Burnout – Zustand der totalen Erschöpfung

Jeder hat mal stressige Phasen und fühlt sich schlapp. In der Regel schaffen wir es, uns selbst daraus zu befreien.

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Ein Burnout-Syndrom ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit, das als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden kann, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt.

Mehr als 80% der Deutschen leiden unter Stress. Jeder 5. erlebt Burnout-ähnliche Phasen.

Die Gefahr: Burnout kann JEDEN betreffen.

Fühlen wir uns körperlich, geistig und emotional erschöpft und spüren eine dauerhafte Überlastung, dann können wir von Burnout sprechen. Lange Arbeitstage, ständige Erreichbarkeit, ein stressiges Privatleben können dies begünstigen. Die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen waren im Jahr 2020  2,5 mal so hoch wie noch im Jahr 2010.

Herbert Freudenberger (Psychiater und Psychoanalytiker) beschreibt den Begriff „Burnout“ erstmals 1974 als einen Zustand von Menschen, die eine besonders hohe Arbeitsbelastung haben, die sich zu Beginn sehr für ihre Aufgabe engagieren, und sich in der Folge oft lustlos, müde, eben „ausgebrannt“ fühlen.

Am meisten betroffen sind Menschen zwischen 30-60 Jahren. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Merkmale und Charakteristik eines Burnouts

Burnout ist die Folge eines langanhaltenden Stresszustandes. Die große Herausforderung: Unser Körper ist eigentlich nur für kurzfristige Stressreaktionen ausgerichtet. Eine Akutsituation fordert den Organismus – man steht unter Strom. Im Normalfall flacht diese Überaktivierung nach der „Stresssituation“ wieder ab. Kommen wir aber über einen längeren Zeitraum nicht zur Ruhe, können die Beschwerden chronisch werden – das Nervensystem ist dann überreizt.

Burnout kann also als Folgereaktion anhaltender innerer und äußerer Belastungsfaktoren angesehen werden, denen nicht mehr genügend Widerstand entgegengesetzt werden kann. Die Symptome betreffen dabei sowohl die körperliche, geistige als auch die seelische Ebene.

Die charakteristischen Merkmale sind eine körperliche und emotionale Erschöpfung, anhaltende physische und psychische Leistungs- und Antriebsschwäche, sowie der Verlust der Fähigkeit sich zu erholen. Ferner ist eine zynische, abweisende Grundstimmung gegenüber Kollegen, Klienten und der eigenen Arbeit festzustellen.

Welche Anzeichen könnten auf ein Burnout hinweisen?

Wenn Betroffene langfristig eine tiefe emotionale psychische oder körperliche Erschöpfung verspüren. Hierbei handelt es sich um ein subjektives Empfinden. Es kommt zu Schwierigkeiten in der Lebensbewältigung.

Die verschiedenen Symptome beim Burnout können sehr unterschiedlich zeigen. Das Hauptproblem ist ein Gefühl tiefer wachsender Erschöpfung, aus der man sich selbst kaum heraushelfen kann.

Die Burnout-Symptomatik nach Matthias Burisch (dt. Psychologe) - 7 Stufen

*diese Reihenfolge ist idealtypisch, muss aber nicht so eintreten:

Mehrfachbelastungen, nehmen den Raum ein und kosten Zeit, die Sie eigentlich für Entspannung benötigen, um die Akkus wieder aufzuladen. Mit der Zeit kann man dann gar nicht abschalten.

1.) Warnsymptome der Anfangsphase (Frühphase)

a.) Überhöhter Energieeinsatz:

Sie strotzen vor Energie und Ehrgeiz. Sie sind voller Tatendrang und haben das Gefühl unentbehrlich zu sein. Evtl. entsteht dadurch ein subjektiver Zeitmangel. Die eigenen Bedürfnisse werden vernachlässigt.

b.) Erschöpfung

Sie fühlen sich chronisch müde, haben das Gefühl, das Ihre Energie schwindet.

Als Übergang zwischen Phase 1 und Phase 2 kommt dann die Erschöpfung hinzu.

Sie reduzieren daraufhin Ihren Einsatz. Ziehen sich aus Hobbies zurück, weil Sie erschöpft sind und das Hobby nicht mehr machen können. Sie bekommen trotzdem nicht genug Ruhe, weil mittlerweile auch das Schlafen oder das Ausruhen schwerer fällt.

Jetzt merken Sie, wie Sie in eine Art Teufelskreis hineingeraten. Man hat keine Entspannung mehr, kann den Sport nicht mehr zum Ausgleich machen. Die Begeisterung für den Job schwindet, Sie gehen früher nach Hause, sind unmotiviert, entwickeln eine negative Grundhaltung zum Job, das Zusammenleben mit der Familie leidet, Stimmungsschwankungen, mangelnde Geduld, emotionale Kälte. Was früher vielleicht Ihr Ruhepol war, ist jetzt eine Belastung und strengt Sie zusätzlich an.

Langsamer Übergang in Phase 3

Hier zeigen sich diese Gefühle als emotionale Reaktion. Die Frustration braucht ein Ventil, was weder auf der Arbeit noch in der Familie für Entspannung sorgt. Im Gegenteil: es entsteht Stress.

Mögliche Symptome in der 3. Phase:

  • Hilflosigkeit
  • Fehlendes Selbstwertgefühl
  • Innere Leere
  • Pessimismus
  • Niedergeschlagenheit
  • Launenhaftigkeit
  • Zorn
  • Häufige Konflikte

Wenn ein oder mehrere Symptome auf Sie zutreffen, muss es sich noch nicht um eine Depression handeln.

4.) Phase

  • Schwindende Kreativität
  • Entscheidungsfindungsprobleme
  • Überforderung bei komplexen Aufgaben
  • Schwarz-/Weiß-Denken
  • Angst vor Veränderungen

5.) Phase

  • Desinteresse
  • Emotionaler Rückzug
  • Aufgeben von Hobbies
  • Gleichgültigkeit, tiefsitzende Verzweiflung

6.) Phase

  • Psychosomatische Reaktionen
  • Sexuelle Probleme
  • Gewichtszunahme
  • Gewichtsabnahme
  • Verspannungsschmerzen (Kopf, Nacken)

7.) Phase

  • Ohnmacht vor negativen Gefühlen
  • Man empfindet keine Freude mehr
  • Nur noch Verpflichtungen
  • Gleichgültigkeit, die unbedingt behandelt werden sollte

Was können Sie tun, um gar nicht erst in den Teufelskreis zu geraten, der im Burnout münden kann?

schilder stress relax
  • Legen Sie Ihren Fokus auf eigene Bedürfnisse.
  • Machen Sie sich Ihre Bedürfnisse klar.
  • Achten Sie auf sich selbst!
  • Lernen Sie den gesunden Umgang mit Stress. Führen Sie ein Stresstagebuch, um Ihre Stressoren zu entdecken und in Zukunft einfacher damit umgehen zu können.
  • Erlernen Sie Entspannungstechniken – z.B.: 5 Minuten Meditation pro Tag wirken bereits wahre Wunder.
  • Finden Sie realistische Lebensziele bzw. passen Sie Ihre Ziele an. Unrealistische Ziele kosten Sie unnötig Kraft.
  • Vergleichen Sie sich nicht mit anderen! Jeder Mensch hat ein unterschiedliches Stress- und Resilienz-Niveau. Ihr Ziel sollte sein, im Eustress (guten Stress) zu sein. Das ist der Stress, der Sie motiviert, der Sie anspornt, der Ihnen Spaß macht.
  • Sport und gesunde Ernährung unterstützen Sie hierbei hervorragend (Gesunder Körper – gesunder Geist).
  • Machen Sie Dinge, die Sie glücklich machen.

Natürlich können Sie sich all diese Dinge selbst aneignen. Zu jedem Thema gibt es unzählige Bücher, Podcasts, Videos und vieles mehr. Je nachdem, wie tief Sie bereits in diesem Teufelskreis stecken, ist es jedoch ratsam sich Unterstützung zu holen. Nehmen Sie z.B. Kontakt mit einem Burnout-Berater oder einem Stress-Coach auf. Manchmal reicht der neutrale Blick einer Person außerhalb Ihres Systems, um die kleinen Stellschrauben zu drehen, die Sie wieder in eine ausgewogene Work-Life-Balance bringen können.

Stressen Sie sich richtig :)

Autor: Tanja Dahlhausen
Thema: Burnout – Zustand der totalen Erschöpfung
Webseite: https://td-coaching.de

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