Osteopathie in der Schwangerschaft – darf man das überhaupt?

Um diese Frage schnellstmöglich aufzuklären, ja! Eine Schwangerschaft stellt keine Kontraindikation in der Osteopathie dar. 

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Ganz im Gegenteil: Die Osteopathie kann sowohl vor der Schwangerschaft im Hinblick auf Kinderwunsch unterstützend wirken, während der gesamten Schwangerschaft Beschwerden lindern, als auch nach der Entbindung für eine optimale Unterstützung der Rückbildung sorgen. 

Während der Schwangerschaft und im Rahmen der Geburt ist der weibliche Körper zahlreichen Veränderungen ausgeliefert. Neben emotionalen Achterbahnfahrten verändern sich Strukturen und Physiologien, um sich dem heranwachsenden Lebewesen anzupassen.

Bänder und Gelenke werden in ihren Strukturen weicher, Muskeln erschlaffen, um Platz zu ermöglichen, was wiederum eine Veränderung der Statik und somit eventuelle Instabilitäten hervorruft. Aber auch das Verdauungs- und Atmungssystem, das Nierensystem sowie das HerzKreislauf-System passen sich an. Die Herzfrequenz und das Blutvolumen steigen an.

Aufgrund dieser Prozesse leiden Frauen häufig in den verschiedenen Stadien an unterschiedlichen Beschwerden: 

Das 1. Trimenon beginnt meist mit Müdigkeit, Übelkeit, Sodbrennen, aber auch mit Rückenschmerzen im Kreuz-Darmbein-Bereich. 

Im 2. Trimenon nehmen die körperlichen Beschwerden wie z.B. Verdauungsprobleme, Rückenschmerzen, ausstrahlende Schmerzen ins Bein, Kurzatmigkeit, Bewegungseinschränkungen, Kopfschmerzen oder auch Symphysenschmerzen im vorderen Bereich des Beckens zu, welche im 3. Trimenon aus unserer Erfahrung aufgrund der Größe und Gewichtszunahme von Mutter und Kind nicht unbedingt weniger werden. 

Das Hormonsystem fährt auf Hochtouren. Es vergrößert sogar die Hypophyse im Gehirn, sodass mehr Hormone gebildet werden können. Eine funktionierende Schilddrüse ist in dieser Zeit von essenzieller Bedeutung. 

Durch die osteopathische Begleitung während der Schwangerschaft können mithilfe von sanften mobilisierenden Griffen Spannungen gelockert, Veränderungen im Beckenbereich und im Rücken korrigiert und Bewegungseinschränkungen behoben werden. 

Im letzten Trimenon der Schwangerschaft kann das Becken optimal auf eine schonende Geburt vorbereitet werden, indem die Muskeln, die für die Geburtsarbeit wichtig sind, frei beweglich gemacht und Gelenke mobilisiert werden. Auch das Drehen des Kindes in die richtige Geburtslage kann unterstützt werden.

Kurz gesagt: Wir Osteopathen können für Entlastung sorgen!

Tipps: 

Als werdende Mutter sollte man auf seinen Körper hören und Signalen folgen. Meist ist Intuition schon die richtige Lösung. Empfehlen können wir: 

  • Mehrmals am Tag kleinere Pausen einlegen
  • Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme
  • Ausreichende Bewegung ohne gezieltes Training der Bauchmuskulaturen
  • Bequeme Lagerung zur Entlastung

Autor: Marianne Bunselmeyer-Kopatz
Thema: Osteopathie in der Schwangerschaft
Webseite: https://www.bunselmeyer-osteopathie.de

#Familie, #Osteopathie, #Schwangerschaft, #Menschlicher Körper

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