Das atopische Ekzem oder Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die primär bei Säuglingen und bei Kleinkindern auf naturheilkundlichen Weg therapiert werden sollte.
Die Ursache für die Entwicklung einer Neurodermitis, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Die Gene spielen eine wichtige Rolle. Häufig trifft man innerhalb einer Familie mehrere Personen mit Neurodermitis und/oder Allergien.
Verschiedene Faktoren können die Krankheit verschlechtern: Wolle direkt auf der Haut getragen, bestimmte Nahrungsmittel, psychische Verfassung.
Hauptsymptome sind meist rote oder weiße Schuppen, manchmal auch nässend auf der Haut und ein starker Juckreiz. Die Erkrankung verläuft schubweise und hat ein individuelles, vom Lebensalter abhängiges Erscheinungsbild.
Anamnese:
Ein Mädchen (Emilia), 6 Monate alt wird im Januar 2018 in meiner Praxis vorgestellt. Der Säugling wiegt 8 Kg und ist 68cm groß. Es ist das erste Kind der Mutter. Das Mädchen liegt ruhig in den Armen der Mutter und schaut mich freundlich, wachsam zu. Auf mein Lächeln hin lächelt es zurück. Die Mutter berichtet, dass der Säugling seit zwei Monaten rote rissige Stellen in den Fußbeugen aufweist. Die Stellen scheinen zu jucken, da das Kind sehr oft die Beine und Füßchen hin-und-her bewegt um anscheinend den Juckreiz zu lindern. Die Mutter berichtet weiter, dass das Kind noch quasi voll gestillt wird, vor allem abends hat das Mädchen das Bedürfnis gestillt zu werden. Die Mutter versucht seit einige Tagen dem Säugling ein bisschen Karotten Püree zu geben, was das Kind bis jetzt nicht annimmt. Der Säugling schläft nachts ruhig und wird einmal wach zum Stillen, danach schläft es wieder ein.
Die Untersuchung des Säuglings ergibt ein großer Kopf (blond, blaue Augen) mit Milchschorf, ein hypotoner Muskeltonus, insgesamt ein kräftigem Knochenaufbau. Das Mädchen dreht sich noch nicht von allein von der Bauch- in die Rückenlage. Die Füßchen weisen weiße Schuppen auf und die Haut ist rissig. Händchen und Füßchen sind feucht. Bei der Untersuchung bleibt das Mädchen ruhig und freundlich, die Füßchen werden immer wieder hin-und her bewegt.
Die Familien Anamnese ergab, dass der Vater Asthma seit der Kindheit hat, ansonsten hat kein Familienmitglied Allergien oder Neurodermitis, die Großeltern auch nicht.
Der Säugling bekommt einmalig Calcium carbonicum C30 und eine Wiedervorstellung in 3 Monaten. Mit der Mutter stehe ich in Mail-Kontakt über den Verlauf.
Verlauf:
Ein Monat später berichtet die Mutter, dass der Säugling ein Entwicklungsschub gemacht hat. Das Mädchen kann sich jetzt drehen und lacht bei entsprechende Stimulation. Die weißen Stellen an den Füßchen sind noch etwas da. Die Risse verschwinden allmählich. Das Mittel wurde noch einmal nach 3 Monaten wiederholt.
Ein Jahr später wurde das Kleinkind erneut in die Praxis vorgestellt. Emilia hatte nochmal ein Neurodermitis Schub, diesmal an den Händen. Das Kleinkind krabbelte und lief noch nicht sicher. Es brabbelte, war weiterhin ruhiges Gemüt. Zusätzlich zeigte das Kleinkind eine leichte Verstopfungsneigung. Die Gabe von Calcium carbonicum C200 verbesserten die Neigung zum Ekzem und vor allem der Juckreiz. Sollte das Mädchen später nochmal die
Neurodermitis Symptome aufweisen, und weiterhin Calcium carbonicum oder ein anderes Mittel aufweisen, kann dann eine LM- Potenz ins Auge gefasst werden. LM-Potenzen wirken über eine kürzere Dauer als C-Potenzen und somit können Verschlimmerungen besser beherrscht werden.
Fazit: Das atopische Ekzem gilt als nicht heilbar, ist aber behandelbar. In der Homöopathie ist die Wahl eines Arzneimittels das, alle Symptome des Säuglings oder Kleinkindes umfasst, ideal, und komplexe Mittel sollten eher noch nicht ins Auge gefasst werden.
Autor: Laurence Gromier-Heim, Heilpraktikerin
Thema: Atopisches Ekzem oder Neurodermitis - Fallbeispiel
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