Konflikte lösen in der Familie

Ich freue mich, dass Sie an diesem Artikel interessiert sind und wünsche mir, dass der ein oder andere Aspekt Ihnen weiterhilft, oder Sie bestärkt und ermutigt.

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Persönlich finde ich dieses Thema sehr spannend, da Konflikte zum Leben einfach dazugehören und gelöst werden wollen. Das erkennen wir oft daran, dass uns Konflikte stark beschäftigen  und belasten können, gerade wenn sie unsere Familien betreffen:  

Wir suchen nach Lösungen. Das ist schon mal wunderbar, zeigt es uns doch, dass wir daran interessiert sind, keinen Konflikt zu haben, den Konflikt beizulegen und unsere Beziehungen  zu verbessern.

Dass Sie diesen Artikel lesen um sich zu diesem Thema zu informieren zeigt ebenfalls,  dass Sie sich um eine Konfliktbeseitigung bemühen, ich finde das großartig!

In Vorbereitung zu diesem Artikel musste ich mir selbst erst einmal vor Augen führen,  was ein Konflikt für mich persönlich ist. Wo ist die Abgrenzung zur Meinungsverschiedenheit  und was macht einen handfesten Konflikt in der Familie aus?

Was verstehen Sie unter einem Konflikt?

Wikipedia beschreibt das so:

Bei einem Konflikt (von lateinisch confligere, „zusammentreffen, kämpfen“; PPP: conflictum[1]) treffen unterschiedliche Einstellungen, Erwartungen, Interessen, Meinungen, Wertvorstellungen oder Ziele von Organisationen, Personen, gesellschaftlichen Gruppen oder Staaten aufeinander.

Können Sie ihren familiären Konflikt in Worte fassen, sodass Sie ihn vielleicht selbst  noch besser verstehen?  

Ich habe einen Konflikt, weil…. Ich habe einen Konflikt, wenn…..

Konflikte in Familien entstehen zum Beispiel durch gegensätzliche oder unterschiedliche Wahrnehmungen, Ziele, Bedürfnisse, Wertvorstellungen, Abhängigkeiten, Meinungen  und Einstellungen, begrenzte Verfügbarkeit von materiellen Dingen oder Zeit,….

... sicher ist diese Aufzählung noch vielfach zu erweitern.

Vielleicht wissen Sie bereits, wodurch ihr persönlicher Konflikt hervorgerufen oder bewusst wurde?  Konflikte gehören zum Leben dazu und sie sind so vielfältig und individuell wie wir es selbst sind.

Möglicherweise sind Konflikte in der Familie besonders herausfordernd, weil sie immer auch einen wichtigen Beziehungsaspekt enthalten, sie spiegeln sich auch die Familienatmosphäre wider  und können sehr belasten.

Oft geschieht es in Familien, dass Konflikte verdrängt und unter den Teppich gekehrt werden, allerdings verschwinden sie dort nur, um Verstärkung zu holen  . Meines Erachtens, die destruktivste Weise, mit Konflikten umzugehen.

Wir sollten uns in der Familie allerdings auch immer fragen, ob es sich lohnt, für diese oder jene Angelegenheit ein „Fass aufzumachen“. Welche Themen sind uns wichtig , wo investieren wir  Kraft und Energie für einen Konflikt, oder wo ist vielleicht auch mal Toleranz und  ehrliches Wohlwollen angesagt?

Dabei können Konflikte so wertvolle Angelegenheiten und Chancen sein, sich untereinander besser kennenzulernen und das Leben zu bereichern. Vielleicht auch Impulse liefern, die eigene Einstellung zu überdenken und sich das Leben etwas leichter zu machen.  „Das ich wächst am Du“ so hat Martin Buber es einmal ausgedrückt.

Meines Erachtens gibt es mehrere wichtige Voraussetzungen, um Konflikte, welcher Art auch immer und gerade in Familien, lösen zu können, und diese möchte ich Ihnen hier gern vorstellen:

Mut:

Konflikte an- und auszusprechen bedeutet, in einer Situation zu sein, die Mut dafür erfordert. Uns Menschen fällt es unterschiedlich schwer, mit Konflikten umzugehen.

Nähetypen haben große Angst vor Beziehungsverlust, sie mögen die Harmonie, eigenständige Menschen befürchten in Konflikten einen Teil ihrer Autonomie einbüßen zu müssen,  der Beständige möchte es doch um der Sicherheit willen nur richtig machen und  der Freiheitstyp lenkt sich und andere einfach gern von drohenden Konflikten ab und  fürchtet dabei um seine Freiheit.  

Wir alle brauchen unterschiedliche Mutreserven um Konflikte zu lösen. Wieviel Mut kostet Sie ein Konflikt?

Familienatmosphäre:

Gelebte Wertschätzung, Ermutigung, Liebe und Offenheit, Vertrauen ineinander, Mut  und die Freiheit zur eigenen individuellen Entfaltung aller Familienmitglieder, Wohlwollen  und Achtung voreinander machen es deutlich leichter, sich Konflikten zu stellen und  Lösungen dafür gemeinsam zu erarbeiten. Die Haltung zueinander ist sehr entscheidend.

Kinder lernen sehr schnell von ihren Eltern und haben ein Gespür für Ehrlichkeit und Authentizität , und aus Kindern werden Jugendliche, junge Erwachsene und  später vielleicht wieder Eltern….

Es ist nie zu spät, die Familienatmosphäre positiv zu beeinflussen!  

Sie können jetzt damit beginnen, dafür braucht es gar keinen Konflikt!

Selbstklärung:

Wir dürfen uns bewusst machen, wie wir uns selbst in diesem Konflikt wahrnehmen:  

Fühlen wir uns unterlegen, überlegen, abhängig, gleichwertig, verantwortlich, gleichberechtigt  oder wie sonst? Welches Bild haben wir von uns selbst und welches unbefriedigte Bedürfnis steckt möglicherweise dahinter?

Je nachdem wie unsere Antwort dazu ausfällt, entscheidet sich schon, mit welcher Vehemenz,  mit welcher Energie wir dem Konflikt und den zugehörigen Personen gegenübertreten.

Dazu gehört auch die Frage, was will ich in diesem Konflikt erreichen? Was ist mein Ziel?

Ebenso spielen auch die eigenen individuellen Schmerzpunkte und Ängste eine wichtige Rolle.

Welche Ängste löst der Konflikt in mir aus? Was will ich unbedingt vermeiden?  Was an genau diesem Konflikt tut mir möglicherweise so weh?

Diese innere Klärung kann schon sehr viel dazu beitragen, meinen eigenen Anteil am Konflikt  zu erkennen, zu benennen und meine Kompromissfähigkeit auszuloten.

Klärung des Fremdbildes:

Wie nehmen wir denn unseren Konfliktpartner*in wahr? Welches Bild haben wir von ihm*ihr?  

Auch diese Sichtweise trägt viel dazu bei, wie wir uns um Lösungen bemühen:  

Sehen wir unser Gegenüber unterlegen, überlegen, trotzig, pubertär, oder wie genau sonst?  Was denke ich, möchte mein Gegenüber erreichen, was ist sein*ihr Ziel in diesem Konflikt?  

Weiß ich das wirklich, oder sind es lediglich Vermutungen oder Spekulationen, vielleicht auch Unterstellungen?  

Vielleicht steckt auch noch mehr dahinter, als ich denke oder mir vorstellen kann?

Offenheit:

Bin ich offen dafür, zu fragen und zu hören, ob ich mit meinen Vermutungen, Unterstellungen  und Spekulationen richtig liege, oder ob ich mich vielleicht sogar gewaltig geirrt habe  mit meiner Sicht auf die Dinge? Kann ich mir selbst gegenüber so ehrlich sein und  mir auch Fehler eingestehen?

Bin ich bereit, mich in mein Gegenüber hineinzuversetzen, einzufühlen und verstehen zu wollen? Wenn diese Frage auf beiden Seiten geklärt ist, beide Konfliktparteien also den Konflikt lösen wollen und offen für die jeweiligen Sichtweisen sind, ist es in aller Regel möglich, Konflikte zu bewältigen, Kompromisse zu finden und die Beziehung zueinander durch tieferes Verständnis zu verbessern.

Und wenn ein Konflikt damit beendet wird, dass man feststellt, dass man in einer bestimmten Angelegenheit ganz unterschiedlicher Meinung ist und kein gemeinsamer Nenner gefunden wird, dann darf das auch so sein, finden Sie nicht? Das muss auch nicht so bleiben, könnte es aber…. Entscheidend ist, dass wir die Meinung und Einstellung unseres Gegenübers akzeptieren,  verstehen müssen wir es gar nicht unbedingt.  

Wir sind für unsere Haltung und Einstellung verantwortlich, nicht für die unseres Gegenübers  und dürfen dann in aller Ruhe überlegen, wie wir damit umgehen, und ob das möglicherweise  auch Konsequenzen haben wird.

Zusammenfassend könnte man sagen: Ich bin ok, du bist ok, wir haben unterschiedliche Vorstellungen vom Leben und die Angelegenheiten, die unsere gemeinsamen sind, werden wir mit Selbstbewusstsein, Wohlwollen, Achtung, Offenheit füreinander, gegenseitigem Vertrauen und Toleranz regeln können.

Klingt jetzt etwas zu einfach, oder? Ist es nicht, denn familiäre Beziehungsarbeit kann durchaus sehr herausfordernd sein und mit den Jahren der Entwicklung unserer Kinder legen wir die Basis für ihre spätere Konfliktfähigkeit. Das ist eine hohe, aber lohnende Investition, nicht nur für unsere Familien, sondern auch für die Zukunft der Gesellschaft mit all ihren Themen.  

Eltern wachsen eben auch mit ihren Aufgaben!    

Und es ist nie zu spät, in Beziehungen zu investieren und sie zu verbessern! 

Abschließend noch ein Zitat aus der Rede Charlie Chaplins anlässlich seines 70. Geburtstages:

„Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,  Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich: Das ist das Leben!“

Ich wünsche Ihnen Mut, Ihre Konflikte bewusst anzugehen, für sich einzustehen  und das auch dem Partner, den Kindern, den Eltern und den Geschwistern zuzugestehen!

Autor: Monika Wenk
Thema: Wie kann man Konflikte in der Familie lösen?
Webseite: https://www.planb-werkstatt.de

#Stress, #Beziehung, #Familie, #Knigge, #Aggressionen, #Verhaltensmuster, #Konflikte

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