Wer kennt diese Situation nicht, als Neuling angespannt im Teams-Meeting sitzen, einen dicken Klos im Hals bekommen, schwitzige Hände zu haben oder zittrige Knie?
Der Mund wird trocken, irgendwie wird es ziemlich warm im Hemd und der Kopf läuft mit der Konzentration auf Hochtouren. Besonders schwierig wird es, wenn innerhalb des Unternehmens ein Positionswechsel mit anderen Arbeitsinhalten ansteht, man plötzlich zur Führungskraft gemacht wird, sich in einer fremden Branche zurechtfinden soll, mit miesepetrigen Kunden umgehen muss oder einfach nur der erste Arbeitstag beginnt. Es gibt so viele Situationen die das Arbeitsleben herausfordernd gestalten. Was es vor allem braucht, ist ein selbstsicheres Auftreten. Die Frage ist, wie das bestmöglich gelingen kann?
Manchmal denkt man sich, der Kollege ist aber selbstbewusst. Neidisch und bewundernd schaut man zu ihm rüber: „Das wäre ich auch gern“… Janine ist eine solche Kandidatin. In einem Großkonzern hat sie die Chance sich in das Qualitätsmanagement einzuarbeiten. Natürlich nimmt sie oft an Sitzungen mit verschiedenen Teams teil. Ihr größtes Problem ist es, etwas Sinnvolles aus Sicht ihrer Beratungstätigkeit beizutragen. Jedes Mal gerät sie damit unter Druck, sofern ein Kollege den Standpunkt bereits vertreten hat. Soll Janine das Gleiche noch einmal sagen? Sie kommt sich mit ihren Beiträgen schlicht und ergreifend überflüssig vor. Vor allem befürchtet sie in den Gruppen mit den Führungskräften und der Geschäftsbereichsleitung etwas "Dummes" zu sagen. Danach lässt sie das Gespräch dann schwer los und sie denkt noch lange darüber nach, was sie hätte sagen können oder wie…?
Hätte hätte Fahrradkette. Spontanität ist meistens das, was einem viel zu spät einfällt. Doch was in dieser Situation „hätte“ Janine anders machen können? Zuallererst sich trauen, das Argument ihres Vorredners tatkräftig zu unterstützen, auch wenn es sich in dem Moment falsch anfühlt. Danach könnte sie herausfinden, ob das was sie in dem Meeting beigetragen hat auf positive Resonanz stößt. Meist ist diese besser als gedacht. Beim nächsten Mal würde ein positives Feedback dazu beitragen, dass Janine sich immer öfter traut, sich bewusst im Meeting einzubringen. Wenn Mitarbeiter ihre eigenen Stärken und Erfolge nicht klar erkennen oder wertschätzen können, fällt es ihnen oft schwer, mit Selbstvertrauen aufzutreten. Die eigene Selbstreflexion und das Bewusstsein für persönliche Erfolge sind oft der entscheidende Faktor für eine selbstsichere Ausstrahlung. Dann heißt es nur noch üben üben und nochmals üben. Am besten lässt sich das unkompliziert mit der Bäckerfrau, dem Postmann oder auch im vertrauten Umfeld in kleinen Schritten ausprobieren. Einfach seine Meinung sagen und dazu zu stehen. Mit der Zeit gewinnt man so mehr Selbstvertrauen und gewinnt auch im beruflichen Umfeld mehr Selbstsicherheit.
Autor: Jana Reichel, BerufsCoach
Thema: Selbstsicheres Auftreten im Beruf
Webseite: https://www.abbiegendehauptstrasse.com
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