|Anzeige| Monat für Monat gibt es auf Netflix neue Serien wie Filme, die dann nur darauf warten, endlich gestreamt zu werden.
Doch ist es wirklich die beste Idee, am Abend vor dem Fernseher zu sitzen und sich mit Netflix die Zeit zu vertreiben? Hin und wieder ist es auch ratsam, ein Buch in die Hand zu nehmen.
Der Fernseher hypnotisiert
Aufgrund der Tatsache, dass man selbst bestimmt, wie schnell das Buch gelesen wird, also wie oft man dann letztlich umblättert, ist man mehr Dirigent statt Konsument. Interessanterweise fällt es auch leichter, das Buch auf die Seite zu legen, als einen Film zu unterbrechen - wohl deshalb, weil man weiß, dass es nicht möglich ist, ein Buch an einem Abend auslesen zu können. Der Film dauert hingegen nur um die 100 Minuten - eine Folge einer Serie oft nur 30 bis 40 Minuten. Zudem haben bewegte Bilder wie der Ton eine hypnotisierende Wirkung - es wird ein extrem starkes Momentum aufgebaut. Das Momentum ist sogar so stark, dass der Wunsch, ins Bett zu gehen, verdrängt wird. Das ist auch oft der Grund, warum man länger als geplant fernsieht und am nächsten Tag nur schwer aus den Federn kommt.
Menschen, die seelisch instabil sind, lieben es, Filme anzusehen. Denn so werden sie aus ihrer aktuellen Situation gerissen und können so den gegenwärtigen Moment ausblenden. Doch das funktioniert auch mit einem guten Buch.
Warum das Lesen oftmals neu gelernt werden muss
Greift man zum Buch und nicht zur Fernbedienung, so entscheidet man sich für die ruhigere Variante, um sodann den Abend ausklingen lassen zu können. Wer liest, der wird automatisch ruhiger - das mag mitunter ein Nachteil sein, wenn man sich nicht gerade in psychischer Bestform befindet. Denn die Ruhe, die durch das Lesen entsteht, kann dazu führen, dass man sich auf einmal mit sich beschäftigt - und auch hinterfragt, ob man mit seinen Entscheidungen, die man getroffen hat, letztlich zufrieden sein kann.
Entscheidet man sich, wieder einmal zu einem Buch zu greifen, so mag es zu Beginn ganz schön anstrengend sein, da das Lesen wesentlich mehr Disziplin bedeutet, als einen Film auf Netflix anzuschauen. Das Fernsehen mag in erster Linie spannender wie fesselnder sein, da das Momentum hier eine enorme Anziehungskraft hat, jedoch kann dasselbe (bzw. zumindest ein ähnliches) Momentum mit Büchern aufgebaut werden. Wer viel liest, der wird sich mit der Zeit auch von einem Buch fesseln lassen. Natürlich benötigt es Übung: Hat man schon Monate oder Jahre nicht gelesen, außer irgendwelche Zeitungsartikel oder Beiträge in Magazinen, so ist es mitunter ungewohnt, ein 400 bis 500 Seiten dickes Buch in die Hand zu nehmen.
Nicht immer nur mit Netflix befassen
Wer vor dem Schlafengehen Netflix startet, der setzt sich vielen optischen Reizen aus, die das Gehirn sodann verarbeiten muss. Entscheidet man sich für das Buch, so fallen diese Reize weg - das bedeutet, man findet schneller zur Ruhe. Das heißt, wer ein Buch liest, der kann (zumindest in der Theorie) besser entspannen und somit schneller einschlafen.
Natürlich geht es auch hier um die Frage, welches Buch gelesen wird. Entscheidet man sich für eine tragische Biographie oder einen Horrorthriller von Stephen King, so ist es mitunter gar nicht so einfach, dann seine Ruhe zu finden bzw. nicht mehr an das Buch zu denken, wenn man das Licht abgedreht hat. Denn auch Bücher können einen fesseln und derart beschäftigen, sodass man wissen will, wie es weitergeht bzw. das Gelesene erst einmal verarbeiten muss.
Am Ende ist natürlich die psychische Situation entscheidend, wie man mit dem einen oder anderen Buch umgeht. Wichtig ist, dass man am Ende eine für sich passende Mischung findet: Netflix mag schon einen unglaublichen Reiz haben und dient mit Sicherheit das eine oder andere Mal als ideale Entspannung, jedoch ist es ratsam, auch einmal ein Buch in die Hand zu nehmen.