Gestörtes Mutter Sohn Verhältnis

Welche Gründe gibt es für ein gestörtes Mutter Sohn Verhältnis?

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Die Gründe für ein gestörtes Mutter Sohn Verhältnis sind vielfältig. Ich will einige wichtige Beispiele nennen:

  • Tod der Mutter: Wenn die eigene Mutter stirbt ist das ein großer Schicksalsschlag für das Kind. Ich habe diesbezüglich eine dreiteilige Sendereihe für ein Trauerradio gestaltet. Näheres können Sie unter trauer-radio.de in der Mediathek, Ratgeber unter „Aus Wunden können Wunder werden“ erfahren. Die Audioaufnahmen können Sie sich auch auf meinem Youtubekanal anhören. Wenn die Mutter früh stirbt kann es sein, dass der Vater wieder heiratet. Auch dies führt oft zu Problemen und Störungen, da die Beziehung zur Stiefmutter meist schwierig ist.
  • Tod des Vaters: Auch der Tod des Vaters in frühen Jahren kann eine Störung im Mutter Sohn Verhältnis verursachen. Die Folge ist nämlich, dass die Mutter das Kind entweder alleine erziehen muss oder es kommt ein Stiefvater bzw. neuer Partner der Mutter dazu. Wenn die Mutter das Kind alleine erzieht, kann es zur Überforderung kommen und dem Kind fehlt eine männliche Bindungsperson. Gerade in der Pubertät ist ein männliches Vorbild wichtig. Das kann natürlich auch eine andere Person, wie z. B. Lehrer, Opa oder Onkel sein.
  • Trennung und Scheidung der Eltern: Wenn das Kind bei der Mutter bleibt kann es auch zu Überforderung der Mutter kommen. Zudem kann es für den Sohn ein Problem sein, wenn der Vater als männliche Bezugsperson wegfällt. Das kann dadurch verhindert werden, dass die Mutter und der Vater dafür sorgen, dass das Kind zu beiden Elternteilen eine gute Beziehung haben kann.
  • Probleme der Mutter: Wenn die Mutter größere Probleme hat, wie z. B. Drogenabhängigkeit, Depression oder Persönlichkeitsstörungen, dann ergeben sich oftmals große Störungen im Mutter Sohn Verhältnis.
  • Mütter, die Probleme haben mit dem Loslassen: So wichtig eine enge Bindung in den ersten Jahren ist, so wichtig ist auch das Loslassen in der Pubertät. Wenn Mütter zu sehr klammern und nicht loslassen können, dann kann das für den Sohn nicht nur peinlich sein, sondern es kann auch zu einer großen Distanzierung von Seiten des Sohnes kommen.
  • Mütter, die eine sehr distanzierte Beziehung zu ihrem Sohn haben: Das kann z. B. daran liegen, dass die Mutter ungewollt schwanger wurde. Da das Kind im Mutterleib vom Beginn der Zeugung alles Wesentliche mitbekommt, können schon Gedanken der Mutter, wie z. B. „wäre ich nur nicht schwanger“ negative Auswirkungen auf die Beziehung zum Kind und auch auf deren Entwicklung haben.

Wie ist meine Erfahrung in Bezug auf das gestörte Mutter Sohn Verhältnis?

Ich möchte Ihnen dazu meine eigene Geschichte weitergeben: Meine Mutter starb als ich drei Jahre und 9 Monate alt war. Sie hatte Gehirntumor. Ich habe sie das letzte Mal gesehen als ich drei Jahre und 6 Monate alt war. Danach kam sie ins Krankenhaus und ich durfte sie dort nicht besuchen. Fast alles was ich von meiner Mutter weiß, hat mir meine Patentante erzählt. Meine Patentante ist die Schwester meiner Mutter. Sie hat mir z. B. erzählt, dass meine Mutter im Haushalt alles noch geordnet hat bevor sie ins Krankenhaus kam. Vermutlich ahnte sie schon, dass sie nicht mehr zurückkommen wird. Während des Krankenhausaufenthaltes gab es natürlich viele Schmerzliche Momente. Einer davon war als meine Mutter meiner Patentante ihr Gebetsbuch gab und ihr sagte: Bete du jetzt für mich, ich kann nicht mehr beten. Meine Patentante hatte jedoch auch frohe Momente mit meiner Mutter im Krankenhaus: So hat sie mit meiner Mutter gescherzt, als sie keine Haare mehr hatte. Zu einem anderen Zeitpunkt griff sie fest die Hand meiner Patentante und flehte sie an: Du kümmerst dich um meine Buben, ja! Was konnte meine Patentante hier anders tun, als ihr diese Herzensbitte zu erfüllen.

Ansonsten weiß ich kaum etwas vom Leben meiner Mutter. Eine Nachbarin erzählte mir noch, dass meine Mutter sehr großzügig war. Immer wenn jemand zu ihr kam, besonders die Kinder, hat sie ihnen etwas gegeben. Diese Haltung kann ich übrigens auch bei mir erkennen, auch ich gebe gerne etwas von mir weiter, sei es materiell als auch immateriell, wie z. B. meine Erfahrungen und Erkenntnisse. Für mich war und ist es übrigens sehr hilfreich, dankbar zu sein für das, was ich von meiner Mutter erhalten habe. Sie war nicht zuletzt die entscheidende Person, dass ich jetzt lebe. Seitdem ich mit Dankbarkeit an meine Mutter denke geht es mir wesentlich besser. Auch wenn es ein großer Verlust war und auch eine traumatisches Erlebnis, so kann ich doch dankbar für all die positiven Charakterzüge sein, die mir meine Mutter weitergegeben hat und dafür, dass ich immerhin drei Jahre und 6 Monate mit ihr verbringen konnte, dass ich in dieser Zeit ihre Liebe und Fürsorge erleben durfte, und dass auch ich ihr meine Liebe in dieser Zeit schenken konnte.

Als meine Mutter verstorben war, habe ich als Kind verstanden, dass sie wieder nach Hause kommt. So fragte ich meine Patentante: Bringt sie mir etwas mit? Ich habe vermutlich erst bei der Beerdigung begriffen, dass meine Mutter gestorben ist. Jedenfalls bekam ich danach einen Fieberanfall und ich musste ins Bett gebracht werden.

Mein Vater hat mir fast gar nichts von meiner Mutter erzählt. Ich habe den Eindruck, dass er diese extrem schmerzliche Situation verdrängt hat.

Ich weiß nur, dass er jeden Sonntag zu dem ca. 200 km entfernten Krankenhaus gefahren ist. Ein Arzt hat ihm geraten während seiner Arbeit in der Landwirtschaft zu singen, um sich abzulenken. Ich habe drei ältere Brüder. Mein Vater hat nach dem Tod meiner Mutter schnell wieder nach einer Frau gesucht. Der Grund dafür war, dass er wieder eine Mutter für uns Kinder wollte. Er war es einfach nicht gewohnt sich um den Haushalt zu kümmern. Mein Vater hat dann ziemlich schnell eine Frau gefunden und hat ca. ein Jahr nach dem Tod meiner Mutter wieder geheiratet. Die Fahrt zu der Hochzeit ist das erste Ereignis, an das ich mich bewusst erinnere. Für mich ging ein großer Wunsch in Erfüllung: Ich hatte wieder eine Mutter. Doch die Beziehung zu meiner Stiefmutter gestaltete sich im Laufe der Jahre schwierig. Besonders im Alter von 10 bis 18 Jahren verstand ich mich mit meiner Stiefmutter gar nicht.

Als ich 11 Jahre alt war musste ich erneut einen Schicksalsschlag verkraften: Mein ältester Bruder starb bei einem Verkehrsunfall im Alter von 19 Jahren. Er erlitt einen Schädelbasisbruch und starb etwa zur gleichen Uhrzeit im gleichen Zimmer, wie meine Mutter. Ich finde, dass dies doch sehr bemerkenswert ist.

Ich zog dann so bald es mir möglich war von zu Hause weg. In der Folgezeit funktionierte ich eigentlich ganz gut. Ich ging meinem Beruf als Bankkaufmann nach und ich machte viel für andere. So war ich ehrenamtlich sehr in der Jugendarbeit engagiert. Ich nahm jedoch auch wahr, dass ich Schwierigkeiten hatte. Ich war z. B. leicht depressiv. Ich hatte zwar keine Suizidgedanken, doch der Gedanke zu sterben machte mir nichts aus. Zudem hatte ich Beziehungsschwierigkeiten. Ich hatte immer mal wieder eine Freundin, doch nach ca. drei Monaten habe ich das dann wieder beendet oder ich habe mich so verhalten, dass meine Freundin die Freundschaft beendet hat.

Da ich das nicht gut fand, habe ich Unterstützung gesucht und habe eine Psychotherapie begonnen. Dadurch war es mir möglich mich mit meinen Wunden auseinanderzusetzen. Die größte Wunde war sicherlich der Tod meiner Mutter und alles was damit zusammenhing. Mir ist bewusst geworden, dass ich um meine Mutter noch nicht getrauert hatte. Das holte ich nach. So war ich z. B. eine Woche im Urlaub auf Malta. Dort habe ich intensiv das Buch „Trauern – Phasen und Chancen des psychischen Prozesses“ von Verana Kast gelesen. Ich glaube, dass ich in dieser Zeit das erste Mal über den Tod meiner Mutter weinen konnte. Dies waren gute erste Schritte, damit meine Wunden heilen konnten. Ich merkte allerdings nach 40 Stunden Gesprächstherapie, dass es noch mehr braucht. Gott sei Dank habe ich eine Methode kennengelernt, die tiefer geht. Diese Methode hat den Namen Therapie zur Integrität der Person. Es geht darum im Unterbewusstsein sein Potential zu entdecken und zu entfalten sowie die negativen Einstellungen im Unterbewusstsein zu lösen. Diese sehr intensiven Sitzungen halfen mir enorm. Ich kann jetzt sagen, dass ich wirklich glücklich bin und so entstand mein Motto „Aus Wunden können Wunder werden“. Eine besonders schöne Frucht dieses erfolgreichen Therapieprozesses ist, dass ich eine wunderbare Frau gefunden habe, mit der ich nun schon seit ein paar Jahren glücklich verheiratet bin.

Zudem habe ich selbst angefangen anderen Menschen zu helfen, ihre Probleme zu lösen und ihre Ziele zu erreichen. So habe ich die Ausbildung zum psychologischen Berater und zum Stressmanagement-Trainer absolviert. Außerdem habe ich die Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie erfolgreich abgeschlossen. Und zu guter Letzt habe ich die Methode, von der ich selbst so profitiert habe, selbst gelernt. Ich habe dazu zwei Jahre berufsbegleitend eine Ausbildung in Deutschland gemacht. Im Anschluss daran habe ich ein Aufbaustudium bei der Medizinischen Fakultät in Belo Horizonte gemacht. Anschließend habe ich diese Methode ein Jahr in Brasilien mit ständiger Supervision praktiziert. Jetzt bin ich schon wieder seit über zwei Jahren in Deutschland und habe schon vielen Personen aus allen Teilen Deutschlands und der Schweiz geholfen, ihre Probleme zu lösen und ihre Ziele zu erreichen. Die Rückmeldungen von meinen Klienten ermutigen mich, diese Arbeit fortzusetzen.

Speziell biete ich Personen meine Unterstützung an, die ihre Mutter und/oder ihren Vater verloren haben. Dies liegt mir besonders am Herzen, da ich selbst die Erfahrung gemacht habe, wie wichtig es ist eine gute Unterstützung zur Lösung der damit einhergehenden Belastungen zu erhalten. Es ist auch immer wieder interessant, wenn eine Person entdeckt, wie der Verlust von Mutter oder Vater mit den Problemen der jeweiligen Person zusammenhängt. Viele Personen sind sich dessen nicht bewusst, dass es hier einen Zusammenhang gibt. Wenn nun klar ist, dass dies der Grund oder ein Grund für die Probleme ist, kann gezielt daran gearbeitet werden. Meine Erfahrung zeigt ganz deutlich, dass bei einer Bearbeitung des Problems bei der Entstehung, an der Wurzel, das Problem nachhaltig gelöst werden kann. Das ist so wie bei einem Baum. Wenn er gesunde Wurzeln und gutes Erdreich hat, dann wächst und gedeiht er sehr gut und kann gute Früchte bringen. Es gibt auch ein Zitat, das den Prozess während der Therapie gut beschreibt. Dieses Zitat ist von einem unbekannten Autor und lautet so: Wenn ein Ei durch eine äußere Kraft zerbricht endet das Leben. Wenn ein Ei durch eine innere Kraft zerbricht beginnt das Leben. Die großen Veränderungen des Lebens beginnen von innen nach außen. Dieses Zitat beschreibt sehr gut, dass es um eine innere Heilung geht.

Außerdem bin ich dabei meine Geschichte aufzuschreiben, sozusagen meine Biografie. Ich merke, dass mir das hilft mein Leben so zu sehen und anzunehmen, wie es ist. Da gab es viel Schatten und gleichzeitig auch viel Licht. Und ich kann das was ich geschrieben habe immer wieder meiner Frau vorlesen. Es ist dann ein großes Geschenk für mich, dass meine Frau so interessiert und einfühlsam zuhört. So sind das wirklich wunderbare Momente für uns Beide. Überhaupt merke ich, dass mein Weg der Heilung ein Prozess ist. Und auf diesem Weg gibt es verschiedene Elemente, die wichtig sind und ich bekomme auch immer mehr Klarheit wann welches Element dran ist. Z. B. habe ich jetzt viel mehr Kraft und Licht, das zu tun, was wichtig ist. Ich will Ihnen dazu ein Beispiel geben. Wie ich bereits geschrieben habe, war die Beziehung zu meiner Stiefmutter alles andere als einfach. An einem bestimmten Zeitpunkt verschlechterte sich ihr gesundheitlicher Zustand immer mehr. Und meine Frau und ich konnten klar erkennen, wann es dran ist, sie zu besuchen. So konnte ich mich gut von ihr verabschieden. Ich konnte ihr danken für all das Gute, das sie für mich getan hat, ich habe sie um Verzeihung gebeten für meine Fehler und ich habe ihr vergeben für das, was für mich schwer und leidvoll war. Schon die Jahre vor ihrem Tod wurde die Beziehung zu ihr immer besser. Ich konnte erkennen, dass sie mich und meine Frau im Grunde doch schätzt. Diese Wandlung vollzog sich jedoch nicht nur in ihr, auch meine Einstellung gegenüber ihr hat sich geändert. Ich konnte sie mit der Zeit immer mehr annehmen und schätzen so wie sie ist und ihr so mit mehr Liebe begegnen.

Ganz allgemein kann ich sagen, dass mein Tag jetzt nicht in erster Linie von der Arbeit und von der Erfüllung meiner Aufgaben bestimmt ist, sondern ich gönne mir das, was mir und meiner Umwelt gut tut. Das kann dann z. B. eine Meditation sein, in die Natur gehen oder einfach das stille Da-Sein.

Und aus dieser Haltung des liebevollen Da-Seins entwickelt sich dann viel Schönes und ich kann meine Aufgaben mit Klarheit und Liebe erfüllen.

Und ich habe auch erkannt, dass es jetzt der Moment ist noch mehr Personen zu unterstützen, die als Kind oder Jugendlicher ihre Mutter und/oder ihren Vater verloren habe. So biete ich auch Kurse an, in denen ich Menschen mit ähnlichem Schicksal unterstütze, ihre Probleme zu lösen. So kann sich mein Motto „Aus Wunden können Wunder werden“ immer mehr ausbreiten und entfalten. Wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren wollen, können Sie sich sehr gerne bei mir melden.

Welche Auswirkungen gibt es bei einem gestörten Mutter Sohn Verhältnis?

Die Folgen eines gestörten Mutter Sohn Verhältnisses sind ähnlich vielfältig wie die Gründe. Meine nachfolgenden Ausführungen erheben natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Einige wesentliche Auswirkungen gebe ich Ihnen jedoch gerne weiter. Dabei möchte ich darauf hinweisen, dass diese Auswirkungen sehr individuell sind. Welche Folgen die jeweilige Person wahrnimmt ist sehr unterschiedlich.

Wenn die Beziehung zur Mutter besonders intensiv ist bzw. wenn kein gesunder Loslösungsprozess in der Pubertät erfolgt ist, hat dies oft negative Auswirkungen auf die Partnerin.

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Interessant dabei ist, dass der Betroffene selbst das Problem nicht bemerkt. Doch die Partnerin leidet darunter, weil der Sohn sich oft an seine Mutter wendet und nach ihrem Rat frägt. Die Folge davon ist, dass sich die Partnerin verletzt und zurückgesetzt fühlt. Die Mutter nimmt immer noch den ersten Platz im Leben des Sohnes ein. Dabei wäre es jetzt an der Zeit, dass die Partnerin die engste Vertraute des Mannes wird. Zudem erwarten die sogenannten Muttersöhnchen die gleiche Fürsorge, die sie von der Mutter erhalten haben, auch von der Partnerin.

Es gibt allerdings auch das Gegenteil: Wenn die Beziehung zur Mutter sehr distanziert ist, ergeben sich andere negative Auswirkungen. Wie bereits bei den Gründen beschrieben ergibt sich eine derartige Distanzierung aus der Erfahrung, dass sich der Sohn abgelehnt und nicht geliebt fühlt. Daraus ergeben sich verschiedene Störungen. Als erstes möchte ich auch hier die Beziehungsstörungen nennen. Wenn sich ein Sohn von seiner Mutter abgelehnt oder nicht gewollt fühlt, dann ist das eine große Belastung in Bezug auf eine erfüllende Beziehung zu einer Frau. Auch hier ist sich der Mann oftmals nicht bewusst, dass die gefühlte und evtl. auch wirkliche Ablehnung seiner Mutter negative Auswirkungen auf die Beziehung zu seiner Partnerin haben kann. In der Regel besteht die Ablehnung der Mutter nicht fortlaufend. Meist sind es lediglich Phasen, in denen der Sohn wahrnimmt, dass die Mutter ihn nicht will bzw. nicht so will wie er ist. Das kann bereits während der Schwangerschaft geschehen. Je früher das Kind wahrnimmt, dass es nicht gewollt ist, desto stärker sind die negativen Auswirkungen. Ich kenne und praktiziere ein Therapieverfahren, in dem zielgenau herausgefunden wird, wann die Störung entstanden ist. Unabhängig ob die Person Beziehungsschwierigkeiten, körperliche oder psychische Probleme hat, so zeigt sich häufig, dass die Ursache bereits im Mutterleib oder in den ersten Kindheitsjahren liegt. Dort hat dann das Kind z. B. erfahren, dass die Mutter das Kind nicht will, oder dass die Mutter den Vater nicht wirklich liebt. Wenn das männliche Kind nun wahrnimmt, dass die Mutter es nicht will, dann kann das zur Folge haben, dass es meint, dass Frauen ihn generell nicht mögen, oder es meint, dass es schlecht ist. Dadurch bilden sich dann sogenannte Störregister, die ein entsprechendes problematisches Verhalten zur Folge haben. Die Person, die sich auf diesen Therapieprozess einlässt, kann nicht nur die Ursache seiner Probleme erkennen, sondern auch wie sich dies in seinem Leben auswirkt. An dieser Stelle will ich jedoch schon eine gute Nachricht weitergeben: So wie die Person fähig ist, im Unterbewusstsein die Ursache seiner Probleme zu erkennen, so ist diese Person auch fähig in seinem Unterbewusstsein die Lösung zu finden.

Wenn ein Sohn seine Mutter in der Kindheit oder Jugendzeit verliert, dann können sich andere vielfältige Folgen ergeben. Neben dem was ich bereits geschrieben habe, tauchen hier vermehrt negative Gefühle wie Traurigkeit, Wut oder Ängste auf. Zudem kann es zu Beziehungsproblemen und psychosomatischen Problemen kommen. Wenn die Beziehung zur Mutter auf diese Weise gestört ist, dann kann der Sohn beim Finden einer Partnerin und bei einer dauerhaften erfüllenden Beziehung zu einer Partnerin Probleme haben. Ähnliche Probleme tauchen bei Söhnen auf, deren Mütter unter psychischen Krankheiten, wie z. B. Depression, leiden.

Wie kann das Mutter Sohn Verhältnis verbessert werden?

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In Bezug auf eine gesunde Mutter-Sohn-Beziehung ist es wichtig, dass bereits in der Kindheit und insbesondere während der Pubertät der Abnabelungsprozess gefördert wird. Für die Mutter ist es wichtig, dass sie die Selbständigkeit des Sohnes fördert und ihm gleichzeitig signalisiert, dass sie für ihn da ist ohne ständig etwas für ihn tun zu müssen. Und der Sohn kann lernen, dass er das gute Verhältnis zur Mutter beibehalten kann und gleichzeitig ein eigenständiges Leben führen kann. Ein Sohn, der sich seiner eigenen Werte und Bedürfnisse bewusst ist, kann sich von der Mutter lösen und sich ihr gleichzeitig mit fürsorglichem Engagement und Interesse zuwenden. So kann sich der Sohn gut und bewusst für eine Partnerin entscheiden.

Bei Söhnen, die ihre Mutter in frühen Jahren verloren haben ist der Trauerprozess wichtig. Das gilt auch für Söhne, deren Mütter aufgrund verschiedener Umstände wie z. B. Krankheit insbesondere in der Kindheit nicht präsent waren. An dieser Stelle möchte ich ein paar Punkte nennen, die für den Trauerprozess förderlich sind:

Ich meine es braucht die Kunst der kleinen Schritte. Der erste Schritt kann sein, dass ich merke, dass ich zwar den Verlust nicht unmittelbar überwinden kann, dass ich jedoch trotzdem weiterleben kann. Das kann schon einen großen Druck nehmen.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Gefühle. Es ist wichtig, dass die Gefühle in Bewegung kommen. Gerade Gefühle wie Wut, Traurigkeit, Schuld oder Scham sind Gefühle, die wir meist nicht gerne fühlen. Doch gerade bei diesen Gefühlen ist es wichtig, dass wir sie wahrhaben. Wenn es uns gelingt, diese Gefühle anzunehmen, können wir sie auch loslassen bzw. sie können sich verwandeln in neue Lebensenergie und in Lebensfreude. Das Schreiben oder das künstlerische Gestalten im Zusammenhang mit der Verlusterfahrung kann dazu beitragen, dass Gefühle zum Fließen kommen. Es gibt auch gezielte Übungen dazu. Dabei ist es ratsam, dass diese professionell angeleitet werden, gerade wenn es darum geht die Verlusterfahrung zu visualisieren und sie zu transformieren.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vergebung. Wir wissen, dass kein Mensch perfekt ist. Jeder Mensch macht Fehler. Und gerade wenn eine Mutter selbst belastet ist, wird sie für ihren Sohn nicht nicht optimal da sein können. Spätestens als Erwachsener ist es für den Sohn möglich seiner Mutter zu vergeben. Dabei ist eine tiefe Vergebung notwendig, eine Vergebung von Herz zu Herz. Wenn dies aufgrund Tod oder anderer Umstände nicht direkt möglich ist, so ist Vergebung auch möglich, wenn die Mutter nicht körperlich anwesend ist. Ich praktiziere eine Übung, in der die Person sich mit seiner Mutter und seinem Vater versöhnt. Dabei geschieht Vergebung von Seiten der Eltern und von Seiten des Sohnes. Ich darf dabei immer wieder wahrnehmen, wie befreiend dies für die jeweilige Person ist. So ist es enorm wichtig das Wesentliche in Bezug auf seine Eltern zu erkennen, zu verstehen und so auch in der Tiefe vergeben zu können. Wenn diese Arbeit nicht getan wird, dann ist es kaum möglich im Herzen wirklich Ruhe und Frieden zu finden.

Außerdem ist es hilfreich für das dankbar zu sein, was der Sohn von seiner Mutter erhalten hat. Und da gibt es sicherlich sehr viel, zuallererst verdankt er sein Leben maßgeblich seiner Mutter, dann auch alle Liebe, Fürsorge und alles Gute, was der Sohn vom Beginn der Empfängnis von seiner Mutter erhalten hat. Auch das ist Teil der Übung, die ich mit meinen Klienten durchführe. Und gerade das ist für die jeweilige Person stärkend und erbauend.

Zum Schluss möchte ich auf ein Wort hinweisen, das für eine harmonische Mutter-Sohn-Beziehung hilfreich sein kann: Es ist das Wort „einander“. Der erste Teil dieses Wortes deutet darauf hin, dass wir eins sind, dass alle Menschen miteinander verbunden sind. Der zweite Teil des Wortet deutet darauf hin, dass jede Person anders ist, dass jeder Mensch einzigartig ist. Nach meiner persönlichen Erfahrung und aufgrund meiner Erfahrung in der Begleitung und Therapie von vielen Menschen ist das Bewusstsein, dass jeder Mensch einzigartig ist und dass wir gleichzeitig alle miteinander verbunden sind, eine wesentliche Voraussetzung für ein harmonisches und erfülltes Leben. Und genau das gilt auch für die Mutter-Sohn-Beziehung.

Ich hoffe ich kann durch diesen Artikel ein wenig dazu beitragen, dass die Mutter-Sohn-Beziehung möglichst gut gelingt. Und wenn Sie mehr von mir bzw. von meiner Arbeit erfahren wollen, können Sie mich gerne kontaktieren. Sie finden meine Kontaktdaten auf meiner Homepage Praxis Leberle. Zu mir kommen auch viele Leute, die 300, 400 oder noch mehr km weg wohnen. Diese Personen bleiben dann gerne mehrere Tage hier und können neben den Sitzungen die schöne Landschaft hier am Chiemsee genießen und sich erholen.

So bleibe ich mit Ihnen verbunden in dem Bewusstsein, dass jeder Mensch einzigartig ist und dass die Liebe niemals aufhört.

Autor: Michael Leberle
Thema: Gestörtes Mutter Sohn Verhältnis
Webseite: https://www.praxis-leberle.de

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