Zur Ruhe kommen

Zur Ruhe kommen, gelassen und zufrieden sein ist oftmals gar nicht so einfach. Belastende Stressoren, z.B. Termindruck, Konflikte und äußere Ablenkungen, halten uns permanent im Aktivitäts-Modus.

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Selbst im Schlaf können wir oft nicht richtig abschalten und fühlen uns wie im Stand-­by-Betrieb. Fehlende Pausen im Alltag und wenig erholsamer Schlaf können uns und unseren Organismus ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen. Bleiben wir permanent im Stand-by-­Betrieb wird das vegetative Nervensystem, jener Teil des Nervensystems, der das Gleichgewicht zwischen Aktivität und Erholung regelt, ungünstig beeinflusst.

Die Funktion des Erholungssystems wird geschwächt und das Stresssystem wird übermäßig aktiviert. Innere Unruhe, Anspannung, Konzentrationsschwierigkeiten, aber auch Angst und Sorgen sind einige Symptome, die häufig Ursachen von Stress sind. Anhaltender Stress führt auf körperlicher, gedanklicher, und emotionaler Ebene zu spürbaren negativen Veränderungen. Auch Verhalten und Reaktionsweisen werden beeinflusst.

Wir neigen dann unter anderem stärker zu negativen Gedanken, zum Grübeln oder zur Selbstkritik. Oft reagieren wir unter Stress sehr emotional und unverhältnismäßig. Stressbelastungen, die durch äußerliche Faktoren bedingt werden, können nicht immer verändert werden, aber die Sicht und auf die Dinge können wir ändern. Wir können Bewältigungsstrategien entwickeln, um mit Stress-­‐ belastungen besser umgehen zu können. Die Fähigkeit, entspannen zu können und zur Ruhe zu kommen kann -­ ähnlich wie ein Muskel - geübt werden. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten und Wege, zu entspannen und zu innerer Ruhe zu finden. Kurze alltägliche Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen helfen uns, zur Ruhe zu kommen und die Entspannungsfähigkeit wieder zu erhöhen. Regelmäßig praktiziert, erhöht sich dadurch die Fähigkeit, das Denken, Verhalten, Fühlen und die Reaktionen besser kontrollieren und steuern zu können. Sie stärken Klarheit, Gelassenheit und Selbst-Bewusstsein.

Im Folgenden wende ich mich dem achtsamen Wahrnehmen zu und stelle eine einfache Übung für den Alltag vor.  Auf diese Weise können Dinge, die emotionalen Stress bereiten, besser losgelassen werden. Ängste, Sorgen aber auch negative Bewertungen verringern sich und Sie können zur Ruhe kommen.

Achtsam sein heißt, die Aufmerksamkeit nicht wertend bewusst auf den gegenwärtigen Augenblick zu lenken. Die alltägliche Praxis stärkt die Wahrnehmung auf das, was ist. Erlebtes läuft nicht nur an uns vorbei, es wird bewusst wahrgenommen. Es wird erspürt, was es mit uns persönlich macht. Wir lernen dabei viel über uns selbst, über unser Denken und Fühlen. Wir lernen, Dinge wertfrei zu betrachten und die Realität so anzunehmen, wie sie in dem Moment ist. Lasse Dich ein und versuche, den ersten kleinen Unterschied zu spüren.

Eine kleine Übung, um innere Unruhe zu mindern

Setze dich bequem hin, so, dass du dich anlehnen kannst, lege deine Hände entspannt auf deine Oberschenkel, versuche die Schultern locker zu lassen. Dein Kinn ist leicht gesenkt. Atme fünfmal durch die Nase ein und aus. Nach Möglichkeit atmest du tief in den Bauch hinein. Konzentriere dich dabei einfach nur auf deinen Atem. Spüre wie du ein- und ausatmest. Spüre bewusst deine Füße. Spüre bewusst die Berührungsfläche der Füße mit dem Boden. Wie fühlt es sich an? Spüre nun bewusst deinen Rücken, die Berührungsstellen mit der Lehne. Einfach nur spüren, wahrnehmen. Welche Empfindungen kannst du wahrnehmen? Spürst du vielleicht Wärme, Kälte, Festigkeit? Wie nimmst du die Beschaffenheit der Lehne am Rücken, wie die des Bodens unter deinen Füßen wahr? Bleibe mit der Konzentration in deinem Körper. Atme dann mehrmals tief ein und aus, bewege Arme und Beine. Stehe auf, wenn dir danach ist. Spüre nun einige Minute nach.

Gibt es etwas, das dich überrascht hat? Welche auch noch so kleine Änderung spürst du jetzt?

Die folgenden Tipps können dir helfen, am Abend besser zur Ruhe zu kommen:

Es ist gut, sich eine Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr mit aufreibenden Themen zu beschäftigen und nicht mehr an die Erledigung von Aufgaben zu denken. Gedanken und Gefühle beeinflussen sich in zirkulärer Wechselwirkung: Denken wir an das, was noch nicht erledigt wurde, an etwas, das nicht geschafft wurde, so erzeugt das entsprechende Gefühle, zum Beispiel Enttäuschung und Ärger. Druck und Unzufriedenheit können eine Folge sein. Das wiederum erzeugt bestimmte Gedanken, die einem den Schlaf rauben können. Permanentes Grübeln löst das Problem nicht, es raubt Energie und wirkt sich negativ auf unser Befinden aus.

Wenn du Sorge hast, etwas Wichtiges zu vergessen, so notiere es in ein Buch, lege es dann weg. Du hast dann die Sicherheit, dass es aufgeschrieben wurde und kannst besser „abschalten“. Erlaube es dir, Gedanken loszulassen.

Lege dir ein positives Tagebuch an. Schreibe dort hinein, was dir schönes passiert ist, was du genossen und geschafft hast. Das löst positive Gefühle aus, beruhigt und stärkt dich.

Mache sanfte Bewegungsübungen und Dehnübungen, um dich zu lockern und körperliche Anspannungen zu reduzieren. Körperliche Anspannungen wirken sich auch auf die geistige und seelische Verfassung aus. Danach kannst du einige Minuten lang nur den Atem beobachten oder die Achtsamkeitsübung - wie oben beschrieben - durchführen.

Schon die hier kurz beschriebenen Übungen können sehr entlasten. Es gibt viele Wege, um Stress zu bewältigen. Und es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Fähigkeit zur Ruhe zu kommen zu stärken und das Wohlbefinden zu verbessern. Aktive, bewusste Entspannung harmonisiert das vegetative Nervensystem und füllt die körperlichen und geistigen Kraftreserven wieder auf.

Durch Achtsamkeit oder aktive Entspannungsmethoden ist es nicht nur möglich, Anspannungen abzubauen und besser zur Ruhe zu kommen. In einem entspannten Zustand, im Zustand der Versenkung und durch eine nicht wertende Haltung lernen wir die Realität so anzunehmen wie sie ist und gelassener zu werden. Hierdurch wir es auch möglich, stressbedingte Beschwerden zu reduzieren oder eigene ungeliebte Denk- und Verhaltensmuster zu ändern.

Autor: Justyna Wiese
Thema: Zur Ruhe kommen
Webseite: https://www.entspannung-wiese.de

#Stress, #Entspannung, #Zufriedenheit

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