Was ist der Unterschied zwischen Manipulation und Beeinflussung?

Klar ist uns Menschen wohl, dass Manipulation einen negativen Touch hat.

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Wenn wir hören, dass jemand manipuliert wurde oder es selbst mit jemandem zu tun bekommen, dem nachgesagt wird, Menschen zu manipulieren, so hat das in erster Linie nichts mit einem positiven Bild zu tun.

Der Ausdruck Manipulation wird überwiegend mit Täuschung und Betrug in Verbindung gebracht.

Manipulation und Beeinflussung sind zwei Begriffe, die oft miteinander verwechselt werden. Doch wo liegt die Grenze zwischen diesen beiden Konzepten, was genau ist der Unterschied? In diesem Artikel werden wir uns mit dieser Frage auseinandersetzen um so mehr Klarheit in diese Thematik zu bringen. Den Unterschied zu erkennen ist wichtig, damit wir lernen, wie wir Manipulation erkennen und uns unsere eigene Meinung bilden können. So erschaffen wir einen Raum der Handlungsfähigkeit.

Wir alle sind in den unterschiedlichsten Bereichen des Lebens täglich mit beiden Phänomenen konfrontiert - sei es in der medialen Welt, im Job und auch in zwischenmenschlichen und häuslichen Beziehungen. Daher kann es für jeden hilfreich und nützlich sein, sich bewusst damit auseinanderzusetzen und kritisch zu hinterfragen, ob man selbst gerade manipuliert wird.

Während Beeinflussung auf eine positive Art und Weise stattfindet, zielt Manipulation darauf ab, das Verhalten einer anderen Person zu kontrollieren oder zu beeinträchtigen. 

Manipulation beinhaltet die absichtliche Verzerrung von Informationen oder das Ausnutzen der Schwächen einer Person, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Die manipulierende Person handelt dabei bewusst im eigenen Interesse ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse des anderen. 

Bei bewusster Manipulation können wir davon ausgehen, dass diese Person tatsächlich genau weiß, wie sie ihre Ziele erreichen kann, wie sie also andere Menschen benutzt, ohne sich für die Gefühle oder Folgen für diese Person zu interessieren.

Ein simples Beispiel: 

Ein Verkäufer kann versuchen, einen Kunden von einem Produkt zu überzeugen. Er kann ihm Informationen geben, Vorteile aufzeigen und dafür sorgen, dass der Kunde das Gefühl hat, eine gute Entscheidung zu treffen. Das ist Beeinflussung. Wenn jedoch dieser Verkäufer dem Kunden mit Absicht falsche Informationen gibt oder ihm ein schlechtes Gewissen macht, weil er nicht kauft, dann handelt es sich um Manipulation.

Die Begriffe Lügen, Betrügen, Verraten und Drohen entspringen dem Konzept der Manipulation und gehen Hand in Hand auf einer sehr einsamen Straße unendlicher Dunkel- und Einsamkeit. Auf den ersten Blick mag sich die Erfüllung der eigenen Absicht für den Manipulierenden Gut anfühlen. Unterm Strich macht es ihn jedoch noch einsamer und begünstigt, dass er bei jedem Mal noch tiefer in die Trickkiste greift, um an seine kurzfristigen und eigennützigen Ziele zu gelangen.

Trotz der großen Verwechselungsgefahr von Manipulation und Beeinflussung gibt es einen ganz deutlichen und klaren Unterschied zwischen beiden. Während Beeinflussung eine natürliche und alltägliche Form der Kommunikation darstellt, ist Manipulation eine bewusste und häufig unethische Methode, um von jemandem etwas zu bekommen, was dieser uns ohne diese Manipulation nicht geben würde. Es geht also um die Absicht. Manipulierende schreien leise oder laut: Sieh her! Hier bin ich! Gib mir, gib mir, gib mir!

Beeinflussende sagen leise bis lautlos: Sieh her, ich helfe dir auf den Weg und begleite dich bis du selber laufen kannst, wenn du es wünscht.

Manipulation ist ein schwieriges Thema, immer. Denn wer weiß, dass wir absolut jedes Wort auf unsere innere Goldwaage legen und es immer nur darauf ankommt, wie fein sie gerade justiert ist, kann erahnen, dass wir uns auf immer dünner werdenden Eis Richtung Abgrund bewegen.

Menschen, die sich selbst nicht kennen, nicht wissen, welche Glaubenssätze hinter ihrem Verhalten und Empfinden stecken und welche eigenen Fehlinterpretationen innerhalb von Kommunikation sie zum Opfer ihres Denkens und Fühlens und somit Handelns machen, schlagen lieber um sich, toben sorglos ihr zorniges Kind aus, und ziehen rücksichtslos „ihr Ding“ durch. Da wir nicht NICHT kommunizieren können und ALLE Faktoren eine Rolle spielen, hat JEDES Verhalten und auch JEDES Wort eben eine Absicht UND eine Folge. Das von Friedemann Schulz von Thun entwickelte 4-Ohren-Modell von 1981 beschreibt das Senden und Empfangen von Nachrichten im zwischenmenschlichen Bereich nach wie vor exzellent.

Der klarste Unterschied beider Konzepte liegt also in der Absicht des Verhaltens. Während es bei der Beeinflussung darum geht, Verständnis  und Weitsicht zu schaffen, Argumente zu liefern und dem Gegenüber durch das Aufzeigen anderer Fakten, Denkansätze und Handlungsmöglichkeiten, neue Wahlmöglichkeiten zu erschaffen, um eine Weiterentwicklung einer Person zu fördern, zu stärken oder anzuregen, zielt Manipulation darauf ab, eine Person dazu zu bringen, etwas Bestimmtes zu tun oder zu denken, ohne dass diese Person wirklich versteht, warum sie es tut.

Manipulation ist das Ausnutzen von Schwächen oder Bedürfnissen, um jemanden zu veranlassen, etwas zu tun, was der Manipulierende selbst will. 

Beeinflussung basiert normalerweise auf Argumentation und Überzeugungskraft sowie der Ermutigung zu freien Willensentscheidungen der anderen Person.

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Manipulation und Beeinflussung zu kennen und sich bewusst für die  Methode zu entscheiden, die dem Gegenüber Freiraum zur eigenen Entscheidung schenkt. Nur so können wir ehrlich und authentisch kommunizieren – sei es im Alltag, in der Familie und auch im Beruf. 

Für eine gelingende Kommunikation ist es wichtig, zu lernen, wie man seine Ideen effektiv kommuniziert und andere respektiert.

Menschen, die miteinander auf vertrauensvolle Weise verbunden sind, beeinflussen sich gegenseitig in bester Absicht zum Wohle aller Beteiligten ihrer Gemeinschaft. Im optimalen Fall geht sogar das Wohl der Gemeinschaft über die beteiligten Personen hinaus und kann in größere Gemeinschaften einfließen. Hier ist dann das Geben und Nehmen nicht nur ausgewogen sondern das Geben in der Überzahl wird zum Gewinn für alle.

Wer manipuliert, sieht nur sich selbst. Ihm bleiben Liebe und Authentizität verborgen hinter dem falschen Licht, in dem er seine Strahlen kultiviert.

Wie können wir Manipulation erkennen?

Im Grunde ist es ganz einfach. Wer das Gefühl hat, dass Manipulation im Spiel ist, darf sich einfach fragen: 

Wer hat was davon wenn ich jetzt tue, wozu ich aufgefordert werde. Die Antwort auf die simple Frage: „Wer hat was davon?“ ist der Enttarnungs-Schlüssel. Wenn wir diese Frage ganz ehrlich für uns beantworten, nehmen wir jedweder Manipulation die Macht und können den Freiraum, denn wohlwollende Mitmenschen durch Beeinflussung schaffen, für unser eigenes Wachstum nutzen. Hier spielt es auch keine Rolle, um welches Thema es geht. 

Das kann Werbung sein, die uns auffordert, genau dieses Waschmittel zu kaufen, weil so schön duftet genauso wie die Bekannte, die mal wieder auf ein Schwätzchen vorbei kommt und die immer gleichen Geschichten herunterjammert (gleichgültig wie viele hilfreiche Tipps man schon gegeben hat!).

Im Falle der Waschmittelwerbung ist die Antwort auf die Master-Frage „Wer hat was davon?“ einfach: Der Hersteller verdient sein Geld damit.

Bei der Bekannten ist es im Grunde genauso einfach. Die einzige, die etwas davon hat, ist die Bekannte, Sie jammert herum, richtet ihre Energie nur auf das Negative und sorgt dafür, dass wir auch später noch gedanklich damit beschäftigt sind. Sei es auch nur, dass wir einem anderen erzählen, dass sie schon wieder da war und sich einfach nichts ändert.

Können/müssen wir uns vor Manipulation schützen?

Die kurze Antwort lautet: Ja. Den Schutz jedoch aufzubauen, ist ein Prozess, den wir einfach üben müssen um uns dann schützen zu können. Neben der Selbsterkenntnis, dass hier Handlungsbedarf besteht, gehört auch eine Portion Selbstliebe dazu. Nur zu erkennen, dass wir es eben nicht verdient haben „so behandelt“ zu werden reicht da nicht. Deshalb dürfen wir erkennen, dass wir uns selbst ermächtigen dürfen, den anderen zu „entmachten“ um selbstbestimmt zu werden oder dann auch zu bleiben. 

Hierbei spielt auch die eigene Reaktionszeit eine große Rolle. Sind wir eher der hilfsbereite Charakter und stets bemüht, anderen beizustehen, sind emphatisch und empfindsam, dann laufen wir eher Gefahr, manipuliert zu werden. Erste Hilfe bietet hier, nicht spontan zu antworten, sondern zuerst innerlich einen kleinen Schritt zurückzutreten. So verschaffen wir uns einen kleinen Abstand, erhöhen die Distanz zu unserem Gegenüber und sorgen so für den u.U. dringend erforderlichen Raum, die Absicht unseres Gegenübers zu erkennen. Das entzieht dem Manipulierenden die Macht. Ein tiefer Atemzug BEVOR wir antworten, kann diesen inneren Abstandshalter bereits ausfahren und uns damit den Freiraum für eigene Entscheidungen verschaffen. Da Manipulatoren von unserer Energie zehren, werden sie es vielleicht noch 2-3 mal probieren, doch da sie auf unsere Energie aus sind, die sie durch unsere Verhaltensänderung einfach nicht mehr erhalten, suchen sie sich dann schnell einen anderen Spender, damit sie wieder bekommen, was sie verlangen.

Beeinflussung kann dafür sorgen, dass wir nicht dieselben Fehler machen müssen, wie schon Menschen vor uns. Manipulation lässt uns Fehler machen, die wir ohne diese Manipulation niemals gemacht hätten. Wer manipuliert schränkt bewusst den freien Willen seiner Mitmenschen ein. Wer beeinflusst, fokussiert sich auf das persönliche Wachstum aller Beteiligten. Beeinflussung lässt wachsen, Manipulation trennt uns von allem, was unsere Spezies bis hier gebracht hat. Manipulation schadet, Beeinflussung nützt, so einfach ist das.

Zum Schluss noch ein kleine Geschichte:

Der Vater des 4-jährigen Sami steht singend in der Küche und erledigt die Hausarbeit. Die Mutter des 4-jährigen Timo steht schimpfend in der Küche und erledigt die Hausarbeit. Wer sendet hier welche Botschaft und was kann daraus werden?

Sami wird in einer alltäglichen Hausarbeit keinerlei Belastung sehen. Timo wird sich eine Frau suchen, die die lästige Arbeit erledigt und sich lieber mit Dingen beschäftigen, die ihm Freude bringen. Kann man mal drüber nachdenken. Besonders wer selbst Kinder oder Mitarbeiter hat …

Autor: Simone Schumski
Thema: Was ist der Unterschied zwischen Manipulation und Beeinflussung?
Webseite: https://schumski.com

#Kommunikation, #Verhaltensmuster, #Gesellschaftssystem

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