Schulzirkus in Coronazeiten

[Kolumne] Was für ein Jahr, was für verrückte Zeiten im noch-nicht-ganz-und-überall digitalen Schulzirkus.

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Wie es für mich war? Zunächst einmal zu meiner Person: Ich heiße Anke Wachtendorf, bin 36 Jahre und betreiben in Oldenburg meine eigene Nachhilfeschule inklusive Erziehungsberatung und schreibe Lehrmittel für Onlineplattformen. Ich unterrichte von der 1. bis zur 13. Klasse fast alle Fächer, Spanisch und Französisch bis zur Oberstufe.

Aber oft kommt es gar nicht unbedingt auf das fachliche Wissen an, vielmehr, den Schüler zu nehmen, wie er ist und dort abzuholen, wo er ist. Das klingt leichter, als es ist.

Seit ich mich erinnern kann, war Lernen und Wissen das Wichtigste in meinem Leben. Schon in der Grundschule brachte ich einer russischen Mitschülerin die deutsche Sprache bei, meinen ersten Nachhilfeschüler hatte ich dann mit 14. Zunächst finanzierte mir das das Studium und wurde erst mit Anfang 20 zu meinem Hauptberuf.

Noch heute verbringe ich auch gerne meine Freizeit mit Lernen von Neuem und dem Schreiben. Mir ist klar, dass es so wahrscheinlich nur den wenigsten Menschen geht. Trotzdem versuche ich in meiner Praxis stets, den Schülern ein wenig von meinem Enthusiasmus abzugeben. Aber das ist natürlich oft gar nicht so leicht, da spreche ich vermutlich vielen Eltern aus der Seele. Doch wenn der Knoten dann erstmal geplatzt ist, erreichen die meisten Schüler mehr, als sie sich je erträumt hätten. Und wenn nach den ersten Erfolgen die Kontinuität folgt und die Schüler erkennen, welche Türen ihnen mit einem guten Schulabschluss offenstehen, wird das Lernen meist zu einem Selbstläufer. Aber der Weg dahin kann beschwerlich und lang sein.

Corona und Homeschooling war dann für uns alle etwas Neues, etwas, was ich mir nie hätte vorstellen können. Kinder werden immer zur Schule gehen, Bildung ist die größte Macht, die wir Menschen haben. Doch dann kam alles ganz anders. Natürlich veränderte sich die Zusammenarbeit mit meinen Schülern, nun sitze ich nicht mehr neben ihnen, sondern sehe sie nur noch durch Plexiglas. Bevor ich frage, wie der Tag war und ob es etwas Neues gibt, erinnere ich ans Händewaschen und die Maske. Ja, das ist für uns alle neu. Was mich erstaunte, die Jugendlichen schienen es leichter zu nehmen als ich, das Absetzen der Maske vergaßen sie meist und schienen auch so für meine neuen Regeln Verständnis zu haben.

Sicher sind viele Fehler begangen worden, sicher ist nicht alles so gelaufen, wie es gut für Schüler, Arbeitnehmer oder Eltern hätte sein sollen. Trotzdem denke ich, dass es für uns alle die erste Pandemie war, wir alle wussten es nicht besser.

Das neue Mathethema, Gedicht interpretieren, eine fremde Sprache lernen - und das ohne Zuspruch, Motivation und Begleitung, oft eine wahre Katastrophe.

Sauer sollten wir auf Corona sein, auf die, die auf Partys gehen, unvernünftig sind...

Ich für meinen Teil habe einiges gelernt: Unterricht unvorbereitet nur auf aktuelle Homeschoolingaufgaben auszurichten und eine ganz andere Art der Motivation...mit 2m Abstand und durch ein Stückchen Plastik getrennt. Auf bessere Zeiten.

Autor: Anke Wachtendorf - Schülercoach, Lern- und Erziehungsberatung, Verlagsautorin
Thema: Schulzirkus in Coronazeiten
Webseite: http://www.schuelercoaching-wachtendorf.de

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#Schule, #Kolumne

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