Bärentraube Arctostaphylos uva-ursi

Auch bezeichnet als Immergrüne Bärentraube, Gewöhnliche Bärentraube, Echte Bärentraube und im Volksmund z. B. als Harnkraut, Sandbeere, Wilder Buchs, Moosbeere, Wolfsbeere. Lateinischer Name: Arctostaphylos uva ursi.

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Quelle: Wikipedia, Autor: Tigerente, Lizens: CC BY 2.5

Aussehen und Standort der Bärentraube

Die Bärentraube ist ein Zwergstrauch aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Der Wuchs der Bärentraube ist niederliegend oder bis max. ca. 1m hoch. Die 1-3 cm langen, eiförmigen Blätter sind kurzgestielt, derb-lederartig, ganzrandig und beidseits kahl. Sie sind an der Oberseite dunkelgrün, an der Unterseite hellgrün.

Die Blütezeit ist je nach Höhenlage von März bis Anfang Juni. Die weißen oder rosa Blüten sind kurz gestielt und in überhängenden Trauben angeordnet. Der Strauch ist wintergrün. Die Steinfrucht reift im August, ist rot, erbsengroß und glatt. Zu finden ist die Bärentraube in trockenen bis mäßig feuchten Nadelwäldern, v.a. Kiefernwälder und in Zwergstrauchheiden bis 2500 m NN.

Ähnlichkeiten der Bärentraube zu anderen Pflanzen

Die Bärentraube hat große Ähnlichkeit mit der Preiselbeere (Vaccinium vitis idaea). Die Blätter der Preiselbeere haben im Gegensatz zur Bärentraube an der Unterseite braune Drüsenpunkte und sind am Rand leicht eingerollt.

Die Alpen-Bärentraube (Arctostaphylos alpina) hat sommergrüne Blätter die im Herbst rot werden und im Gegensatz zur Arznei-Bärentraube scharf gezähnt sind. Die Blüten sind grünlich weiß, die Früchte sind nur anfangs rot und werden später schwarzblau.

Schutzstatus der Bärentraube

Die Pflanze wird als stark gefährdet eingestuft und sollte deshalb nicht gesammelt werden. Ursache für den Rückgang der Bestände dürfte das Zuwachsen der Wälder mit Gebüsch als Folge der fehlenden Nutzung bzw. auch eine Übernutzung sein. Auch die Gefährdung durch Luftschadstoffe ist nicht auszuschließen.

Die Geschichte der Bärentraube

Die Bärentraube wurde wegen ihres hohen Gerbstoffgehalts schon früh für das Gerben von Leder genutzt. Auch Quellen für ihren Gebrauch als Heilmittel finden sich bereits aus dem 13. Jh., allerdings nur in nördlichen Regionen, was ihrem Hauptverbreitungsgebiet entspricht. In südlicheren Regionen wird die Bärentraube als Heilpflanze erst ab dem 18. Jh. erwähnt.

Inhaltstoffe und medizinische Verwendung

Folgende Wirkstoffe sind vor allem in den Blättern der Pflanze zu finden: Phenolglykoside wie Arbutin, Methylarbutin und Piceosid. Außerdem Gerbstoffe, Flavonoide, Iridoide und Phenolcabonsäuren.

Medizinisch macht man sich insbesondere das Arbutin zunutze, das im menschlichen Körper zu Hydrochinon umgewandelt wird. Als solches wirkt es in den ableitenden Harnwegen und in der Blase antibakteriell. Entsprechend wird es bei bakteriellen Infektionen der ableitenden Harnwege und der Blase eingesetzt. Verabreicht werden dabei sowohl Tees als auch Fertigpräparate.

Bei der Rezeptierung von Tee aus den Blättern der Bärentraube wird oft die gleichzeitige Gabe von einer Messerspitze Natron (Backpulver) je Tasse Bärentraubenblättertee empfohlen. Hier liegt die Annahme zugrunde, dass der Wirkstoff Hydrochinon nur in alkalischem Milieu wirkt.

Vorsicht ist geboten bei Menschen mit empfindlicher Magen- und Darmschleimhaut. Durch den hohen Gerbstoffgehalt der Bärentraube kann es hier zu Reizungen kommen. Grundsätzlich wird die Einnahme von Bärentraube nur über einen kurzen Zeitraum von max. einer Woche und max. 5x jährlich empfohlen, als tägliche Trinkmenge sind 1-3 Tassen ausreichend. Bei längerem Gebrauch kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Bei Schwangeren, in der Stillzeit und bei Kindern unter 12 Jahren ist der Gebrauch von Bärentraube kontraindiziert.

Um den Gerbstoffgehalt im Tee zu minimieren, wird für die Zubereitung des Tees ein Kaltauszug der Blätter empfohlen. Im Vergleich zum Aufguß mit heißem Wasser werden beim Kaltauszug weniger Gerbstoffe mit ausgelöst. Für den Kaltauszug werden z. B. 1-2 TL Bärentraubenblätter in ¼ l kaltem Wasser für 12-24 Stunden angesetzt. Nach dem Abseihen der Blätter wird der Tee auf Trinktemperatur erwärmt.

Bärentraubenblätter wirken nicht harntreibend. Um eine entsprechende Wirkung zu erzielen, beispielsweise um die Harnwege bei chronischen Infektionen durchzuspülen, müsste deshalb zusätzlich noch auf andere Tees zurückgegriffen werden, beispielsweise Brennnessel, Schachtelhalm, oder Goldrute.

Verwendung in der Ernährung

In der Ernährung wird die Bärentraube kaum verwendet. Die Früchte haben nur wenig Geschmack und sind etwas bitter. Möglich wäre aber eine Verwendung der vollreifen Früchte als Zutat in Chutneys, Brot, Fruchtschnitten oder als getrocknetes Obst.

Geistige Botschaft der Bärentraube: Ich bin euch gerne zu Diensten.

Autor: Karin Eckstein
Thema: Bärentraube - Arctostaphylos uva-ursi
Webseite: https://naturheilkunde-eckstein.de

Verwendete Literatur:

  • Gerhard u. Ganski (2011): Die neue Pflanzenheilkunde für Frauen. Zabert-Sandmann Verlag.
  • Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger (2013): Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen. AT-Verlag.
  • Pahlow (o.J.): Meine Heilpflanzen Tees. Gräfe-Unzer Verlag.
  • Schönfelder (2010): Der Kosmos Heilpflanzenführer. Kosmos-Verlag
  • Schmeil u. Fitschen (1993): Flora von Deutschland u. angrenzender Länder. Quelle und Meyer Verlag.
  • Sebald, Seybold und Philippi (Hrsg, 1990): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Verlag Eugen Ulmer.

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