Um Affirmationen für sich in der Schwangerschaft zu nutzen und sie anzuwenden ist es zunächst einmal wichtig zu wissen, was Affirmationen eigentlich sind.
Affirmationen sind positiv formulierte Aussagen, die mich in meiner Lebensweise und Lebensentwicklung unterstützen und weiter entwickeln lassen. Sie fördern eine gesunde Sichtweise über mich und mein Umfeld. Sie unterstützen mich, geistig und körperlich gesund zu bleiben oder aber mich auf dem Weg meiner Zielerreichung zu unterstützen. Wichtig bei einer Formulierung ist, den Fokus auf das zu lenken, was ich erreichen will.
Also den angestrebten Ist-Zustand, zum Beispiel: Ich ernähre mich gesund, anstatt ich nur auf Zucker verzichte. Somit gebe ich meinem Unterbewusstsein die Aufgabe mich dabei zu unterstützen das Ziel „mich gesund zu ernähren“ erreiche. Damit ich mein Unterbewusstsein umprogrammieren kann, sollte ich mir daher gut überlegen was mein angestrebter Zustand beinhalten sollte.
Zu beachten sei hierbei: Unser Gehirn ist so strukturiert und aufgebaut, dass es nicht unterscheiden kann, ob das was ich denke real oder einfach ausgedacht ist. Jemand der viel im Negativdenken verhaftet ist, programmiert daher sein Gehirn unbewusst auf negativ. Das Unterbewusstsein will immer den Zustand erreichen, der ihm gegeben wird. Habe ich folgende Aussage über mich angelegt, zum Beispiel: „Ich erreiche nie etwas“, wird folglich mein Unterbewusstsein genau diesen Zustand produzieren. Das manifestiert sich daraus in meinem Alltagserleben. Daher ist es wichtig, positive Affirmationen einzusetzen, um unser Leben in eine positive Richtung zu beeinflussen. Affirmationen sollten regelmäßig eingesetzt und über einen Zeitraum von mindestens 30 - 90 Tage angewendet werden. So oft wie möglich am Tag sollten diese wiederholt werden. Direkt nach dem Aufstehen, den ganzen Tag über und vor dem Schlafen gehen. Schreiben Sie ihre Affirmationen auf Zettel und hängen Sie diese dort auf, wo Sie sie immer sehen können. Zum Beispiel an einem Spiegel oder den Kühlschrank. Jedes Mal im vorbeigehen lesen Sie sie gedanklich oder auch laut vor, ähnlich wie ein Mantra. Je häufiger sie die Affirmationen lesen und sprechen, desto schneller und erfolgreicher werden diese abgespeichert und von ihrem Unterbewusstsein umgesetzt. So kann sich eine neue Denkstruktur bilden und das Unterbewusstsein umprogrammiert bzw. neu ausgerichtet werden.
Affirmationen können in allen Lebensbereichen angewendet werden. Gesundheit, Liebe, Beruf und vielem mehr. Hier kann ich mich selbst überprüfen, was ich in den verschiedenen Bereichen verinnerlicht habe. Zum Thema Partnerschaft als Beispiel kann ich verinnerlichen: Ich finde den richtigen Partner! Dann lerne ich auch diesen Partner kennen und ziehe ihn in mein Leben. Leider werden aufgrund unserer Lebenserfahrungen, Entwicklung und die Einwirkungen unserer Umwelt häufig negative Affirmationen unbewusst abgespeichert. Diese sorgen dann im Hintergrund dafür, dass genau das eintrifft was wir verinnerlicht haben. Die folgende Aussage „Ich zieh immer nur den Falschen in mein Leben!“ kennen bestimmt viele von Ihnen, entweder von sich selbst oder im Bekannten- oder Freundeskreis. Hier wirkt die negative Form der Affirmation. Wenn wir sie als solche erkennen, können wir sie dementsprechend auch verändern.
Kommen wir nun zum Thema der positiven Affirmation in Bezug auf die Schwangerschaft.
Das Einsetzen positiver Affirmationen ist in vielen Stadien der Schwangerschaft einsetzbar. Wenn sie sich entschließen ein Kind zu bekommen, können sie sich bereits ab diesem Zeitpunkt schon positiv darauf einstimmen. Mit Weglassen der Verhütung kann bereits begonnen werden, meinen Körper auf die bevorstehende Empfängnis einzustimmen. Als Beispiele können folgende Affirmationen sehr hilfreich sein:
- Ich bin bereit ein Kind zu empfangen!
- Mein Körper ist bereit ein Kind zu empfangen!
- Meine Gebärmutter, meine Eierstöcke und Eileiter funktionieren einwandfrei!
Wichtig ist es bei sich selbst zu schauen, welche Vorrausetzungen ich mitgebracht habe oder haben sich bei mir entwickelt oder wurden mir vorgelebt (eigene Mutter) bezüglich einer Schwangerschaft. Habe ich als Beispiel die innere „Programmierung“ „Es ist schwierig schwanger zu werden“, dann wird es sehr oft auch so sein. Deshalb ist es wichtig, diese negative Überzeugung in eine positive Affirmation zu verändern. Zum Beispiel: Für meine Sexualorgane ist es einfach schwanger zu werden oder ich werde leicht schwanger!
Bei einigen Frauen war die Empfängnis gar kein Thema, dafür die Schwangerschaft vielleicht. Hier gilt es genau hinzuschauen, welche inneren Überzeugungen habe ich entwickelt. Sind sie positiv, dann ist es perfekt, sollten sie negativ sein gilt auch hier: Umdeuten in positive Affirmationen, mit diesen arbeiten und das Unterbewusstsein umprogrammieren!
In der Schwangerschaft kann folgendes vorhanden sein:
- Ich habe Angst vor einer Fehlgeburt
- In meiner Familie verlaufen die Schwangerschaften immer kompliziert
- Ich habe Angst eine Frühgeburt zu erleben
Folgende positive Affirmationen können dazu hilfreich sein:
- Ich habe eine gute Schwangerschaft
- Ich freue mich schwanger zu sein
- Meine Schwangerschaft dauert 40 Wochen
- Alles entwickelt sich nach dem biologischen Rhythmus
- Mein Kind entwickelt sich altersentsprechend
Bitte beachten: Die Formulierung sollte sich für Sie angenehm und stimmig anfühlen. Desweiteren sollten Formulierungen die auf das, was ich NICHT haben will, zu verzichten. Die Affirmationen sollten keine Verneinung enthalten. Zum Beispiel: Ich habe keine Angst vor einer Geburt.
Besser sind Formulierungen wie: Ich gehe entspannt und zuversichtlich in die Geburt.
Positive Affirmationen können ihnen auch bei der Geburt behilflich sein. Hier ist es wichtig welche Überzeugungen bringe ich hier mit. Sind sie eher negativ oder positiv geprägt?
Negative Affirmationen können sein:
- Alle Geburten dauern lange
- Ich werde viele Schmerzen erleiden während der Geburt
Positive Affirmationen hierzu können sein:
- Ich gehe entspannt der Geburt entgegen
- Mein Geburtskanal weitet sich und ist ganz weich
- Ich atme und entspanne
- Ich fühle mich gut versorgt und bin geschützt
Es ist hilfreich sich selbst zu überprüfen. Nehmen sie sich ausreichend Zeit, zwischen einer halben bis ganzen Stunde, sorgen sie dafür, dass sie ungestört sind. Telefon ausstellen, machen sie sich ruhige Musik an, nehmen sie sich einen Zettel und einen Stift zur Hand. Schreiben sie sich alle Bedenken, Sorgen, Vorstellungen, selbstverständlich auch ihre positiven Einstellungen rund um die Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt auf. Erinnern sie sich, was ihre eigene Mutter, die Oma oder Freundinnen ihnen erzählt haben. Positives wie Negatives. Verschaffen sie sich einen Überblick. Schreiben sie alles auf was ihnen einfällt. Wenn sie das getan haben lesen sie sich alles erneut durch. Überprüfen sie alle Aussagen auf negative Aussagen. Die positiven Überzeugungen können sie so stehen lassen. Die negativen Überzeugungen nehmen sie sich einzeln vor. Versuchen sie diese in positive Aussagen umzuformulieren. Geben sie nicht auf, wenn es nicht sofort klappt.
Achten sie darauf, dass sich alle Formulierungen für sie stimmig anfühlen. Lassen sie Formulierungen wie „keine“, „nie“ oder „muss“ weg. Nehmen sie sich Zeit. Hilfreich kann es sein, diese über Nacht liegen zu lassen und am folgenden Tag noch einmal damit zu befassen. Ist die Formulierung positiv und stimmig, oder muss sie noch korrigiert werden?
Haben sie alles ins Positive umgewandelt, schreiben sie sich diese auf schöne Zettel. Gerne auch bunte Blätter. Gestalten sie diese so wie es ihnen gefällt. Seien sie kreativ! Schreiben sie sich die positiven Affirmationen darauf und hängen sie diese an einen gut sichtbaren Platz. Fangen Sie sofort an, sich diese Gedanklich, oder laut, so oft wie möglich vorzusprechen. Mindestens 3-mal am Tag und für 30 – 90 Tage. Besonders hilfreich sind die Phasen vor dem Aufstehen, wenn man noch nicht ganz wach ist. Dies ist ein guter Zeitpunkt die positiven Affirmationen direkt ins Unterbewusstsein fließen zu lassen. Auch wenn sie bereits im Bett liegen und schlafen wollen, dann die Affirmationen gedanklich vorsprechen und über Nacht wirken lassen. Selbstverständlich können sie ihre positiven Affirmationen tagsüber immer wieder gedanklich wiederholen um ihr Unterbewusstsein bei der Umprogrammierung zu unterstützen.
So kann der Kinderwunsch oder die Schwangerschaft durch die eigene positive Einstellung und Gelassenheit entspannter und gelassener angegangen oder durchlaufen werden.
Autor: Melanie Versen, Heilpraktikerin für Psychotherapie
Thema: Positive Affirmationen Schwangerschaft
Webseite: https://www.lebelebenswert.de
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