Negative Gedanken in Positive umwandeln

Das hört sich erstmal so leicht an, ist aber eine recht schwierige Aufgabe.

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Erstaunlich viele Menschen antworten bei Umfragen in meinen Vorträgen mit ja, wenn ich frage, ob sie glücklich sind, folglich also fast keine negative Gedanken haben können. Doch lässt sich das wirklich so einfach beantworten? Ich glaube nicht. Denn unser Unterbewusstsein spielt dabei die Hauptrolle und wir haben nicht ohne Weiteres Zugriff darauf.

Jeder Sinneseindruck, den wir bekommen, wird von unserem „inneren Kommentator“ bewertet. Wenn wir etwas sehen, hören, riechen, schmecken oder tasten werten wir es sofort und teilen es ein in gut oder schlecht, schön oder hässlich, angenehm oder unangenehm. Und das speichern wir alles ab, so wie in Ordnern,, versehen mit den Aufschriften „negativ“ und „positiv“.

Das meiste davon geschieht unbewusst und unmittelbar, d.h. wir bekommen es oft gar nicht mit, wenn wir etwas abspeichern und natürlich auch nicht, ob wir es positiv oder negativ abspeichern.

Wie wir etwas abspeichern, entscheiden wir meist unbewusst und aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen, Erlerntem und Glaubenssätzen.

Deshalb sind Wertungen und Interpretationen individuell verschieden, je nach Erziehung, Vorbilder, Umfeld, usw.

Daraus folgt, dass wir erstmal nicht wirklich die Wahl haben, ob wir ein Glas als halbvoll oder als halbleer wahrnehmen. Zumindest nicht, solange dieser Prozess unterschwellig abläuft und unsere Gedanken und Gefühle überwiegend unentdeckt ein Eigenleben führen. Genau das ist nicht ungefährlich und kann zu psychischen Problemen führen, bis hin zu Depressionen.

Viele unserer negativen Gedanken sprechen wir nie aus. Es kann durchaus vorkommen, dass jemand vorwiegend freundlich und geduldig mit anderen Menschen spricht, aber innerlich tobt der Krieg.

Jeder Gedanke ist mit einem Gefühl verbunden, das heißt, zu jedem negativen Gedanken gehört auch ein negatives Gefühl, und zu jedem positiven Gedanken gehört ein positives Gefühl.

Dazu müssen wir uns klarmachen, dass es viele Gefühle gibt, die unter die Kategorie  „negativ“ fallen: Ärger, Sorgen, Zweifel, Frust, Neid, Misstrauen, Traurigkeit, Wut, Angst und all ihre Unterarten wie Jähzorn oder Eifersucht, usw.

Da unser gesamtes Leben unsere Gedanken und Gefühle widerspiegelt, können wir aufgrund unserer Lebensumstände Rückschlüsse darauf ziehen, welcher Art unsere vorausgegangenen Gedanken waren.

Sind wir froh und glücklich über unsere Partnerschaft und Familie, unseren Körper und unsere Gesundheit, unsere Arbeit und Finanzen, unsere Freunde und unser Umfeld, dann sind wir tatsächlich auf „positiv“ gepolt. Doch schon wenn wir sagen, dass wir „eigentlich ganz zufrieden“ sind mit unserem Leben, beinhaltet das Negativität. Auch wenn wir auf die Frage, wie es uns geht mit „ganz gut“ antworten. Wer wirklich glücklich ist, fühlt sich rundum wohl und fühlt einen inneren Frieden, den er auch ausstrahlt!

Die Lebensfreude und positive Energie kann förmlich von anderen gespürt werden.

Doch wer kann von sich sagen, dass er in Bezug auf sämtliche Lebensbereiche wirklich wunschlos glücklich ist?

Schauen wir uns den Bereich der Gesundheit an: durch negative Gedanken und Gefühle erleidet unser Körper Stress, der früher oder später zu einer Krankheit führt.

Unser Körper ist quasi das Sprachrohr der Seele. Wenn es unserer Seele nicht gut geht, reagiert der Körper entsprechend darauf.

Wenn alle Menschen überwiegend positive Gedanken hätten, wären unsere Krankenhäuser leer. Doch immer mehr Menschen leiden unter schlimmen Krankheiten.

Selbst wenn wir dann wieder gesund sind, ist eine vollständige Heilung erst möglich, wenn sich das negative Denken, das die emotionalen Blockierungen verursacht hat, wandelt. Verändert sich nichts an unseren Gedanken, kann der Körper zwar auch geheilt werden, allerdings nicht von Dauer. Die Körpersymptome sind dann zwar beseitigt, aber nicht die eigentliche Ursache. Der mentale Stress bleibt, solange man an seinem Denken nichts ändert.

Stress wird übrigens nicht durch Ereignisse verursacht, sondern durch unsere Reaktion auf die Ereignisse. Meist wollen wir ein Ereignis nicht so haben, wie es sich zeigt, und wir gehen innerlich in Widerstand dazu. Oder wir wollen Recht haben und bleiben in diesem Modus verhaftet. Dieses Beharren zeigt sich dann auch im Körper, der an bestimmten Stellen in seinem Ablauf nicht mehr geschmeidig ist. Dann treten zum Beispiel Verspannungen auf.

Um eine Wandlung unserer Gedanken zu erreichen, hilft nur ein umfassendes Mentaltraining. Ich werde Ihnen hier ein paar Übungen dazu vorstellen.

1. Tägliche Seelenpflege

Der erste Schritt heraus aus dem Negativen ist die tägliche Seelenpflege, eine zunehmende Sensibilisierung in Bezug auf das, was täglich auf uns einströmt. Hören Sie auf, längere Zeit über negative Ereignisse zu sprechen. Haken Sie es so schnell wie möglich ab und wenden Sie sich wieder positivem zu.

Das gleiche gilt, wenn andere Menschen endlos und scheinbar mit Genuss von ihren Krankheiten oder sonstigen negativen Geschehnissen erzählen – lenken Sie das Thema auf etwas Positives oder gehen Sie weg.

Ohne uns dessen bewusst zu sein nehmen wir aus unserer Umwelt mehr negative Informationen auf als positive.

Schon allein durch die Medien sind wir einer nie endenden Flut von Negativität ausgesetzt. Wir könnten die Nachrichten im Radio, Fernsehen oder auf dem Laptop abschalten, aber wir wollen mitreden können, wenn es um Themen wie Politik, Gewalt und Krieg geht. Wir wollen informiert sein und dadurch setzt sich eine Art Automatismus in Gang, da wir nicht mehr wirklich das herausselektieren können, was uns gut täte. Regelmäßig Nachrichten anzuhören ist „normal“ und gehört zum Leben und es macht anscheinend jeder. Wir übernehmen diese Angewohnheit unüberprüft von unseren Eltern und Vorbildern.

Viele Menschen machen das Radio an, um Musik zu hören, aber spätestens nach 30 Minuten werden sie mit negativen Informationen gefüttert. Und wer macht schon ständig das Radio aus, sobald Nachrichten oder Meldungen zwischendurch kommen. Auch wenn man bei negativen Meldungen „weghört“, sie werden trotzdem in unserem Unterbewusstsein abgespeichert.

2. Bewusstwerden und Aufstöbern der negativen Gedanken und Gefühle

Zur täglichen Seelenpflege gehört auch das Bewusstwerden und Aufstöbern der negativen Gedanken und Gefühle. Denn die negativen Gedanken können sich einschleichen, ohne dass wir es merken. Sie machen sich in unserem Unterbewusstsein breit und rumoren unterschwellig. Dem können wir nur eine tief greifende Bewusstheit entgegensetzen. Gedankenkontrolle ist nur über Bewusstheit, bzw. bewusste Wahrnehmung möglich.

Dabei spielt die Regelmäßigkeit und liebevolle Geduld mit sich selbst eine große Rolle.

3. Das Denken zu einem bestimmten Thema beobachten

  • Welche Gedanken habe ich zu diesem Thema?
  • Welche davon sind negativ und/oder hinderlich?
  • Welche Gedanken kommen immer wieder?
  • Welche Befürchtungen und Zweifel habe ich zu diesem Thema?
  • Was macht mich ärgerlich oder versetzt mich gar in Rage?

4. Was tut mir gut, was bringt mich in eine bessere Schwingung?

Finden Sie heraus, was Ihnen Freude macht. Und dann machen Sie diese Dinge einfach vermehrt, seien Sie begeistert! Aufgrund des Resonanzgesetzes ziehen Sie durch Spaß und Freude immer mehr Positives in Ihr Leben.

5. Negativen Glaubenssätze bearbeiten

Wenden Sie sich dazu am besten an einen Mentaltrainer oder Coach. Alleine ist es fast unmöglich, das gewohnte Denken so zu hinterfragen, da man die nötige Distanz braucht, um allen Glaubenssätzen auf die Spur kommen. Glaubenssätze wie „ich bin hässlich /dick“ oder „ich bin nicht liebenswert“ haben unser bisheriges Leben geprägt und es bringt uns bereits Erleichterung, wenn wir sie erkennen. Um sie ganz aufzulösen, braucht es Unterstützung und manchmal viel Zeit.

6. Glücksmomente sammeln

Bei dieser Übung geht es darum, einmal am Tag, am besten am Abend, die positiv erlebten Momente aufzuschreiben. Dabei haben wir den Fokus auf den vielen kleinen Details, die wir sonst oft gar nicht wahrnehmen. Zum Beispiel macht es uns ein wenig glücklicher, wenn zwischen 2 Regenschauern die Sonne herauskommt oder dass uns eine Verkäuferin ein Lächeln schenkt oder dass unser Nachbar den Schnee auch auf unserer Seite des Gehwegs weggeschippt hat als wir nicht zuhause waren.

Wenn wir unsere Wahrnehmung schärfen für die täglichen Kleinigkeiten, erkennen wir erstens, wie viele positive Momente wir an einem Tag erleben, und zweitens, dass sie uns rein durchs bewusste Wahrnehmen ein wenig glücklicher machen. Schreiben wir täglich nur 5-10 Dinge auf, haben wir schließlich viele Seiten mit Glücksmomenten voll geschrieben, die jedes Mal unsere Stimmung ins Positive heben, wenn wir sie durchlesen.

7. Dankbarkeitsübung

Diese Übung klingt simpel, ist aber sehr effektiv. Über Dankbarkeit kommen wir sofort in einen positiven Modus. Wenn diese Übung regelmäßig schriftlich und jeden Tag gemacht wird, lernen wir bald, immer mehr Kleinigkeiten wahrzunehmen und wertzuschätzen. Nach einer Weile bekommen wir das Gefühl, vom Leben reich beschenkt zu werden.

8. Meditationen

Durch spezielle Meditationen kann Ihnen gezeigt werden, wie Sie sich mit unserer höheren Macht verbinden. Das können tief greifende Erfahrungen sein, die durch innere Umpolung zu einem tiefen und unerschütterlichen Frieden führen.

9. The Work von Byron Katie

Eine sehr wirksame Methode ist auch The Work. Byron Katie litt viele Jahre an schweren psychischen Problemen, bis sie eines Tages durch ein spontanes Erleuchtungserlebnis davon befreit wurde. Sie erkannte, dass es unsere Gedanken und Überzeugungen sind, die uns leiden lassen, und nicht die Wirklichkeit. Daraufhin entwickelte sie „The Work“, eine geniale Methode, um all die Gedanken ganz einfach zu überprüfen, die uns Stress und Leid verursachen. Mit der Beantwortung von 4 Fragen und 2-3 Umkehrungen ändert sich unser Blickwinkel, verhärtete Denkmuster und Glaubensätze können sich relativieren. Bei regelmäßiger Überprüfung unserer Gedanken mit The Work kommen wir in eine entspannte Gelassenheit und plötzlich ist die Welt ein viel sicherer und friedlicherer Ort als wir es uns je vorstellen konnten.

Autor: Beate Walz-Baldzer
Thema: Negative Gedanken in Positive umwandeln
Webseite: https://www.fuesse-ruecken-seele.de

#Gedanken, #Veränderung

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