[Anzeige] Der dänische Philosoph und Schriftsteller Søren Kierkegaard sagte einmal: „Die Ehe ist und bleibt die wichtigste Entdeckungsreise, die der Mensch unternehmen kann.”
Doch ist die Ehe eigentlich wirklich so wichtig? Und woher kommt die Idee eigentlich? Diese Fragen haben sich vermutlich schon einige Paare gestellt. Für die einen ist eine Heirat ein selbstverständlicher Liebesbeweis und andere wiederum heiraten aus rein formellen Gründen. Viele Paare entscheiden sich inzwischen sogar ganz gegen eine Hochzeit.
Während romantische Filme und Märchen die Ehe und den Hochzeitstag als das höchste Ziel einer Liebesbeziehung darstellen, kann die Realität dabei leider nicht immer mithalten. Doch wurde die Ehe eigentlich als Liebesbeweis erfunden oder gab es ganz andere Gründe für eine Heirat?
Die Geschichte der Ehe
Der Ursprung
Die Erfindung der Ehe geht bis in die Zeit zurück, in denen es noch keine Aufzeichnungen gab, die Regelungen und Gesetze festhalten konnten. Deshalb können Historiker die Informationen über die Ehe- und Heiratsformen dieser Zeit lediglich aus archäologischen Funden ableiten und keine sicheren Aussagen dazu festlegen.
Sicher ist jedoch, dass die Ehe, wie wir sie aus unserer heutigen Zeit kennen, auf das Christentum zurückgeht. Nachdem die christliche Religion im 13. Jahrhundert in Europa ihre Machtposition durchsetzen konnte, revolutionierte sie auch das Eherecht. Dabei legte die Kirche fest, dass die Eheschließung ein heiliges Sakrament sein soll und Mann und Frau die Ehe nur unter dem Segen Gottes schließen durften. Das heißt auch, dass ein Priester die Heirat vollziehen musste.
Im Gegensatz zu heute war eine Hochzeit zur damaligen Zeit eine finanzielle Absicherung der Frauen und Kinder, indem sie sich in der Ehe dem Mann unterordneten. Mit Liebe hatte die Eheschließung in diesem Zusammenhang üblicherweise nichts zu tun. Später wurde durch Martin Luther und die Reformation dann in der evangelischen Kirche auch das Recht auf Scheidung eingeführt.
Die Liebesehe
Erst in der Zeit des 18. Jahrhunderts, in die auch die Epoche der Romantik fällt, wurde die Liebesheirat zu einem bekannten Phänomen. In dieser Zeit setzten sich Schriftsteller und Philosophen wie unter anderem Jean-Jacque Rousseau in Europa für die Liebe und Zuneigung als Basis des Zusammenlebens ein. Trotzdem wurden die meisten Ehen auch in der Zeit danach noch aus sachlichen Gründen wie dem gesellschaftlichen Status, dem Vermögen und der Herkunft heraus geschlossen.
Ihren endgültigen Durchbruch hatte die Liebesehe jedoch erst in den „wilden 70ern” und ihrer sexuellen Revolution. Diese Frauenbewegung sorgte für gesetzliche und gesellschaftliche Veränderungen, durch die Frauen und Männer weitestgehend gleichgestellt wurden. Dadurch waren Frauen nicht mehr darauf angewiesen sich einen Mann zu suchen, um ausreichend versorgt zu sein. Von nun an durften sie selbst einen Beruf ergreifen und ökonomisch unabhängig werden. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Liebe zur zentralen Motivation der Eheschließung.
Der Ehering
Obwohl die Hochzeit in der heutigen Form ihren Ursprung im Christentum hat, stammt die Idee mit den Ehe- oder Verlobungsringen nicht von der Kirche. Dieser wurde nämlich bereits bei den alten Ägyptern und Römern als Symbol für die Unendlichkeit und Beständigkeit der Ehe getragen. Wurde der Frau in Rom bereits zur Verlobung ein Verlobungsring angesteckt, war dieser meist aus Eisen gefertigt. Er stand als Symbol für die Bindung des Paares und zeigte damit anderen Menschen, das die Frau sich bereits jemandem versprochen hat. Außerdem galt dieser Ring als ein gegenseitiges Versprechen der Treue.