Hypnose abgeleitet vom Griechischen „hypnos“ = Schlaf bezeichnet einen schlafähnlichen, künstlich erzeugten Zustand.

Man redet in diesem Zusammenhang auch von einem halben Bewusstsein. In diesem Zustand sind alle geistigen Funktionen hochgefahren, alle körperlichen Funktionen (Atmung, Körpertemperatur, Herzschlag, etc.) heruntergefahren.
Die British Medical Association definiert wie folgt: „Die Hypnose ist ein vorübergehender Zustand veränderter Aufmerksamkeit beim Patienten, ein Zustand in dem verschiedene Phänomene spontan oder als Reaktion auf verbale und andere Reize auftreten können. Diese Phänomene umfassen eine Veränderung des Bewusstseins und des Gedächtnisses, gesteigerte Empfänglichkeit für Suggestionen, Antworten und Gedanken beim Patienten, die ihm in seinem gewohnten Geisteszustand nicht vertraut sind. Unter anderem können im hypnotischen Zustand Phänomene wie Anästhesie, Paralyse, Muskelstarre und vasomotorische Veränderungen hervorgerufen und unterdrückt werden.“[1]
Zuerst einmal unterscheidet man prinzipiell zwischen einer Selbsthypnose und einer Fremdhypnose. Bei einer Selbsthypnose, besser bekannt als Autogenes Training, entspannt die Person sich selbst durch Suggestionen von Ruhe, Schwere oder Wärme und versetzt sich dadurch in einen wunderbaren Ruhezustand. Bei einer Fremdhypnose versetzt ein Außenstehender die Person in einen angenehmen hypnotischen Ruhezustand, aber nur so tief, wie dies eben der Klient auch wirklich zulässt. Man kann generell nie gegen seinen Willen erfolgreich hypnotisiert werden, das lässt unser Unterbewusstsein gar nicht. zu.
Bei einer Fremdhypnose wird noch weiter unterschieden zwischen der stützenden Form der Hypnose - auch Suggestivhypnose genannt - und der aufdeckenden Form der Hypnose, der analytischen Hypnose. In diese und nur in diesen Teil fällt auch die Altersregression und damit die Möglichkeit einer Aufarbeitung von traumatischen Erlebnissen, sollte der Klient stabil genug dafür sein.
Wie bei jeder anderen Therapieform ist auch die Behandlung in Hypnose nicht für jeden geeignet. Der eine ist sehr kopflastig und würde sich aus Prinzip nie einer solchen Behandlung unterziehen. Der andere befindet sich gerade am Rande eines Nervenzusammenbruches und da lässt man natürlich auf jeden Fall alles weg, was den Klient im Moment noch mehr verwirren würde.
Folgende charakteristische Merkmale des Klienten begünstigen die Hypnosefähigkeit: Intelligenz, Neugierde, Phantasie, Sensibilität, Offenheit, Kontaktfähigkeit, Fähigkeit zu entspannen und ausreichend Selbstvertrauen. Absolute Kontraindikationen sind Manisch- depressive Psychosen, Schizophrenie, akute depressive Krise, akute Suizidalität, Epilepsie und Demenz.
Vielfältige Einsatzbereiche der Hypnose
Die möglichen Einsatzbereiche einer Hypnose reichen von der Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und der Merkfähigkeit bis zur Verbesserung von Schulschwierigkeiten bei Kindern, sogar aus dem Bereich von AD(H)S. Aber auch bei Lebenskrisen, wenn scheinbar kein Ausweg besteht, wenn die ganze Energie fort ist und man sich in einer Depression wiederfindet, kann die Hypnose ein gangbarer Weg ans Licht und wieder zurück ins Leben sein. In vielen Fällen reicht aber die Suggestivhypnose alleine nicht aus, dann ist eine analytische Hypnose indiziert.
Die Aufgabe einer analytischen Hypnose ist es dann, unsere wahren Gefühle aufzudecken, unsere wirklichen Wünsche spüren zu lassen und unserer eigentlichen Problematik bewusst zu werden. In einer analytischen Hypnose kann im Leben zurückgegangen werden, zurück in Ereignisse, die uns teilweise gar nicht mehr bewusst sind und unser Erleben und Handeln aber entscheidend prägen. Dabei geht es meist um ganz alte Verletzungen, Enttäuschungen, um Trennungen von geliebten Menschen. Wir finden uns dann oft sehr unverhofft im Gefühl des kleinen Kindes wieder, das vom Vater einfach nur ein Lächeln möchte, es aber nicht bekommt, vom kleinen Jungen, der einen ganz großen Laster gebaut hat und der Vater würdigt ihn beim Nachhause kommen mit keinem Blick. Oft wundert sich der eine oder andere Klient, dass Bilder und Themen hochkommen, die scheinbar schon verarbeitet sind, sind sie eben nicht!
Krankheiten, ob physischer oder psychischer Natur, sind oft ein Ausdruck unserer Seele, um uns zu zeigen, dass etwas nicht im Lot ist. Je länger in uns etwas brodelt, umso länger zeigt unser Körper dann schon die Symptomatik. Dann sind die Krankheiten chronisch und die Heilungschancen, laut Schulmedizin, relativ schlecht.
All dies ist die Chance des Einsatzes der Hypnose. Hier geht es um Ursachenforschung und nicht um Symptombekämpfung. Hier geht es um Bewusstwerdung der Zusammenhänge, denn die gibt es immer. Hier geht es nicht um das Arrangieren mit den Umständen, sondern im besten Fall um die Verwirklichung eines gesunden und glücklichen Lebens.
[1] zitiert aus „Hypnose“ von Dr. L. Chertok, Ariston Verlag.
Autor: Barbara Michaela Hux, Praxis für Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz
Thema: Die faszinierende Welt der Hypnose
Webseite: https://www.barbara-hux.de