Wer kennt dies nicht? Man geht in das Bett nach einem langen und arbeitsreichen Tag, ist unheimlich müde, aber an Schlaf ist noch ganz lange nicht zu denken.
Man wälzt sich über Stunden im Bett hin und her und erst nach Mitternacht findet man in den Schlaf und ist natürlich, je länger dieser Zustand geht, um so mehr morgens alles andere als erholt und ausgeschlafen. Die Müdigkeit schleppt man durch den ganzen Tag und wenn dieser Zustand - und dies ist leider oft so - über einige Wochen anhält, ergeben sich auch in unserem Leben Probleme vielfältiger Natur.
- Vielleicht ist man immer öfter gereizt und ungeduldig?
- Vielleicht macht man in der Arbeit immer mehr Fehler, verpasst ein wichtiges Meeting, weil man den Termin falsch oder gar nicht eingetragen hat?
- Vielleicht ist man immer öfter und länger krank, weil der Körper sich in der Nacht einfach nicht mehr richtig erholen kann?
Spätestens dann ist es höchste Zeit gegenzusteuern, nur eben wie?
Wenn ein solcher Zustand über viele Wochen oder sogar Monate geht, hat der Körper in dieser Zeit die Fähigkeit zu entspannen verloren. Und dann helfen eben auch leider keine einfachen Einschlaftricks oder Entspannung-CD mehr, so gut diese auch sein mögen.
Was wirklich hilft, ist zu überlegen, was einem den Schlaf raubt und dies sind oft die unterschiedlichsten Probleme privater, beruflicher oder finanzieller Natur. Die nimmt man mit ins Bett und die lassen einen nicht einschlafen, weil wir natürlich zu diesem Zeitpunkt auch keine Lösung für uns haben. Der übervolle Alltag, mit den ständigen Terminen und dem Dauerstress, dem wir alle Tag für Tag ausgesetzt sind, lenkt uns ab und verhindert oft das Bewusstwerden dieser Probleme.
Aber nachts, wenn alles schläft, oder auch nicht, wenn es ruhig ist und wir zur Ruhe kommen, dann kommen sie hoch, die unerlösten Sorgen und Probleme.
Doch was kann man denn tun, damit wir den Teufelskreis von Sorgen, Stress und Schlafstörungen, durchbrechen können? Was funktioniert wirklich? Was kann man alleine und meist erfolgreich tun und wo bräuchte man auch professionelle Hilfe von einem Arzt oder einem Psychologen?
Hier eine ganze Sammlung von bewährten Handlungsanweisungen, die helfen können, endlich wieder besser schlafen zu können.
- Sorgen Sie generell in Ihrem Leben für mehr Ruhe, für Pausen, für entspannte Momente, wann immer Sie diese auch einbauen können.
- Überlegen Sie sich, was es denn ist, was Ihnen zur Zeit den Schlaf raubt. Und ändern Sie es, so weit Sie können. Manchmal hilft ein offenes Gespräch mit Ihrer Chefin oder Ihrem Chef.
- Fangen Sie an, unwichtige Dinge zu delegieren und üben sich generell im Loslassen.
- Legen Sie sich Rituale zu, denn die schenken immer Sicherheit und beruhigen, wie z.B. eine Tasse Tee, ein gutes Buch oder eine Meditation und helfen so dem Körper sich auf die Nacht einzustellen.
- Machen Sie regelmäßige Spaziergänge von mindestens einer halben Stunde am Tag, gerne, wenn Sie mögen, auch abends vor dem Einschlafen.
- Hören Sie entspannte Musik zu Hause, beim Autofahren oder Kochen.
- Meditieren Sie regelmäßig, möglichst täglich und nehmen sich bei allem Stress auch die Zeit dafür.
- Schreiben Sie abends in Ruhe ihren Tag auf, ziehen Sie Resümee.
- Bedanken Sie sich abends im Bett für alles Positive, was Sie erleben konnten. Sie werden sehen, Sie ziehen somit mehr in Ihr Leben, für was Sie dankbar sein können.
- Fangen Sie auch wieder an, die kleinen Dinge in Ihrem Leben zu genießen.
- Reduzieren und verzichten Sie so gut es geht auf Alkohol, zumindest jetzt in der Phase, in der Sie schlecht schlafen. Alkohol hilft vielleicht manchmal beim Einschlafen, verhindert aber oft das Durchschlafen.
Wenn dies alles nicht mehr greift und man selbst nicht aus diesem Teufelskreis herauskommt, dann ist natürlich auch ein Gang zum Hausarzt sinnvoll.
Suchen Sie sich darüber hinaus, bei länger andauernden Schlafstörungen, immer auch psychologische Hilfe. So viele Menschen leiden weltweit an Ein- und Durchschlafstörungen, Sie sind nicht allein damit. Der Weg zur Fachfrau oder zum Fachmann lohnt sich, damit Sie dort gemeinsam eine Lösung aus der für Sie vielleicht unlösbaren Situation finden.
Erlernen Sie im Einzelsetting oder in einem Entspannungskurs, der oft von den Krankenkassen darüber hinaus bezuschusst wird, entweder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder das Autogene Training nach Schultz. Beide Entspannungsverfahren helfen nachweislich bei Schlafstörungen. Hier lernt Ihr Körper Schritt für Schritt von Übungsstunde zu Übungsstunde sich wieder zu entspannen.
Erst wenn diese ambulanten Maßnahmen über längere Zeit nicht greifen, ist es sinnvoll auch über eine Reha nachzudenken, um wieder mehr bei sich anzukommen, Abstand zu gewinnen und zur Ruhe zu kommen.
Geben Sie vor allem die Hoffnung nicht auf! Auch Sie werden in absehbarer Zeit wieder besser ein- und durchschlafen können. Vertrauen Sie mir, ich weiß von was ich rede!
Kurze Entspannungsübung zum Einschlafen
Legen Sie sich bequem in Ihrem Bett auf den Rücken, schließen Sie Ihre Augen und legen beide Hände auf Ihren Bauch.
Dann beginnen Sie ganz bewusst tief in Ihren Bauch hinein zu atmen und dann atmen Sie bewusst wieder aus. Beim Einatmen hebt sich Ihr Bauch und beim Ausatmen senkt sich Ihr Bauch wieder. Es gibt jetzt nichts mehr zu tun, atmen, einfach nur atmen. Und Sie konzentrieren sich, so gut Sie es vermögen, auf Ihren Atem.
Wenn Gedanken kommen und Sie ablenken, dann lassen Sie sie einfach vorbeiziehen, wie weiße Wolken an einem schönen blauen Sommertag. Sie halten sie nicht fest, lassen Sie sie einfach ziehen und konzentrieren sich wieder nur auf Ihre Atmung. Atmen, einfach nur atmen. Und Sie treiben immer mehr in diese wunderbare Ruhe und tiefe Entspannung.
Wenn Sie mögen, stellen Sie sich jetzt noch einen Platz der Ruhe vor. Vielleicht eine bunte Frühlingswiese, vielleicht ein einsamer Strand, vielleicht eine Bank tief im Wald und dann gehen Sie ganz hinein in dieses Bild der Ruhe und der Stille und tanken dort, solange Sie mögen, all dies auf. Die Ruhe, den Frieden und die Harmonie, die sie jetzt brauchen.
Und wenn Sie mögen, schlafen Sie jetzt einfach ein und ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.
Schlafen Sie gut….…!
Autor: Barbara Michaela Hux - Heilpädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Trauerbegleiterin
Thema: Volkskrankheit Schlafstörungen und was man dagegen machen kann
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