Bitte anfassen! Die Akupressur stellt sich vor

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Was ist Akupressur?

Der Begriff „Akupressur“ bringt seine Bedeutung buchstäblich auf den Punkt: Acus (lateinisch für Punkt oder Nadel) und premere (lateinisch für drücken), also auf einen Punkt drücken. Diese Druckmassage ist gewissermaßen ein Teil der therapeutischen Massage der TCM, der „Tui Na“, die unter anderem mit verschiedenen Drucktechniken arbeitet. Die Punkte gehen auf die TCM zurück und liegen auf den sogenannten Meridianen. Das sind Energieleitbahnen, in denen das Qi, die Lebensenergie, sich durch den Körper bewegt.

Wofür ist Akupressur gut?

Die Voraussetzung für Gesundheit, so die TCM, ist ein freies Fließen und ungehindertes Zirkulieren des Qi in unserem Körper. Qi muss sich frei bewegen können. Damit das so sein kann, hat die TCM verschiedene Maßnahmen im Programm, unter anderem die Akupressur. Damit kann der Qi-Fluss harmonisiert und Blockaden beseitigt werden. Ganz im Sinne der TCM ist Akupressur vor allem eine präventive Maßnahme, die der Erhaltung von Gesundheit dient. Wir mobilisieren und stärken damit unsere Selbstheilungskräfte – „Vorbeugen ist besser als heilen“ (Christoph Wilhelm Hufeland). Je nach Wissen und Erfahrung können mit Akupressur auch verschiedene Erkrankungen behandelt werden. Dazu gehören Schmerzen im Bewegungsapparat, Schlafstörungen und Störungen im Verdauungsapparat.

Wie wird Akupressur angewendet?

Auf bestimmte Punkte wird Druck ausgeübt, der statisch aber auch dynamisch (wie eine Massage) sein kann. Gedrückt wird meistens mit einem oder mehreren Fingern. Der Druck sollte wohldosiert sein, aber nicht zu schmerzhaft sein. Wie lange wird gedrückt? 1-2 Minuten sind eine gute Richtung. Man sollte auf jeden Fall immer den/die Behandelte(n) im Blick haben. Diese Person (und wenn das bei Selbstbehandlung man selbst ist) entscheidet, wie groß der Druck sein kann und wie lange der Druck aufrechterhalten wird. Im Zweifelsfall fängt man vorsichtig und mit wenigen Punkten an. „Viel hilft viel“ stimmt auch bei der Akupressur nicht. Drei bis vier Punkte können schon viel bewirken.

Wo wird gedrückt?

Über den Körper verteilt verlaufen Energieleitbahnen, die Meridiane, auf denen Akupunkturpunkte liegen. An diesen Punkten kann laut TCM das Qi, gerne mit Energie oder Lebensenergie übersetzt, erreicht und beeinflusst werden. Traditionell geschieht das mit Nadeln, aber auch mit den Fingern ist es möglich. Die TCM kennt an die 400 Punkte, von denen einige für Akupressur geeignet sind.

akupressur fuesse

Ausgewählte Akupressurpunkte:

  • Leber 3 („Mächtige Straße“) – dieser Punkt befindet sich auf dem Fußrücken zwischen dem ersten und zweiten Fußmittelknochen.

    Wirkung: Behandelt alles, was mit Stress zusammenhängt (z.B. Kopfschmerzen).

  • Dickdarm 4 („Vereinte Täler“) – wenn man den Daumen an den Zeigefinger legt, entsteht ein kleiner Hügel. Auf dessen Spitze liegt der Punkt. Beim Drücken kann man den Daumen wieder lockerlassen.

    Wirkung: bei vielen Kopfbeschwerden und Erkältungserkrankungen.

  • Perikard 6 („Inneres Passtor“) – auf der Innenseite des Unterarms, drei Fingerbreit von der Handgelenksfalte, in der Mitte zwischen den Sehnen.

    Wirkung: bei allen Arten von Übelkeit, auch in der Schwangerschaft möglich.

Voraussetzungen:

Wissen
Es ist sinnvoll, sich ein wenig mit den Punkten zu beschäftigen, damit man um ihre Wirkung weiß und sie gut finden kann. TCM-Therapeuten können dazu Auskunft geben oder geeignete Kurse. Bücher eignen sich nur bedingt, gerade was die Lokalisation von Punkten angeht und die Art und Weise des Drückens.

Ruhig und gelassen
Die eigene Verfassung sollte zumindest okay sein. Also man sollte nicht zu erschöpft sein, nicht hungrig oder vollgegessen. Die Tageszeit spielt eine Rolle. Wenn es sich um eine aktivierende Akupressur handelt, ist abends vermutlich nicht der richtige Zeitpunkt. Der Kopf sollte einigermaßen frei sein und nicht mit noch anderen Dingen beschäftigt sein. Akupressur ist Energiearbeit (mit dem Qi). Hier spielen Konzentration und Vorstellungskraft eine erhebliche Rolle. Ein Merksatz der TCM lautet: „Wo die Gedanken/das Herz sind, da ist das Qi.“ Die Gedanken und das Herz sollten während der Behandlung ganz deutlich bei der Akupressur sein!

Warme Umgebung - Warme Hände
Die Räumlichkeit für eine Akupressur sollte angenehm temperiert sein. Ebenfalls warm sollten die Hände sein. Daher bitte die Hände gegebenenfalls warm reiben, bevor man sich oder jemand anderen anfasst.

Bitte nicht!
…mit zu langen Fingernägeln arbeiten, um kein Verletzungsrisiko einzugehen.

… an erkrankten Hautarealen behandeln. Tabu sind ebenfalls akute Entzündungen oder Verletzungen. In der Schwangerschaft ist von einer Selbstbehandlung abzuraten bzw. sind immer Fachkundige zu fragen.

Und los geht’s!

Akupressur ist eine gute Möglichkeit, sich selbst (und anderen) etwas Gutes zu tun. Die eigene Gesundheit im Blick zu haben und gut für sich zu sorgen, ist in den heutigen Zeiten wichtiger denn je. Die Akupressur kann dazu einen guten Beitrag leisten.

Neugierig geworden? Fragen dazu? Kontaktieren Sie mich gerne.

Autor: Thomas Spies, Heilpraktiker
Thema: Akupressur
Webseite: https://www.naturheilpraxis-spies.de

#Akupunktur, #Naturheilkunde, #Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), #Menschlicher Körper

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