Supervision – eine geniale Technik zum lösen von Problemen

Behandelte Themenbereiche in diesem Artikel

- Susann wird gemobbt
- Supervision
- Supervision- was ist das?
- Wie funktioniert eine Supervision?
- Wie ist der Ablauf einer Supervision?
- Susann sucht Hilfe bei einer Supervisorin
- Zusammenfassung

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Susann wird gemobbt

Susann ist eine freundliche Frau. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Eigentlich ist sie glücklich und zufrieden mit ihrem Leben. Doch leider wird sie seit einiger Zeit in der Firma durch ihren Vorgesetzten gemobbt. Mit ihrer Familie und ihren Freunden hat sie schon häufig über die belastende Situation gesprochen, aber keiner konnte ihr richtig helfen. Sie kann kaum noch schlafen und die Kopfschmerzen werden jeden Tag schlimmer. Mittlerweile ist sie krankgeschrieben, jedoch ist dies keine Dauerlösung. So sucht sie nach einem Weg, wie sie dem Mobbing-Konflikt entkommen kann.

Das Schicksal von Susann ist kein Einzelfall. Laut der Repräsentativstudie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin „Mobbing-Report“ werden aktuell drei von 100 Beschäftigten am Arbeitsplatz gemobbt. Neben den betriebswirtschaftlichen Auswirkungen sind die gesundheitlichen und beruflichen Folgen für Mobbing-Opfer katastrophal. Wichtig ist, dass schnell eine Lösung gefunden wird. Eine hilfreiche Beratungstechnik hierfür ist die Supervision.

Supervision

Supervision – was ist das?

Der Begriff Supervision stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Überblick". Diese Beratungsform eröffnet neue Perspektiven auf komplizierte Situationen.

Der Einsatz von Supervision ist sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld möglich. Benötigen Sie beispielsweise Hilfe bei Entscheidungen, wollen Sie berufliche Fragen klären, neue Sichtweisen auf unklare Beziehungen entwickeln oder brauchen Sie Unterstützung bei Konflikten? Dann wird Supervision eine geeignete Technik zur Lösung ihrer schwierigen Situation sein.

Supervision kann jeder in Anspruch nehmen. Viele Berufsgruppen sind vom Gesetz und vom Arbeitgeber zu einer regelmäßigen Supervision verpflichtet. Dazu gehören beispielsweise Juristen, Angestellte in sozialen und medizinischen Berufen sowie Therapeuten und Berater. Aber auch für Privatpersonen ist Supervision eine Möglichkeit, neue Ideen und Perspektiven in verzwickten Situationen zu gewinnen.

Wie funktioniert eine Supervision?

Eine Supervisionssitzung kann in einem „Einzelsetting“ zwischen dem Supervisor (verantwortlich für die Leitung und Gestaltung des Supervisionsprozesses) und dem Supervisanden (sucht Reflexion zu einer bestimmten Fragestellung) stattfinden. Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte „Gruppensettings“. Bei dieser Variante sind neben dem Supervisanden und dem Supervisor noch weitere Personen an der Problemlösung beteiligt.

Wie ist der Ablauf einer Supervision?

Im Folgenden soll die prinzipielle Vorgehensweise bei einer Supervision an der Variante „Gruppensetting“ erklärt werden:

Zuerst stellt der Supervisand zwei Fragen zu seinem Problem. Die erste Frage stellt er direkt zum Problemfall und die zweite Frage zu seiner Person. Anschließend schildert er alles, was die Gruppe zu seinem Thema wissen muss. Danach erhält die Gruppe die Möglichkeit, noch weitere Fragen zum Verständnis zu stellen.

Im nächsten Schritt erläutert die Gruppe Assoziationen, die die Teilnehmer beim Hören der Falldarstellung hatten. Assoziationen können Gedanken, Gefühle oder Bilder sein, welche unkommentiert bleiben. Nachdem sich der Supervisand die Assoziationen angehört hat, entscheidet er, welche ihm besser und welche ihm weniger gut gefallen.

Im folgenden Prozessschritt wird die Gruppe gebeten, Hypothesen zu bilden. Das bedeutet, die Teilnehmer äußern Vermutungen zur Situation und zur Person des Supervisanden. Nehmen wir das Beispiel von Susann: Die Gruppe wird möglicherweise Vermutungen zu den Hintergründen des Mobbings aufstellen. Auch zu den Beziehungen zwischen Susann, ihrem Chef und den Kollegen könnten Hypothesen gebildet werden. Durch diese könnte es Susann gelingen, eine völlig neue Sicht auf die Situation zu gewinnen. Nicht selten stellt der Supervisand fest, dass er die Situation so noch nie gesehen hat. Es liegt in der Entscheidungsfreiheit des Supervisanden zu bestimmen, welche Hypothesen ihn mehr oder weniger ansprechen.

Der darauffolgende Schritt dient der Lösungsfindung. Die Teilnehmer werden um Optionen gebeten, wie der Supervisand aus der schwierigen Situation herauskommen kann. Im Fall von Susann können dies Ideen sein, wo sie weitere Hilfe findet. Vielleicht führen die aufgestellten Optionen der Gruppe zu einem völlig neuen Auftreten gegenüber ihrem Chef und ihren Kollegen. Auch bei diesem Prozessschritt bekommt Susann die Möglichkeit, die Lösungsvorschläge der Gruppe kurz zu überdenken. Oftmals haben die Supervisanden so viele Anregungen bekommen, dass sie sofort wissen, welche ihre nächsten Schritte sein werden.

Der Supervisor wird den Fall abschließen, indem er den Supervisanden befragt, ob er eine Antwort auf die eingangs gestellten Fragen gefunden hat.

Susann sucht Hilfe bei einer Supervisorin

Zurück zum Fall von Susann: Als Susann im Internet nach Hilfe suchte, fand sie einen Artikel über Supervision. Da sie darüber noch nie etwas gehört hatte, informierte sie sich genauer. Der Gedanke faszinierte sie, neue Assoziationen, Hypothesen und Lösungsvorschläge für ihre Situation zu erhalten. So vereinbarte sie ein Vorgespräch bei einer Supervisorin. In diesem Gespräch bekam Susann Antworten auf ihre grundsätzlichen Fragen über Supervision. Dies überzeugte Susann und sie vereinbarte einen Termin für ein Gruppensetting.

Zu Beginn der Sitzung war sie ziemlich aufgeregt. Als sie jedoch ihren Fall geschildert hatte, spürte sie das Interesse der Gruppe ihr zu helfen. Nach en Verständnisfragen folgten die Assoziationen. Susann fand es sehr interessant, welche Bilder, Gedanken und Gefühle bei den Teilnehmern aufkamen.

Bei den Hypothesen gefielen ihr besonders die Vermutungen, dass es um einen Machtkampf in Bezug auf Geschlecht und Qualifikation gehen könnte. Nachdenklich wurde Susann, als ihr bewusst wurde, wie wenig Unterstützung sie von ihren Kollegen bekommt. Auch die Hypothese „Nichts kann bleiben, wie es ist. Es gibt Dinge, die man ändern kann, diese Situation kann man nicht ändern“ machte ihr die Ausweglosigkeit ihrer Situation bewusst.

Nun bat Susann die Gruppe um Optionen. Susann bekam viele Lösungsvorschläge, diese notierte sie sich. Als mögliche Lösungsvorschläge sprachen sie vor allem die praktischen Ideen an, wie das Führen eines Mobbing-Tagebuchs und die Suche nach Unterstützung im Unternehmen. Sie nahm gern die Anregungen auf, noch einmal das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten zu suchen und ein klares „Stopp“ zu setzen. Nach der Supervision stellte Susann fest, dass sie jetzt wusste, wie sie weiter vorgehen wird.

Zusammenfassung

Die Beratungsmethode Supervision ist besonders für Personen geeignet, welche sich in schwierigen Situationen befinden und Unterstützung benötigen. Dies können beispielsweise Entscheidungsfragen oder Konflikte sowohl im beruflichen Alltag als auch im Privatleben sein. Mit Hilfe der Supervision ist es möglich, Situationen zu analysieren, zu reflektieren und dadurch eine Blickwinkelerweiterung zu erreichen. Supervision ist eine wirkungsvolle Methode, mit Hilfe welcher Hilfesuchende aus ihren schwierigen Situationen herausfinden können. Wenn diese Methode bekannter und mehr genutzt wird, werden mehr Menschen ein glückliches und zufriedenes Leben führen können.

Weitere Informationen zum Thema Supervision

Sind Sie an weiteren Informationen zum Thema Supervision interessiert, dann freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme. Gern können wir Ihre Fragen besprechen und einen Termin für eine Supervisionssitzung – sowohl als Einzel- als auch als Gruppensetting - vereinbaren. Dies ist sowohl in meiner Praxis als auch bei Ihnen vor Ort möglich.

Autor: Kathrin Nake
Thema: Supervision – eine geniale Technik zum Lösen von Problemen
Webseite: https://www.supervision-nake.de

Autorenprofil Kathrin Nake:

Ausbildung an der Steinbeis University Berlin SHB: Supervision - Erweiterte mediationsanaloge Supervision (Steinbeis) und Coaching

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