Organe und ihre psychische Bedeutung

22. Mai 2019 - Gesundheit

Symptome und Krankheiten sind Botschaften der Seele

Ungelöste emotionale Konflikte und unbewusste Gedankenmuster können erheblichen Einfluss haben auf unseren Körper.

herz-mit-schluessel

„Das geht mir an die Nieren. Ich finde das zum Kotzen. Mir vor Angst in die Hosen machen. Etwas schlägt mir auf den Magen/liegt schwer im Magen. Macht mir Kopfzerbrechen. Die Nase gestrichen voll haben. Aus der Haut fahren wollen. Ein gebrochenes Herz. Blut und Wasser schwitzen.“

Wer kennt nicht diese Analogien, die uns im Alltag oft begegnen?

Die Organsprache ist etwas, das wir wirklich ernst nehmen sollten, indem wir Symptome (Schmerzen, Krankheiten, ungute Veränderungen) ernst nehmen. Nicht in dem Sinne, dass man Angst vor ihnen haben muss, sondern insofern, als uns unser Körper als Sprachrohr der Seele einfach etwas mitteilen möchte! Denn Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Infektionen, chronische Beschwerden usw sind nicht der Feind. Im Gegenteil. Sie sind die „Worte“, mit denen sich der Körper ausdrückt. Und glaube mir, der Körper hat einiges zu erzählen.

Meist steckt mehr dahinter als ein schlichtes „was will ich nicht hören“ bei Tinnitus, oder „ich habe die Nase voll“ bei Schnupfen oder Nebenhöhlenbeschwerden. Manchmal kann es aber auch so einfach sein.

Schon vor Jahrtausenden wussten Ärzte und Philosophen, dass Körper, Geist und Seele nicht separat gesehen und behandelt werden dürfen. Schon  Platon hat gesagt: „Das ist der größte Fehler bei der Behandlung von Krankheiten: dass es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wo beides doch nicht getrennt werden kann.“

Auch in der Kinesiologie und der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) kennt man die Zusammenhänge zwischen Organen, Zähnen, Wirbeln,  durch den Verlauf von Energiebahnen (Meridianen), die den Körper durchziehen. Sie kennen den Zusammenhang zu bestimmten Gedankenmustern, energetischen Zuständen und Emotionen. 

Ungelöste emotionale Konflikte lösen Stress aus

skulptur mann betruebt

Stress (genauer gesagt Distress = schädlicher Stress)  ist all das, was das menschliche System schwächt. Das können äußere Einflüsse sein (Umweltgifte, Nahrungsmittel, chaotischer oder lauter Arbeitsplatz, Streitereien, Verletzungen, disharmonische Worte/Klänge, etc.) oder innere Abläufe (ungelöste emotionale Konflikte, Verhaltens- und Glaubensmuster aus einer früheren Erfahrung, aus dem Familiensystem oder dem Kollektiv, Lebensthemen, die auf Heilung drängen, etc.). Diese inneren Einflüsse stellen Belastungen dar, die sich ebenfalls im Körper manifestieren können.

Körperwasser und Gesundheit

Der berühmte japanische Wasserforscher Masaru Emoto hat sehr eindrucksvoll bewiesen, wie sich Wasserkristalle unter dem Einfluss von harmonischen und disharmonischen Schwingungen verändern. Bedenkt man, dass der menschliche Körper zu einem sehr hohen Prozentsatz (70 - 80%) aus Wasser besteht, kann man sich auch unter diesem Gesichtspunkt lebhaft vorstellen, welch Chaos und Stress im Körper bei Disharmonien entstehen, was sich natürlich auf unser Wohlbefinden auswirkt. Das erste System, das reagiert, ist unser Immunsystem. Distress - egal ob körperlich, mental oder emotional- schwächt es sofort.

Zwischen Ursache und körperlicher Erkrankung liegt oft eine lange Zeit

Damit dürfte es auch eine Zellerinnerung geben, d. h., die Ursache (das ursprüngliche traumatische Erlebnis, das sich zu einem Gedankenmuster und zu einer belastenden Emotion entwickelt hat) ist im Körper abgespeichert. Lebendig, ruhig erst einmal, aber immer latent.

Irgendwann, nach kürzerer oder längerer Latenzzeit, wird es sich im Organismus zeigen. Leise erst einmal, also nicht besonders deutlich. Meist ignorieren wir erste Anzeichen. Also werden sie lauter, eindrücklicher. Bis sie nicht mehr überhört werden können. Das sind dann körperliche Schmerzen oder funktionale Erkrankungen, z.B. in Form von Rücken- und/oder Gelenkschmerzen, Reizdarm oder Reizblase, eine erste Schilddrüsenfehlfunktion, Arthrose, Bluthochdruck, Migräne, Neurodermitis oder Asthma, u. v. a.

Natürlich entwickelt sich nicht jedes unschöne Erlebnis zu einem belastenden Trauma, das im System hängen bleibt. Vielfach heilen sich Körper und Psyche selbst sehr schnell, wenn die nötigen Ressourcen vorhanden sind. Sind diese Ressourcen jedoch im Moment des Erlebens nicht vorhanden, beginnt die Schutzkaskade der Seele und all die Emotionen, die dann wie eine Überschwemmung wahrgenommen werden, werden abgekapselt und eingefroren.

Das führt dazu, dass permanent eine bestimmte Menge an Energie aufgewendet werden muss, um diese Einkapselung festzuhalten. Diese Kraft steht dem Organismus nun nicht mehr zur Verfügung.

Da der Körper aber immer danach strebt, gesund und in der Ordnung zu sein, entstehen mit der Zeit Symptome, die den Menschen auf diese Disharmonie hinweisen.

Was hat das mit den Organen zu tun?

steinmann ruecken himmel

Wo diese Symptome entstehen bzw. welches Organ erkrankt (sei es strukturell, funktionell oder energetisch), zeigt die Richtung an, um welches Lebensthema es hier geht. Emotionen und Gedankenmuster setzen sich gerne in Organen fest. Die bekannten Analogien weisen bereits auf emotionale Lebensthemen hin:

Beispiele für mögliche psychische Hintergründe von Krankheiten und Symptomen

Nierenentzündung: Angst, „nein“ zu sagen. Vergiftende Gedanken und Emotionen, die nicht durchfließen, sich aufstauen. Wut und Aggression brodeln, werden aber krampfhaft und schmerzhaft zurückgehalten.

Blasenentzündung / Zystitis: Ein „Krieg“ findet innen drin statt, wütende Emotionen, ein innerer heftiger Konflikt. Gefühle, die man innen halten will und nicht nach außen tragen kann. Nur nicht zeigen! Doch sie kochen innerlich, brodeln, sind hitzig (brennend, wie das Wasserlassen!). Die Blasenentzündung trägt auch tiefe Traurigkeit in sich: Gefühle, die „den falschen Weg“ nehmen - über die Blase, statt als Tränen über die Augen.

Bettnässen bei Kindern: Gefühle, die nicht kommuniziert werden (können oder wollen). Diese Gefühle fließen dann nachts, wenn der Verstand ruht und der Körper entspannt ist. Oft geht es um Angst. Vor einer Strafe oder vor Liebesentzug. Angst, „falsch“ oder nicht genug zu sein. Schuldgefühle können im Raum stehen (Bin ich schuld am Streit meiner Eltern? Trennen sie sich meinetwegen?). Angst vor Verlust eines nahestehenden Menschen (Familienmitglied, Freund*in) oder eines geliebten Haustieres? Auch ein häufiger Grund: Revierverhalten. Muss das Kind seinen Raum (sein Zimmer, oder seinen Platz innerhalb der Familie) schützen (markieren!), weil die Gefahr besteht, ihn zu verlieren?

Psoriasis (Schuppenflechte): „Dicke Haut“ schützt vermeintlich vor Verlustschmerz. Innerer Konflikt: die Sehnsucht nach Nähe, Kontakt und Berührung vs. Angst davor und Abstand halten.

Juckreiz: Reizbarkeit, Ungeduld, Ärger. Was geht dir unter die Haut und reizt dich (dort)? Bist du sehr ungeduldig, traust anderen nichts zu? Alles und alle sind zu langsam? Mit wem oder was hat das zu tun? Was willst du gerne ändern, doch der Mut dazu fehlt?

Gelenkentzündung: Unfähig zu Handlung, Bewegung und Richtungsänderung. Bist du zögerlich? Träge? Misstraust du dem Leben?

Bluthochdruck: Starke emotionale Belastung. Großer innerer Druck. Verdrängte unbewusste Gefühle (oft Leid, Schuld, Rachegefühle). Familiengeheimnis, das unbedingt geheim bleiben soll?

Schilddrüsenfehlfunktion: Sprachlicher, kreativer Ausdruck; etwas bleibt im Hals stecken; was möchte ich sagen und traue mich nicht? Was (welches Gefühl) sollte ich nicht schon wieder schlucken?

Leber: Mangel an Selbstsicherheit; Selbstzweifel; Neidgedanken; Ärger und Wut; Zweifel an der eigenen Existenzberechtigung; Horten von alten Gedankenmustern; Übertreiben/Überbelastung; Entscheidungen, die nicht getroffen werden;

Dickdarm: Trennen (Nahrhaftes/Wichtiges von Unwichtigem); Aufnehmen, was zu mir gehört - und ausscheiden, was nicht zu mir gehört (loslassen / behalten, eine energetische Peristaltik); Vitalität oder depressive Verstimmungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit; Werte; Vergebung: der Darmbereich, besonders im unteren Teil des Rumpfes, hat oftmals mit Schuld- und Schamgefühlen zu tun; Schlag unter die Gürtellinie (kann nicht verdaut werden), besonders durch ein Familienmitglied.

Die Bauchorgane spielen für unsere Gesundheit eine zentrale Rolle. Körpermitte und Körperbewusstsein sind eng miteinander verbunden. Hier sitzt auch der Solarplexus - das größte Nervengeflecht, auch Bauchhirn genannt, und dieser Bereich ist auch sehr eng mit unserem innersten Gefühlsleben verbunden.

Außerdem findet hier die komplette Verwertung und Verdauung der Nahrungsmittel statt - und das nicht nur in körperlicher Hinsicht. Wenn hier Funktionsstörungen auftreten, hat das oft sehr deutlich spür- und sichtbare Konsequenzen: Hauterkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Lungenerkrankungen, etc. Im übertragenen Sinne bedeutet das auch, dass wir uns von unserer inneren Mitte entfernt haben (Bauch!).

Dies ist nur eine beispielhafte, kurze Auflistung. Die Organsprache und die Psychosomatik sind sehr umfangreiche Felder. Letztlich muss man auch immer individuell herausbekommen, was hinter Symptomen und Krankheiten steht.

Organe, Lebensthemen und Bewusstseinsentwicklung

knie schmerzen schwarz weiss

Du siehst also, dass Lebensthemen, die mit der eigenen Bewusstseinsentwicklung zu tun haben, über Organe mit dir Kontakt aufnehmen können. Ein Lebensthema kann etwas sein, das erlöst werden möchte. Oder etwas, was ansteht, jedoch aufgrund von Blockaden, die innerlich dagegen arbeiten, nicht gelebt werden kann. Man nennt so etwas auch „innerer Saboteur“.

Blockierte Lebensthemen zeigen sich oft spürbar als Beschwerden in unseren Organen. Wenn wir einen Schmerz, eine Verletzung unterdrücken, verneinen oder nicht darüber reden, kommt er oft in einem Organ als Unwohlsein, Schmerz oder sogar Krankheit zum Vorschein.

Jedes Organ und jede Struktur im Körper gehört zum Gesamtsystem und sollte im Optimalfall mit diesem ganzen System so verbunden sein, dass eine harmonische Zusammenarbeit besteht.

Psychosomatik und Organsprache: Aus der Tiefe der Seele in den Körper

Die Organsprache hilft, Zusammenhänge zwischen körperlichen/organischen Beschwerden und Krankheiten zu psychischen/emotionalen Themen herzustellen.

Was möchte uns das Organ mitteilen? Welcher unerlöste emotionale Konflikt wartet darauf, endlich wahrgenommen und bearbeitet zu werden? Welche erstarrte Emotion aus einer traumatischen Erfahrung, die unbearbeitet blieb, steckt dahinter?

Meist ist es nicht wirklich wichtig, detailliert zu wissen, wann oder wo oder wie solch ein Trauma entstanden ist. Und nach Meinung vieler Therapeuten ist unnötig, das traumaauslösende Erlebnis noch einmal voll zu spüren. In den meisten Fällen reicht es, die Verknüpfung zu finden zu dem Gedankenmuster und der dazugehörigen Emotion, die im Organ und im Nervensystem gespeichert sind.

Mittels verschiedener möglicher Methoden kann dann die Emotion abgekoppelt werden, so dass keine „Ladung“ mehr besteht (die ja erst die Beschwerden entstehen ließ) und das, was übrig bleibt, im Nervensystem / Gehirn neu bewerten und einzuordnen zu lassen. Dann kann Ruhe entstehen und Besserung bzw. Heilung, und Veränderung.

Mögliche Behandlungsmethoden:

zwei menschen tischskulptur

Ich kann hier nur Methoden aufführen, mit denen ich Erfahrungen habe und die neben anderen Ansätzen, wie Ernährung, Sport/Bewegung, Orthemolekularmedizin, u. a.,  unbedingt in die Behandlung eingebunden werden sollten. Dies deshalb, weil die seelisch-geistige Ebene in den meisten Fällen die Grundursache enthält und deshalb auch hier angesetzt werden sollte im Sinne einer ganzheitlichen,  nachhaltigen Behandlung und Heilung.

Autor: Corinna Stübiger, Heilpraktikerin
Thema: Organe und ihre psychische Bedeutung
Webseite: https://www.heilraum-stuebiger.de

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