„Hoffen auf besseres Wetter?!“ oder der Weg zum besseren Betriebsklima

Es ist Montag. Die Woche startet – ein neuer Tag, ein neues Glück, ein neuer Montag! Wie wird das Wetter heute?

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Eine ganz normale Frage vor dem Weg ins Büro, auf die Baustelle, in die Arztpraxis oder wo auch immer deutsche Arbeitnehmer ihren Job bestreiten. Viel besser wäre es doch zu fragen, wie fühle ich mich heute auf dem Weg zur Arbeit? Wie motiviert bin ich? Wie fühle ich mich wettertechnisch - heiter bis sonnig, oder eher wolkig bis verregnet? Freue ich mich auf meine Aufgaben, den Chef, die Kollegen, das nächste Meeting, die Kunden oder den morgendlichen Kaffee? Wie geht es mir denn mit meiner Situation im Berufsleben oder ist es schlichtweg Jammern auf hohem Niveau?

In Deutschland sind lt. Future of Work Report 2022, ein Großteil der deutschen Arbeitsnehmer zufrieden im Job. Ganze 29 % sind davon „eher“ zufrieden und jeder dritte Arbeitnehmer mit Führungsverantwortung plant einen Jobwechsel in diesem Jahr. Mal Hand aufs Herz: Fachkräftemangel, Nachwuchsprobleme und Wechselmotivation sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Der Bewerbermarkt hat sich zusehends zu einem Arbeitnehmermarkt gewandelt und dennoch lässt die Motivation deutscher Arbeitnehmer im Berufsleben oft zu wünschen übrig – doch was genau sind die Gründe dafür?

Nach Recherche der „abbiegenden Hauptstraße“ ist der häufigste Kündigungsgrund von Arbeitnehmern schlechte Führung, mangelnde Wertschätzung und ungelebte Potenziale im Job, allem vorweg eine Unternehmenskultur die von außen optimal dargestellt und von innen anders gelebt wird. Doch was braucht es denn für deutsche Arbeitnehmer wirklich, um montags freudig auf Arbeit zu gehen oder lieber die Schlummertaste zu drücken? 

Do i feel good? Was sich Arbeitnehmer wünschen, ist ziemlich klar: Gute Führung im Sinne von Mentoring, Benefits, eine Fehlerkultur in denen Konflikte offen angesprochen und Kritik auch angenommen werden können, ein Arbeitsleben abseits von Mobbing und Bossing, nette Teamkollegen, flexible Arbeitsbedingungen, Teamevents, persönliche und berufliche Weiterentwicklung...

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I want you to feel good! Was Unternehmen bereit sind, dafür zu tun:

Gute Unternehmen wissen, was ihnen gute Mitarbeiter wert sind, und bieten ihnen neben einer fairen Bezahlung immer mehr den Raum und den entsprechenden Rahmen, in dem sie ihre individuellen Potenziale entfalten und die eigene Verantwortung leben können. Die Führungskraft tritt zurück und stellt sich an die Seite des Teams und vermittelt klare Strukturen und einen klaren Informationsfluss. Es werden angemessene Handlungs- und Entscheidungsfreiräumen von Mitarbeitern gewährt, agile und digitale Elemente im Arbeitsalltag eingeführt, Orte der Kommunikation (Teeküche) geschaffen und regelmäßige Jour fixe, Mitarbeitergespräche sowie Zielvereinbarungen angeboten. Das Andorraprinzip (in öffentlichen Besprechungen ein schwarzes Schaf oder einen Schuldigen zu finden) verschwindet in der Schublade und man begegnet den Mitarbeitern offen und wertschätzend auf Augenhöhe...

So weit so gut. Wie es tatsächlich in deutschen Unternehmen zugeht, weiß jeder selbst, der sich montags auf den Weg zur Arbeit begibt. Wir haben dennoch die Wahl wieder denselben Weg zur Arbeit zu nehmen, denselben Ablauf zu wählen und dasselbe Muster zu leben. Wir haben die Wahl weiterhin unzufrieden zu sein oder mit einer positiven Einstellung in den Tag zu starten. Wir allein haben die Wahl unser Betriebsklima (Wetterbarometer) täglich neu einzustellen oder etwas in unsrem Arbeitsalltag positiv zu verändern. 

„Das Betriebsklima ist das einzige Klima, das du selbst bestimmen kannst.“

I feel good?! Was wir selbst für ein gutes Betriebsklima tun können:

Jeden Tag aufs Neue nehmen und halten wir unser Berufsleben in der Hand. Was sind wir bereit für ein gutes Betriebsklima in uns und auch für unser Umfeld zu investieren? Das fängt bereits vor der Frage nach dem Wetter an und vielleicht noch vor dem ersten Blick in den Spiegel. Persönliche und berufliche Weiterentwicklung beginnt bereits nach dem ersten Weckerklingeln. Wir starte ich den Tag und was braucht es dazu? Wie fühle ich mich heute? Ist der schlimme Chef an meiner schlechten Wetterstimmung schuld oder dass der Kaffee ständig vor mir alle ist? Sind die Kunden wirklich so nervig und ist der Kollege immer so inkompetent? Was sind meine Gedanken auf dem Weg zur Arbeit? Bin ich wertschätzend mit mir selbst und anderen? Was tue ich für mich, um meine Potenziale im Job zu verwirklichen? Wie führe ich mich und was genau tue ich für meine physische und psychische Gesundheit. Bin ich ausgeglichen oder eher wechselhaft wie das Aprilwetter? – und wie wirkt sich das direkt auf mein persönliches und berufliches Umfeld aus? Vielleicht ist der Chef dann doch ganz nett, die Zickereien der Kollegin prallen einfach ab und der Kunde ist nicht mehr ganz so stressig und das Wetter im Unternehmen ist gefühlt auch nicht mehr ganz so grau. Das bedeutet nicht, dass man schlechte Arbeitsbedingungen, Mobbing oder Bossing auf Dauer hinzunehmen oder auszuhalten soll. Dann heißt es in sich hineinzufühlen und eine berufliche Veränderung proaktiv nach dem Motto: „Love ist, change it or leave it.“ anzugehen. 

Fazit: Ein gutes Betriebsklima fängt bei uns persönlich an und jeder trägt seinen eigenen Anteil dazu bei. Wertschätzung statt Getratsche, mehr Empathie für den Kollegen und vor allem für uns selbst. Stellen wir unsere innere Haltung und den Wetterfrosch täglich auf Sonnenschein ein, auch wenn es nur phasenweise ist. Tägliches Üben und immer öfter ein Lächeln im Gesicht, wirken oft Wunder für ein glücklicheres und zufriedenes Berufsleben – damit es nicht nur beim Hoffen auf ein besseres Betriebsklima bleiben muss.

Autor: Jana Reichel, BerufsCoach
Thema: Der Weg zum besseren Betriebsklima
Webseite: https://www.abbiegendehauptstrasse.com

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