteht nicht durch neues Wissen, sondern durch neues Handeln.

“Wir sind das, was wir immer wieder tun. Herausragende Leistungen sind keine einmalige Handlung, sondern eine dauerhafte Gewohnheit”, sagte bereits Aristoteles. Die Wiederholung einer Handlung verstärkt die dazugehörige neuronale Verbindung und führt zu einer Gewohnheit. Wenn wir täglich aktiv unsere Ziele verfolgen, wird dieses zielgerichtete Handeln zu unserer Gewohnheit und Erfolgsbasis. Und genau durch dieses Erleben und Erfahren erkennen wir das, was uns glücklich und zufrieden macht und was wir besser meiden sollten.

"Wenn ich loslasse, was ich bin, werde ich, was ich sein könnte“ (Laotse)

Es geht nicht darum, eine andere Person werden zu müssen, sondern es geht darum, mit all dem aufzuhören, was Ihr Unglück, Ihre Unzufriedenheit und Ihr Leid weiter aufrechterhält. Meiden Sie jedes Empfinden von Zwang, das Ihnen defizitär weis machen möchte, Sie seien so noch nicht richtig oder gut genug! Freudvoll ein Buch lesen oder aus Lust und Neugier ein Seminar besuchen, ist wunderbar, so lange wir nicht denken, dass wir dies für unser Glück, für die Erreichung unserer Ziele, den eigenen Selbstwert und unseren Erfolg brauchen und das Leben bis dahin vertagen.

Es geht darum, das Gefühl, "nur noch einmal und dann werde ich glücklich und gut genug sein und wirklich leben“ loszulassen... Die größte Erfolgslüge ist "ich bin noch nicht so weit“. Hören Sie auf - und fangen Sie an zu leben. Jetzt!

Finden Sie heraus, wer Sie wirklich sind, was und wie viel davon Sie für ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Leben brauchen. Ob mit einer professionellen Persönlichkeitsanalyse von KAFFENBERGER oder durch eigenes Erforschen und Experimentieren.

Fragen Sie sich jetzt:

Welche eine Fähigkeit möchten Sie durch diese Pille bekommen und was würden Sie mit dieser Fähigkeit tun?

Erweitern Sie Ihr Glück und Ihre Komfortzone

Nehmen Sie diese drei Dinge in Ihren Alltag mit:

Autor: Marcel Kaffenberger
Thema: Wieso Persönlichkeitsanalyse unser Leben verbessern kann
Webseite: https://www.marcelkaffenberger.com

Buch des Autors:

"DU BIST, WAS DU DENKST – In 45 Tagen zu Deinem besten Leben" - https://www.marcelkaffenberger.com/erfolgstagebuch

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