Das Konzept der Heldenreise, ist schon aus der griechischen Mythologie bekannt und liegt allen erfolgreichen Sagen, Geschichten und Filmen, als Konzept zu Grunde ( z.B. Star Wars ).
Dieses Modell eignet sich sehr gut, um eine neue Idee oder Situation, z.B. In Gedanken durchzugehen.
1. Den Ruf hören
Eine Veränderung bahnt sich an. Eventuell hat man schon lange das Gefühl, dass man etwas anderes ( z.B. Berufswechsel, Familienplanung, Trennung , Zusammenziehen, anderer Wohnort ) oder auch etwas Bestimmtes anders ( Sport, die Partnerschaft anders leben ) machen möchte.
Manchmal hat jemand auch einfach schon lange einen inneren Wunsch oder eine Idee wird immer wieder von außen an die Person heran getragen ( du könntest bestimmt auch gut...... oder warum machst du nicht...)
Noch wehren wir uns aber innerlich wie äußerlich gegen diese Lebens-Veränderung und finden vielfach Gründe die dagegen sprechen.
Oft sehen wir hier noch eher das, was wir vermeintlich verlieren oder aufgeben müssen.
Mögliche Fragen:
Was würde mich richtig glücklich machen zu tun?
Welche Arbeit, welches Aufgabenfeld macht mir richtig Spaß?
Die Wunderfrage : Wenn heute ein Wunder geschehen würde und du könntest genauso leben wie du es dir immer erträumt hast? Wie würdest du dann leben? Was würde sich dann in deinem Leben ändern?
ER hatte ihn schon lange gehört und gespürt, diesen drängenden Ruf nach beruflicher Veränderung. Eine innere Stimme hatte ihm immer wieder zugeflüstert,...was machst du hier....dieser Job ist so langweilig....ja er ist sicher....aber er macht unglücklich und er ist wie ein nie enden wollendes Hamsterrad...... aber an dieser Stelle hatte er es immer wieder geschafft, seine Gedanken zu verdrängen, in dem er das Fernsehen angemacht hatte oder sich mit Freunden getroffen hatte....aber ein gewisses Unbehagen und ein immer weiter wachsender Wunsch nach einer glücklichen Arbeitsstelle war immer öfter in ihm zu spüren, sanft, aber stetig, wie ein kleiner Funke, der immer wieder aufloderte, um dann irgendwann ein größeres Feuer zu entfachen...
2. Den Widerstand ziehen lassen
Es kommt der Zeitpunkt, an dem wir dem Ruf folgen.
Manchmal gewollt, weil wir uns bewusst entschieden haben, ab jetzt anders zu leben, manchmal auch ungewollt, z.B. Durch eine Kündigung des Jobs, weil sich der Partner trennt, u.a. ).
Das Leben bietet uns eine Chance und Krisen sind Chancen :-)
Der Entschluss ist gefallen, wir verlassen unsere Komfortzone und begeben uns auf unsere persönliche Heldenreise.
Mögliche Fragen:
Wenn Krisen Chancen wären, welche Chance könnte sich dann durch diese Krise in meinem Leben ergeben?
Wenn es etwas Gutes an dieser Situation geben könnte, was könnte das sein?
Wovor könnte mich diese neue Situation schützen?
Was brauche ich jetzt, um eine Entscheidung treffen zu können?
...Und dann, an diesem einen, diesem ganz besonderen Morgen, da war es da, dieses Feuer, dass in ihm brannte, nach einem neuen, glücklichen Leben. Genau an diesem Morgen traf er die Entscheidung, seinen Beruf zu wechseln. Die Entscheidung glücklich zu leben, Freude bei dem Gedanken an seine Arbeitsstelle zu empfinden und gut gelaunt zur Arbeit zu gehen. Er lies den Widerstand ziehen und begab sich auf seien ganz persönliche Reise zum Glück...
3. Die Schwelle übertreten, erste Schritte gehen
Nun beginnen wir wahrzunehmen, dass die Veränderung etwas Gutes für uns bereithält. Erste Schritte der Veränderung werden geplant und erste Handlungen leiten den geplanten oder nicht geplanten Veränderungsprozess ein.
Mögliche Fragen:
Welche positiven Aspekte schenkt mir die neue Situation?
Welche ersten Maßnahmen kann ich ergreifen, um diesen Veränderungsprozess möglichst angenehm für mich zu machen?
Wie soll mein neues Leben aussehen und welche ersten Schritte oder Handlungen muss ich dafür tun?
...und plötzlich war sie da, diese Neugierde, was das Leben für ihn noch bereit halten würde. Wie viel Positives könnte sich ergeben? Er fing an zu überlegen, dass dies eine geniale Ausgangsbasis wäre, sich neu aufzustellen und er dachte darüber nach, welche Themengebiete ihn schon immer fasziniert hatten und wie viel Stunden er ab jetzt arbeiten wollte und plötzlich sah er sie, all die positiven Aspekte, die sich durch diesen Berufswechsel ergeben könnten. So fing er an erste Teilschritte zu plane, Er erstellte eine mind map, über seine Ziele, über die Ressourcen die er hatte, über sein Können und sein Wissen und über das was ihm bei seiner neuen Arbeitsstelle wichtig wäre. Die ersten Schritte waren getan...
4. Einen Schutzengel oder Mentor finden
Hier geht es darum, wer oder auch was den Helden auf seiner Reise unterstützen kann.
Mögliche Fragen
Gibt es eine Person, die etwas ähnliches schon erfolgreich getan oder erlebt hat und die du befragen könntest? ( Modellperson)
Welcher Schutzengel begleitet mich oder hat mein inneres Kind einen Tipp für mich?
Gibt es in meinem Unternehmen, im Freundes- oder im Familienkreis jemanden, der mir hilfreich zur Seite stehen kann?
...und noch während er die ersten Teilschritte plante, kam ihm in den Sinn, dass es schön wäre Unterstützung bei seinem Vorhaben zu haben und wie aus dem Nichts kam ihm die Idee, eine Liste zu erstellen, über alle Menschen die er kannte, die entweder eine ähnliche Veränderung schon erreicht hatten oder die ihn generell durch ihre besonderen Fähigkeiten als Mentoren hilfreich unterstützen könnten. Als er mit seiner Liste fertig war, war er überrascht, wie viele Menschen er kannte, die schon ihre persönliche Heldenreise beschritten hatten.
5. Sich dem Dämon, der Herausforderung / dem inneren oder äußeren Kritikern stellen
Es gibt keine Reise ohne eine Herausforderung. Diese kann sich in Form eines inneren Einwandes ( das schaffe ich sowieso nicht ) oder eines inneren Kritikers Gehör verschaffen oder aber die Herausforderung kommt von außen. Dies kann ein Widersacher sein, z.B. In Form eines neidischen Arbeitskollegen oder eines negativ denkenden Freundes, es kann sich aber auch in der Form zeigen, dass man plötzlich noch eine Prüfung machen muss, um den begehrten Job zu erhalten.
Mögliche Fragen:
Welche Probleme können auf meiner Heldenreise / also in meinem Veränderungsprozess auftauchen?
Wer könnte etwas gegen meine Veränderung haben und wie gehe ich damit um?
Welche Fähigkeiten und welches Verhalten wären angebracht, um eine sichere und schnelle Lösung zu erreichen?
Welche Ressourcen, Kenntnisse, Fähigkeiten oder Überzeugungen und Glaubenssätze habe ich, die mich jetzt positiv unterstützen?
Euphorisch traf er sich am nächsten Tag mit einem seiner besten Freunde, um ihm von seinen neuen Plänen zu berichten und, womit er niemals gerechnet hatte, sein Freund teilte seine Begeisterung überhaupt nicht, sondern im Gegenteil, er hatte jede Menge Bedenken. Er argumentierte, er habe doch jetzt einen sicheren Job und es wäre halt so im Leben, dass einem nicht alles Spaß machen würde, damit müsse man sich abfinden und wer weiß, was bei dem neuen Job alles schlecht wäre......
6. Den Dämon / Widersacher / Herausforderung / Kritiker transformieren
Dieser Schritt bietet die Gelegenheit, die Kritik oder den Dämon ( z.B. eine Angst vor Veränderung ) näher zu betrachten und zu lernen damit umzugehen und sie so in eine Ressource oder nutzbringende Fähigkeit zu verwandeln.
Mögliche Fragen:
Welche Gelegenheit oder welches Wissen habe ich durch die Auseinandersetzung mit meinem Dämon erhalten?
Wie nutzt mir dieses gesammelte Wissen in meiner Zukunft oder für meinen jetzt eingeschlagenen Weg?
Wie kann ich aus den kritischen Einwänden einen Nutzen für mich und mein Ziel erhalten?
Die kritischen Einwände seines Freundes verhallten nicht ungehört, aber anstatt den Argumenten nachzugeben, fing er an, eine neue Strategie zu entwickeln. Für jedes Argument, dass sein Freund oder auch er selbst fand, entwickelte er mindestens 2 Ideen, wie er damit umgehen könnte oder es vorher lösen könnte. Z.B. Auf das Argument, dass bei dem neuen Job auch vieles schlecht sein könnte, erwiderte er, dass er das vorher klären könnte, in dem er sich Klarheit über seine Ziele verschaffen würde. Das würde bedeuten, er wüsste genau wie viel er maximal an Arbeitszeit in der Woche investieren möchte, welches Gehalt er dafür als angemessen bekommen möchte, welche Arbeitsbereiche er auf jeden Fall nicht mehr machen möchte und auf welche Arbeitsfelder er sich ab jetzt konzentrieren möchte, weil sie ihm Freude und Interesse schenken.
Er bemerkte dabei, dass er so wesentlich fokussierter wurde und vor allem auch positiver. Jetzt fokussierte er sich nicht mehr auf die Nachteile und das was nicht in seinem Leben funktionierte, sondern auf das was er wollte und was er konnte. Außerdem bemerkte er, dass er in Gesprächen, in denen er früher argumentierte, ja aber, dass kann ich nicht weil..., heute sagte, dass ist eine gute Idee, was habe ich an Vorteilen und Ressourcen, die ich für diese Idee einsetzen könnte.
Mit Erstaunen bemerkte er, wie sich nach und nach nicht nur seine Ziele und seine Gesprächsführung veränderte, sondern auch die Menschen in seinem Leben anders wurden So wie er selbst, transformierte sich auch sein Umfeld.
7. Die Aufgabe, für die der Held erwählt wurde oder die er selbst gewählt hat, zu Ende bringen
Die Reise geht nun ihrem Ende entgegen. Manchmal zeigt sich der Erfolg wie erwartet, aber manchmal auch in anderer Form oder auch weitreichender als der Held bei seinen ersten Schritten erwartet hatte.
Mögliche Fragen:
Was hat sich bisher verändert?
Was ist dabei sich positiv in meinem Leben zu verändern?
Welche Bereiche meines Lebens sind bereichert worden?
Wo zeigen sich die neuen Fähigkeiten und Veränderungen?
Er erinnerte sich an etwas, das er einmal gelesen hatte, es hieß der Erfolgsloop.
Hierbei ging es darum, dass es 4 Phasen bis zum Erfolg gab. Zuerst die Neugierde, dann die Ernüchterung, danach musste man Durchhalten und wer das schaffte, der hatte den Erfolg.
Doch wie sah seine eigene Erfolgsbilanz bis jetzt aus? Erst heute hatte er ein weiteres Vorstellungsgespräch gehabt und er hatte sich entschieden, diese neue Stelle anzunehmen. Das bedeutete auch einen Ortswechsel für ihn und worüber er nie bei seinem Wunsch nach einem beruflichen Wechsel nachgedacht hatte, erfüllte sich quasi jetzt nebenbei, er würde nach München ziehen, eine Stadt, die er immer schon sehr geliebt hatte. Außerdem war er begeisterter Skifahrer und so war er seinem Lieblingssport noch ein Stück näher gekommen.
Es war als ob viele kleine Puzzlestücke nun perfekt zu einander passten.
8. Transformation
Das Elixier nach Hause bringen und im Leben integrieren. Der Weg zurück nach Hause und das was gelernt wurde im eigenen Leben integrieren.
Mögliche Fragen:
Welchen Gewinn habe ich durch meine Reise erhalten?
Welche Erkenntnisse, Fähigkeiten oder Möglichkeiten haben sich so in meinem Leben offenbart?
Was hat sich in meiner Identität geändert? Was glaube ich jetzt über mich selbst, was ich vorher nicht geglaubt habe?
Es waren einige Wochen vergangen, als er in einem Café in München saß und noch einmal überlegte, wie seine Reise begann und was sich seitdem alles verändert hatte. Der Wunsch nach einem Beruf, der ihn glücklich machte, hatte sein ganzes Leben positiv beeinflusst und verändert.
Er wohnte nun in seiner Traumstadt, in München. Sein neuer Beruf bedeutete, dass er eine höhere Stellung hatte und damit auch 2 Sunden weniger Wochenarbeitszeit und ein weit aus höheres Gehalt als früher. Zudem hatte er in der neuen Firma seine jetzige Freundin kennen gelernt und das, weil sie so begeistert davon war, dass er in allem etwas Positives sah. Denn auch das hatte sich bei ihm grundlegend verändert, hatte er früher nach Problemen geschaut, die ihn von Veränderungen abhalten konnten, schaute er heute nach Möglichkeiten, die ihn seine Ziele erreichen ließen.
Sein Leben hatte eine neue Richtung angenommen und er war froh über seinen Mut und glücklich über die erreichten Veränderungen. Er hatte als Held seine Reise beendet.
Autor: Karin Pätze
Thema: Die Heldenreise
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