Welche Ausbildung passt zu mir?

Welche Ausbildung passt zu mir? Vor dieser Frage stehen nicht nur Schulabgänger, sondern auch Menschen, die sich weiterentwickeln oder verändern möchten.

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Meistens gibt es einen Auslöser für diese Frage. Bei Schulabgängern ist es logischerweise das Ende der Schulzeit. Bei Menschen, die bereits im Berufsleben stehen, stellt sich diese Frage vor allem dann, wenn sich eine gewisse Monotonie oder sogar eine Unzufriedenheit im bisherigen Job eingestellt hat oder wenn der Wunsch nach mehr vorhanden ist. Diesem „Mehr“ können unterschiedliche Motivationen zugrunde liegen, zum Beispiel der Wunsch nach Karriere, nach Führungsaufgaben oder schlichtweg nach mehr Geld.

Doch unabhängig vom Auslöser oder vom Motiv stellt sich in solchen Momenten die Frage, wie Interessierte und Betroffene die richtige Aus- oder Weiterbildung finden.

In diesem Artikel lernst du die vier wichtigen Schritte kennen, um die richtige Aus- oder Weiterbildung für dich zu finden.

Was sind überhaupt meine Talente?

Diese Frage ist der Schritt Nummer 1. Wenn ich dir heute die Frage stelle, was sind deine Talente und Fähigkeiten, was antwortest du? Bitte nimm dir kurz Zeit, darüber nachzudenken. Nun stelle ich dir noch eine weitere Aufgabe. Schreibe einmal deine 10 größten Talente beziehungsweise Fähigkeiten auf. Nimm dir bitte kurz die Zeit dafür.

Und? Hast du 10 Talente und Fähigkeiten gefunden? Wie leicht oder schwer ist es dir gefallen? Wenn du drei bis fünf Dinge aufschreiben konntest, dann bist du schon sehr gut. Vielen Menschen fällt es unglaublich schwer, überhaupt drei Sachen aufzuschreiben. Wenn du noch mehr finden konntest, dann möchte ich dich hierfür beglückwünschen. Du gehörst zu den wenigen, die das können.

Doch warum tun sich die meisten Menschen so schwer damit, ihre Talente und Fähigkeiten zu nennen. Ursachen hierfür gibt es viele. Fakt ist, viele von uns haben es nicht gelernt und so manch einer hat ein Thema mit dem eigenen Selbstwertgefühl. Doch nur ein gesundes Selbstwertgefühl sorgt für eine gesunde Selbsteinschätzung ohne Angst davor, überheblich zu wirken. Aber in diesem Artikel soll es nicht um die Ursachenforschung gehen, sondern darum, die richtige Aus- und Weiterbildung zu finden. Eine Kernfrage hierzu ist:

Was fällt dir besonders leicht?

Und das ist gleichzeitig auch die wichtige Frage, die dich zu deinen Talenten und Fähigkeiten führt. Das Gemeine ist, dass du deine wahren Talente und Fähigkeiten gerade deswegen nicht erkennen und benennen kannst, weil es dir so leichtfällt. Für dich ist das, was dir mit Leichtigkeit von der Hand geht zu selbstverständlich. Du kommst deswegen gar nicht auf den Gedanken, dass es anderen schwerfallen könnte und das sich ein besonderes Talent dahinter verstecken könnte.

Deswegen stelle dir jetzt bitte nicht die Frage nach deinen Talenten und Fähigkeiten, sondern schreibe einmal auf, was für dich tagtäglich selbstverständlich ist und was dir mit Leichtigkeit gelingt.

Eine weitere Aufgabe, die ich dir an dieser Stelle mitgeben möchte, ist, dass du dein Umfeld danach fragst, was ihnen an dir besonders positiv auffällt und welche besonderen Fähigkeiten sie bei dir sehen. Mach das bitte auf jeden Fall! Freue dich auf das Ergebnis. Du wirst bestimmt erstaunt sein, welche Fähigkeiten andere dir nennen, die du bisher als vollkommen selbstverständlich und nicht als Talent wahrgenommen hast.

Schreibe dir als Ergebnis deine Top 7 – Fähigkeiten auf.

Warum sieben? Es ist eine magische Zahl. Es sind mehr als die üblichen drei bis vier, die viele Menschen adhoc aufschreiben können. Es ist aber auch noch nicht übertrieben viel. Die Zahl zehn überfordert manch einen.

Dieses ist deine Liste Nummer 1. Und damit kommen wir zur nächsten Frage.

Kopf oder Herz – das ist hier die Frage

Mit dieser Frage kommen wir zu Schritt Nummer zwei. Herz oder Kopf - beides ist wichtig. Warum, das möchte ich dir gerne aufzeigen.

Natürlich kannst du eine Aus- oder Weiterbildung über reine Verstandesargumente entscheiden. Typische Kopf-Argumente sind Dinge wie Geld, Karriere, Zukunftsaussichten und Ansehen.

Wenn du andere nach ihrer Meinung fragst, dann bekommst du wahrscheinlich die verschiedensten Argumente zu hören. Doch denke daran, egal wen du nach seiner Meinung und Einschätzung fragst, diese Person kann dir nur auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen, Überzeugungen, Einstellungen und Glaubensätze antworten.

Um das zu verdeutlichen, möchte ich dir ein Beispiel geben. Mal angenommen, du möchtest dich selbständig machen und brauchst dafür noch die entsprechende Weiterbildung. Du holst dir hierzu vier unterschiedliche Meinungen ein. Die erste Person ist seit 20 Jahren im Angestellten-Bereich tätig. Ihr ist die Sicherheit des regelmäßigen Einkommens wichtig. Vielleicht hat sie selbst Karriere innerhalb eines großen Unternehmens gemacht und verdient viel Geld damit. Was wird sie dir wohl raten?

Die zweite Person ist verbeamtet. Sie genießt vor allem das Gefühl, immer abgesichert zu sein, auch im Alter. Was wird dir diese Person antworten?

Als nächstes fragst du jemanden, der zwar selbständig ist, aber nur gerade so über die Runden kommt und häufiger mal Finanzprobleme hat. Und als letztes erkundigst du dich bei einem Unternehmer, der aus dem Nichts heraus eine ausgesprochen gut laufende Firma aufgebaut hat. Welche Tipps und Ratschläge wirst du wohl von diesen beiden bekommen?

Im Anschluss an diese Gespräche stehst du dann vor der Entscheidung, auf wen du hören solltest. Vier unterschiedliche Leben, vier unterschiedliche Erfahrungswerte und Überzeugungen. All die Argumente, die du von diesen Menschen hörst, sind für dich selbst reine Kopf-Argumente.

Du könntest nun alle Pro- und Contra-Argumente aufschreiben und dich dann entsprechend dieser Argumente entscheiden. Doch wirst du mit so einer Entscheidung dann auch glücklich werden?

Aufgabe: Schreibe die für dich wichtigen Kopf-Argumente auf. Das ist deine Liste Nummer 2.

Um jedoch nicht nur Kopfargumente zu berücksichtigen, frage bitte auch dein Herz. Was möchtest du wirklich?

So viele Menschen haben verlernt, auf ihr Herz zu hören. Unser Verstand ist allgegenwärtig und erzählt uns in einer Tour, was gut oder nicht gut für uns ist. Die meisten Menschen sind in einer ständigen Bewertung ihrer Umwelt und ihrer eigenen Person. Und genauso werden auch die möglichen Aus- und Weiterbildungsvarianten von deinem Verstand bewertet und beurteilt. Hast du schon einmal ernsthaft dein Herz befragt, was es will? Wonach sehnst du dich? Was könntest du ständig und andauernd machen, ohne dass es dich langweilt. Was würde dich immer wieder aufs Neue begeistern? Bei welchen Tätigkeiten sind Zeit, Raum und Geld egal? Wo hältst du dich gerne auf? Was gibt die Kraft und Energie.

Nimm dir Zeit für dich selbst. Meditiere oder gehe in die Natur. Mache irgendetwas, bei dem du allein mit deinen Gedanken bist. Nur in der Stille wirst du die Antworten aus deinem Herz wirklich empfangen können. Stelle dir immer wieder die Frage, was dein Herz und was deine Seele möchte.

Wenn dir die Antworten schwerfallen, dann gehe gedanklich zurück in deine Kindheit. Was hast du als Kind mit Leidenschaft gemacht. Womit hast du gerne gespielt, wie hast du dich beschäftigt?

Du wirst langfristig nur dann wirklich glücklich in deinem Job sein, wenn auch den Herz dabei ist. Ansonsten machst du nur einen Job, im schlimmsten Fall ohne Freude. Dafür ist das Leben zu kurz und zu wertvoll. Achte darauf, wie du deine Lebenszeit verbringst, denn sie ist wertvoll. Deswegen komme ich nochmal zurück zu den Fragen:

Was sind deine Sehnsüchte? Was gibt dir Kraft und Energie? Schreibe es auf. Das ist deine Liste Nummer drei.

Welche Aus- oder Weiterbildung passt zu deinen drei Listen?

Schritt Nummer drei ist die Auswertung deiner drei Listen.

Vor dir sollten nun diese drei Listen liegen:

Liste 1 sind deine Talente und Fähigkeiten

Liste 2 ist das, was dein Verstand gerne möchte, zum Beispiel ein gutes Einkommen oder gute Karrieremöglichkeiten.

Liste 3 ist das, was dein Herz dir sagt.

Jetzt beginnt die Recherche-Arbeit. Welche Jobs könnten optimaler Weise zu dir unter Berücksichtigung dieser drei Listen passen. Hol dir hierfür gerne externe Hilfe. Lass dich von einem Berater oder Coach dabei unterstützen. Es geht um viel – es geht um deine Lebenszeit. Die meisten Menschen verbringen die meiste Zeit ihres Tages in ihrem Job. Wie gruselig ist es, wenn du dann keine Freude in diesen vielen Stunden empfinden kannst. Deswegen investiere bitte die Zeit und das Geld für eine professionelle Begleitung, wenn du selbst nicht weiterkommst.

Der Mut zur Entscheidung

Dieser vierte und letzte Schritt ist für viele Menschen der schwerste. Manchmal gilt es, einen sicheren Hafen zu verlassen, um neue Welten zu erreichen und diese kennenzulernen. Dabei gilt es genau das loszulassen, was einem bisher Sicherheit gegeben hat. Loslassen, ohne eine Garantie, dass die richtige Entscheidung getroffen wurde. Sich hineinbegeben in ein neues Lebensabenteuer mit ungewissem Ausgang. Doch es lohnt sich. In vielen Fällen ist es der Weg zu mehr Lebensfreude, Glück und beruflichem Erfolg.

Entscheide dich für einen Weg. Du kannst nur gewinnen. Im schlechtesten Fall gewinnst du Erfahrung. Im besten Fall hast du einen Beruf, der dich voll und ganz ausfüllt und dich nicht nur glücklich macht, sondern dir auch genug finanzielle Mittel bringt, um deine Freizeit genau so zu gestalten, wie du sie gerne hättest.

Abschließend sei noch gesagt: Nichts ist für die Ewigkeit. Du kannst dich immer wieder neu entscheiden und einen neuen Weg einschlagen.

Autor: Daniela Landgraf, Moderatorin – Professional Speaker – Autorin
Thema: Welche Ausbildung passt zu mir?
Webseite: https://danielalandgraf.com

Publikationen der Autorin:

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