Die Ernährung bildet die Basis der Gesundheit. Ein gut versorgter Körper kann gut funktionieren und seine Aufgaben gut erfüllen.

Dafür ist - wie bei uns Menschen auch - eine Ernährungsweise essentiell, die zum Einen durch ihre Verarbeitung den Stoffwechsel nicht belastet, zum Anderen so wenig wie möglich Schadstoffe enthält und last but noch least den Körper dabei optimal mit allen Nährstoffen versorgt, die er braucht, um seine Arbeit gut zu meistern und gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Wie sieht das bei IHREM Hunde- bzw. Katzen-Futter aus?
Und dürfen Katzen eigentlich auch Hundefutter fressen und umgekehrt?
Um diese Frage fundiert zu beantworten werfen wir am Besten einen Blick in das Verdauungssystem.
Der Weg der Nahrung durch den Körper – die Unterschiede
Die Verdauung startet schon in der Maulhöhle. Hund und Katze besitzen ein sogenanntes Scherengebiss – das Gebiss der Fleischfresser.
Pflanzenfresser dagegen und auch wir Menschen haben keine Reißzähne sowie flache Backenzähne – ein Mahlgebiss.
Der Speichel enthält bereits einen Enzymcocktail zur Aufspaltung der Nahrung.
Im Gegensatz zum Hund enthält der Speichel der Katze keine Enzyme zur Aufspaltung von Kohlehydraten.
Nach dem Schlucken kommt das eingespeichelte Futter durch die Speiseröhre in den Magen. Der Transport dauert nur Sekunden.
Beim Durchlaufen des Magens wird der PH des Nahrungsbreis auf bis zu 2 (stark sauer) gesenkt, Drüsen in der Magenschleimhaut geben Verdauungsenzyme zur Fettverdauung und Eiweissverdauung hinzu. Der Magenausgang öffnet auf den Reiz von 2 ph, dann geht der Nahrungsbrei in den Dünndarm.
Katzen sind darauf ausgelegt, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag aufzunehmen. Ihr Magen ist im Vergleich zum Hund kleiner und besitzt weniger Drüsengewebe.
Am Beginn des Dünndarms werden dem Nahrungsbrei allerhand Enzyme –unter anderem aus der Bauchspeicheldrüse- zugeführt, damit die Nahrungsbestandteile optimal zerkleinert werden.
Die Bauchspeicheldrüse der Katze ist offensichtlich die einzige Station, wo der Nahrung das Enzym Amylase zugeführt wird. Dieses Enzym spaltet Zucker bzw. Kohlehydrate auf. Die Menge des Enzyms liegt bei nur etwa 5 % im Gegensatz zu der Menge, die ein gleich grosser Hund produziert.
Im weiteren Transport durch den Dünndarm werden die aufgespaltenen Bestandteile bzw. Nährstoffe dann absorbiert und der Nährstoffverwertung und dem Stoffwechsel zugeführt.
Die Katze besitzt im Gegensatz zum Hund nur einen verschwindend geringen Anteil an Transportsystemen für Zucker und Kohlehydrate.
Nachdem bestenfalls alle Nährstoffe aus dem flüssigen Nahrungbrei herausgefiltert wurden, fliesst er in den Dickdarm.
Im Verlauf des Dickdarms werden dem Nahrungsbrei die Elektrolyte und das Wasser entzogen. Die Reise der Nahrung endet im Mastdarm, wo der Brei weiter entwässert und geformt wird und wartet, bis sich eine Gelegenheit ergibt, das Feld zu verlassen.
Im Blinddarm und Dickdarm findet bei den Pflanzenfressern (durch mikrobielle Fermentation) die Aufspaltung der komplexen Stärken bzw. Kohlehydrate statt. Bei Hund und Katze dagegen ist jedoch dieser Darmabschnitt nur sehr gering ausgeprägt und sie haben nur einen sehr kurzen Darm.
Darmlängen im Vergleich:
- Hund ca. 2-5 Meter
- Katze ca. 1,5 Meter
- Pferd ca. 25 bis 40 Meter
- Rind ca. 35-60 Meter
Hierbei wird deutlich, dass der Darm von Pflanzenfressern schon alleine durch seine Länge (und damit die Passage-Dauer) optimal für die langwierige Aufspaltung von Pflanzenfasern, Getreide und Cellulose gebaut ist. Hund und Katze dagegen haben einen kurzen Darm – Getreide, Cellulose und nicht aufgebrochene Pflanzenzellen können also wenig bis gar nicht verstoffwechselt werden.
Der Darm der Katze ist im Verhältnis zur Körperlänge noch ein Stück kürzer als der des Hundes (Hund 5:1, Katze 4:1).
Ähnlich aber doch nicht gleich
Nachdem wir uns den Verdauungskanal näher angesehen haben ist nun klar: die Katze ist ein Fleischfresser, der Hund ein Allesfresser. Die Körper der beiden verstoffwechseln die Nahrung anders und sind auf eine unterschiedliche Nahrungszusammenstellung und die Zufuhr von unterschiedlichen Nährstoffen angewiesen, um gesund zu bleiben.
Mit Blick auf das Fressverhalten in der Natur werden weitere Unterschiede sichtbar: Der Hund liebt vergammeltes Fleisch, die Katze würde Vergammeltes niemals anrühren. Der Hund (bzw. vergleichbar der Wolf) jagt im Rudel, schlägt sich schnell den Bauch voll und frisst dann oft tagelang nichts. Die Katze jagt allein, frisst genüsslich ganz in Ruhe und fängt mehrere kleine Beutetiere über den Tag.
Fazit
Die Ernährung bildet also die Basis der Gesundheit. Ein Körper möchte mit den passenden „lebendigen“ Nährstoffen versorgt werden, um gut zu funktionieren und gesund zu bleiben, egal ob Hund, Katze, Pferd oder Mensch - eben der Art gerecht.
Bevor eine Katze gar nichts frisst, darf sie auch mal kurzfristig Hundefutter fressen, denn Fasten kann bei der Katze (insbesondere bei Übergewicht) schon nach 24 Stunden schwerwiegende Erkrankungen nach sich ziehen. Ein Hund kann natürlich auch mal Katzenfutter fressen. Dauerhaft ist es jedoch immer besser, Hunde mit hochwertigem Hundefutter zu versorgen und Katzen mit hochwertigen Katzenfutter. Denn unpassende Rohstoffe, den Körper belastende und „tote“ Nahrungsmittel oder Schadstoffe im Futter machen auf Dauer jeden Körper krank.
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Autor: Sindy Engert, Tier-Heilpraktikerin
Thema: Hunde und Katzen richtig füttern
Webseite: https://Haustier-Campus.com