Richtig präsentieren | So halten Sie gelungene Vorträge

16. November 2015 - Tipps und Tricks

|Anzeige| Keine Frage: eine gelungene Präsentation vermittelt Wissen, kann für die eigene Person oder ein bestimmtes Produkt werben oder aber die Entscheidung bei den Betrachtern in eine gewünschte Richtung beeinflussen - je nachdem, was mit der Präsentation tatsächlich auch bezweckt werden soll.

Genauso zweifelsfrei stellen die meisten Menschen fest, dass die Regeln des gelungenen Präsentierens häufig missachtet werden. Worauf kommt es an, welche Fehler sollten in jedem Fall vermieden werden?

praesentation frau laptop

PowerPoint Präsentation sinnvoll?

Häufig wird auch unter Fachleuten darüber gestritten, ob eine Präsentation mit PowerPoint sinnvoll ist oder nicht. Tatsächlich lädt das Präsentationsprogramm von Microsoft dazu ein, mit besonderen Effekten vom eigentlichen Inhalt abzulenken - dieser Fehler muss aber nicht gemacht werden, sodass PowerPoint als Präsentationsinstrument durchaus seine Berechtigung hat. Der Fehler in den Präsentationen liegt häufig darin, dass dem Betrachter zu viele Informationen zugemutet werden. Dabei sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

• Anders als der Vortragende ist der Zuschauer nicht im Thema. Es sollten also zunächst einfache Erklärungen erfolgen, welche das Publikum zum Kern des Themas führen

• Das Publikum muss gleichzeitig die Inhalte der Folien aufnehmen und dem gesprochenen Wort lauschen - wird zu viel auf den Folien notiert, ist dies nicht mehr möglich

• Nicht nur die Folien können zu vollgeschrieben sein, auch das gesprochene Wort kann das Publikum überfordern. Komplizierte, geschliffene Sätze mögen sich in einem geschriebenen Text gut aufnehmen lassen, in einem Vortrag fällt das Verständnis aber weniger leicht. Hierbei ist weniger manchmal mehr

Auf optische Spielereien verzichten

Prinzipiell sollte sich eines vor Augen gehalten werden: wenn das Publikum dem Thema einmal nicht mehr folgen kann, dann ist eine weitere Ablenkung schon vorprogrammiert. Es ist also keinesfalls ratsam, diesem Fall eintreten zu lassen. Gegen eine hübsche Präsentation spricht im Grunde genommen nichts, sofern nicht übertrieben wird. Der beste Eindruck entsteht dann, wenn eine schlichte Gestaltung - wenn möglich im Corporate Design des Unternehmens oder Bildungsträgers - auf präzise, knappe Inhalte trifft.

In wenigen Stichworten sollte das untermalt werden, was gerade gesagt wird. Gesprochene und geschriebene Inhalte sollten also eine ideale Symbiose bilden. Konkrete Angaben lassen sich hier nicht machen, Fachleute raten aber zu einer leicht lesbaren Schrift wie Arial, Verdana oder Times New Roman in der Größe 24 oder größer. Zudem sollten sich auf jeder Folie maximal sieben Zeilen finden, damit die Zuschauer nicht zu viel zu lesen haben und sich auf gesprochene konzentrieren können. Dunkelblaue oder schwarze Schrift ist ebenso wie ein roter Schriftton günstig gewählt, weil sich hier ein hoher Kontrast ergibt und die Lesbarkeit verbessert wird.

Sicherheit durch Vorbereitung

Neben den Inhalten und den technischen Mitteln der Präsentation zählt aber natürlich auch das Selbstbewusstsein. Natürlich ist es nicht einfach, Selbstbewusstsein zu "erlernen". Insbesondere im Hinblick auf Präsentationen wächst ein gesundes Selbstbewusstsein, wenn Sie bereits die eine oder andere erfolgreiche Präsentation abgeschossen haben. Sofern hier noch keine besondere Erfahrung vorliegt, können Sie darauf nicht zurückgreifen - und sollten sich umso besser vorbereiten. Wenn Sie in den Inhalten der Präsentation nicht sattelfest sind, besteht ein großes Risiko, dass Sie auch in der Präsentation unsicher sind. Die Nervosität kann dazu führen, dass Sie tatsächlich Fehler machen; womöglich sogar Punkte vergessen oder ablesen müssen.

Aus diesem Grund ist es ratsam, das Thema möglichst genau einzustudieren. Es ist nicht notwendig - und im Übrigen auch gar nicht sinnvoll - dass Sie bestimmte Passagen gänzlich auswendig lernen. Je besser Sie aber über den Inhalt vertraut sind, desto weniger leicht lassen Sie sich auch bei größerem Publikum aus der Ruhe bringen. Außerdem sollten Sie den Vortrag bereits vor Kommilitonen oder vielleicht auch Familienmitgliedern halten. Zum einen können Sie dann schon einmal überprüfen, um mögliche Stärken und Schwächen liegen - ein ehrliches Feedback vorausgesetzt. Außerdem ist häufig streng geregelt, wie viel Zeit Ihnen zur Verfügung steht. Auch die Nutzung des Zeitrahmens lässt sich auf diese Weise testen. Als Hilfsmittel sind Karteikarten mit Stichworten als Gedankenstütze erlaubt. Es ist allerdings nicht ratsam, ganze Sätze aufzuschreiben - die Verlockung, diese dann auch komplett vorzulesen, ist einfach zu groß.

Alternativen zu PowerPoint: mit dem Whiteboard ist die Publikumsaufmerksamkeit sicher

Bereits erwähnt wurde, dass eine PowerPoint Präsentation durchaus zulässig ist; obligatorisch ist die Software allerdings nicht. Aus didaktischen Gründen kann es sinnvoll sein, mithilfe eines Whiteboards zu präsentieren. Für den Zuschauer ist es unheimlich interessant, wenn ein Modell oder eine Theorie vor seinen Augen entwickelt wird. Selbst, wenn es sich um ein eher trockenes Thema handelt, möchten die meisten Zuschauer wissen, wie es weitergeht. Inhaltlich ist es übrigens hierbei ratsam, auf leicht verständliche und alltägliche Beispiele zurückzugreifen, um einen komplizierteren Sachverhalt zu erklären. Eine einfache Bildsprache und Analogien helfen weiter, wenn solche Themen an das Publikum vermittelt werden sollen.

Seien Sie ehrlich

Darüber hinaus sollten Sie auch bei einer gewissen Nervosität durchaus ehrlich sein - das macht Sie gegenüber dem Publikum sympathisch; eine überspielte Aufmerksamkeit wird sowieso bemerkt. Außerdem können Sie sich der Aufmerksamkeit sicher sein. Eine etwas positive Denkweise ist ebenso hilfreich. Wenn Sie sich hingegen vorstellen, was während der Präsentation alles schief laufen kann, erhöhen Sie die Nervosität - und sorgen letztlich dafür, dass dieser Fall auch tatsächlich eintritt. Sofern Sie Bedenken haben, dass das Publikum Ihnen nicht dauerhaft folgen kann oder wird, sollten Sie dieses aktiv mit einbeziehen. Halten Sie Blickkontakt und ergreifen. Die zur Not auch die Initiative, indem Sie womöglich Rückfragen an das Publikum stellen. Gleichzeitig sollten Sie sich darum bemühen, sich selbst nicht zu verstecken. Wer ungern Vorträge hält, versucht sich selbst nach Möglichkeit dabei im Hintergrund zu halten, was vom Publikum aber als wenig selbstbewusst und zum Teil gar unhöflich empfunden wird. Auch auf die Körperhaltung sollten Sie achten, eine gebückte Haltung deutet darauf hin, dass Sie sich nicht sehr wohl fühlen in Ihre Haut.
Feedback einholen

Am Ende des Vortrages sollten Sie vom Publikum Feedback einholen. Zum einen werden Sie feststellen, dass die Rückmeldungen positiver ausfallen, als angenommen. Zum anderen erhalten Sie tatsächlich wertvolle Tipps, die Sie bei der nächsten Präsentation nutzen können. Denn mehr noch als bei den meisten anderen Aufgaben gilt auch hier: Übung und Erfahrung sind die wichtigsten Voraussetzungen, um gelungene Präsentationen zu halten.

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