Berufe mit hohem Ansehen gesperrt für Low Potentials

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Während immer mehr Jugendliche Abitur machen und das Handwerk mit zahlreichen weiteren Ausbildungsberufen auf der Strecke bleiben, käme unsere Gesellschaft nicht mehr umhin, sich zu fragen:

„Was haben wir damit zu tun?“ Sie würde schnell bei den Erwachsenen und unseren seit Jahren gültigen Gepflogenheiten landen.

Zahlreiche Menschen werden aufgrund mangelnder akademischer Ausbildung schlechter behandelt als andere Bewerber mit höheren Qualifikationen. So gelten die sogenannten „High Potentials“ laut Wikipedia unverblümt als Studierte. Weiter gedacht hätten demnach alle geringer qualifizierten von Haus aus kein hohes Potential zu erwarten. Dies zeigt sich auch in der Auflistung von Berufen mit hohem Ansehen:

Welche Berufe ein hohes Ansehen genießen

Zwar gibt es ortsbezogene, gesellschaftliche und kulturelle Unterschiede, jedoch gelten weithin die folgenden Berufsgruppen als besonders angesehen:

  • Ärzte und Chirurgen
  • Ingenieure
  • Wissenschaftler und Forscher
  • Architekten
  • Anwälte
  • Politiker
  • Unternehmer und CEOs
  • Hochschulprofessoren
  • Journalisten
  • Künstler und Schriftsteller

Alle nicht akademischen Genannten zählen jedoch erst dann als angesehen, wenn es der- und diejenige bereits zu sichtbarem Erfolg geschafft haben.

Individuelle Erfahrungswerte, Fähigkeiten, Intelligenz, Persönlichkeit, selbst positive Arbeitgeberzeugnisse und zusätzlich erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten oder gar für die Welt sinngebende Wertemaßstäbe und Einsätze, können diese Barriere aus Vorurteilen und Gewohnheiten nur äußerst selten überschreiten.

Fachkräftemangel als selbst verursachte Ironie

Zahlreiche Presseartikel und Statements auf den großen Karriereportalen befassen sich mit dem wachsenden Fachkräftemangel und dessen Auswegen, während das Naheliegende übersehen wird.

Es gibt sehr viele fähige Mitarbeiter. Man müsste sie lediglich wahrnehmen. Anstelle einem abschluss- und titelgeprägtem Fokus, stattdessen Stellenbeschreibungen entsprechend öffnen und sich die Fragen stellen,

  • welche der eigenen Mitarbeiterinnen sowie Bewerber für die jeweilige Stelle in Frage kämen.
  • welches fachspezifische Wissen den Akademiker von seinen nieder bewerteten Berufen unterscheidet?
  • Und wie folglich das Unternehmen diese Lücke auf andere Weise schließen könnte?

Ohnehin kämen dann sehr viele Entscheider darauf, dass bisher der falsche Blickwinkel die Türen in beide Richtungen versiegelte. Denn tatsächlich gibt es sehr häufig geeignete Kandidaten mit einem hohen Wissensgrad und passender Erfahrung.

Härtere Wege der „Low Potentials“ als Erfahrungselixier schätzen lernen

arbeiter werkstatt schutzbrille

Insbesondere jene Bewerberinnen und Mitarbeiter mit mangelnden akademischen  Abschlüssen weisen oft einen hohen Grad an Lebenserfahrungen auf. Sie begannen sehr viel früher zu arbeiten, gewannen also schneller kommunikative und Teamkompetenzen in arbeitsspezifischen Kontexten.

Solche Menschen sind es gewohnt, nachrangig bis gar nicht wahrgenommen zu werden und haben dies oft mit zusätzlichen Qualifikationen zu kompensieren versucht. Doch selbst diese bei manchen sogar langjährigen und finanziell sowie organisatorisch aufwendigen Einsätze, werden ihnen mitunter negativ als Wankelmütigkeiten zur Last gewertet. Sie werden sowohl von Arbeitgebern als auch gesamtgesellschaftlich wie Low Potentials behandelt und damit als gute Option übergangen und übersehen.

Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz, dass der vorzeitige Abgang des ersten Bildungsweges, das weitere Leben vorzeichnet. Leider weitgehend ignorierend, welche Potentiale ein Individuum tatsächlich in sich trägt.

Führungsgrenzen unter sich

schachfeld wolken

Viele Führungskräfte haben Schwierigkeiten, Mitarbeitende an sich vorbei ziehen zu lassen, die weniger qualifiziert sind als sie selbst. Offenbar dürfen Untergebene in diesen Fällen dann nicht gescheiter sein als die Leitfigur. Solche Entscheider haben studiert und wollen folglich ihresgleichen um sich.

Bereits in den Gymnasien wird das elitäre Gefühl „wir sind die Besten der Besten“ anerzogen und nach dem Motto „eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“, besteht meist wenig Transformationsbereitschaft.

Unterschätzte Eigenverantwortung als Privatperson

Doch auch in der breiten Bevölkerungsschicht scheint die Akzeptanz der Elite bereits mit der Muttermilch verinnerlicht. Ärzte und Doktoren aller Disziplinen genießen ein hohes Ansehen, egal wie sie sich aufführen und ob sie ihren Patienten heute noch helfen oder nicht.

Ingenieure zeigen sich gern als diejenigen, ohne die keine Errungenschaft unserer modernen Welt entstanden wäre. Dass es in allen Entwicklungsprozessen jede Menge mehr Menschen bedarf, bis ein Produkt im Hausflur landet, wird geflissentlich übergangen.

Wenn ein Heilpraktiker medizinisches Wissen äußert, belächeln es viele und sobald ein Coach psychologisches Wissen veröffentlicht, muss er sich rechtlich entsprechend zurücknehmen und an medizinisches und therapeutisches Fachpersonal verweisen. Auch wenn er weiß wovon er spricht. Es gilt einfach nicht.

Besonders in der weiten Social Media-Landschaft setzt sich das stete Aussieben fort. Hier lediglich noch angereichert um den Faktor Erfolg. Wer diesen vorweisen kann, gilt dann auch endlich ohne Studium als „jemand“. Der Grippevirus Influenza scheint möglicherweise manch graue Zelle belegt zu haben. Denn während sich viele persönlich als Low Potential eingeordnet und behandelt fühlen und gern bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten, verursachen sie das „Kleider machen Leute“-Prinzip zuweilen selbst. Sie ignorieren die Kleinen und frönen den Großen.

Die Auswirkungen von gesperrten Berufen für Low Potentials

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Eine mögliche Konsequenz ist, dass Menschen mit vermeintlich geringerem Potenzial aufgrund von fehlenden Bildungs- und Karrieremöglichkeiten in schlechter bezahlten und weniger prestigeträchtigen Berufen arbeiten müssen. Dies kann zu einem niedrigeren sozialen Status und einer geringeren Lebensqualität führen.

Außerdem geraten sie in eine nur noch sehr schwer abwendbare Alltagspirale, da die Kosten für den Lebensunterhalt in der Regel keine Spielräume für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung mehr übrig lassen. Dadurch können gesperrte Berufe den sozialen Aufstieg erschweren und soziale Ungleichheiten verstärken. Wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Bildungshintergrunds den Zugang zu bestimmten Berufen verwehrt bleibt, kann dies zu einem strukturellen Problem werden, das die Gesellschaft als Ganzes betrifft und dies bereits tut.

Es gibt auch Auswirkungen auf die Berufswelt selbst. Wenn bestimmte Berufe für "Low Potentials" unzugänglich sind, kann dies dazu führen, dass der Pool an talentierten und motivierten Arbeitskräften begrenzt wird. Dies kann wiederum bedingen, dass diese Berufe weniger innovativ und wettbewerbsfähig werden.

Insgesamt können die Zugangsbarrieren von anspruchsvollen Berufen für "Low Potentials" negative Auswirkungen auf die betroffenen Personen, die Gesellschaft als Ganzes und die Berufswelt haben. Es ist daher wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Chancengleichheit in der Berufswelt zu verbessern und sicherzustellen, dass talentierte Menschen unabhängig von ihrem Hintergrund die Möglichkeit haben, ihre Potenziale zu entfalten.

Was können Low Potentials tun, um beruflich trotzdem erfolgreich zu werden?

you can do anything
  • Eine gute Möglichkeit für "Low Potentials" besteht darin, ihre Stärken und Talente zu identifizieren und gezielt darauf aufzubauen.
  • Es kann auch hilfreich sein, sich in Bereichen fortzubilden, die für den angestrebten Beruf relevant sind, um die eigenen Chancen zu erhöhen.
  • Sofern verfügbar, im wunschgemäßen Tätigkeitsfeld ehrenamtlich arbeiten, um Erfahrungen und im Idealfall gute Zeugnisse zu erzeugen.
  • Networking ist ebenfalls ein wichtiger Faktor für den Erfolg in vielen Berufen. "Low Potentials" sollten daher versuchen, Kontakte zu knüpfen und sich mit erfolgreichen Menschen in ihrer Branche zu vernetzen, um von deren Erfahrungen und Know-how zu profitieren.
  • Auch die Teilnahme an Mentorenprogrammen können gewinnbringend sein.
  • Nicht zu unterschätzen ist eine positive Einstellung und das Beharrungsvermögen, um trotz Rückschlägen nicht aufzugeben und sich kontinuierlich zu verbessern.
  • Sofern noch nicht gelebt, selbst damit beginnen, den eigenen Horizont entsprechend zu öffnen und kleinen Unternehmern, Kanälen mit wenigen Abonnenten sowie „unwichtigen Menschen“ ebenso respektvoll zu begegnen wie den vermeintlich Großen.

Wie wir die Chancengleichheit in der Berufswelt verbessern und Low Potentials unterstützen können

Ein erster Schritt besteht darin, die Bildungschancen für alle zu verbessern. Dazu gehört, dass Bildungseinrichtungen für alle zugänglich und finanziell tragbar sein sollten.

Unternehmen und Arbeitgeber können auch einen Beitrag leisten, indem sie ihre Personalabteilungen dahingehend sensibilisieren, bei der Einstellung und Beförderung von Mitarbeitern keine Vorurteile gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen einzusetzen. Hierzu könnte die Anwendung von Persönlichkeits- und Wertetests für die Belegschaft und neu geplante Stellen nutzenbringender und fairer sein, als der bisherige Titelfokus.

Die Politik kann ebenfalls eine Rolle spielen, indem sie die Schaffung von mehr Bildungsmöglichkeiten und Chancengleichheit in der Arbeitswelt fördert. Dazu gehören auch Maßnahmen wie Quotenregelungen oder die Unterstützung von Projekten, die sich auf die Förderung von "Low Potentials" konzentrieren.

Die steuerliche Eingruppierung der „Liebhaberei“ sollte umgehend unterbunden werden, weil hiermit engagierten Einzelkämpfern massiv geschadet wird, während der Industrie immer weitere Steuernachlässe, Subventionen und andere Vorteile hinterhergetragen werden.

Nicht zuletzt können wir als Gesellschaft dazu beitragen, indem wir uns bewusst machen, dass jeder Mensch das Potenzial hat, erfolgreich und wichtig zu sein, unabhängig von seinem sozialen Hintergrund. Wir sollten uns bemühen, Menschen außerhalb ihrer Herkunft oder Ausbildung wertschätzend zu begegnen und sie ermutigen, ihre Träume und Ziele zu verfolgen.

Damit dies gelingt, sollten Kampagnen unterstützt werden, die dabei helfen, Lebensmodelle von Menschen zu transportieren und deren Entwicklung zu fördern. Es müssen Geschichten von Unternehmen und Privatleuten erzählt werden, die ihre Denkschatten überwunden haben.

Abschlusshinweise von Tanja Schillmaier

Tanja Schillmaier gründete mit „Seele auf Kurs“ eine spendenbasierte Begegnungsstätte für Low Potentials, Coaches und Unternehmen.

Neben Fördermitgliedern und Direktspendern können motivierende und zum Nachdenken anregende Merchandising-Artikel sowie NFT’s und Coaching gekauft werden. 50% der Erlöse fließen ebenfalls in den Spendenbaum. So soll eines Tages kostenloses Coaching für jedermann, mehr Hilfe für Arbeitnehmer, sowie endlich Arbeitsplätze für die vielen gut ausgebildeten Lebensberater möglich sein.

Aus tiefstem Herzen verfasste seelige Grüße auf Kurs

Von Tanja Schillmaier & Team

Autor: Tanja Schillmaier, Personal & Business Coach
Thema: Berufe mit hohem Ansehen gesperrt für Low Potentials
Webseite: https://www.seele-auf-kurs.de

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