Wie beende ich eine Beziehung?

Vier verschiedene Arten, eine Beziehung (nicht) zu beenden. Und glauben Sie mir, jede einzelne dieser vier Methoden kommt häufiger vor, als man sich vorstellen mag.

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  • „Hmm, irgendwie ist das mit dem Bernd auch nicht mehr das wahre. Aber er hat ja gerade diese schwierige Prüfungsphase. Kann ich da wirklich Schluss machen?“
  • „ Am Anfang war’s mit der Claudia ja ganz nett, aber jetzt fängt es auch an langweilig zu werden. Außerdem labert die so viel. Ich glaube, ich melde mich einfach nicht mehr…“
  • Pling „Oh, eine WhatsApp von Klaus“: „Hey Babe, ich hab nachgedacht. Irgendwie bockt das mit uns nicht mehr. Ich wünsch dir alles Gute! Ach: melde dich bitte nicht mehr.“
  • Tränenüberströmt schluchzt Ingo Maria entgegen: „Du hast wirklich etwas besseres verdient als mich. Sei doch froh, dass du mich los bist!“

Vielleicht erkennen Sie sich in einem der oben genannten Szenarien wieder, oder vielleicht haben Sie schon einmal eine ähnliche Situation erlebt. In jedem Fall ist es wichtig zu verstehen, dass das Beenden einer Beziehung eine komplexe und emotionale Angelegenheit ist, die viel Einfühlungsvermögen und Respekt erfordert.

Für welche der oben aufgeführten Wege würden Sie sich entscheiden? Für keinen der vier? Warum nicht?

Natürlich möchte man eine Beziehung am liebsten gar nicht beenden, manchmal lässt es sich aber nicht umgehen. Wenn man innerhalb einer Beziehung nicht mehr das findet, was man möchte oder braucht oder sogar unter dem Partner leidet, dann ist es eine gesunde Idee, diese Beziehung zu beenden.

Was ist beim Beenden einer Beziehung zu beachten?

Wenn Sie eine Beziehung beenden, durchlaufen Sie einen schmerzhaften Prozess, in dem mitunter auch angestaute Gefühle ans Tageslicht kommen, die Sie lange Zeit unter Verschluss gehalten haben.

Vielleicht haben Sie aber auch so lange die Zähne zusammengebissen, dass Ihre Kraft nicht mehr für einen großen Knall ausreicht und Sie die Beziehung nüchtern und unemotional beenden.

Wie auch immer das Beziehungsende genau vonstatten geht, einige Punkte sind nach meiner Erfahrung immer wichtig:

1.) In sich gehen

Bevor Sie eine so wichtige Entscheidung treffen, könnte es hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung von einem Therapeuten oder Berater zu suchen, um Ihre Gedanken und Gefühle zu klären.

Zugegeben: es fällt nicht immer ganz leicht, ist aber enorm wichtig, ehrlich mit sich ins Gericht gehen zu können.

Nur allzu schnell, neigen wir dazu, dem anderen die Universalschuld aufzubürden. Es ist ja auch wirklich sehr angenehm, die eigenen Hände permanent in Unschuld zu waschen.

Doch so funktioniert das Leben nun mal nicht und auch wir selbst  haben unseren Anteil an der momentanen Situation.

Da hilft es, in sich zu gehen und sich ernsthafte Fragen zu stellen:

  • Bin ich in dieser Beziehung glücklich?
  • Trage ich zum Glück meines Partners bei?
  • Bin ich bezüglich meiner Gedanken und Gefühle ehrlich mit mir selbst?
  • Kommuniziere ich meine Gedanken und Gefühle ehrlich mit meinem Partner?
  • Was sind typische Konfliktpunkte in unserer Beziehung und was ist mein Anteil daran?
  • Achte ich meine eigenen Grenzen?
  • Achte ich die Grenzen meines Partners?
  • Gibt es ein Ungleichgewicht darin, wer wieviel (Zeit, Energie, Geld,…) in die Beziehung einbringt?
  • Kann ich in dieser Beziehung authentisch sein?

Es gibt natürlich keine objektiv richtigen und falschen Antworten, Aber indem Sie sich die Fragen ehrlich beantworten, werden Sie erkennen, wie es um die Beziehung steht, welchen Anteil sie daran haben und ob Ihnen die Beziehung noch so viel bedeutet, dass Sie sie weiterführen und verbessern möchten.

2.) Ehrliche Kommunikation

Auch wenn Sie sich entschieden haben, die Beziehung zu beenden: Ihr Noch-Partner ist der Mensch, den Sie einmal geliebt haben und der auch heute noch einen respektvollen Umgang verdient.

Das beginnt schon vor dem Schlussmachen:   wenn Sie das Gefühl haben, in der Beziehung läuft es nicht mehr rund, dann holen Sie Ihren Partner mit ins Boot. Weihen Sie ihn in Ihre Gedanken und Gefühle ein. So können von seiner Seite aus noch Impulse kommen, die zur Lösung des Problems beitragen. Und wenn nicht, dann hat er zumindest die Chance, sich innerlich auf das bevorstehende Beziehungsende einzustellen.

Für den Moment des Schlussmachens wählen Sie einen ruhigen und privaten Ort. Seien Sie klar und direkt in Ihrer Kommunikation, aber auch einfühlsam und verständnisvoll. Erklären Sie ruhig, warum Sie die Beziehung nicht mehr fortsetzen möchten. Vermeiden Sie Vorwürfe, bleiben Sie bei Ihren Gefühlen und Erfahrungen. Geben Sie Ihrem Gegenüber die Chance auf ein Abschlussgespräch.

3.) Kein Kontakt

Nach der Trennung hilft es oft, wenn Sie für eine Weile den Kontakt zum Ex-Partner vermeiden. Dies hilft beiden Parteien, Raum zu bekommen und mit der Situation abschließen zu können. Keine Anrufe, keine SMS, keine Treffen, kein Social-Media-Stalking.

Es gibt natürlich Ausnahmesituationen, in denen eine vollständige Kontaktsperre nicht möglich oder nicht sinnvoll ist, z.B. wenn Sie zusammen Kinder haben oder beruflich miteinander zu tun haben. Aber in allen anderen Fällen: machen Sie wirklich Schluss, in jeder Hinsicht.

4.) Gefühle akzeptieren

Auch wenn Sie derjenige sind, der die Beziehung beendet, ist es normal, sich nach einer Trennung traurig, wütend oder verwirrt zu fühlen. Suchen Sie Unterstützung bei Freunden, Familie oder einem Therapeuten, um diese Gefühle zu verarbeiten.

Sie müssen die Beziehung und alles, was dazu gehört, innerlich verarbeiten und das dauert seine Zeit. Aber wenn Sie den Trennungsschmerz dann überwunden haben, dann werden Sie feststellen, dass Sie emotional wieder freier und offener für neue Beziehungen sind.

5.) Selbstfürsorge

Achten Sie verstärkt darauf, was sie wirklich brauchen. Gönnen Sie sich das richtige Maß an Ruhe, so dass sie ihre Gedanken und Gefühle ordnen und verarbeiten können. Gleichzeitig ist es aber wichtig, genügend Ablenkung zu haben, um nicht in Grübelspiralen zu geraten.

Gehen Sie aus, machen Sie Sport oder kaufen Sie sich neue Kleidung. Oder meditieren Sie, machen Sie Yoga oder verarbeiten Sie Ihre Gedanken und Gefühle auf kreative Art und Weise.

So mancher Hit wäre ohne Liebeskummer wohl nicht entstanden.

6.) Loslassen

Akzeptieren Sie, dass die Beziehung nun ein Teil Ihrer Vergangenheit ist und versuchen Sie, die positiven Lehren daraus zu ziehen. Das Loslassen Ihres Ex-Partners und der ehemaligen Beziehung ist ein wesentlicher Schritt, um emotionalen Frieden zu erlangen und sich wieder für die Zukunft zu öffnen. Erinnern Sie sich daran, dass es in Ordnung ist, sich Zeit zu lassen und Sie Ihr eigenes Tempo haben dürfen, um diese Akzeptanz zu erreichen.

Die Beziehung hatte ihre guten Zeiten, und diese können Sie wertschätzen.

Gleichzeitig ist es jetzt an der Zeit, den Blick nach vorne zu richten und die gewonnenen Erkenntnisse in zukünftige Beziehungen einfließen zu lassen. Sie haben Ihren Ex-Partner und die vergangene Beziehung nun an den richtigen Platz in Ihrer Vergangenheit gelegt.

So fördern Sie Ihr persönliches Wachstum und öffnen sich für neue, erfüllende Beziehungen. Es war gut, wie es war, und jetzt ist es gut, wie es ist – eine Perspektive, die Ihnen hilft, Ihr Leben mit Vertrauen und einem Gefühl des Friedens zu gestalten.

Abschließend:

Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind und dass es Hilfe und Unterstützung gibt. Das Ende einer Beziehung ist auch eine Chance für einen neuen Anfang und persönliches Wachstum.

Autor: Jan Göritz
Thema: Wie beende ich eine Beziehung?
Webseite: https://www.jangoeritz.de

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