Übermenschliche Leistungserwartungen in der Gesellschaft

In unserer Gesellschaft werden Spitzenleistungen nicht nur bewundert, sondern oft als selbstverständlich angesehen.
Sei es in der Wirtschaft, im Leistungssport oder in der Unterhaltungsbranche – die Besten ihres Fachs scheinen über ein schier endloses Reservoir an Energie, Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen zu verfügen. Doch was, wenn viele dieser vermeintlich übermenschlichen Fähigkeiten gar nicht allein durch Disziplin und Talent erreicht werden?
Bei der Beschäftigung mit bekannten Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen fiel mir ein Muster auf: Viele dieser charismatischen, selbstsicheren und redegewandten Menschen verdankten ihre scheinbare Unerschütterlichkeit nicht nur ihrer Persönlichkeit, sondern auch leistungssteigernden Substanzen. Von Benzodiazepinen und Kokain bis hin zu modernen Stimulanzien – die Liste der Mittel, die Energie, Wachheit und Selbstbewusstsein steigern, ist lang.
Aber was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Haben wir die Erwartungen an Spitzenleistungen so hochgeschraubt, dass ein Leben ohne Doping kaum noch konkurrenzfähig erscheint?
Die unsichtbare Hand des Dopings: Substanzen als Erfolgsfaktor
Substanzen in der Wirtschaft und Politik
Wenn wir an erfolgreiche Unternehmer, Spitzenmanager oder Politiker denken, stellen wir uns oft Menschen mit enormem Charisma und eiserner Disziplin vor. Sie halten stundenlange Reden, treffen in kurzer Zeit weitreichende Entscheidungen und stehen unter permanentem Stress.
Was jedoch kaum jemand hinterfragt: Wie kann ein Mensch diese Belastung über Jahre hinweg durchhalten? Tatsächlich gibt es zahlreiche Berichte darüber, dass in diesen Kreisen leistungssteigernde Substanzen keine Seltenheit sind. Kokain zum Beispiel steigert das Selbstbewusstsein und die Konzentrationsfähigkeit, während Stimulanzien wie Modafinil oder Amphetamine die Wachsamkeit und mentale Leistungsfähigkeit über Stunden hinweg erhöhen.
Selbst in den ruhigeren Ecken des Berufslebens sind psychoaktive Substanzen verbreitet. Viele Angestellte greifen zu Medikamenten wie Benzodiazepinen oder Beta-Blockern, um in stressigen Meetings souverän zu wirken oder ihre Angst vor öffentlichen Auftritten zu dämpfen.
Doping im Leistungssport – Ein offenes Geheimnis
Im Profisport ist die Nutzung leistungssteigernder Mittel schon lange ein Thema. Während öffentlich stets die Fairness und der saubere Wettbewerb betont werden, sieht die Realität oft anders aus. Die körperlichen und mentalen Anforderungen sind so hoch, dass selbst herausragende Talente ohne chemische Unterstützung kaum mithalten können.
- Radrennen, Leichtathletik, Gewichtheben – fast jede Sportart hatte ihre Dopingskandale.
- Substanzen wie EPO, Wachstumshormone oder Stimulanzien sind in vielen Disziplinen weit verbreitet.
- Athleten stehen unter immensem Druck, immer bessere Leistungen zu erbringen – und riskieren dafür oft ihre Gesundheit.
Die Frage ist: Liegt das Problem bei den Sportlern, die nachhelfen, oder in einem System, das Spitzenleistungen als selbstverständlich betrachtet und sie mit Millionen belohnt?
Drogen auf Partys – Spaß auf Knopfdruck?
Auch im privaten Umfeld zeigt sich das gleiche Muster. Auf Partys oder Festivals sind oft diejenigen am geselligsten, die unter Einfluss von Alkohol oder anderen Substanzen stehen. Während einige Menschen von Natur aus extrovertiert und locker sind, brauchen andere ein Hilfsmittel, um ihre Hemmungen zu verlieren.
Wer nüchtern bleibt, steht oft eher schüchtern am Rand. Doch anstatt dies als eine natürliche Variation von Persönlichkeiten zu akzeptieren, gilt in unserer Gesellschaft oft: Wer nicht mithalten kann, bleibt außen vor.
Ist unser Erwartungsdruck zu hoch?
Die eigentliche Frage, die sich stellt: Erwarten wir zu viel von uns und anderen?
Wenn Menschen in Spitzenpositionen, im Sport und selbst im Freizeitbereich regelmäßig auf leistungssteigernde Substanzen zurückgreifen, zeigt das ein grundlegendes Problem: Unsere Vorstellungen von Erfolg sind möglicherweise unrealistisch.
- Leistung als Normalzustand: Wer immer verfügbar, wach und hochproduktiv ist, gilt als Vorbild – egal, wie unnatürlich dieses Level eigentlich ist.
- Kein Platz für Schwäche: Müdigkeit, Angst oder Unsicherheit werden nicht als menschlich betrachtet, sondern als Makel, die es zu beseitigen gilt.
- Ein System, das Doping belohnt: Wer auf Substanzen verzichtet, ist oft weniger konkurrenzfähig als diejenigen, die sie nutzen.
Fazit: Können wir ohne Doping noch mithalten?
Die Realität ist ernüchternd: In vielen Bereichen unserer Gesellschaft sind übermenschliche Leistungen ohne künstliche Unterstützung kaum noch möglich. Ob Wirtschaft, Sport oder Freizeit – leistungssteigernde Substanzen sind oft der unsichtbare Motor hinter dem Erfolg.
Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass jeder erfolgreiche Mensch dopt. Aber es zeigt, dass unser Leistungsideal so hoch angesetzt ist, dass viele ohne chemische Hilfe nicht mithalten können.
Die Lösung? Vielleicht sollten wir unsere Erwartungen überdenken – und akzeptieren, dass echte Menschen auch echte Grenzen haben.
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