Lernen ist eine natürliche und Freude bereitende Aktivität des täglichen Lebens, die sich, solange wir leben, fortsetzt.
Der Mensch wird in eine fremde Umwelt hineingeboren, die er erst einmal kennen- und zu begreifen lernen muss. Gleichzeitig entwickeln sich lebenswichtige Funktionen unseres Körpers wie etwa die Sinne, die Muskulatur oder das Gehirn.
Die Entfaltung des Körpers führt im nächsten Schritt zu dessen gezielten Nutzung, sodass den grobmotorischen Fähigkeiten die Entwicklung der feinmotorischen Fertigkeiten folgt.
Während der Mensch wächst und reift, steigt nicht nur die Komplexität seiner Aufgaben, sondern sein soziales Umfeld wächst ebenfalls und fordert ihn dazu heraus sich immer weiter zu entfalten und neue Begabungen hervorzubringen.
Über die Sinnesorgane und Körperbewegungen wird das menschliche Gehirn dreidimensional mit
Informationen versorgt. Die Sinnesreize werden gleichzeitig in die rechte und linke Hirnhemisphäre,
Hinter- und Vorderhirn, sowie Hirnstamm und Kleinhirn weitergeleitet und dort verarbeitet. Diese Hirn Aspekte stehen miteinander wechselseitig in Beziehung und nehmen Einfluss auf die Dimensionen der menschlichen Intelligenz.
Unter den Dimensionen der Intelligenz versteht man in der Educational Knesiology nach Dr. phil. Paul E. Dennison und G. Dennisos folgende Voraussetzungen zum Lernen:
- Die Fähigkeit erfolgreich zu kommunizieren
- Die Fähigkeit sich zu organisieren
- Die Entwicklung des Verständnisses gewisser Zusammenhänge
- Die Fähigkeit im persönlichen Rhythmus und Tempo zu handeln
- Die Entwicklung notwendiger Motivation
- Die Entwicklung einer kontrollierten Macht- und Kraftausübung sowie 7. Die Fähigkeit der Selbstregulation des gesamten Organismus.
Indem das Gehirn auf Sinnesreize reagiert, entwickelt der Mensch immer feinere und kompetentere physische, kognitive, soziale und vielleicht sogar übersinnliche Fähigkeiten.
Allerdings ist das Lernen nur dann möglich, wenn der Informationsfluss über die neuronalen Verbindungen an die entsprechenden Hirnareale ungehindert fließen kann. Darüber hinaus können die Menschen leichter lernen, wenn der Lernstoff auf eine mehrere Sinne ansprechende Art präsentiert wird.
Sollten die neuronalen Verbindungen nur ungenügend angelegt sein, durch Krankheit oder Traumata unterbrochen oder durch mangelnde Bewegung gar ungenutzt bleiben, entstehen Lernblockaden, die es dem Menschen unmöglich machen eine neue Lern- bzw. Lebenssituation stressfrei und sicher zu bewältigen.
Diese Lernblockaden können anhand spezieller Untersuchungen, wie z.B. kinesiologische Methoden, identifiziert und mittels bestimmter therapeutischer Techniken behoben werden.
Sobald die Voraussetzung zum Lernen geschaffen oder wieder geschaffen ist, lernt und verhält sich der Mensch auf eine natürliche Art und Weise.
Allerdings, sobald sich dieser Prozess leicht gestaltet, reicht es dem Menschen nicht mehr lange aus, die Informationen nur aufzunehmen. Da das Gehirn darüber hinaus auch noch ziel- und lösungsorientiert angelegt ist, will der Mensch nicht nur lernen. Er möchte sein Leben auf eine individuelle Art selbst neu kreieren. Entfaltet sich der Mensch gesund, so bringt er eine natürliche Bestrebung zur Vollkommenheit hervor.
In diesem Stadium seiner Entwicklung spielen Sinn-Fragen, Ziele und Absichten eine wichtige Rolle. Hierbei sind die gesellschaftliche Prägung, die unbewussten Konditionierungen sowie der gelernte bewusste Umgang mit persönlichen Erfahrungen nicht zu unterschätzen und jede Begegnung sowie Lebenssituation tragen dazu bei, dass die Lernerfahrungen aufeinander aufbauen und so unserem Wachstum dienen.
Gelingt es dem Menschen in Allem, was ihm begegnet eine Chance zur Weiterentwicklung zu sehen und in Dankbarkeit zu leben, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit alle seine Bedürfnisse erfolgreich befrieden können.
Nach A. Maslow, US-amerikanischer Psychologe, werden die menschlichen Bedürfnisse in fünf hierarchisch gegliederte Stufen unterteilt: Den (physiologischen) Grundbedürfnissen, Sicherheit, sozialen Bedürfnissen, Individualbedürfnissen sowie Selbstverwirklichung.
Bei der Befriedung dieser Bedürfnisse kommen sowohl defizitäre als auch wachstumsorientiere
Entwicklungstendenzen vor. Das bedeutet, dass Ergebnisse, die durch Mangeldenken, Leid- oder Schmerzempfindung herbeigeführt werden andere sind als diejenigen, die z.B. durch Einfluss eines Glücksgefühls entstehen.
Das heißt, dass der Mensch ebenfalls lernen muss, gut für sein physisches Wohl zu sorgen und gleichzeitig darauf zu achten, dass er die Freude an seinem Da-Sein nährt. Auf diese Weise sichert er sich sein „Überleben“.
Allerdings will der Mensch mehr als nur zu überleben. Er möchte gut oder sogar sehr gut Leben. Doch um ein erfülltes, glückliches und gesundes Leben haben zu können, muss er als nächstes sich selbst begreifen und meistern.
In dieser Phase des Lebens lernt der Mensch authentisch zu sein in dem er für seine Überzeugungen einsteht. Er entwickelt Achtung vor sich selbst und seinen Mitmenschen und begreift, dass er weder Dinge erzwingen noch andere bedrängen muss, um glücklich sein zu können.
Der Mensch versteht, dass das Leben einfacher ist, wenn er seinen persönlichen Interessen und Neigungen folgt und diese auf eine individuelle Art und im eigenen Tempo regelt. An diesem Punkt entwickelt er ein Gefühl von Ehrlichkeit für sich selbst und dem Gegenüber. Jetzt lernt der Mensch mit seinen Schwächen umzugehen und entscheidet sich den Herausforderungen des Lebens begegnen zu wollen. Dies führt zu seiner geistigen und sozialen Reife.
Im nächsten Schritt eignet sich der Mensch die Fähigkeit an, zu unterscheiden zwischen dem was ihm guttut und was ihm schadet. Er entwickelt eine natürliche und gesunde Beziehung zu sich selbst und findet dann zur inneren Ruhe- daraus keimen Gelassenheit und Neutralität auf.
Das Gefühl, das alles richtig ist, ermöglicht es ihm alsdann seine Vergangenheit, so wie sie ist, anzunehmen und vertrauensvoll an seine Zukunft zu denken. Seine bis hierhin erworbene Weisheit erlaubt ihm friedvoll zu sein und aus seinem Herzen handeln: Das nimmt er als eine persönliche Erfüllung oder Vollkommenheit war.
„Immer dann, wenn wir erkennen, wo wir stehen, wenn wir diesen Platz würdigen und gleichzeitig offen bleiben für ein Lernen, das uns, unserem waren inneren Wert entspricht, immer dann fühlen wir uns erfüllt.“ Dr. Paul E. Dennison
Fazit:
Jeder Neugeborene muss seine Umwelt kennenlernen und sich stets im Laufe seines Lebens auf sie neu einstellen. Noch während er diese Welt in sich aufnimmt, entwickelt er Fähigkeiten, die ihm erlauben seinen Körper gezielt zu steuern. Indem der Mensch diese Fertigkeiten verfeinert, entsteht ein Sinnesbewusstsein, welches den Drang in ihm auslöst, seine eigene Realität zu erschaffen. Indessen sich die neue Kreation manifestiert, regt sich bereits das Bedürfnis in ihm nach Selbsterkenntnis. Und noch während der Menschen sich selbst reflektiert, verwirklicht sich sein eigentliches Wesen. Ist dieses Wesen schlussendlich mit seiner eigenen Schöpfung im Einklang, fühlt der Mensch vollkomme Erfüllung. Und dieses Gefühl spiegelt sich dann in der Gesundheit, im Glück und im Erfolg eines Menschen wider.
Autor: Ida Wolsfeld, Heilpraktikerin
Thema: Das Lernen - eine komplexe Lebensaufgabe
Webseite: https://www.praxis-wolsfeld.de
Quellen:
- „BRAIN- GYM Lehrerhandbuch“, von Paul E. Dennison und Gail Dennison Kalifornien, USA, ISBN 3-924077-70-3, S. 10-11
- „Edu- Kinestetik in Depth. The seven Dimensions of Intelligence“ von Paul E. Dennison, Gail Dennison Kalifornien, USA
- Bedürfnispyramide nach A. H. Maslow (1908- 1070), yols.de Your Online Learning Support, By admin | Dezember 6, 2022
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