Der souveräne Umgang mit Ärger und Groll

16. November 2015 - Tipps und Tricks

Ein Freund bat mich jüngst um Hilfe: „Die letzten zwei Wochen habe ich mit diesem Zustand zu kämpfen. Ich bin über eine Person sehr verärgert, dieses Gefühl lässt mich nicht los, kommt ständig in meinen Fokus und hindert mich an meiner Arbeit. Was soll ich tun?“ So oder ähnlich ist es wohl schon allen Menschen einmal ergangen. Wie kann man den Ärger loslassen oder es vermeiden, die Glut des inneren Grolls immer wieder anzufachen? Gar nicht so einfach – oder doch?

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Fangen wir also vorne an: „Alle Schöpfung ist Schwingung.“ Alles besteht aus Energie, die auf verschiedenen Frequenzen schwingt. Das bedeutet auch, dass unsere Gedanken, Erinnerungen und Gefühle Energien sind, die Informationen auf bestimmten Frequenzen enthalten. Dieses Grundverständnis können wir uns zu Nutze machen.

Ärger, Wut, Zorn oder Groll sind verschiedene „Geschmacksrichtungen“ einer Grundenergie, die wir zusammenfassend „Ärger“ nennen können. Ärger entsteht, wenn wir uns bedroht fühlen. Wir mögen uns physisch bedroht fühlen, materiell oder eher emotional, wenn unsere Rechte oder Ansprüche, unser Ansehen, unsere Ehre, unsere Männlichkeit oder unser Selbstwert bedroht werden. Bei genauerem Hinschauen ist die Wurzel von „Ärger“ also „Angst“.

Um Angst in Ärger umschlagen zu lassen braucht es jedoch eine weitere Zutat: Die Opfer-Perspektive. Damit ist die Vorstellung gemeint, dass man Opfer eines Angriffs von außen geworden ist; die Bedrohung wird also als externe erlebt. Die Opfer-Perspektive übersieht dabei, dass wir es sind, die bestimmen, wie wir ein Ereignis interpretieren und bewerten. Wir treffen die freie Entscheidung, uns bedroht zu fühlen und dann zu ärgern. Letztlich sind wir also nicht das Opfer des bösen Mitmenschen, sondern das unserer eigenen Gedanken, Gefühle und Interpretationen. Was wie ein Angriff von außen erscheint, ist in Wirklichkeit ein Angriff von innen.

Wenn wir die Wurzeln unseres Ärgers verstehen möchten, sollten wir uns über die dahinter liegende Angst Klarheit verschaffen. Welcher Teil von uns fühlt sich bedroht? Oft sind es weniger äußere Bedrohungen, die in uns Ärger auslösen, als Angriffe auf unseren Selbstwert. So mögen wir uns von anderen nicht anerkannt oder zu unrecht kritisiert, lächerlich oder kleingemacht fühlen.

Diese Anfeindungen von außen sind aber an zwei innere Bedingungen geknüpft: Ersten müssen wir dem Anderen die Macht zusprechen, unseren Selbstwert zu bestimmen. Dadurch verleugnen wir unsere Souveränität als „Schöpfer“ und machen uns – durch unsere freie Entscheidung – zum „Opfer.“

Zweitens braucht es eine innere Resonanz, damit die Anfeindung in uns ein Echo auslösen kann. Oder umgekehrt: Was wir von außen zu hören bekommen ist i.d.R. das Echo einer Stimme, die wir auch im Inneren finden können. Die Kritik von außen ist also ein Spiegel der Kritik, die wir uns selbst gegenüber empfinden. Ohne diese Entsprechung in uns gäbe es keine Empfänglichkeit für die Anfeindungen von außen.

Was bedeutet dies für den Umgang mit Ärger? Zunächst müssen wir uns an unsere Souveränität erinnern. Niemand hat die Macht, unseren Selbstwert zu bestimmen, es sei denn, wir „bevollmächtigen“ ihn in freier Entscheidung. Erinnern wir uns weiterhin daran, dass wir „Herr im eigenen Hause“ sind. Wenn in unserem Hause selbstfeindliche Anteile und harsche innere Kritiker ihr Unwesen treiben, dann sollten wir uns dieser in liebevoller und heilender Weise annehmen. Wer den inneren Kritiker befrieden kann, hat vor äußeren Kritikern bald Ruh.

Soviel zum Grundverständnis. Jetzt wenden wir uns der Frage zu: Wie kann ich mich emotional heilen? Wie kann ich meine disharmonischen inneren Zustände auflösen und einen Zustand der Harmonie und des Friedens erzielen? Die Antwort liegt in den Vier Schritten zur Selbstheilung:

Vier Schritte zur Selbstheilung

(1) Wahrnehmen: Bevor wir heilend in unsere inneren Zustände eingreifen können, müssen wir zunächst wahrnehmen, was wir empfinden. Dabei sollten wir achtsam, wachsam und ehrlich mit uns umgehen.

(2) Annehmen und zulassen: Alle Gefühle, Emotionen und Gedanken sind Energien auf bestimmten Schwingungsfrequenzen. Energie kann nie zerstört (oder geschaffen) werden, sondern nur umgewandelt. Wenn wir etwas loswerden oder wegschieben wollen, erzeugen wir nur einen inneren Konflikt, denn auch im Psychischen gilt der Grundsatz der Physik, „Kraft entspricht Gegenkraft“. „Was wir abwehren, bleibt bestehen.“ Energie kann nicht zerstört werden. Um sie umzuwandeln, müssen wir sie annehmen und zulassen. Bezogen auf Ärger bedeutet das: Nimm den Ärger an, lasse ihn zu (d.h. nicht, agiere ihn aus), fühle ihn im Körper: Wo sitzt der Ärger? Welche Farbe, Form, Größe hat er, welche Körperpartien werden besonders vom Ärger berührt? Was macht ihn größer und was kleiner? Verliere die Angst vor der disharmonischen Energie und nimm stattdessen Kontakt mit ihr auf. Schließlich ist sie ja nur eine Energie, und alle Energien können umgewandelt werden – vorausgesetzt, man nimmt sie an.

(3) Um Hilfe bitten: Disharmonische, niederfrequente Energien, z.B. Ärger, können durch harmonische, höherfrequente Energien umgewandelt werden. Der alchemistische Grundsatz lautet schlicht: „Das Höhere wandelt das Niedere um.“ Heilende, höherfrequente Energien müssen eingeladen oder aktiviert werden, wobei die einfache Bitte um Hilfe ausreicht. Heilende Energien können aus vielen Quellen kommen. Dazu gehört Liebe, Freude, Dankbarkeit und Vergebung, die wir in unserem Herzen finden können. Wir können auch eine spirituelle Quelle heilender Energien um Hilfe bitten: Engel, Erzengel, aufgestiegene Meister, Heilige, Jesus, Maria, Krishna, Buddha, Gott – all dies ist legitim und hilfreich. Und schließlich können wir, wenn uns das Religiöse oder Personale nicht so liegt, direkt an die heilenden Frequenzen wenden, die oft als Heilfarben beschrieben werden, z.B. Gold, Violett oder Blau. Die heilenden Energien, aus welcher Quelle auch immer, bringen wir in Berührung mit den disharmonischen Energien, die wir in den ersten beiden Schritten wahrgenommen und zugelassen haben.

(4) Vertrauen und loslassen. Dann vertrauen wir darauf, dass unsere Bitte um Hilfe effektiv war und der Heilungsprozess voranschreitet. Wir lassen das Thema los und erlauben den höherfrequenten, heilenden Energien, ihre Arbeit zu tun, ohne diese durch Zweifel, Manipulation oder einschränkende Erwartungen zu behindern.

Die vier Schritte zur Selbstheilung mögen dem einen zu kompliziert erscheinen und dem anderen zu simpel. Mein Rat: ausprobieren! Es funktioniert wirklich!

Der anfangs erwähnte Freund beschrieb seinen Zustand mit den Worten, „dieses Gefühl lässt mich nicht los, kommt ständig in meinen Fokus und hindert mich an meiner Arbeit.“ Er beschreibt das Gefühl also als aktiv und sich selbst als passiv, dem Gefühl ausgesetzt. Ein souveräner Umgang mit Ärger würde ihn daran erinnern, dass er selbst Herr im eigenen Haus ist. Dabei können ihm die vier Schritte zur Selbstheilung helfen, das innere Gleichgewicht wiederzugewinnen.

Autor: Dr. Martin Lüthke
Thema: Umgang mit Ärger
Webseite: http://www.heilpraxis.jetzt

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