Der Waschzwang ist eine verbreitete Form einer seelischen Zwangsstörung. Entweder sind die Betroffenen von der fixen Idee beherrscht, sie seinen unsagbar schmutzig am ganzen Körper und würden stinken, dass alle Leute es merken.
Als hätten sie kein Gefühl für Hygiene und Sauberkeit. Sie fühlen sich, als würden sie Leichengeruch oder sonstige abstoßenden Gerüche ausstrahlen und sind getrieben von dem zwanghaften Glauben, dass alle anderen Menschen sehen müssten wie dreckig sie sind und riechen wie sie stinken und würden sich voller Ekel von ihnen abwenden.
Oder sie leiden unter der Angst, dass sie sich durch die Berührung vn Gegenständen wie Schreibtische, Türklinken, Geld, Essgeschirr, öffentlichen Toiletten usw. mit einer Krankheit anstecken oder sich sonst irgendwie schmutzig machen. Ängste vor Krankheitserregern sind unverhältnismäßig intensiv. Zu Ekelgefühlen gibt es unzählige Anlässe, und mögen sie noch so nichtig sein.
Die Betroffenen vermeiden es zum Beispiel, Türklinken mit der bloßen Hand anzufassen oder anderen die Hand zu geben. Kommen sie dennoch in Kontakt mit einem gefürchteten Objekt, waschen sie wiederholt und mit einer derart übertriebenen Gründlichkeit ihre Hände, ihren ganzen Körper und sogar ihre Kleidung, so dass sie deshalb von ihrem sozialen Umfeld, das sie nicht verstehen kann, belächelt und als Putzteufel verunglimpft werden. Dabei folgen sie gerne einem bestimmten von ihnen selbst festgelegten Ritual, das sie penibel einhalten.Das kann soweit gehen, dass sie sich mehrmals täglich in die Badewanne legen und sich die Haut, bis sie blutet, mit scharfen Wurzelbürsten abschrubben. Ein einziger Fehlgriff reicht aus, um solche Zwangshandlungen immer wieder erneut auszulösen und von Neuem in Gang zu setzen.
Teufelskreis
Die besondere Tragik dabei ist, dass diesen Menschen absolut bewusst ist, wie deplaciert, wie lächerlich und übertrieben ihre Handlungen sind. Doch sie können sie nicht lassen. Deshalb versuchen sie alles, um dieses Verhalten zu verbergen. Sie schämen sich dafür. Können sich selbst nicht verstehen. Halten sich für verrückt. Ziehen sich von Freunden und Familie, von denen sie sich nicht verstanden fühlen, zurück. Werden wütend auf Gott und die Welt und leztendlich sogar auf sich selbst. Verurteilen sich selbst. Oder sie resignieren und werden depressiv.
Sehr oft wird mir als Therapeut berichtet, dass sich in der Folge sogar regelrechte Teufelskreise entwickeln. Das ist auch verständlich: Immer wieder zu versuchen dagegen anzukämpfen, nur um nochmal und nochmal und immer wieder nochmal zu erleben wie nutzlos dies ist, verursacht innere Spannungen. Was dazu führt, dass man um so mehr dagegen ankämpfen möchte, was aber letztlich doch nur dazu führt, dass die inneren Spannungen sich noch mehr verstärken. Was wiederum zur Verschlimmerung des Waschzwanges führt. Und zu noch mehr:
Über kurz oder lang schlagen sich diese Spannungen auch auf der Körperebene nieder. Diese krankmachende Dynamik bringt dann zunächst das vegetative Nervensystem aus dem Takt. Das führt als Nächstwichtiges zu hormonellen Störungen, wodurch der gesamte Organismus des Stoffwechsels fehlgesteuert wird. In diesem Moment bekommen alle möglichen und unmöglichen körperlichen Erkrankungen grünes Licht. Menschen mit Waschzwang als Putzteufel zu diffamieren, sie damit zu necken, zu belächeln, zu verulken – wer hat sich daraus nicht schon alles einen Spaß gemacht - ist in Wirklichkeit ein schwerer Angriff auf die Würde des Betroffenen, die ja sogar in der deutschen Rechtsordnung als unantastbar gilt. Siehe Präambel des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Therapieformen
Das Befreien eines Menschen von seinem Waschzwang ist wohl kaum möglich durch Medikamente, Spritzen, Bestrahlungen und Operationen. In meinen knapp 50 Jahren Berufserfahrung als Heilpraktiker habe ich auch noch nie erlebt, dass naturheilkundliche Maßnahmen wie Homöopathie, oder Akupunktur und Handauflegen etc. zu nennenswerten Ergebnissen geführt hätten. Da Waschzwang eine seelische Entgleisung ist, kann auch nur Psychotherapie als Weg zur Heilung in Frage kommen. Doch der Begriff „Psychotherapie“ ist ein großes Wort. Obwohl Leute wie Sigmund Freud, C. G Jung, Emile Coué und andere sich schon im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert um die Heilung sogenannter „ Neurosen“ und anderen seelischen Störungen ernsthafte Gedanken machten und als Pioniere nach Therapiemöglichkeiten forschten, dauerte es doch immerhin bis etwa in die 1970er Jahre, bis die Einsicht auch wissenschaftlich salonfähig wurde, dass rein seelische Behandlungsweisen genau so nottun, wie die klassische, rein körperorientierte Schulmedizin und Naturheilkunde. Bis dahin war es nämlich Gang und Gäbe, verhaltensauffällige Menschen, zu denen auch von Waschzwang Betroffene zählen, als Spinner, Simulanten, Drückeberger, Arbeitsscheue, Halbverrückte banal ausgedrückt - als Menschen angesehen wurden, die nicht alle Tassen im Schrank haben. Die man lieber ausgrenzt, sich über sie lustiug macht, oder mit denen man am besten überhaupt nichts zu tun hat.
Etwa an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert ließen sich die ersten Pioniere der Psychotherapie wie Sigmund Freud und andere mit ihren Ideen, wie man seelische Auffälligkeiten behandeln könne und ihren praktischen Therapieversuchen, zum ersten Mal auf die Menschheit los. Relativ schnell kristallisierten sich zwei Hauptgruppen von Vorgehensweisen heraus: Zum einen die diversen Formen der Gesprächstherapie und zum anderen die ebenso vielfältigen Therapieformen, die auf der Basis von Suggestionstechniken beruhen. Sowohl in der einen wie auch der anderen Grundrichtung wurden zwar mittlerweile eine Vielzahl von Variationen entwickelt, doch an diesen beiden Grundrichtungen hat sich im Prinzip bis in unsere Tage (Stand 2023) nichts verändert.
Auch nicht in Aufwand und Effizienz. In beiden Richtungen werden eine Vielzahl, d. h. oft Hunderte von Therapiestunden gebraucht, um ein Ergebnis zu erreichen, das den Namen verdient. In sehr häufigen Fällen muss man froh sein, wenn man diesen Methoden überhaupt soweit kommt, dass der Klient sich mit seinem jeweiligen Leiden wie z. B. dem Waschzwang, so arrangiert, dass er ein einigermaßen „normales“ Leben führen kann. Dass er solche Malessen zuverlässig so loswerden kann, dass er keine Rückfälle mehr fürchten muss, ist mit solchen Vorgehensweisen trotz hohem Aufwand an Zeit und damit auch an Geld meist nur selten zu erreichen.
Erlösender Durchbruch
Zu einem erlösenden Durchbruch kam es hier durch eine Zufallsentdeckung, auf die der damalige Leiter der Neuro-Psychiatrischen Abteilung der Universität Los Angeles, Prof. Dr. Morris Netherton in den 1960er Jahren stieß. Netherton war studierter Psychoanalytiker und betrieb als Solcher jene klassische Form der Gesprächstherapie, die bekannt dafür ist, viele hundert Therapiestunden zu benötigen und mehrere Jahre lang zu dauern. U. a. hatte er eine Patientin, die, solange sie zurück denken konnte, unter einem schweren Waschztwang litt. Völlig unerwartet hatte Netherton mit dieser Klientin nach inzwischen zig Sitzungen laut seinem Sitzungsprotokoll folgendes Erlebnis:
Frau X liegt auf der Couch. Ich fordere sie auf, die Augen zu schließen, um sich leichter entspannen zu können und weise sie an, einfach nur zu reden und unzensiert immer gerade das auszusprechen, was ihr gerade in den Sinn kommt.
Plötzlich wird sie unruhig. Sie schildert, dass sie sich in einer Art Traumzustäand befände und seltsame Bilder in ihr aufstiegen. Obwohl sie noch nie in Europa gewesen sei, fühle sie sich irgenwo dort in einer mittelalterlichen Stadt....
Was sie weiter schilderte, sollte für Netherton zu einem Damaskuserlebnis werden. Offenbar war die Patientin spontan in einen trance-ähnlichen Zustand gefallen, ohne dass irgendwelche hypnotischen Manipulationen dazu notwendig gewesen wären. In diesem „Tagtraum“ schilderte sie, dass in dieser Stadt die Pest herrsche an der viele Menschen sterben. In hochbeladenen Leichenwagen würden die Pestleichen abtransportiert und in einem Massengrab vor der Stadt abgeladen und beigesetzt.
Auch sie selbst fühle sich an der Pest erkrankt. Sie stehe am Straßenrand, fühle sich von einem Fieberschauer ergriffen und breche ohnmächtig zusammen. Als wieder so ein Leichenwagen vorbei kommt, wird sie für tot gehalten, auf diesen Wagen zu anderen Leichen geworfen und im Massengrab abgeladen. Hier verbringe sie ihre letzten Lebensstunden unter unsäglichem Dreck, Ekel und Leichengestank. Selbst befreien könne sie sich nicht. Sie sei zu schwach, um sich von auf ihr drauf liegenden Leichen zu befreien und aus dem Grab heraus zu kriechen. Hier sterbe sie. Ihre allerletzte Wahrnehmung bevor die große Bewusstlosigkeit käme sei dieser unaussprechliche Dreck, und ekelhafte Leichengestank, die sie nie wieder loswerden könne. Diese letzte Wahrnehmung nehme sie mit ins Grab. ---
Für jemand, der an die Theorie der Reinkarnation glaube, schreibt Netherton später in seiner Fallschilderung, höre sich so ein Tagtraum an wie eine Erinnerung an ein Früheres Leben. Doch weder die betroffene Patientin, noch er selbst glaubten jemals an Reinkranation. Erstaunlicherweise habe sich aber bei jener Patientin nach diesem Erlebnis der Waschzwang, unter dem sie zeitlebens gelitten hatte, wie von Geisterhand aufgelöst, als habe es ihn nie gegeben. Später sei es auch zu keiner Zeit wieder zu irgendwelchen Rückfällen gekommen.
Weiter schreibt Netherton dazu, dass dieses Erlebnis vor allem wegen diesem hoch überzeugendem Erfolg ihn selbst mit einer nie zuvor erlebten Wucht erschüttert habe. Ihm sei plötzlich klar geworden, wieviel noch in der Fachwelt der Psychotherapeuten zu lernen sei. Er hinterfragte jetzt auch, ob es richtig sei, die Theorie der Reinkarnation so weit von sich zu weisen und für ein Hirngespinst zu halten. Das Ergebnis, zu dem sie geführt habe, sei jedenfalls unbestreitbar.
Jetzt aber trieb ihn ein neues Problem um. Ihm war nämlich völlig unklar, was er dazu getan haben sollte, dass es überhaupt zu diesem Phänomen und zu dieser erlösenden Erkenntnis kommen konnte. Solange er dies nicht wusste, war es unmöglich, solch ein Heilungsphänomen erneut zu erreichen. Deshalb machte er sich unverzüglich daran, zu erforschen, auf welchem Weg sich solche Heilphänomene willkürlich erreichen ließen. Er wurde fündig. Nicht etwa Hypnose war der Weg dazu. Auch nicht Meditation mit psychedelischer Musik oder gar Medikamente, die Halluzinationen verursachten. Er erfand vielmehr eine Technik, die entscheidenden Fragen so zu formulieren, dass sie nicht
Intellekt und akademisches Wissen, sondern ausschließlich den Teil des Unterbewusstseins ansprachen, in dem diese zur Heilung notwendigen Informationen gespeichert sind. Auf diese Weise wurde eine Form der Reinkarnationstherapie ins Leben gerufen, die, im Gegensatz zur Religion und Esoterik, keinerlei Glaubensvorschnuss benötigt und mit einer nie gekannten Erfolgssicherheit zum therapeutischen Ziel führt.
Fall Uta
In den 1980er Jahren hatte ich als Heilpraktiker die Gelegenheit, selber diese Methode zu erlernen. Deshalb kann ich über den von mir behandelten Fall Uta berichten. Es liegt auf der Hand, dass eine Ursache zu einer unguten Lebenssituation, wie z. B. einem Waschzwang, nur da gefunden werden kann, wo sie sich auch wirklich befindet.
Mal liegt sie in einem Früheren Leben, und kann infolge dessen nur durch eine Rückführung dort hin gefunden und behoben werden. Andere Ursachen liegen in vergessenen Geschehnissen im heutigen Leben. Wieder andere in der Zeit der sogenannten Pränatale, also in der Zeit, in der die Mutter des Klienten mit ihm schwanger war. Inzwischen wissen wir, dass dieses Assoziative Befragen nicht nur Rückführungen in frühere Leben ermöglicht. Es ist ebenso geeignet, auch die anderen Lebensphasen, wie das heutige Leben und die Pränatale zu durchleuchten. Und zwar nicht etwa in Hypnose und meditativen Dämmerzuständen, sondern bei vollem Wachbewusstsein des Klienten.
Im Fall Uta, die ebenfalls unter massivstem Waschzwang litt, durchforstete ich zunächst mit ihr das heutigen Leben, ohne jedoch fündig zu werden. Dann ließen wir uns ein auf die tief unbewusste Seelenebene, wie sie in der Pränatale herrscht. Um das nun Folgende zu verstehen, muss man wissen:
In der Zeit, in der das Ungeborene im Bauch der Mutter heran wächst, befindet sich seine Seele in einem besonderen Geisteszustand, in dem sämtliche Einflüsse, egal ob sie förderlich oder zerstörend sind, vorallem über die Mutter ungefiltert in die Seele des Ungeborenen eindringen und dort jene Prägungen verursachen, die später dem Betroffenen das Leben schwer machen können, ohne dass er im geringsten ahnt, wo dies herkommen könnte. Das gilt sowohl auch für den Waschzwang, wie auch für andere ungute Lebenslagen, wie das folgende Beispiel zeigt:
Beispiel:
Ein Klient suchte mich auf wegen unerklärlicher Angstattacken, gegen die er sich wehrlos ausgeliefert sah. Wie er schilderte, wurden diese Attacken stets ausgelöst, wenn er eine Sirene heulen hörte und / oder er mit dem Anblick eines großen Feuers konfrontiert wurde. Dann ergriff ihn stets eine derart fürchterliche Angst, dass er vergaß wo er war. Er konnte da nicht anders als nur wegzurennen, zu rennen und zu rennen. Dabei hatte er stets das Gefühl, die Sirene habe sich in eine Art Dämon verwandelt, der ihn verfolgte und ihm Böses antun wollte.
Dieser Klient wuchs in einem kleinen Dorf auf, in dem es auch eine Sirene gab, die immer in Gang gesetzt wurde, wenn das Dorf vor irgend eine Gefahr gewarndt werden musste. Diese Sirene war auf dem Dach eines Privathauses installiert, und als Kind war es ihm allein durch den Anblick dieses Gerätes auf dem Dach vor lauter Angst nicht möglich, ruhig an diesem Haus vorbei zu gehen. Diesen Weg vermied er wo immer er es konnte, und wenn es unvermeidbar war, dieses Haus zu passieren, rannte er, als sei der Teufel hinter ihm her.
Bei ihm zeigte sich die Ursache in der Pränatale. Aus der Vorgeschichte war bereits bekannt, dass zur Zeit, in dem seine Mutter mit ihm schwanger war, in Deutschland der 2. Weltkrieg herrschte. Er selbst wurde während eines Fliegerangriffs in einem Lunftschutzbunker geboren. Erst in der Rückführung zeigte sich das Ausmaß der ganzen Dramatik und vor allem der Lebensgefahr, der die Mutter während der gesamten Schwangerschaft ständig ausgesetzt war.
Es waren eben diese Fliegerangriffe, die durch Sirenengeheul angekündigt wurden. Die Bevölkerung und damit auch seine Mutter rannte dann stets in Todesangst um ihr Leben, um nur ja rechtzeitig im Lunftschutzbunker zu sein, wenn diese Hölle wieder mal losbrach. Kam dann endlich Entwarnung, was wiederum durch einen bestimmten Heulton der Sirene verkündet wurde, konnte man den Bunker verlassen, um jetzt aber damit fertig werden zu müssen, dass die ganze Stadt, das ganze Dorf, der Bahnhof die Fabrik in hellen Flammen standfen.
Dass auch er selbst diese Dramatik mitgemacht hat im Leib seiner Mutter, konnte er nicht ahnen. Denn an diese Zeit kann man sich nicht erinnern, weil sich da noch gar kein Erinnerungsvermögen entwickelt hat. Doch seine Seele hat diese Eindrücke sehr akkurat gespeichert, die sich zu folgendem Vorstellungsbild verdichteten: „Sirenengeheul = Todesgefahr = es hilft nur rennen = nur dann kann nichts passieren.“ Dieses verborgene Vorstellungsbild, von dessen Existenz der Betroffene nichts ahnen konnte, erwies sich als die wahre Quelle dieser total absurgen Angst. Doch als er jetzt durch die Rückführung selber begreifen konnte, welche irrtümliche Vorstellung ihm jedesmal beim Anblick von großem Feuer und vom Hören der Sirene diese Angst einjagte, war er im selben Augenblick von dieser Angst befreit.
Wieder zu Uta:
Bei dieser Art therapeutisch zu arbeiten gibt es keine Routine. Bei jedem enzelnen Klienten liegen die tiefsten Ursachen zum Übel woanders und jedesmal muss man sich als Therapeut neu erfinden und sich neue Wege im Chaos des Unbewussten neu schlagen, um ausfindig zu machen, wo der Hund begraben liegt. Bei Uta fand sich die Ursache zu ihrem Waschzwang zwar auch in der Pränatale. Doch im Gegensatz zu dem o. g. Beispiel hatte sie mit äußerer Gewalt oder gar Kriegseinwirkung gar nichts zu tun:
Utas Mutter ist im 7.Moat shwanger. Sie fühlt sich wohl. Mit ihrem Mann fährt sie im Auto in eine andere Stadt, um ihre dort wohnenden Eltern zu besuchen. Ihr Mann fährt das Auto, sie selbst sitzt rechts von ihm auf dem Beifahrersitz. Plötzlich vor ihnen ein shwerer Verkehrsunfall. Autos sind zertrümmert. Verletzte schreien, Tote liegen auf der Straße. Sie selbst haben mit dem Unfall nichts zu tun. Sie kommen nur zufällig hinzu. Doch über den Anblick der schreienden Verletzten und vor allem der Toten auf der Straße ist Utas Mutter entsetzt.
Soweit zu den für Utas Heilung relevanten Informationen aus der Rückführung in Utas Pränatale. Solche gravierenden Geschehnisse haben auch immer direkte Auswirkungen auf das Ungeborene:
Zeitgleich mit dem Entsetzen der Mutter wird auch das Kind in ihrem Leib aus seinem behaglichem Dasein abrupt herausgerissen.Alles verkrampft sich. Alles wird eng. Das Gefühl von Entsetzen der Mutter überträgt sich direkt auf das Kind. Lähmende Angst macht sich breit, und plötzlich, von einem Augenblick auf den andern verändert sich auch das Umfeld des Ungeborenen im Bauch der Mutter. Bis zu diesem Augenblick war um das Ungeborene herum alles rein und sauber. Jetzt ist es umgeben von einer ekelerregenden stinkenden Brühe, in der es gezwungen ist, sich aufzuhalten. Ab jetzt ist alles in seiner kleinen Welt nur noch eklig, stinkig und dreckig und nichts kann dagegen getan werden.
Dieses Phänomen kennen wir auch aus der Gynäkologie und der Geburtshilfe. So wie der Laubfrosch in senem Glas in Wasser schwimmt, bewegt sich auch das Ungeborene in seiner Fruchtblase im Fruchtwasser. Dieses ist immer klar und rein. Zwar trinkt das Kind davon, damit seine Nieren durchspült werden können und es scheidet auch aus. Aber die Plazenta wirkt wie eine Umwälzpumpe, die das Fruchtwasser immer rein hält. Allerdings enthält es auch Gewebereste, abgesorbene Körperzellen, ausgefallenes Lanugohaar, mit dem in jener Zeit der ganze Köprer des werdenden Kindes behaart ist. Diese Haare fallen gegen Ende der Schwangerschaft aus, treiben ebenfalls durch das Fruchtwasser, und auch all diese Stoffe werden von dem Kind aufgenommen und in seinem Darm abgelagert, bis sie nach der Geburt mit dem ersten Stuhlgang als sogenanntes Darmpech ausgeschieden werden.
Doch im Falle Uta führte dieser Schock der Mutter bei dem Kind zu einer verfrühten Darmentleerung, was zu einer derart massiven Verunreinigung des Fruchtwassers führte, dass es von der Plazenta nicht mehr gereinigt werden konnte. Wie Uta später von ihrer Mutter erfuhr, sei bei ihrer Geburt in der Tat das Fruchtwasser nicht rein, sondern grün gewesen.
Hier führte diese Rückführung zum selben Effekt. Utas Seele hatte diese Vorgänge sehr wohl gespeichert. Da es aber in ihr zu jener Zeit noch kein Bewusstsein gab, war sie unfähig zu unterscheiden zwischen dem damals, als es geschah, und dem Jetzt, wo sich das Kind längst nicht mehr in dieser Dreckbrühe aufhalten muss. Auf diese Weise wurde aber in Utas Seele die irrige Vorstellung gespeichert, dass diese Verunreinigung nie aufhört und dass nichts dagegen getan werden kann. Auch hier wurde diese irrige fixe Idee zum verborgenen Antrieb zu Utas Waschzwang. Doch in dem Moment, wo es ihr durch die Rückführung möglich wurde, den wahren Sachverhalt zu erkennen, verlor diese verborgene Vorstellung der ewig andauernden Hilflosigkeit gegen Dreck, Ekel und Gestank jede Macht. Auch Uta war von diesem Augenblick an von ihrem Waschzwang, unter dem sie seit ihrer Kindheit schwer gelitten hatte, rückfallfrei geheilt.
Auch Waschzwang, egal wie heftig er sein mag, ist kein in Stein gemißeltes Schicksal, gegen das man sowenig an kann wie gegen Tornados und Schnnestürme. Auch er ist durchaus erfolgssicher heilbar, und es ist auch kein Hexenwerk dazu nötig. Die therapeutishe Kinst besteht ausschließlich darin, den verborgenen Antrieb dazu sichtbar zu machen, um ihn außer Kraft setzen zu können.
St. Wendel, im November 2023
Autor: Siegfried Hoffmann, Heilpraktiker
Thema: Waschzwang
Webseite: https://www.siegfried-hoffmann.de