|Anzeige| Sie sind ein Tabu: Steißbeinfisteln. Die anfangs harmlos erscheinende Entzündung in der Gesäßfalte kann sich nach und nach zu einem wirklich unschönen Leiden heranbilden.
Sie jucken, nässen und schmerzen. Die richtige Therapie ist eine Operation. Doch Betroffene können selbst dazu beitragen, dass dieser Ausweg nicht zwingend erforderlich sein muss. Dazu müssen sie einige wenige Details verinnerlichen, die einer Verschlimmerung des Leidens vorbeugen können.
Was ist eine Steißbeinfistel?
Die Ursachen solcher Entzündungen sind nicht abschließend geklärt. Sicher scheint zu sein, dass Haarwuchs am Gesäß das Bilden dieser Entzündungen erleichtert. Entsprechend sind häufig Männer betroffen. In vielen Fällen entsteht das Leiden an Haarwurzeln. Beim Nachwachsen schiebt das Haar entweder Hautzellen mit nach oben, die sich anhäufen. Oder aber die Haare wachsen unter der Haut, ohne nach außen zu treten. Sterben sie ab, können kleine Entzündungsherde entstehen. Anfangs sieht eine solche Fistel wie ein sehr kleiner Pickel aus, häufig mit einem, weißen Köpfchen. Wächst dieser heran, kann die Stelle sich zu einer Entzündung ändern.
Welche Symptome gibt es?
Tritt eine Fistel auf, kann es anfangs nur einem gelegentlichen Nässen und Jucken kommen, teilweise blutet sie auch etwas. Spätestens jetzt sollten Betroffene wachsam sein. Wer sein Verhalten vorbeugend anpasst, kann die weitere Entwicklung positiv begünstigen. Denn häufig wächst aus der anfänglichen Pickelform ein kleiner Abszess heran. Dieser kann deutlich mehr bluten und Eiter enthalten. Das bedeutet nicht nur eine ständige feuchte Stelle, sondern auch einen unangenehmen Geruch. In einigen Fällen kann sogar Fieber auftreten.
Wichtig: Betroffene sollten unbedingt frühzeitig zum Arzt gehen, um die Stelle fachkundig behandeln zu lassen. Neben dem Hausarzt sind Proktologen und Dermatologen die richtige Wahl.
Das eigene Verhalten anpassen
Wer eine kleine Steißbeinfistel hat, sollte sein Verhalten an einigen Stellen verändern. Denn es gibt einige Faktoren, die das Wachstum begünstigen. Diese gilt es zu vermeiden. Folgendes sollten Betroffene beachten:
- Haare am Gesäß begünstigen nicht nur das Wachstum der sichtbaren Fistel, sondern auch das Entstehen von neuen. Regelmäßiges vorsichtiges Entfernen der Haare oder eine Laserbehandlung sind anzuraten.
- Starkes Schwitzen im Intimbereich sowie feuchte Unterwäsche begünstigen Steißbeinfisteln ebenfalls. Betroffene sollten auf eine trockene Gesäßregion achten und bei Bedarf mehrfach täglich die Unterwäsche wechseln.
- Langes Sitzen kann Symptome verstärken. Regelmäßige Bewegung und kleine Sitzpausen tragen zu einem besseren Gefühl bei.
- Bei Jucken sollten Betroffene keinesfalls an der Fistel kratzen. Dadurch kann diese nässen und die Symptome verstärken.
- Übergewicht kann Steißbeinfisteln begünstigen. Eine gesunde, vollwertige, aber reduzierte Ernährung kann daher präventiv wirken.
Wer diese kleinen Punkte beachtet, kann Symptome lindern und dem Wachstum der Fisteln vorbeugen. Parallel sollte jedoch unbedingt ein Mediziner um Rat gefragt werden. Denn wächst die Fistel zu stark, muss diese entfernt werden.
Letzter Ausweg: Operation
Das Leiden ist in drei Kategorien eingeteilt: Die asymptomatische oder blande Form ist häufig unproblematisch. Die kleinen Fisteln sind kaum spürbar. Bei der akuten Form treten bereits Symptome und Schmerzen auf, die Fisteln wachsen zu Abszessen heran. Hier ist ein Eingriff bereits möglich. Die kritische Form mit eiternden Stellen und starken Schmerzen muss sofort behandelt werden. Häufig kommt der Patient dann um eine Operation nicht herum.
Es sind mehrere Operationsmöglichkeiten bekannt. Die meisten davon setzen auf ein Herausschneiden mit anschließender Wundheilung. Genaueres erläutert der Arzt in einem Beratungsgespräch. Neben dem klassischen chirurgischen Eingriff gewinnt derzeit die Lasertherapie an Bedeutung. Einen eigenen Ansatz zur Behandlung von Steißbeinfisteln hat die Wallenstein Klinik in Nürnberg entwickelt. Mit kleinen Einstichen um die Fistel herum schaffen die Operateure Wege, um den Laserkopf direkt an die Wurzel des Problems heranzuführen. Auf diese Weise schneidet der Laser das Gewebe heraus. Das Resultat ist ähnlich wie bei herkömmlichen Eingriffen, ist jedoch schneller, schmerzarmer und der Heilprozess ist beschleunigt.
Betroffene sollten es jedoch nicht so weit kommen lassen. Mit einem Anpassen des eigenen Verhaltens können sie dazu beitragen, dass sich Steißbeinfisteln weniger schnell bilden können. Gelingt dies, können sie auch mit kleinen Fisteln ohne größere Probleme und Beschwerden leben.