Für den Einzelnen ist finanziell Bildung mit Sicherheit sehr wichtig und vorteilhaft. Wie sieht es jedoch auf die Gesamtbevölkerung gesehen bezüglich der finanziellen Bildung aus?
Auf Facebook bekommt man oft zu lesen, dass finanzielle Bildung in der Schule gelehrt werden sollte. Zu weilen gibt es auch aggressivere Kommentare, die sich an finanziell Schwächere richtet, dass diese an ihrer Armut auf Grund fehlender finanzieller Bildung selbst schuld sind.
Nach meiner Einschätzung sind Geldanlagen jetzt nicht unbedingt höhere Mathematik. Immobilien, Aktien, Rohstoffe sind für die obere Mittelschicht bestimmt auch keine Fremdwörter mehr. Geld für sich arbeiten zu lassen, schallt es bereits aus allen Ecken. Doch kann Geld arbeiten. Nun ja, Jein... physisch zumindest nicht. Es kann jedoch Menschen, die kein Kapital haben, dazu nötigen Arbeiten zu verrichten... und das ziemlich gut. Kapitalismus ist hoch Effektiv und das nicht nur für Menschen mit Kapital, sondern auch für finanziell schwächere Menschen. Aber Hand aufs Herz, besser ist es doch, auf der Seite derer zu sein, die Kapital haben und finanziell frei sind. Um das zu erreichen, ist finanzielle Bildung sehr wichtig.
Nun wollen wir uns jedoch die Extreme mal genauer anschauen. Wenn jetzt jeder Immobilien, Aktien und Millionen auf dem Konto hätte. Nun ja, dann wäre das alles nichts mehr Wert. Ein wichtiger Faktor für die Effizienz des Kapitalismus ist Armut. Dadurch verrichten, wie erwähnt, Menschen Arbeiten, die sie sonst nie tun würden. Wenn jetzt jeder finanziell unabhängig wäre und damit befreit vom Arbeitszwang, dann würde das alles so nicht mehr funktionieren. Arm und Reich bilden im Kapitalismus eine Symbiose, bei der die Armut überwiegen muss. Die Frage ist daher viel mehr, wieviel Prozent an finanziell Unabhängigen kann man sich als Gesellschaft leisten, bevor die Effektivität leidet. Denn überspitzt ausgedrückt, leistet ein Millionär mit seiner Hände Arbeit nicht mehr als ein Hartz 4 Empfänger. Die Eliten sind oft nur Investor oder Eigentümer. Die Oberschicht ist geschäftsführend, überwachend oder weisend tätig. Die eigentliche Arbeit wird zum größten Teil von den unteren Schichten verrichtet und das durch finanziellen Zwang.
Mein Fazit ist daher, dass finanzielle Bildung für den Einzelnen wichtig ist. Als Schulfach wird es das wohl eher nicht geben, da Armut wie erwähnt sehr wichtig ist. Das System ist auf die berühmten Oberen 10% ausgelegt. Wenn man da dazu gehört, ist das für einen selbst sehr gut. Mann sollte jedoch einem Armen Menschen nicht vorwerfen, er sei selbst daran schuld (hättest du halt was Gescheites gelernt etc.). Ein finanzieller Aufstieg ist objektiv gesehen in unserem System nämlich nur durch Verdrängung eines anderen möglich.
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