Zum Thema Zeitmanagement, sei zu aller erst gesagt, Zeit lässt sich nicht managen. Wir alle haben 24 Stunden pro Tag zu Verfügung und keiner von uns weiss, wieviel Tage. Jeder Tag könnte unser letzter Tag sein. Deshalb erscheint es mir sinnvoll, sich beim Zeitmanagement Gedanken zu machen, wie ich meine Zeit verwende.
Die bekannte Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Roos sagte in einem Interview, dass sterbende Menschen am häufigsten bereuten, nicht gelebt, sondern nur ihre Pflicht erfüllt zu haben.
Es gibt eine schöne Geschichte, die in kaum einem Seminar über Zeitmanagement fehlt.
Ein Professor kommt in seine Vorlesung zum Thema Zeitmanagement und bringt verschiedene Taschen mit sich. Aus der ersten zieht er ein grosses Glas. Dann erklärt er, dass das Glas die zur Verfügung stehende Zeit darstellt. Er nimmt grosse Steine aus einer seiner Taschen und füllt das Glas. Als es bis oben hin gefüllt ist, fragt er seine StudentInnen, ob das Glas voll ist. Sie antworten mit Ja. Daraufhin nimmt er aus einer anderen Tasche Kieselsteine und füllt das Glas und fragt seine StudentInnen wieder, ob das Glas voll ist.
Dieses Mal sagen die StudentInnen, aufmerksam geworden auf die vielen Taschen, mit Nein. Nun nimmt der Professor aus einer weiteren Tasche Sand und schüttet diesen in das Glas, bis es voll ist und zum Schluss noch Wasser. Was lernen wir daraus, fragt der Professor seine StudentInnen. «Das noch immer etwas geht?», antwortet ihm ein Student. «Nein», sagt der Professor, sondern, dass es wichtig ist, die Reihenfolge zu beachten. Wenn sie den Sand und den Kiesel zuerst einfüllen, werden sie nicht soviel grosse Steine unterbringen. Die Steine und das Wasser symbolisieren ihre verschiedenen Aufgaben, Ziele und Wünsche in ihrem Leben.
Beim Zeitmanagement gilt es heraus zu finden, was die großen Steine, was die Kieselsteine und was der Sand oder das Wasser sind ? Genau an der Beantwortung dieser Frage scheitern die meisten Menschen. Sie wissen nicht, wie sie diese Frage beantworten können. Was sind meine grossen Steine? Viele Menschen denken auch, dass es ein Glas für die Arbeit und ein Glas für Privat gibt, aber dem ist nicht so.
Das Glas steht für deine Lebenszeit. Und wenn wir die grossen und kleinen Steine benennen wollen, beim Zeitmanagement ist es wichtig, dass wir wissen, was uns wirklich wichtig ist, was wir in unserem Leben erreichen wollen und auf was wir am Ende unseres Lebens mit Freude zurückblicken wollen. Es ist die Frage nach unserer Lebensvision und unseren Werten.
Deshalb ist es wichtig, dass wir, bevor wir die Steine definieren, uns bewusst sind, was unsere Lebensvision und unsere Ziele sind. Und es geht hier nicht darum, die ultimative Lebensvision zu finden oder zu benennen, sondern es genügt die aktuelle Vision zu definieren und ihr entsprechend zu leben. Beruflich und privat. Wichtig ist dabei auch, diese Vision jährlich 1-2 Mal zu überprüfen und wo nötig anzupassen.
Übung Zeitmanagement
Schreibe dir die Antworten zu den folgenden Fragen auf ein Stück Papier oder direkt in den Computer oder dein Mobiltelefon. Beziehe dich auf das Geschriebene, wann immer du an deinem Zeitmanagement und deiner Lebensvision arbeitest.
- Was ist deine Lebensvision?
- Was sind deine Träume und Wünsche?
- Wohin zieht dich deine innere Stimme?
- Was sind deine Ziele?
- Was sind deine innersten Werte?
- Welche Werte sind dir wichtig?
- Welche Werte möchtest du gerne in deinem Leben verwirklichen?
Auf einer Skala von 1 – 10, 1 bezeichnet das Minimum und 10 das Maximum, beantworte dir die Frage, wie stark du die jeweiligen Antworten lebst. Erlaube dir, so ehrlich wie möglich mit dir zu sein. Wenn du in den obigen Antworten nicht jeweils mit 10 geantwortet hast, wovon ich ausgehe, weil du sonst nicht diesen Artikel lesen würdest, frage dich:
- Was hält mich davon ab?
- Was hindert mich auf meinem Weg, meinen Werten entsprechend zu leben, meine Ziele zu erreichen und meine Lebensvision zu verwirklichen?
Nimm dir ein paar Minuten Zeit um über die Antwort auf diese Frage nachzudenken.
Um deine Ziele zu erreichen geht es nicht darum, positiv zu denken und beim Universum zu bestellen, sondern Hindernisse und Widerstände bewusst wahrzunehmen und zu lernen, diese zu überwinden.
Identität
- Wer bin ich?
- Was sage ich über mich selbst?
- Welches Bild habe ich von mir?
- Wann und wie und durch was bin ich "Ich"?
Strategien
- Welche Strategien habe ich bis jetzt zur Erreichung meiner Ziele gewählt?
- Was habe ich bisher ausprobiert und wie hat es funktioniert?
- Welche Strategien will ich in Zukunft zur Erreichung meiner Ziele wählen?
- Wer gehört in die Umsetzung dazu?
- Was für Veränderungen wären hilfreich?
Regeln
- Was für Einstellungen, Werte, Überzeugungen und Glaubenssätze habe ich bezüglich Veränderungen bei mir?
- Was hat zu passieren?
- Was muss passieren?
- Was darf ich auf keinen Fall tun?
- Welche "Gesetze" und Regeln sind zu beachten?
Operative Ebene - Fähigkeiten und Verhalten
- Welche Fähigkeiten und Verhalten habe ich, welche brauchen entwickelt oder gefördert zu werden?
- Welche Fähigkeiten und Verhaltensmöglichkeiten vermisse ich?
Wenn du dir die obigen Fragen beantwortet hast, kannst du beginnen, die grossen und die kleinen Steine zu definieren. Beginne nun, dir die Prioritäten zu setzen und danach zu leben. Nimm dir täglich etwas Zeit (maximal 10 Minuten) um dir bewusst zu machen, inwieweit du deine Prioritäten richtig gesetzt hast und du ihnen folgst. Erinnere dich an das Bedauern der Sterbenden und schiebe die Erfüllung deines Lebenstraums nicht vor dir her.
- Nutze täglich die Zeit, um deinen Zielen näher zu kommen.
- Nimm dir täglich etwas Zeit, um die Steine richtig zu setzen.
wünsche dir viel Erfolg bei der bewussten Umsetzung deiner Vision und deinem erfolgreichen Zeitmanagement.
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Autor: Gerhard Schobel
Thema: Zeitmanagement
Webseite: http://www.schobel.ch