An Orten, an denen wir zusammen leben und arbeiten, treten wir in Beziehung zu anderen Menschen. Und dort, wo wir in Beziehung treten – auf welche Art und Weise auch immer - wird es auch Themen zu klären geben.
Je bedeutsamer eine Beziehung für Sie ist, desto mehr empfehle ich, Ihre Bedürfnisse zu klären.
Hierbei können Ihnen die folgenden Fragen helfen:
Welche Bedürfnisse habe ich? Wie kann ich mir diese Bedürfnisse erfüllen?
Wo wünsche ich mir Unterstützung von XY?
Weiß XY, dass ich mir Unterstützung von Ihm/Ihr wünsche?
Wie kann ich das „gut“ kommunizieren?
Ein kleiner Tipp: Oft macht es Sinn, die Fragen schriftlich zu beantworten!
Gerade dann, wenn es uns nicht so gut geht und wir uns nicht verstanden fühlen, macht es Sinn, darauf zu achten, welches Bedürfnis im Moment zu kurz kommt. Wenn Sie mehrere Bedürfnisse erkennen, empfiehlt es sich, das aktuelle Bedürfnis mit der höchsten Priorität zu benennen.
Da Bedürfnisse selbst nicht spürbar sind, hat uns die Natur Gefühle gegeben, damit wir erkennen, dass wir etwas brauchen. Daher prüfen Sie bitte, welches unerfüllte Bedürfnis hinter Ihrem Gefühl steckt. Wenn Sie den Sinn und die Ursache von Ihren Gefühlen kennen, werden diese zu einem wichtigen Helfer in der Beziehung zu Ihnen selbst und zu Ihren Mitmenschen.
Wenn es um Konflikte und Auseinandersetzungen geht, gibt es in der Kommunikation die VW-Regel:
Das V steht dabei für Vorwurf und W steht für Wunsch.
Die VW-Regel empfiehlt Ihnen, dass Sie Ihren Vorwurf in einen Wunsch umformulieren.
Vorwürfe sind für die Kommunikation nicht förderlich, wenn es darum geht, gemeinsam eine Lösung zu finden. Sie beziehen sich meist auf etwas Negatives, also auf etwas, das nicht mehr zu ändern ist, und verallgemeinern dies auch für die Zukunft. Was Sie sich für Ihre Zukunft wünschen, wird dabei selten – auf eine positive Art – deutlich werden.
Wünsche dagegen sind eine wesentlich schönere Form, dem anderen mitzuteilen, was einen stört und was man sich stattdessen erhofft. Denn jeder erfüllte Wunsch ist eine Möglichkeit, jemandem ein Geschenk zu machen. Wenn Menschen uns Wünsche erfüllen, tun sie das freiwillig – so, wie man freiwillig schenkt.
Wünsche können auf ganz verschiedene Weise formuliert werden:
„Ich würde mich freuen, wenn du heute den Abwasch machst …“
„Ich wünsche mir, dass du jetzt den Müll raus bringst …“
„Ich möchte gern …“ „Es wäre mir sehr wichtig, dass wir …“
Wenn – bei all dem – Ihre Haltung gefestigt, wertschätzend & auf Augenhöhe ist, dann wird Ihr Gegenüber erkennen, dass Sie daran interessiert sind, Ihre Bedürfnisse nur dann zu erfüllen, wenn sich auch diejenigen des Gegenübers erfüllen.
Bitte bedenken Sie immer: Bei einem Streit ist der Wunsch, ernst genommen zu werden, auf beiden Seiten gleich groß.
(Marshall B. Rosenberg)
Autor: Iris Jacobs
Thema: Beziehungen verbessern
Webseite: http://www.jacobs-coaching.com